Streit um die Stiko: Weil macht Druck, Schüler zu impfen – Laschet zieht zurück (und bremst Impf-Aktion aus)

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SIEGEN. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die generelle Impfung von Schülern ab 12 Jahre mit dem für sie zugelassenen Impfstoff ausdrücklich nicht und bringt damit die Pläne der Kultusminister für das kommende Schuljahr ins Wanken. Die Reaktionen der Politik darauf fallen höchst unterschiedlich aus: Während Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) die Stiko hart kritisiert – und trotzdem Schüler jetzt im Rahmen einer großen Aktion impfen lässt –, zieht NRW-Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) zurück und bringt einen bereits angekündigten Modellversuch zum Impfen von Kindern und Jugendlichen zum Platzen.

Nicht gegen die Stiko: Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU). Foto: Shutterstock / photocosmos1

Die im Kreis Siegen-Wittgenstein geplante und bereits verschobene Corona-Impfstudie zu jungen Menschen wird von der NRW-Landesregierung ausgebremst. Die Impfungen könnten nun doch nicht – wie ursprünglich beabsichtigt – im Siegener Impfzentrum des Landes Nordrhein-Westfalen stattfinden, erklärte der Kreis am Dienstagabend. Als Hintergrund nannte er einen Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums, der am Abend «diverse Auflagen» gemacht habe. Dazu zählten abgetrennte Bereiche mit «separatem Zugang zum Impfzentrum» und auch die Absage, «das ärztliche und medizinische Personal der Kassenärztlichen Vereinigung Impfungen im Rahmen der Studie durchführen zu lassen».

Hinzu komme die «Aussage», dass das Land «eine flächendeckende Impfung von Kindern» aufgrund der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) «inhaltlich» nicht unterstütze.

Die Corona-Gefahr für Kinder wird „ganz klar unterschätzt“, sagt Daniel Vilser, Leiter der #LongCovid-Amulanz der @UKJ_Jena. Verlauf von Infektionen zwar mild, aber teils gravierende Langzeitfolgen. Heute Abend eines unserer #tagesthemen ab 21:45 Uhr. (red) pic.twitter.com/LzcVdLHUfP

— tagesthemen (@tagesthemen) July 9, 2021

«Im Ergebnis müsste eine vollständige örtliche, organisatorische, finanzielle und personelle Trennung zwischen Impfzentrum und der Impfung im Rahmen der Studie erfolgen», so der Kreis. Wegen der Auflagen könnten die Strukturen des Impfzentrums nun nicht für die Impfung von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren zur Verfügung gestellt werden. Was das für die Zukunft des Forschungsvorhabens genau bedeutet, war zunächst allerdings unklar. «Wir werden nun innerhalb der Projektpartner über die weiteren Schritte beraten», erklärte die am Projekt beteiligte Universität Siegen in der Mitteilung des Kreises.

Die Projektbeteiligten hatten betont, dass sie zur Pandemie-Eindämmung stark auf höhere Impfraten bei jungen Menschen setzen

Bei dem Projekt sollen wissenschaftlich begleitet rund 30.000 Schüler ab zwölf Jahren und Studierende bevorzugt geimpft werden. Die Forschenden wollen mit der vergleichenden Untersuchung herausfinden, wie sich die Impfung der jüngeren Altersgruppen auf das Infektionsgeschehen auswirkt. In einer Befragung wollen sie zudem Erkenntnisse über die Impfbereitschaft sammeln. Der Start war eigentlich für Dienstag geplant. Am Montagnachmittag hatte die Kreisverwaltung ihn aber wieder abgesagt. Man habe den angekündigten Sondererlass des Gesundheitsministeriums bislang nicht in schriftlicher Form erhalten, hieß es.

Das Ministerium hatte dann am Dienstagabend mitgeteilt, dass eine entsprechende Prüfung nun abgeschlossen sei. Die Ergebnisse seien dem Kreis in einem Sondererlass mitgeteilt worden. «Aus Sicht» des Ministeriums könne die Studie starten. Zugleich wurden aber bestimmte Bedingungen formuliert. Der Erlass regle, dass die Empfehlungen der Stiko bei dem Studienvorhaben zu berücksichtigen seien, so das Ministerium. Bei einem «individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz» der Kinder und Jugendlichen bezüglich der Impfung habe eine ärztliche Aufklärung durch einen Kinder- oder Jugendarzt zu erfolgen.

