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Verfassungsschutz: Illegale Schule in Erlangen wurde von Reichsbürgern betrieben

Der Schulbetrieb ist eingestelllt (Symbolbild). Foto: Shutterstock

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ERLANGEN. Der Verfassungsschutz sieht bei dem von den Behörden geschlossenen Schulprojekt auf einem Anwesen bei Erlangen Verbindungen in die Reichsbürgerszene. Es gehe um eine «einstellige Zahl an Personen», teilte das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz am Donnerstag mit. Die seien «in der Vergangenheit mehrfach mit diversen Schreiben und verbalen Äußerungen im typischen Reichsbürgerduktus aufgefallen.»

Wie viele der an dem Schulprojekt Beteiligten der Ideologie anhängen, war den Informationen zufolge zunächst unklar. Noch geprüft wird, ob die Reichsbürgerideologie auch Thema im «Schulbetrieb» war. Die Behörden waren im vergangenen Herbst auf die Vorgänge auf dem Anwesen bei Erlangen-Eltersdorf aufmerksam geworden. Bei einer Durchsuchung vor zwei Wochen fanden sie 15 schulpflichtige Kinder und Jugendliche vor. Der Verfassungsschutz hatte bereits vorher von den Reichsbürgerbezügen gewusst.

Weil man davon ausging, wahrscheinlich auf Leute aus der Reichsbürgerszene zu treffen, wurden laut der Stadt Erlangen «insbesondere zur Eigensicherung» Spezialkräfte vom Unterstützungskommando (USK) Mittelfranken herangezogen.

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Laut Bundesinnenministerium treten Reichsbürger gerade gegenüber Amtsträgern häufig sehr aggressiv auf und wenden mitunter Gewalt an. Mit Blick auf Erlangen teilte der bayerische Verfassungsschutz mit: «Gewaltbezüge konnten bisher nicht festgestellt werden.» Die Szene der Reichsbürger ist heterogen. Sie eint, dass sie die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und deren Rechtssystem ablehnen. Bei den Beteiligten in Erlangen sind laut Verfassungsschutz keine Bezüge zu überregionalen Strukturen erkennbar. News4teachers / mit Material der dpa

Behörde hebt mit Polizeiunterstützung illegale Schule mit 15 Kindern aus

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