WIESBADEN. Mit einer Plakataktion wirbt das hessische Kultusministerium um angehende Lehrerinnen und Lehrer. Besonders an Grundschulen, Förderschulen und beruflichen Schulen bestehe ein hoher Bedarf nach ausgebildeten Lehrkräften, teilte das Kultusministerium am Freitag in Wiesbaden mit. Die Plakate sollen landesweit zu sehen sein. «Wir wollen in Hessen langfristig Nachwuchskräfte für das Lehramt begeistern, damit aus den Schülerinnen und Schülern von heute die Lehrerinnen und Lehrer von morgen werden», sagte Kultusminister Alexander Lorz (CDU). «Lehrkraft zu sein, ist ein echter Zukunftsberuf.»
Eine Werbekampagne für Nachwuchs-Lehrkräfte an Schulen läuft den Angaben zufolge bereits seit einem Jahr, wird aber nun verstärkt – mit dem Slogan: «Die Zukunft braucht dich: Werde Lehrerin oder Lehrer in Hessen!» Mit einer breitangelegten Plakataktion wird ab sofort in ganz Hessen an Bahnhöfen, Bushaltestellen, innerstädtischen Verkehrsknotenpunkten und im unmittelbaren Umkreis von weiterführenden Schulen geworben. Hinzu kommen Aktionen in den sozialen Medien und im Internet.
Lorz betonte: «Unsere Schulen müssen immer mehr leisten. Für uns als Landesregierung hat deshalb die Einstellung neuer Lehrerinnen und Lehrer höchste Priorität.»
Die Werbemotive zeigten auf, so heißt es beim Ministerium, dass gesellschaftliche Zukunftsthemen wie Digitalisierung oder Klimawandel eng mit dem Thema Bildung verknüpft seien. Der Medienmix aus Social-Media-Aktivitäten, Digital- und Plakatkampagne verfolge mehrere Ziele: möglichst viele Schülerinnen und Schüler zu erreichen, die Zielgruppe emotional durch ein Zukunftsthema anzusprechen und sie auf das Herzstück der Kampagne, die neu konzipierte Homepage www.werde-lehrer-in-hessen.de hinzuleiten.
Neben diesen klassischen Werbeformaten umfasse die Kampagne noch weitere Bausteine. So soll von Ende Januar 2023 an ein „Zukunftsbus“ Schulen in ganz Hessen anfahren. Mit einem Virtual-Reality-Filmerlebnis ermögliche er Schülerinnen und Schülern eine neue Perspektive auf den Beruf einer Lehrkraft und stelle seine Vielfalt anhand einer Schullaufbahn dar.
«Mit dem ‚Zukunftsbus‘ wollen wir zunächst die Aufmerksamkeit der Zielgruppe wecken», erläuterte der Minister. «Daran schließt sich dann unsere ‚Digitale Sprechstunde‘ an.» So kommunizieren Lehramtsstudierende, Lehrerinnen und Lehrer digital mit der Zielgruppe und geben auf Augenhöhe Einblicke in das Lehramtsstudium und das spätere Berufsleben. «Diese Kampagne ist eine Investition in die Zukunft unserer Schulen und damit in die Zukunft unserer Gesellschaft. Es geht um das langfristige Sicherstellen der personellen Versorgung unserer Schulen», befand Lorz.
Die ist tatsächlich fraglich: Schon jetzt sind nach Schätzungen des Deutschen Lehrerverbands bis zu 40.000 Lehrestellen bundesweit umgesetzt. Der Lehrermangel wird Prognosen zufolge auch noch etliche Jahre anhalten, sich sogar weiter verschärfen. News4teachers / mit Material der dpa
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