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Rheinland-Pfalz startet in den Schulbetrieb – ohne Maskenpflicht im Unterricht

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MAINZ. Nach zwei Wochen Herbstferien beginnt der Schulalltag in Rheinland-Pfalz an diesem Montag erneut mit Tests auf das Coronavirus – aber ohne Maskenpflicht im Unterricht. Mit Blick auf ein erhöhtes Risiko bei Ferienreisen gibt es nach Angaben des Bildungsministeriums an allen Schulen zwei «Präventionswochen» mit einem Test am Montag und einem weiteren Test im Lauf der Woche. Ab 8. November ist dann wie vor den Ferien nur noch ein Test pro Woche vorgesehen. Zwei Tests sind in den meisten anderen Bundesländern obligatorisch.

Hält die Schulen für sicher – auch (fast) ohne Schutzmaßnahmen: die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD). Foto: Bildungsministerium Rheinland-Pfalz/Georg Banek.

Von den rund 522.000 Schülerinnen und Schülern in Rheinland-Pfalz – einschließlich der jungen Menschen an Berufsschulen waren nach Daten der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) vor den Herbstferien 1038 infiziert, was einem Anteil von 0,2 Prozent entspricht, wie das Bildungsministerium stets relativierend betont. In Inzidenzen ausgedrückt, klingt das jedoch anders: auf eine Woche bezogen, entspräche das einem Wert von 200.

Von Infektionsfällen betroffen waren 455 der 1624 Schulen im Land – also fast jede Dritte. Zwei Wochen nach den Sommerferien waren es noch 707. Rheinland-Pfalz gehörte neben Nordrhein-Westfalen zu den am stärksten von Corona-Infektionen unter Kindern und Jugendlichen betroffenen Bundesländern. Während der Herbstferien sind die Inzidenzen stark gesunken.

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Erst in der Warnstufe 3 müssen auch Grundschüler eine Maske im Unterricht tragen

Die Maskenpflicht an Schulen richtet sich danach, in welcher Warnstufe sich eine Kommune befindet. Bei der zurzeit allgemein bestehenden Warnstufe 1 muss lediglich im Gebäude ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, nicht aber am Platz und im Freien. Bei Warnstufe 2 besteht die Maskenpflicht in den weiterführenden Schulen auch am Platz, also während des Unterrichts im Klassenraum. Erst in der Warnstufe 3 müssen auch die Kleinen in der Grundschule eine Maske im Unterricht tragen.

Entsprechend der Beschlüsse der Gesundheitsministerkonferenz würden bei einem Infektionsfall an einer Schule nur die unmittelbar Betroffenen in Quarantäne geschickt, so heißt es. Tatsächlich hatte die GMK lediglich beschlossen, nicht mehr komplette Klassen in Quarantäne nehmen zu wollen. Rheinland-Pfalz legt das extrem weit aus. Im Infektionsfall brauchen alle anderen Schüler, auch die Sitznachbarn, lediglich an fünf Schultagen in Folge einen Corona-Schnelltest vornehmen und Maske tragen. Das jeweilige Gesundheitsamt kann allerdings im Einzelfall auch weitergehende Maßnahmen anordnen. News4teachers / mit Material der dpa

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