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Der Hintergrund: Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren werden nach Angaben des Ministeriums normalerweise nicht in den NRW-Impfzentren geimpft. Das Land sei der Auffassung, dass dies «eine fundierte medizinische Aufklärung und Beratung» durch den Kinder- oder Hausarzt erfordere. Sie könnten sich in diesen Fällen daher an ihre niedergelassenen Ärzte wenden. Für die Studie war nun allerdings das Impfzentrum als Standort ausgewählt worden.

Grundsätzlich brauche es zur Durchführung von Studien auch keine Zustimmung des Ministeriums, erklärte das Haus von Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). In diesem Fall solle jedoch die Infrastruktur des Impfzentrums des Landes genutzt werden. «Daher ist eine Abstimmung mit dem Land erforderlich.» Bei der Vorstellung der Pläne am Freitag hatten die Projektbeteiligten betont, dass sie zur Pandemieeindämmung stark auf höhere Impfraten bei jungen Menschen setzten. Sie hoffen, durch eine zeitige Immunisierung gegen das Coronavirus eine raschere und stabilere Rückkehr in Schule und Universität zu ermöglichen. Mit dem Drängen auf die Impfung auch von Jugendlichen ab zwölf Jahren widersprechen sie der eher zurückhaltenden Linie der Stiko in der Frage von Impfungen für die 12- bis 17-Jährigen.

Diese hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt die Corona-Impfung in der Altersgruppe bisher nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Nach Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums ist es zwar dennoch möglich, dass sich Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahren impfen lassen – «aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz». Ministerpräsident und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hatte bereits Ende Mai erklärt, das Land wolle sich an die Empfehlungen der Stiko halten.

«Wir wollen den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich noch vor den Ferien impfen zu lassen»

Ganz anders reagiert Niedersachsen: Rechtzeitig vor Ferienstart organisiert das Land am kommenden Sonntag eine landesweite Impfaktion für Kinder und Jugendliche, in die fast die Hälfte der 50 Impfzentren eingebunden sind. Rund 27.000 Impfdosen gegen das Coronavirus seien für den Aktionstag reserviert, hieß es. Und: Bei anhaltend hoher Nachfrage könnten auch Impfaktionen an Schulen folgen. «Wir wollen den Kindern und Jugendlichen, die Interesse an einer Impfung haben, die Möglichkeit geben, sich noch vor den Ferien gegen Covid-19 impfen zu lassen», sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD).

Aus seinem Ärger über die Stiko hatte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zuvor keinen Hehl gemacht. Er sagte, er könne deren Empfehlung, 12- bis 17-Jährige nur bei bestimmten Vorerkrankungen zu impfen, „überhaupt nicht nachvollziehen“. News4teachers / mit Material der dpa

Affront gegen die Stiko: Erstes Bundesland organisiert Impf-Aktion für Tausende von Schülern ab 12 – bald auch in Schulen?

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41 Kommentare
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Koogle
2 Jahre zuvor

Herr Laschet hat einen direkten Draht zur Stiko.

Er war schon dagegen, Lehrer zu priorisieren.

Sicherlich ist er auch überzeugt, eine schnelle Durchseuchung der Kinder führt zügig zur Herdenimmunität.

Luftfiltergeräte will er nur, damit bei der Bundestagswahl in keine peinlichen Situationen gerät.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Er will Bundeskanzler werden. Und die Querdenker nicht verschnupfen. Sind halt auch Wähler.

Dil Uhlenspiegel
2 Jahre zuvor
Antwortet  Klugscheisser

Man hört doch oft, das wäre denn quasi nur „wie ein Schnupfen“ für die allermeisten :o)

Jane
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Ich bin 100% mit Ihrem Kommentare einig. Ich bin auch als Lehrerin mit AZ doppel geimpft, möchte aber meine 14 jährige Tochter noch nicht impfen lassen. Es beunruhigt mich, wie die Politik in dieser Sache einmischt. Aber klar, Kinder impfen lassen ist so viel günstiger und einfacher als andere Maßnahmen.

