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Gewalt gegen Lehrer ruft Karin Prien auf den Plan

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Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien will gemeinsam mit den Eltern verstärkt gegen Gewalt an Schulen vorgehen. «Grundsätzlich ist Gewalt an Schulen nicht hinnehmbar, egal ob verbal oder physisch», sagte die CDU-Politikerin. Sie wolle Eltern stärker einbinden. «Wir haben es mit einem gesamtgesellschaftlichen Problem zu tun», sagte Prien. «Da sind auch die Eltern in der Verantwortung, ihren Kindern respektvollen Umgang auch mit Lehrkräften zu vermitteln.»

Gewalt gibt es nicht nur unter Schülern, sonder richtet sich auch gegen Lehrer. Symbolfoto: Martin Büdenbender / pixelio.de

Prien reagierte auf eine Umfrage des VBE, wonach binnen fünf Jahren an etwa jeder dritten Grundschule in Deutschland Lehrer körperlich angegriffen wurden. Über alle Schulformen hinweg berichtete jede vierte Schulleitung von körperlicher Gewalt gegen Lehrer.

Die Aussagen seien unabhängig von Zahlen erschreckend, sagte Prien. «Wir müssen die Kultur des Schweigens brechen.» Vom kommenden Schuljahr an sollen laut Prien alle Fälle von Gewalt in Schulen in einer Datenbank erfasst werden. «Wir wollen nicht nur wissen, wie oft es zu Gewalt kommt und wer davon betroffen ist, sondern auch mehr über die Hintergründe erfahren.»

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Ein Meldeverfahren sei erarbeitet worden. Es sollen auch alle Fälle erfasst werden, die unterhalb von Straftatbeständen und damit außerhalb der Kriminalitätsstatistik stehen. «So erhalten wir nicht nur einen quantitativen Überblick, sondern können gemeinsam mit den Betroffenen auch angemessene Hilfsangebote entwickeln und anbieten.»

Es gehe nicht um Stigmatisierung, sondern um Normenklarheit und darum, die im Schulgesetz vorgesehenen Ordnungsmaßnahmen konsequent zu nutzen. Laut Umfrage berichtete fast die Hälfte der Schulleitungen über «psychische Gewalt» – also Fälle, bei denen Lehrer direkt beschimpft, bedroht, beleidigt, gemobbt oder belästigt wurden. dpa

VBE-Umfrage: Gewalt gegen Lehrer an jeder vierten Schule – an Grundschulen sogar noch häufiger

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