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Tausende Kinder in Familien gefährdet – Hauptgrund: Vernachlässigung

WIESBADEN. Vernachlässigung, Demütigung, Misshandlung: Im vergangenen Jahr haben die Jugendämter in bundesweit rund 21.700 Fällen eine akute Gefährdung für Kinder und Jugendliche in ihrer Familie festgestellt. Im Jahresvergleich stieg die Zahl leicht um 0,6 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.

Immer mehr Kinder in Deutschland werden in ihren Familien vernachlässigt – was häufit zu Verhaltensauffälligkeiten in der Schule führt. Foto: Greg Westfall / Flickr (CC BY 2.0)

Hinzu kamen knapp 24.100 Fälle, in denen eine Kindeswohlgefährdung nicht ausgeschlossen werden konnte. Die Jugendämter müssen auch dann eingreifen und Unterstützung anbieten oder den Fall dem Familiengericht melden.

Anzeichen für Vernachlässigung lag in knapp 61 Prozent der Fälle vor, Anzeichen für psychische Misshandlung wie Demütigung, Einschüchterung, Isolierung oder emotionale Kälte in knapp 30 Prozent, wie das Bundesamt berichtete. Bei rund jedem vierten Kind oder Jugendlichem gab es Anzeichen für körperliche Misshandlung, bei 4,5 Prozent für sexuelle Gewalt.

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Fast jedes vierte betroffene Kind war jünger als drei Jahre, etwa jedes fünfte Kind jünger als sechs Jahre. Knapp 23 Prozent der Fälle betrafen Grundschulkinder. Kinder zwischen 10 und 13 Jahren stellten 19 Prozent der Fälle, Jugendliche knapp 16 Prozent. Meist kam der Hinweis ans Jugendamt von Polizei, Gerichten oder Staatsanwaltschaften. Auch Schulen, Kitas, Bekannte oder Nachbarn meldeten Verdachtsfälle. Jeder zehnte Hinweis ging anonym ein. dpa

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