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jane

Ich werde als ehemals an Covid-19 schwer erkrankter Anästhesist und Intensivmediziner, meine ältesten Kinder, die über 12 Jahre alt sind, mit einem m-RNSA-Impfstoff impfen lassen, da diese es auch so wollen und wir schweren Schaden von ihnen vorbeugend nehmen wollen.
Jetzt, da sich im Rahmen der überwiegenden im Freien stattfindenden Allgemeinaktivität, eine zunehmende Impfmüdigkeit in den sorglosen Gesellschaftsanteilen breit macht, besteht die Möglichkeit für Jugendliche , schneller an den m-RNA-Impfstoff heranzukommen um bei wieder ansteigenden Infektionszahlen in den nächsten Monaten nach der urlaubsbedingten Reisewelle, ein freies und risikofreies öffentliches Leben in geschlossenen Räumen zu leben und dieses ohne Folgeschäden zu sichern.

AvL
2 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Tippfehler m-RNA-Impfstoff

Dirk Z
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Durch eine Maske werden die Kinder gerade im Unterricht überhaupt nicht geschützt, sondern eher gequält (hat einfach physikalische Gründe). Eine Impfung halte ich daher für erheblich sinnvoller um auch Kinder zu schützen auch wenn sie zum Glück seltener dran erkranken. Alleine das ist schon der Grund Kinder zu impfen. Es gibt viele verantwortungsvolle Eltern, die ihre Kinder trotz fehlender vollumfänglicher Stiko Empfehlung jetzt schon impfen lassen.

Martin Becker
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Ich kann mich Ihrem Kommentar nur bedingt anschließen. Denn das Biontech beim Impfen von Kindern unzureichend erforscht sei, stimmt nur bedingt: Bei inzwischen 8 Mio. geimpfter Kinder in USA ist inzwischen gut abzusehen, wie der Impfstoff wirkt.

Ich sehe hier ein ganz anderes Problem. Nämlich dass aufgrund der pfaumenweichen Impfempfehlung der Stio und dem, was NRW daraus macht im Grunde den impfwilligen Kindern die Möglichkeit einer Impfung gänzlich verschließt. Und das kann auch nicht sein. Wenn Ihre Kinder nicht geimpft werden sollen ist das Ihre Entscheidung. Andere Kinder, die sich impfen lassen wollen, sollte die gleiche Entscheidungsfreiheit haben.

Denn ganz zutreffend sagen Sie selbst: Maske, Testen und Lüften sind momentan das einzige Hygienekonzept. Dass das bei Delta nicht reicht, ist offensichtlich. Und da wäre jedes geimpfte Kind ein wertvoller Beitrag zur Immunisierung.

Mrs.Braitwhistle
2 Jahre zuvor

Laschet weiß, dass er bei seiner Ankündigung von Luftfiltern darauf vertrauen kann, dass die klammen Kommunen den Eigenanteil dafür ohnehin nicht stemmen können und er zudem viel zu spät dran ist für die Beschaffung von ausreichend vielen Geräten. Aber er meint, damit nun wieder mal alles getan zu haben für eine verantwortungsvolle Normalität in den Schulen und somit die Wählerstimmen in NRW verdient zu haben.

yorum Yap
2 Jahre zuvor

Die Lehrer müssen geimpft werden! Es nicht zu tun ist Verantwortungslosigkeit. Man kann sich auch nicht damit herausreden, dass sich 90% schon alleine impfen lassen ließen. Es bleiben 10%, die eine Gefahr für alle sind!

Koogle
2 Jahre zuvor
Antwortet  yorum Yap

90% in Niedersachsen.

Andere Bundesländer liegen bei 70%.

Arme Kinder. 30% potentielle Täter übrig, die das Infizieren der Kinder in Kauf nehmen.

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Na, dann nennen Sie mir mal die aktuellen Elternimpfquoten. Da kommen Sie mit Sicherheit nicht mal auf 50 %. Aber Hauptsache, mal wieder auf die LK draufhauen.

Mama hoch 3
2 Jahre zuvor
Antwortet  Marie

Schon mal darüber nachgedacht, dass viele Eltern bis vor 2 Wochen noch gar keine Impfmöglichkeit hatten?

Marie
2 Jahre zuvor
Antwortet  Mama hoch 3

Kollegen von weiterführenden Schulen auch nicht.

Lanayah
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

@ Koogle & Yorum Yap: „Gefahr für alle“, „potentielle Täter, die das Infizieren der Kinder in Kauf nehmen“. Sie gehen aber beide in die Vollen.
Potentielle Täter, die das Infizieren der Kinder in Kauf nehmen, die gibt es wirklich. Es sind aber mitnichten die ungeimpften Lehrer.

