Website-Icon News4teachers

Kultusministerin: “Perspektivisch” mehr Mathe und Deutsch an Grundschulen unterrichten! (Ohne Lehrkräfte?)

Anzeige

An Niedersachsens Grundschulen soll es nach dem Willen von Kultusministerin Julia Willie Hamburg künftig mehr Unterricht in den Fächern Mathe und Deutsch geben. Aus dem schwachen Abschneiden der Schülerinnen und Schüler bei Bildungsstudien wolle die Landesregierung Konsequenzen ziehen, berichtete die «Hannoversche Allgemeine Zeitung». Das Problem dabei: der sich auswachsende Lehrkräftemangel.

“Stundentafel erweitern”: Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg. Foto: Grüne Landtagsfraktion Niedersachsen / Brauers.com

Die Grünen-Politikerin schrieb demnach in einem Brief an die Schulen, der dem Blatt vorliegt: «Dass jedes fünfte Kind ohne ausreichende Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen die Grundschule verlässt, kann uns alle miteinander nicht zufriedenstellen.»

Hamburg kündigte zudem an: «Bereits jetzt ist klar, dass wir perspektivisch die Stundentafel der Grundschule erweitern müssen, um mehr Unterricht in Mathematik und Deutsch anbieten zu können.» Die Ministerin will demnach zudem prüfen, welche «lernförderlichen Maßnahmen» für Kinder im Primarsektor umgesetzt werden können. «Auch die Fragen nach Qualitätsentwicklung und der Rolle von fachfremd erteiltem Unterricht werden wir uns stellen», schrieb sie.

Anzeige

«Die Erhöhung der Gesamtstundenzahl in der Grundschule wäre eine wirksame Maßnahme»

Laut einer im Herbst von der Kultusministerkonferenz vorgestellten Untersuchung, sank im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2016 bundesweit der Anteil der Viertklässler, die den «Regelstandard» schafften, also das, was im Schnitt von Schülerinnen und Schülern in diesem Alter erwartet wird. Die Kinder aus Niedersachsen landeten im Mittelfeld.

Niedersachsens damaliger Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) räumte zu dem Zeitpunkt ein, dass der Handlungsbedarf hoch sei. Es gelte, die Ursachen für die negative Tendenz zu analysieren und die notwendigen Schlussfolgerungen konsequent zu ziehen. «Das geht nicht im Schnellschuss-Verfahren, sondern muss seriös vorbereitet werden», sagte Tonne. «Die Erhöhung der Gesamtstundenzahl in der Grundschule wäre eine wirksame Maßnahme.»

Allerdings eine derzeit kaum umsetzbare: Den Grundschulen setzt ein gravierender Lehrkräftemangel zu. Und der wird nach Ansicht von Tonnes Nachfolgerin Hamburg noch dauern. «Mindestens zehn Jahre werden wir durch eine Talsohle gehen, wo wir nicht ausreichend Lehrkräfte haben werden», sagte die Grünen-Politikerin erst in dieser Woche (News4teachers berichtete). News4teachers / mit Material der dpa

KMK-Gutachten: Der Grundschule gelingt es in vielen Fällen nicht, grundlegende Kompetenzen an alle Kinder zu vermitteln

 

 

Anzeige
Die mobile Version verlassen