
Mit der Neuausrichtung des Landesinstituts für Schule und Medien (Lisum) will Brandenburg künftig mehr Lehrer aus der Fachausbildung im Schulunterricht einsetzen. Zugleich sollten Serviceleistungen an den Schulen nicht mehr durch Pädagogen erbracht werden, kündigte das Bildungsministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der CDU-Landtagsfraktion an. Auch im vergangenen Schuljahr waren wieder geringfügig mehr Lehrkräfte als im Jahr zuvor außerhalb des Unterrichts eingesetzt worden.
Wie aus den Angaben des Ministeriums hervorgeht, waren im Schuljahr 2022/23 insgesamt 674 Beamte und Tarifbeschäftigte ganz oder teilweise in anderen Dienststellen oder bei einem anderen Dienstherren tätig. Das waren zwei Lehrkräfte mehr als im vorangegangenen Schuljahr und acht mehr als im Schuljahr 2020/21.
Die Zahl der sogenannten Abminderungsstunden, in denen die Lehrkräfte unterrichtsferner Tätigkeiten nachgingen, stieg in den vergangenen drei Schuljahren von rund 6980 auf 7110. Dabei handelte es sich laut Ministerium unter anderem um die Mitarbeit in bildungspolitischen Projekten etwa bei Gedenkstätten, oder in Organisationen der Gesundheitsförderung oder der Jugendhilfe. Zu den Tätigkeiten zählt beispielsweise auch eine Haupt- und Fachseminarleitung in der Lehramtsausbildung.
Brandenburg hatte Mitte Juli den Ausstieg aus der gemeinsamen Lehrerbildung mit Berlin erklärt und einen eigenen Weg bei der Lehrkräftebildung, Unterrichtsentwicklung und Qualitätssicherung angekündigt. Das Lisum war 2007 von Brandenburg und Berlin gegründet worden. Zuvor unterhielten beide Länder eigene Landesinstitute.
Mit der neuen pädagogischen Einrichtung sollen laut Bildungsministerium Synergiepotentiale gehoben und die Zahl der abgeordneten Lehrkräfte in der Ausbildung verringert werden. Messbare Effekte würden mit dem Konzept für das neue Landesinstitut im kommenden Jahr erwartet. News4teachers / mit Material der dpa
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