Anne
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Danke!!

Koogle
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lanayah

Ungeimpfte Lehrer infizieren Kinder.

Subjekt – Prädikat – Objekt
Täter- Tat – Opfer

Lange Zeit gab es keinen Impfstoff und Lehrkräfte waren falsch priorisiert worden.

Jetzt aber tragen Lehrkräfte eine Mitverantwortung.

Lanayah
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Nur weil ein Satz grammatisch korrekt ist, ist er nicht zwangsläufig inhaltlich richtig. Aber dies ist genau die eindimensionale Denkweise, die von vielen Politiker/innen derzeit bedient wird.

Katinka Katze
2 Jahre zuvor
Antwortet  Koogle

Lehrer sind keine Täter. Lehrer tun und taten alles, damit die Schulen und der Unterricht einigermaßen weiterlaufen konnten. Das bei einem Jahr ohne gänzlichen Schutz (Es gab 1 Jahr nicht mal Masken vom Dienstherren!) und bei hohem privaten Zeit- und Materialaufwand, der in keinster Weise anerkannt oder gar vergütet wird, weder vom Dienstherren, noch von den Medien und – wenn man Sie so hört- von den Eltern/der Gesellschaft schon gar nicht. Kein Dank, keinen Respekt von Kostenübernahme für Homeoffice-Ausstattung (Arbeitszimmer plus Arbeitsmittel bei mir immerhin zwischen 5 und 7 Prozent meines Einkommens) ganz zu Schweigen. Stattdessen Beschimpfung, Häme und nun auch noch Ihre Beschimpfung, wir wären Täter.
Falls Sie es noch nicht gehört haben sollten, die Kinder stecken sich auch untereinander an, wenn’s außer Lüften keine Hygienemaßnahmen gibt. Denn, wenn alle lange dicht auf dicht im Raum sind und nur einer geimpft ist, ist die Durchseuchung sicher. Und es sind eben nicht die Lehrer, die Schuld ist. Es sind die Politiker, die zu geizig sind, es ist die Gesellschaft, die Öffnungen will auf Teufel komm raus und die Inzidenzen wieder nach oben treibt. Ein wenig mehr Respekt und Achtung Ihrerseits wäre also angebracht. Ansonsten können Sie Ihren Nachwuchs bald dauerhaft im Homeoffice selbst beschulen. Denn dann heißt es irgendwann: Stell dir vor, es ist Schule und kein Lehrer ist da. (Krank, gekündigt, Job gewechselt, kein Lehrernachwuchs mehr)

B. aus A.
2 Jahre zuvor
Antwortet  yorum Yap

Nachdem Lehrern monatelang der Impfstoff und damit der Gesundheitsschutz verweigert wurde, ist die Forderung nach einer Impf-Pflicht für Lehrer eine Unverschämtheit – und völlig unnötig, wie man an den Zahlen sieht, die um ein Vielfaches höher liegen als bei der Durchschnittsbevölkerung.

Abgesehen davon: wenn mit dem Lehrer im Klassenraum 1 Person geimpft ist, entspricht dies einer Impfrate von ca. 3 Prozent.

Es bleiben 97 %, die eine Gefahr für alle sind…

Also völlig sinnfrei, diese Forderung.

Heinz
2 Jahre zuvor
Antwortet  yorum Yap

Was hat Ihr Kommentar mit dem Artikel und dem Thema zu tun?

In der Berufsgruppe der Lehrer ist die Impfrate bereits überdurchschnittlich gegenüber anderen Berufsgruppen. Warum immer auf die Lehrer ohne Grund?
Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Kinder auch Menschen sind? Kinder übertragen das Virus auch, es fällt nur bei den Lehrern häufiger auf, weil diese dann Krankheitssymptome zeigen und man bisher sich nicht getraut hat, dann alle Kinder zu testen.

mm
2 Jahre zuvor
Antwortet  yorum Yap

Geimpfte können das Virus doch auch weitergeben. 35 Infizierte nach einem Clubbesuch, davon 6 vollständig geimpft und auch mit Symptomen. Wenn man dann noch bedenkt, dass die meisten Jüngeren noch nicht vollständig geimpft sind, dann ist das Geimpft sein für den Einzelnen vielleicht eine feine Sache, aber für die Ungeimpften zunehmend uninteressant. Oder nehmen wir mal das Festival in Utrecht vor 10 Tagen. Alle Getestet oder Geimpft. Heute zählt man schon 1000 Infizierte, die man diesem Ergeignis zuordnen kann. Die Veranstalter wundern sich: Waren doch alle getestet bzw. geimpft.

