WIEN. „Es begann mit einem Fehler – und endete wohl in einer Tragödie“, so schreibt der Wiener „Standard“. Es geht dabei um einen beispiellosen Fall mutmaßlicher Jugendkriminalität. Sieben Schüler zwischen 14 und 17 Jahre alt, sollen eine junge Lehrerin in Österreichs Hauptstadt bestohlen, vergewaltigt und ihre Wohnung angezündet haben. Eine Anklageschrift liegt bereits vor, wie der „Spiegel“ berichtet.
Am Anfang stand offenbar eine – nicht-strafbare, aber dienstrechtlich womöglich heikle – Affäre zwischen der Lehrerin und einem der Jugendlichen, einem ehemaligen Schüler. Der junge Mann habe dann Freunde in die Wohnung des mutmaßlichen Opfers mitgebracht. Der 15-Jährige und seine Freunde sollen die Lehrerin laut Anklage massiv bedrängt haben. Über Monate soll die Lehrerin gequält worden sein. Abgebrochen worden sei der Kontakt offenbar auch deshalb nicht, weil die Frau Angst bekam, dass sich die Beziehung an ihrer Schule herumsprechen würde. „Über allem scheint die Drohung geschwebt zu haben, die Affäre zu verraten“, so berichtet der „Spiegel“.
Was die Staatsanwaltschaft dem Bericht zufolge an Belegen zusammengetragen hat, belastet die Tatverdächtigen schwer: Mehrere von ihnen sollen die Frau beraubt und vergewaltigt haben. Die Jugendlichen sollen ihr Geld gestohlen, aber auch Essen und Fahrten mit Uber, Tabakwaren und Getränke auf ihre Kosten bestellt haben. Die Jugendbande soll der Frau „mit der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz sowie ihrer gesellschaftlichen Stellung“ gedroht haben, heißt es in der Anklageschrift.
Die Jugendlichen bestreiten die Vorwürfe
Für den Fall, dass sie zur Polizei gehen sollte, kündigte ein Tatverdächtiger offenbar massive Konsequenzen an: Dann würden „binnen kurzer Zeit 50 Leute vor ihrer Tür stehen, die sie fertig machen würden“, heißt es. Schließlich brannte in Abwesenheit der Frau sogar die Wohnung aus. Der „Standard“ berichtet: „Am Tatort fanden Ermittler Zigarettenstummel mit DNA-Spuren, die sich mit zwei der Verdächtigen in Einklang bringen lassen. Zeugen erzählten später von Jugendlichen, die damit geprahlt haben sollen, in jener Wohnung mit Feuerzeug und Deospray hantiert zu haben.“
Die sieben Jugendlichen, mehrheitlich mit Migrations- und Fluchthintergrund, bestreiten die Vorwürfe oder verweigern die Aussage. Einer soll lediglich zugegeben haben, auf Kosten des mutmaßlichen Opfers öfter Taxi gefahren zu sein. Darüber hinaus seien sich „die Burschen“ einig, sei alles freiwillig und niemals gegen den Willen der Lehrerin passiert, berichtet der „Standard“. Es gilt die Unschuldsvermutung. News4teachers
