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Bedarf gestiegen: Verband fordert mehr Hilfe bei Legasthenie und Dyskalkulie

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MAGEDBURG. Bevor Kinder lesen, schreiben und rechnen lernen, sind Schrift und Zahlen für sie ein unverständlicher Code aus Symbolen. Manchen fällt es noch Jahre später schwer, ihn zu entziffern. Die Diagnose- und Förderangebote insbesondere in der Schule reichen vielen Betroffenen nicht aus.

Nach Schätzungen liegt der Anteil der Legastheniker in der Bevölkerung, also auch unter Schülern, bei mindestens zehn Prozent. Foto: Shutterstock

Menschen mit einer Lese-Rechtschreib- oder Rechenstörung gibt es nach Einschätzung von Experten nicht ausreichend Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Das Land stehe mit Angeboten für die Betroffenen noch «eher am Anfang», sagte Kathrin Kucznierz, Vorsitzende des Landesverbands Legasthenie und Dyskalkulie in Sachsen-Anhalt. «Es ist leider häufig so, dass diese Menschen nicht mitgedacht werden.»

So könnten etwa lange Texttafeln in Museen, komplizierte Formulare auf dem Amt oder die analoge Uhr am Bahnhof für einige Bürgerinnen und Bürger zur Herausforderung werden. Die Diagnose und Förderung der Betroffenen erfolge dabei oftmals zu spät. «Eigentlich gehört die Förderung in die Schule», so Kucznierz. Dort fehle es aber an geschulten Lehrkräften und Schulpsycholog*innen, die ohnehin angespannte Lage werde durch den allgemeinen Lehrermangel verstärkt.

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«Die Eltern sind wirklich verzweifelt – und suchen sich dann im außerschulischen Bereich eine Lerntherapie.» Das könnten sich aber nur wenige Familien leisten. Die Therapie koste zwischen 45 und 60 Euro die Stunde. Von der Politik wünscht sich Kucznierz daher vor allem eine bessere schulische Förderung durch qualifizierte Fachkräfte – oder, falls das nicht möglich sei, eine Kostenübernahme von Staat oder Krankenkasse für außerschulische Therapien.

Ein solches außerschulisches Therapiezentrum für Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwäche ist das LRS Zentrum Magdeburg. Die Nachfrage nach Beratung, Diagnostik und Lerntherapie habe dort in den letzten Jahren «erheblich zugenommen», erklärte Sprecher Thomas Piotrowski. Durch die Einschränkungen der Coronapandemie hätten die Schülerinnen und Schüler deutlich mehr schriftsprachliche Unsicherheiten als vorher. Der Bedarf an Diagnose sei in allen Klassenstufen und Schulformen signifikant gestiegen. Seit zwei Jahren komme es daher zu langen Wartezeiten. News4teachers / mit Material der dpa

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