MamaLe
2 Jahre zuvor

Herr Laschet sorg weder für Luftfilter noch dafür, dass diese Studie gefördert wird. Stattdessen wird wieder alles gestoppt. Warum unterstützt das Land nicht endlich die Menschen – die Kinder und Jugendlichen – die seit 1,5 Jahren Rücksicht nehmen auf die ältere Generation und die Vorerkrankten???
Schämen Sie sich, Herr Laschet!
Als Jugendlicher muß man im richtigen Bundesland leben, wenn man bei der Impfung unterstützt werden möchte. Ich bin sicher, dass auch Impfzentren dazu in der Lage sind Jugendliche und Kinder hinsichtlich der Coronaimpfung entsprechend zu beraten. Die Kinder und Jugendlichen werden übrigens irgendwann Erwachsenen. Und die nächsten Wahlen werden kommen, Herr Laschet. In 10 Jahren ist ein jetzt 15 Jahre alter Mensch und BürgerIn dieses Landes 25 Jahre alt. Und er wird sich – vielleicht im Gegensatz zu Ihnen – noch sehr gut an das erinnern, was SIE HERR LASCHET NICHT GETAN HABEN ZU SEINEM SCHUTZ!!!

Heinz
2 Jahre zuvor
Antwortet  MamaLe

Das ist tatsächlich auch immer meine Hoffnung, aber genau das Glaube ich leider nicht.
Die Umfrageergebnisse im Wahlkampf zeigen doch, dass der größte Teil der Bevölkerung der Politik gegenüber eben nicht nachtragend ist.
Kurz vor der Wahl ein wenig Lobpudelei und nach zwei Wochen steigen dann wieder die Umfragewerte und die von Alternativen sinken, weil man es mit einem Buch verhunzt hat.

Viva
2 Jahre zuvor

Dann eben mal wieder ohne Unterstützung der Landesregierung!

Es reicht doch, wenn die Bundesregierung eine flächendeckende Impfung von Kindern „inhaltlich“ unterstützt.
O-Ton Bundesministerium für Gesundheit (bundesgesundheitsministerium.de):
„Warum ist die Impfung der Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahren wichtig?
Die Impfung der Jüngeren ist nun möglich, nachdem der Impfstoff des Herstellers BioNTech für die Altersgruppen ab 12 Jahren in der Europäischen Union zugelassen worden ist. Dies erlaubt uns jetzt, den Fokus der Impfstrategie stärker in Richtung Bevölkerungsschutz zu verschieben. Wenn mehr jüngere Altersgruppen, die viele soziale Kontakte haben, geimpft sind, sind sie nicht nur besser geschützt. Indirekt werden die Menschen geschützt, die noch nicht geimpft wurden oder nicht geimpft werden können.

Gibt es Vorgaben für die Impfung der Jüngeren?
Grundsätzlich gelten die gleichen Bedingungen wie für Erwachsene.“

Herrn Laschet interessiert das wieder alles nicht.

Der Impfstoff ist ab 12 Jahren zugelassen worden, er hat alle Erforderlichkeiten dazu voll und ganz erfüllt! Dass die Stiko ihre vollumfängliche Empfehlung für Kinder ab 12 Jahren noch nicht ausgesprochen hat, hat in erster Linie unter dem Deckmantel von abzuwartenden Spätfolgen, die aufgrund eines ab 4 Lebensjahren „erwachsenen Immunsystems“ nicht anders sein werden wie bei Erwachsenen auch, aus meiner Sicht nur zwei Gründe:
1.) Sie sieht Kinder und Jugendliche, die nicht vorerkrankt sind, als nicht gefährdet in der Schwere der Erkrankung an, da es bei den Kindern wenig coronabedingte Todesfälle gab bisher. Heißt dann wohl: Infektionen sind bei nicht vorerkrankten Kindern hinzunehmen, auch wenn die Folgen so noch gar nicht gemessen werden können (Long- und Post Covid). Die 10% bis 15 % an Long-Covid-Fällen bei Kindern und Jugendlichen, die aus anderen Ländern bekannt sind sowie die bekannten PIMS-Fälle wiegen wohl nicht schwer genug.
2.) Limitierte Impfstoffresourcen. (Erstmal Eltern, Großeltern, Betreuungspersonen, Lehrer(innen), Erzieher(innen) … impfen.)

