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Wahlkampf-Thema “A13 für alle”: Verband lehrer nrw startet Kampagne für gerechte Lehrerbesoldung

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DÜSSELDORF. „Ich verdiene A13!” – mit diesem Slogan hat der Verband “lehrer nrw” eine breit angelegte Kampagne gestartet, um Scharz-Gelb an ein immer noch nicht eingelöstes Wahlversprechen zu erinnern. Tatsächlich hatte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) bereits 2017 angekündigt, die nordrhein-westfälische Landesregierung werde besoldungsrechtliche Konsequenzen aus der schon 2009 reformierten Lehrerausbildung ziehen. Passiert ist seither nichts.

Ankündigung nicht eingehalten: NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Foto: Land NRW / Martin Götz

“Seit Jahren fordert lehrer nrw eine Eingangsbesoldung/-vergütung nach A13 bzw. E13 für alle grundständig ausgebildeten Lehrkräfte. Bisher genießen nur die Lehrerinnen und Lehrer im Sekundarbereich II sowie an Förderschulen dieses Privileg. Die Grundlage dafür ist jedoch spätestens mit der Änderung des Lehrerausbildungsgesetzes 2009 entfallen, denn damals wurde die Regelstudienzeit angeglichen, so dass alle eine gleich lange Ausbildung durchlaufen”, so heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands. Auch die GEW und der VBE setzen sich seit Jahren vehement dafür ein, alle Lehrkräfte nach der gleichen Einordnung zu besolden.

Ab heute verteilt “lehrer nrw” deshalb 75.000 Postkarten an über 1.000 Hauptschulen, Realschulen, Sekundarschulen und Gesamtschulen in NRW. „Ich verdiene A13!” ist darauf zu lesen. Alle Kolleginnen und Kollegen sind aufgefordert, die Karten zu unterschreiben und an Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU( zu schicken, um der Forderung „A13/E13 für alle” kurz vor der Landtagswahl am 15. Mai nochmals Nachdruck zu verleihen. Ebenso werden tausende Magnetsticker und Aufkleber mit dem Slogan „Ich verdiene A13!” an den Schulen ausgegeben, um das Thema auch in den Kollegien noch sichtbarer zu machen.

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“A13/E13 für alle wäre das wirksamste Instrument, um die Attraktivität des Lehrkräfteberufs zu steigern”

„Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit muss die Devise lauten. So schreibt es im Übrigen auch die NRW-Landesverfassung in Artikel 24 explizit vor: ‘Für gleiche Tätigkeit und gleiche Leistung besteht Anspruch auf gleichen Lohn.’ Doch weder die aktuelle Landesregierung noch die rot-grüne Vorgängerregierung haben es für nötig befunden, die eklatante Besoldungsungerechtigkeit an den Schulen in NRW zu beenden. A13/E13 für alle wäre das wirksamste Instrument, um die Attraktivität des Lehrkräfteberufs zu steigern und den immer dramatischeren Lehrkräftemangel zu bekämpfen”, erklärt der lehrer nrw-Vorsitzende Sven Christoffer.

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte am 4. Oktober 2017 vor dem Schulausschuss des Düsseldorfer Landtags erklärt: Ungerechtigkeiten in der Lehrerbesoldung sollten in NRW beseitigt werden. Die damalige GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer nannte die Ankündigung von Gebauer einen „Schritt in die richtige Richtung“ – warnte aber seinerzeit davor, sich zu früh zu freuen. Tatsächlich hat sich bis heute bei der Lehrerbesoldung im Land nichts getan.

Im Falle einer Regierungsübernahme nach der nordrhein-westfälischen Landtagswahl im Mai will allerdings SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty schnell für eine gerechtere Lehrerbesoldung sorgen. Ab dem 2023 beginnenden Schuljahr solle die Eingangsbesoldung A 13 unter einer SPD-geführten Landesregierung für alle greifen, kündigte der Chef der Landespartei- und Landtagsfraktion bereits im Januar an.

„Das ist notwendig, aber auch finanzierbar. Deswegen muss das Einstiegsgehalt für alle Lehrkräfte auch gleich sein“

«Ich halte das für ein Gebot der Gerechtigkeit», sagte der frühere NRW-Justizminister. «Das ist notwendig, aber auch finanzierbar», betonte Kutschaty. «Ich kann heute keinem mehr erklären, dass ein Lehrer an einem Gymnasium mehr verdienen muss als an den anderen Schulen.» Erst recht, nachdem die Ausbildung angeglichen worden sei. «Deswegen muss das Einstiegsgehalt für alle Lehrkräfte auch gleich sein.» Der Oppositionsführer, der bereits signalisiert hatte, dass für ihn in NRW nicht nur eine Koalition aus SPD und Grünen, sondern auch eine Ampel mit der FDP vorstellbar wäre, sagte: «Für uns ist das ganz wichtig, dass das in einen Koalitionsvertrag rein kommt.»

Bisher werden in NRW Lehrkräfte an Grund-, Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen (Sek. I) schlechter bezahlt als Lehrer der gymnasialen Oberstufe, die mit A13 monatlich rund 500 Euro brutto mehr verdienen. News4teachers / mit Material der dpa

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