BERLIN. Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat massive Investitionen gefordert, um sämtliche Schulen gegen das Virus zu wappnen. „Es muss eine Luftfilteranlage für jeden Klassenraum in diesem Land zur Verfügung gestellt werden“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest-France“. „Ja, das kostet Geld. Aber ich nehme nicht hin, dass wir wieder in eine Situation geraten, wo ein Teil der Kinder von Zuhause aus lernen muss, nur weil keine Vorsorge geleistet wurde.“ Wie viel Gewicht Baerbocks Meinung hat, wird sich jetzt in Baden-Württemberg erweisen.
Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann steht aktuell nämlich vor der Entscheidung, Luftfilter für Kitas und Schulen anzuschaffen. Bislang hat er das abgelehnt. Kretschmann und Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) hatten sich zuletzt äußerst skeptisch über die Wirkung der mobilen Filtergeräte geäußert, die zwischen 3000 und 4000 Euro pro Stück kosten.
Jetzt, nachdem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigt hat, die Schulen und Kitas im Freistaat flächendeckend mit mobilen Luftfiltern ausstatten zu wollen, kommt offenbar wieder Bewegung in die Angelegenheit. Kretschmann will dem Vernehmen nach bis Anfang der Woche über die Ausrüstung von Schulen und Kitas mit Luftreinigern entscheiden – das Baerbock-Votum könnte den Ausschlag geben. Wenn nicht, dürfte das die Kanzlerkandidatin arg beschädigen. News4teachers / mit Material der dpa
Streit um Luftfilter für Schulen: SPD stellt Kretschmann mit Enthüllung bloß