Das Bundesgesundheitsministerium sieht die Impfung auch von nicht vorerkrankten Kindern und Jugendlichen als wichtig an! Eine Impfung kann politisch auch empfohlen werden, auch wenn die Stiko „unpolitisch“ nachhängt. Aber was zählt in diesem Land, was eine Bundesregierung verkündet, wenn man doch so Schlauberger überall in den Ländern sitzen hat? Was interessiert eine Impfstoffzulassung? Krass…Laschet ist schon ein Fall für sich. Mannomannomann.

Nasevoll
2 Jahre zuvor
Antwortet  Viva

„hat in erster Linie unter dem Deckmantel von abzuwartenden Spätfolgen, die aufgrund eines ab 4 Lebensjahren „erwachsenen Immunsystems“ nicht anders sein werden wie bei Erwachsenen auch“

Können Sie mir das bitte belegen? Welche Spätfolgen meinen Sie? Kennen Sie schon welche? Ihre Argumentation ist das das schlimmste unwissenschaftliche Geschwurbel. Und es ist und bleibt eine bedingte Zulassung, keine ordentliche.

Viva
2 Jahre zuvor
Antwortet  Nasevoll

Mit „Spätfolgen“ meine ich Nebenwirkungen, die nicht häufig sind und erst entdeckt werden, wenn ein Impfstoff auf großer Basis verimpft wurde, was immer auch einen Zeitfaktor benötigt. Häufige Nebenwirkungen werden bereits im Zulassungsverfahren bekannt. Es wurden allerdings bisher ca. 3,5 Milliarden Impfdosen verimpft, überwiegend Biontech. Wie groß muss eine Datenlage wohl sein? In der Immunologie geht man offenbar davon aus, dass das Immunsystem eines Kindes mit etwa 4 Jahren voll entwickelt sei und als „erwachsen“ bezeichnet werden könne. Aus diesem Grund befürwortet der Göttinger Immunologe Jürgen Wienands Impfungen gegen Covid-19 auch für Kinder deutlich unter 12 Jahren. Natürlich bedarf es dazu einer weiteren Erweiterung der bedingten Zulassung. Eine bedingte Zulassung erfüllt alle Anforderungen einer ordentlichen Zulassung, Haftung und Qualität der Datenprüfung betreffend, enthält aber Einschränkungen (für z.B. Risikogruppen) und muss als Auflage eine zusätzliche Datenlage schaffen. Es handelt sich NICHT um eine Notfallzulassung.

Im übrigen weiß ich nicht, welche Konversation Sie außerhalb dieser Plattform so pflegen … ich pflege in der Regel als mündiger Bürger zu kommunizieren und so informiere ich mich auch. Eigene wissenschaftliche Expertise kann ich Ihnen leider nicht bieten, nur Meinungsaustausch und das am besten unter Einhaltung der normalen Umgangsformen. Anderenfalls kann es nämlich auch passieren, dass man Fragen stellt, die dann völlig unhöflicherweise einfach ignoriert werden. Nasevoll … sozusagen.

fabianBLN
2 Jahre zuvor

Die STIKO hat, das wird leider ständig falsch dargestellt, nicht gesagt, dass Kinder nicht geimpft werden sollen, sie hat nur keine Empfehlung abgegeben. Es ist schon ein Witz sondergleichen, wenn aus „keine Empfehlung abgegeben“ gemacht wird „nicht empfohlen“, sprich „ABGERATEN“! Das kann man auch als glatte Lüge bezeichnen.

