BERLIN. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Berlin lässt bei ihrer Forderung nach kleineren Klassen und einem entsprechenden Tarifvertrag nicht locker. Wie die GEW am Montag mitteilte, ruft sie die Tarifbeschäftigten an den Schulen für den 6. bis 8. Juni zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Da der neue Finanzsenator Stefan Evers (CDU) wie schon sein Vorgänger Daniel Wesener (Grüne) nicht auf die Forderung nach Tarifverhandlungen reagiert habe, erhöhe die Gewerkschaft nun den Druck, erklärte der GEW-Landesvorsitzende Tom Erdmann.
Die GEW will das Verhältnis von Schülern zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in einem «Tarifvertrag Gesundheitsschutz» verbindlich regeln. Im Juni 2021, also vor fast zwei Jahren, stellte sie die Forderung erstmals und ruft seither immer wieder zu Warnstreiks auf, um ihr Anliegen zu bekräftigen.
«Die CDU hatte sich vor der Wahl dafür ausgesprochen, dass der Senat mit der GEW Gespräche über einen Tarifvertrag für kleinere Klassen führt. Nach der Wahl ist die CDU nun am Drücker und besetzt sowohl das Finanz- als auch das Bildungsressort. Herr Evers, lassen Sie uns über einen Weg zu kleineren Klassen reden!», erklärte GEW Landeschef-Erdmann.
Mit einem Tarifvertrag Gesundheitsschutz will die GEW nach eigenen Angaben die Weichen stellen für konkrete Schritte zu kleineren Klassen. Ziel sei es, das Verhältnis von Schülern zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich zu regeln. «Mit einem Tarifvertrag hätten wir ein wirksames Instrument für eine nachhaltige Verbesserung der Personalsituation», so der GEW-Chef.
Der Senat sah sich dazu bislang außerstande und verwies wiederholt darauf, dass Berlin – wie alle anderen Bundesländer außer Hessen – der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne deren Zustimmung könne Berlin keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab.
In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrerinnen und Lehrer. Viele davon sind Angestellte und dürfen – anders als Beamte – streiken. An den bisherigen Warnstreiks beteiligten sich jeweils mehrere Tausend Lehrkräfte, Unterricht fiel teilweise aus. News4teachers / mit Material der dpa
GEW gibt nicht auf: Über 3.000 Schulbeschäftigte streiken für kleinere Klassen
