HANNOVER. Der Frauenanteil unter den Lehrkräften an Niedersachsens Schulen ist in den vergangenen fünf Jahren spürbar gestiegen. Im abgelaufenen Schuljahr 2019/2020 seien sieben von zehn Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen Frauen gewesen, der Frauenanteil habe 73,3 Prozent betragen, teilte das Statistische Landesamt in Hannover mit.
Insgesamt seien zu dem Zeitpunkt 76.477 Lehrkräfte an den Schulen beschäftigt gewesen, 359 mehr als im Schuljahr davor. Im Schuljahr 2014/2015 dagegen lag die Lehrerzahl bei 74.792, der Frauenanteil betrug 71 Prozent – 2,3 Prozentpunkte weniger als im vergangenen Schuljahr.
Fast ein Drittel aller Lehrkräfte, also 30,3 Prozent beziehungsweise 23.166 Lehrer, waren den Angaben zufolge an Grundschulen im Einsatz. Dort sei auch der Frauenanteil mit 90,2 Prozent am höchsten – es sei «mit Abstand der höchste Frauenanteil im Vergleich zu den anderen Schularten», urteilte das Statistikamt. An den anderen Schulen lag der Frauenanteil niedriger, immer aber über 50 Prozent. Am geringsten war er mit 54,5 Prozent an den Abendgymnasien.
Hoher Anteil von Teilzeitkräften unter den Lehrerinnen und Lehrern an Grundschulen
Besonders an den Grundschulen trügen die Lehrerinnen und Lehrer in der Corona-Pandemie große Verantwortung – für die Jüngsten sei der Kontakt zu Lehrern «unerlässlich für den Lernerfolg», teilte das Statistikamt mit. Im vergangenen Schuljahr arbeitete dort demnach fast die Hälfte der Lehrer (47,3 Prozent) in Vollzeit, 41,4 Prozent waren in Teilzeit beschäftigt. 1407 Lehrerinnen und Lehrer waren stundenweise beschäftigt (6,1 Prozent), weitere 1209 Lehrkräfte in Ausbildung (5,2 Prozent).
Unter den stundenweise beschäftigten Lehrern an Grundschulen lag der Frauenanteil bei 96,3 Prozent. Dagegen erreichte der Frauenanteil bei den Grundschullehrern in Vollzeit 83,8 Prozent. dpa
GEW und VBE fordern, Diskriminierung von Frauen im Lehrerberuf zu beenden – mit „A13 für alle“