Laut gegenwärtiger Datenlage, hieß es gestern Abend bei „MarkusLanz“ haben Kinder ein „verschwindend geringes Risiko“ (!!!), an Covid-19 zu erkranken und z.B. DESHALB wird eine Impfung nicht empfohlen, also als UNNÖTIG erachtet.

mm
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Irgendwie beneide ich sie und auch alle anderen, die sich gegen eine Impfung für ihre Kinder entschieden haben. Da kann man doch mal entspannen, muss nicht ständig in der Weltgeschichte rumtelefonieren, sämtliche Impfzentren persönlich abklappern und sich täglich über die Steine, die einem in den Weg gelegt werden, ärgern. Sie könnten doch jetzt einfach mal relaxen und einfach gar nichts tun. Und sich gut dabei fühlen, denn die Stiko, Laschet und Co. leisten seelische Unterstützung dabei. Ich würde mir an ihrer Stelle nicht mal diese Kommentare durchlesen, denn bekehren lassen wird sich hier keiner. Aber lassen sie doch wenigstens denen, die sich für das Impfen entschieden haben den Spaß, sich über all die Hindernisse, die man überwinden muss, zu ärgern.

fabianBLN
2 Jahre zuvor
Antwortet  mm

Ich bin für das Impfen.

mm
2 Jahre zuvor
Antwortet  fabianBLN

Keine Empfehlung geben und etwas nicht empfehlen….Wo liegt da der Unterschied? Wenn ich umgangssprachlich etwas NICHT empfehle, dann rate ich davon ab. Ähnlich wie mit Reisen in Hochrisikogebiete. Es wird nicht empfohlen heißt dann übersetzt: Du bist blöd wenn du es machst, aber bitteschön, wenn, dann auf deine Verantwortung. Natürlich beeinflusst eine solche Aussage sämtliche Entscheidungsträger, seien es Ärzte oder Eltern. Aber vielleicht fällt auch denen die Unterscheidung in keine Empfehlung und nicht empfohlen schwer. Dann kann man aber die ganze Stiko Empfehlung auch generell sein lassen.

MeinSenf
2 Jahre zuvor

Rin inne Kartoffeln, raus ausse Kartoffeln!

Da windet sich erneut eine politische Paradefigur wie ein Aal aus allen Verantwortlichkeiten! Wie oft haben wir das während der Pandemie schon erleben dürfen? Es wird langweilig!

Gibt’s nicht mal was Neues? Was Überraschendes?
Ach, was wäre das schön! Vielleicht überrascht uns ja mal eines der Politikgenies mit einer plötzlichen Lieferung Luftfilter oder Plexiglasscheiben. Ich würde mich auch sehr über tatsächlich zuverlässige Tests, die auch Delta und Lamda erkennen, freuen!

Träumen darf man wenigsten noch!

Täter
2 Jahre zuvor

Die Impfungsempfehlung wird ausdrücklich gefordert, um einen reibungslosen und kostengünstigen Unterrichtsbetrieb (ich sage bewusst nicht „Schulbetrieb“, denn die Schulen liefen während der ganzen Monate, Schulschließungen, wie sie in der Öffentlichkeit verstanden wurden, gab es nicht) durchzudrücken.
Richtig, dass sich die STIKO dagegen ausdrücklich verwahrt! Richtig, dass sie sich nicht instrumentalisieren lassen will. (Mal sehen, wie lange noch…)

Und der Gernegroß aus Bayern hat zwar Kreide gefressen, aber nichts von seinem Sprachduktus verloren: In der Tradition von Wortschöpfungen wie „Asyltourismus“ wird die STIKO als „ehrenamtlich“ von den „Profis“ der Europ. Zulassungsbehörde- welche genehm zu entscheiden geruhte- abgegrenzt.

Viva
2 Jahre zuvor
Antwortet  Täter

Die Stiko verwahrt sich doch nicht gegen eine Impfempfehlung … schließlich wurde die Impfung von Seiten der Stiko doch empfohlen! Sie verwahrt sich dagegen, anzuerkennen, dass die Covid-19-Infektion für gesunde Kinder und Jugendliche ein Problem sein könnte. Sie braucht eine entsprechende Datenlage zu den Erkrankungsfällen, nicht zum Impfstoff! Das wäre ja sehr dreist, wenn sie einen zugelassenen Impfstoff in Frage stellen würde. Meiner Meinung nach überinterpretieren Sie das Stiko-Zögern. Luftfilter, Maßnahmen, Mutationen… der Stiko alles egal, weil Infektionen aus Stikosicht bei gesunden Kindern aus jetztiger Datenlage nicht schlimm seien. Eine Rundumsicht braucht die Stiko nicht leisten, ist nicht ihr Job.

