SCHWERIN. Mehr Deutschunterricht an der Grundschule wäre gut. Darüber sind sich noch alle im Landtag vertretenen Parteien einig. Parteien im mecklenburgischen Landtag. Über das wie gehen die Meinungen auseinander.
Überlegungen im Regierungslager für mehr Deutschunterricht zulasten von Englisch in Mecklenburg-Vorpommerns Grundschulen sind kontrovers im Landtag diskutiert worden. Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) unterstützte die Idee von SPD und CDU und verwies auf eine Umfrage unter mehr als 2000 Grundschullehrern im Land. Von ihnen sprachen sich demnach mehr als 80 Prozent für mehr Deutsch aus, wie er sagte. «Und ich bin nicht klüger als 2000 Grundschullehrer.»
Die Linken-Bildungsexpertin Simone Oldenburg kritisierte, dass lediglich Stunden von einem Fach zum anderen umgelagert würden. Die Schüler würden so wichtiger Kompetenzen beraubt, die für ihren weiteren Lebensweg unerlässlich seien. Sie forderte mehr Unterricht für die Grundschüler. In Spitzenländern der Schulbildung wie Bayern und Sachsen hätten die Grundschüler deutlich mehr Schulstunden. In Bayern seien es in den vier Grundschuljahren zusammen zehn Stunden mehr, in Sachsen vier, sagte sie. Auch der CDU-Bildungspolitiker Torsten Renz forderte eine Debatte darüber, ob die Stundenzahl in der Grundschule erhöht werden sollte.
In einem ersten Schritt soll im Nordosten bereits mehr Deutschunterricht erteilt werden, indem er mit Sachkunde gekoppelt wird. So soll eine Wochenstunde mehr Deutsch in jeder Klassenstufe der Grundschule gewonnen werden. Hintergrund sind unbefriedigende Rechtschreibleistungen vieler Kinder am Ende der vierten Klasse. (dpa)
