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Lehrermangel trifft Landschulen besonders hart: Bildungsministerin lobt Prämien aus

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SCHWERIN. Der Lehrermangel droht sich vor allem an den Landschulen weiter zuzuspitzen. Beispiel Mecklenburg-Vommern: Während sich für eine freie Lehrerstelle in Rostock durchschnittlich zehn Bewerber fänden, blieben Ausschreibungen für Schulen etwa in der Seenplatte oder in der Region Parchim oft ohne jegliche Resonanz. Das sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) unter Berufung auf von ihrem Ressort erhobene Daten.

Wer möchte aufs platte Land? Foto: Shutterstock

Dem solle unter anderem mit Sondervergütungen entgegengewirkt werden, kündigte Oldenburg an. So erhielten neu eingestellte Lehrkräfte für Mathematik, Informatik, Biologie, Chemie und Physik vom Schuljahr 2023/2024 an monatlich 424 Euro mehr, wenn sie an einer Landschule unterrichten. Der Zuschuss werde für vier Jahre gewährt. Zunächst seien Mittel für 50 Pädagogen eingeplant.Wie Oldenburg weiter sagte, bekommen auch Referendarinnen und Referendare höhere Bezüge, wenn sie ihren Vorbereitungsdienst an ausgewählten Schulen im ländlichen Raum absolvieren. Übernahmegarantien und kürzere Einstellungsverfahren sollen dazu beitragen, dass sich Junglehrer für eine Anstellung im Nordosten entscheiden.

In Mecklenburg-Vorpommern scheiden den Angaben zufolge bis 2030 etwa 7000 der aktuell rund 12.600 Lehrerinnen und Lehrer an öffentlichen Schulen altersbedingt aus dem Schuldienst aus. Laut Oldenburg wurden für das laufende Schuljahr 967 Pädagogen eingestellt. «Das waren mehr als ausgeschieden sind», betonte sie. Doch räumte sie ein, dass der Bedarf wegen wachsender Schülerzahlen – auch in Folge der Zuwanderung ukrainischer Flüchtlinge – zugleich spürbar gewachsen ist.

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Der in allen Bereichen zu verzeichnende Fachkräftemangel mache allerdings um die Schulen keinen Bogen. Die Lehrergewinnung sei eine schwierige Aufgabe, «weil auch viele andere Bundesländer in Größenordnungen Lehrkräfte suchen», erklärte die Ministerin. Auf die Anfang April im Nordosten ausgeschriebenen 797 Lehrerstellen für Mecklenburg-Vorpommern hätten sich bislang knapp 600 Bewerber gemeldet.

Nach Angaben Oldenburgs können derzeit an 18 der 501 Schulen im Land wegen akuten Lehrermangels die Vorgaben der Stundentafel nicht umgesetzt werden. Darauf werde unter anderem mit veränderten Stundenplänen wie etwa Blockunterricht reagiert. «Unser Anspruch bleibt, dass kein Fach hinten runter fällt», sagte Oldenburg. News4teachers / mit Material der dpa

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