Da müssen Politiker schon anders handeln, tun sie aber meistens nicht wie die Coronakrise offenbart hat.

mm
2 Jahre zuvor
Antwortet  Täter

Wenn ich mich recht errinnere, hat sich auch Herr Mertens in der Vergangenheit offen für Präsenzunterricht ausgesprochen. Mit der Begründung, Kindern kann der Coronavirus nicht wirklich gefährlich werden. Das sich die STIKO ausdrücklich gegen den kostengünstigen Unterricht verwahrt hat, kann ich mit dieser Aussage nicht in Einklang bringen.

Jo
2 Jahre zuvor

https://www.morgenpost.de/vermischtes/article232786297/kreuzimpfung-corona-astrazeneca-biontech-moderna-who-stiko.html

WHO meint: Kreuzimpfung nicht zu empfehlen. Stiko meint: Kreuzimpfung ist zu empfehlen. Herr Spahn sagt: Die Stiko empfiehlt die Kreuzimpfung. Alles toll. Bei der Impfung der gesunden Kinder gegen Corona wird sich über die Stiko hinweggesetzt. Hmmm?!? So wie der Wind dreht….

Viva
2 Jahre zuvor
Antwortet  Jo

Nein, nein: Die WHO warnt vor eigenmächtigen Kreuzimpfungskombinationen außerhalb von Astrazeneca/Biontech, da dazu noch entsprechende Daten fehlen. Die in Deutschland auch praktizierte Kombination Astrazeneca/Moderna scheint eigenmächtig als sinnvoll vorweggenommen…wohl der Tatsache geschuldet, dass es hieß, mit mRNA-Impfstoff nachimpfen und zwar von der Stiko!!! Ganz ehrlich … das sagt mir über die Stiko wieder alles aus. Wie sagt man? Routine kann durchaus schlampig machen mit der Zeit.

Hat Frau Merkel nicht sogar als Zweitimpfung nach Astrazeneca Moderna bekommen? Dann wird sie sicher auf die Studienergebnisse der Uni Oxford bezüglich der Immunantwort aus dieser Kombination gespannt sein!

Viva
2 Jahre zuvor

Ob sich der Herr Mertens von der Stiko jemals mal die Frage gestellt hat, ob er mit seiner augenblicklichen Haltung gegenüber der Impfung von gesunden Kindern, auch gesunde, junge Erwachsene dahingehend so verunsichert, dass sie sich auch nicht impfen lassen? Er sagt, sie sollen sich impfen lassen. Warum? Sie sind gesund und jung offiziell nach RKI in der Regel ebenso nicht gefährdet. Weiß er eigentlich, was er da verzapft? Viele Infektionen = Entstehung von Mutationen.

Butterblume
2 Jahre zuvor

Bei unseren Impfzentren in der Umgebung (Ba-WÜ) kann man ab 12 impfen lassen. Voraussetzung ist die Einwilligung der Eltern, das beratungsgespäch und das es das Kind auch will. Da werden sogar die Eltern aus dem Raum geschickt und das Kind gefragt.
Wird jetzt seit ner Woche angeboten, seitdem man freie Termine hat. Wer das eingefädelt hat, weiß ich nicht.

Leseratte
2 Jahre zuvor

Von den Kinderärzten kommen irgendwie auch neue Töne. Meinten sie nicht bisher, Kinder sind nicht gefährdet und sollten nicht zwecks Herdenimmunität geimpft werden?

„Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte kritisiert Stiko

In der Debatte um Corona-Impfungen für Kinder kritisiert der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, die Ständige Impfkommission (Stiko) scharf. „Ich ärgere mich über die intransparente Art, wie da im Moment gearbeitet wird. Es wird gesagt, dass man die Datenlage nicht für ausreichend hält, aber nicht warum man das so einschätzt und auch nicht, wann es denn ausreichend wäre“, sagt Fischbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorab. Faktoren wie Herdenimmunität oder soziale Auswirkungen wie eine Zunahme von Kindeswohlgefährdungen, wenn es wieder zu Einschränkungen für Kinder kommen sollte, würden von der Stiko nicht berücksichtigt. Fischbach appelliert auch an Erwachsene, sich impfen zu lassen, um Kinder zu schützen.“

https://www.welt.de/vermischtes/live230889917/Corona-live-Weltaerzte-Chef-Muessen-dafuer-sorgen-dass-aus-vierten-Welle-kein-Tsunami-wird.html

Carola
2 Jahre zuvor

Jeder muss das selber entscheiden dürfen. Es ist eine Frechheit wie Eltern und Kinder unter Druck gesetzt werden. Was kommt als nächstes?