HAMBURG. Alle Kinder und Jugendlichen, die am Donnerstag in Hamburg an der Solidaritätsdemonstration für die Ukraine teilnehmen wollen, sind für diese Zeit vom Schulunterricht befreit. «Wir bitten Sie als Schulleitungen, sich hierzu mit allen Beteiligten an Ihrer Schule zu besprechen, wie organisiert werden kann, dass Schülerinnen und Schülern, die das möchten, eine Teilnahme an der Protestveranstaltung ermöglicht wird», heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben von Schulsenator Ties Rabe (SPD) an alle Schulleitungen der Stadt.

Konkret sollen alle Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren ab 10.30 Uhr vom Unterricht befreit werden. Bei jüngeren Schülerinnen und Schülern sei eine Entschuldigung der Sorgeberechtigten erforderlich.
«Viele Menschen möchten ihre Solidarität mit der Ukraine zeigen und ein Zeichen gegen den Krieg setzen», heißt es in dem Schreiben. Es folgten bereits viele Hamburger Organisationen und Gruppen dem Aufruf der ukrainischen Fridays-for-Future-Bewegung zu einem globalen Protest gegen den Angriffskrieg in der Ukraine. In dieser so außergewöhnlichen Situation wollten auch viele Schülerinnen und Schüler ein Zeichen für den Frieden setzen. «Die Hamburger Schulbehörde und ich als Senator begrüßen dieses Engagement und wollen allen Schülerinnen und Schülern, die das möchten, die Teilnahme ermöglichen», betonte Rabe in dem Brief.
Zu mehreren Demonstrationen gegen den Krieg in der Ukraine werden in Hamburg am Donnerstag und Samstag Tausende Menschen erwartet. Am Donnerstag wollen die Klimabewegung Fridays for Future (FFF) sowie zahlreiche Jugendorganisationen unter dem Motto «Solidarität für die Ukraine» um 12.00 Uhr vom Spielbudenplatz aus durch die Innenstadt zurück nach St. Pauli ziehen. Sie folgen damit dem Aufruf der ukrainischen FFF-Bewegung zu einem globalen Protest gegen den Angriffskrieg in der Ukraine. Am Abend lädt der Landesmusikrat Hamburg zur Friedensdemo «Singen für den Frieden» auf dem Rathausmarkt Hamburg.
Nach Angaben der Polizei erwarten die Veranstalter bei der Kundgebung der Klimabewegung rund 5.000 Menschen. Tatsächlich dürften es jedoch deutlich mehr werden.
Ebenfalls mehrere Tausend Demonstranten werden am Samstag in der Innenstadt erwartet. Zu dieser Solidaritätsdemonstration ruft ein breites Bündnis aus politischen Jugendorganisationen, Parteien, Gewerkschaften, ukrainischer Diaspora und zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie Bewegungen auf. Erwartet werden nach Angaben der Organisatoren rund 4000 Menschen. Vielleicht kämen aber auch mehr, dies sei momentan schwer abzuschätzen, sagte ein Sprecher.
Der Demonstrationszug beginnt um 12.00 Uhr am Jungfernstieg und führt auch vor das ukrainische Generalkonsulat. Als Rednerinnen werden den Angaben zufolge Bischöfin Kirsten Fehrs sowie Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) erwartet. Auch die ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka wird voraussichtlich eine Rede halten. News4teachers / mit Material der dpa