HALLE. Sie summen und produzieren Honig. Doch Bienen können mehr als das. Die emsigen Tiere halten unser Ökosystem im Gleichgewicht und dienen Biologen als Modell. 400 Forscher diskutieren in Halle über die kleinen Giganten und warum ganze Völker weltweit sterben.
Rund 400 Forscher aus 50 Ländern beschäftigen sich Anfang September auf einem Kongress in Halle mit Bienen. Unter anderem gehe es bei dem fünftägigen Treffen um das Bienensterben, sagte der Präsident der European Society for Bee Research (EURBEE), Robin Moritz, in Halle. Zwei Forschungsnetzwerke würden dazu ihre neusten Ergebnisse aus der Parasiten- und Krankheitsforschung vorstellen, so Moritz. Daneben gehen die Wissenschaftler und Imker auf Symposien der Frage nach, was das Gehirn einer Honigbiene leisten kann und wie ein Bienenstaat funktioniert.
Die Bienenforschung ist einer breiten Bevölkerung dienlich. «Das Thema geht nicht nur die Wissenschaftler oder die Imkerschaft, sondern uns alle, an», sagte Moritz. Denn die emsigen Tiere seien zum einen für die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen wichtig, wodurch sie eine enorme Bedeutung für die Wirtschaft und Umwelt erhalten. Zum anderen würden die Insekten aber auch als ein Modell für hochkomplexe Sozialsysteme dienen.
Insgesamt gibt es über 2.000 Bienenarten, erklärte Moritz. Die Hummel gehöre genauso dazu wie die schwarz schimmernde Holzbiene. Der EURBEE-Kongress wird im Turnus von zwei Jahren veranstaltet. Ziel sei es sich über neue Forschungsergebnisse und Ideen auf dem Gebiet der sogenannten Apidologie auszutauschen. Das internationale Treffen endet am 7. September. ROMINA KEMPT, dpa
(26.8.2012)
