BERLIN. Als „Nachtwächterprogramm“ hat Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) die bildungspolitischen Pläne der großen Koalition kritisiert. Um dem Fachkräftemangel im Mittelstand zu begegnen sei mehr als eine Versechsfachung der geplanten Mittel notwendig.
Zu den Vereinbarungen von Union und SPD erkärte Ohoven: “Die Bildungspläne von Union und SPD sind kein Leuchtturmprojekt, sondern ein Nachtwächterprogramm. Wenn die Politik den massiven Fachkräftemangel im Mittelstand endlich als Realität begreifen würde, würde sie uns nicht sechs Milliarden Euro in vier Jahren für bundesweit 40.000 Schulen mit acht Millionen Schülern als Bildungsaufbruch verkaufen.
In unserer aktuellen Unternehmerumfrage haben 95 Prozent eine Bildungsoffensive mit einem Prozentpunkt des bestehenden Mehrwertsteueraufkommens gefordert. Damit stünden pro Jahr zehn Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung. Insgesamt könnten in der nächsten Legislaturperiode zusätzlich 40 Milliarden Euro in die Bildung fließen, um der dramatischen Unterfinanzierung in diesem Bereich gegenzusteuern.“
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Eine künftige Bundesregierung sollte bei Deutschlands einziger Zukunftsressource nicht kleckern, sondern klotzen, so Ohoven. Was Deutschland jetzt nicht brauche, sei eine Strukturdebatte über Zuständigkeiten. Mit einem Staatsvertrag könnte sofort, unbürokratisch und ohne ideologisches Gezänk ein wirklicher Bildungsaufbruch entstehen. (pm)
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