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Nachhilfe boomt schon bei Grundschülern – aus Angst um den Übergang auf die weiterführende Schule

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MÜNCHEN. Für den Wechsel an Realschule und Gymnasium gibt es in Bayern strikte Noten-Grenzen. Das sorgt für Druck bei Kindern wie Eltern – und verschafft einer Branche guten Umsatz.

Unter Druck. Illustration: Shutterstock

Immer mehr Eltern in Bayern bezahlen schon in der Grundschule für Nachhilfeunterricht. Ziel ist meist ein möglichst gutes Übertrittszeugnis ihrer Kinder, um den Weg auf die Realschule oder das Gymnasium zu ebnen. Exakte Zahlen gibt es aktuell zwar nicht, doch ist der Trend Experten zufolge klar zu erkennen.

Bis zu zehn Prozent aller Schülerinnen und Schüler der kommerziellen Anbieter seien noch im Grundschulalter, sagt etwa der Vorsitzende des Bundesverbands Nachhilfe- und Nachmittagsschulen, Patrick Nadler. Die meisten seien Viertklässler, gerade vor dem Übertrittszeugnis gebe es immer eine besonders große Nachfrage, um die letzten Schulaufgaben und Proben noch zu «retten». Andere Kinder übten viele Stunden mit den Eltern, der älteren Nachbarstochter oder mit privat engagierten Nachhilfelehrkräften.

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Übertrittszeugnis wichtig für die weitere Schullaufbahn

In Bayern enthält das Übertrittszeugnis, das die Viertklässler heuer am 2. Mai bekommen, eine Schullaufbahnempfehlung, die im Normalfall festlegt, welche weiterführende Schule die Kinder besuchen dürfen. Entscheidend dafür ist die Gesamtdurchschnittsnote in den drei Fächern Deutsch, Mathematik sowie Heimat- und Sachunterricht.

Bei einem Schnitt von 2,66 oder besser können die Kinder eine Realschule, bei einem Schnitt von mindestens 2,33 ein Gymnasium besuchen. Diese Selektion im Alter von neun oder zehn Jahren sorgt seit langem für harsche Kritik, wird sich aber wohl nicht ändern, solange die CSU im Freistaat an der Macht ist.

«Bundesländer, die anspruchsvoller sind und klare Grenzen haben für den Übergang, sind die, wo der Druck am höchsten ist und vermehrt Nachfrage nach Nachhilfe auftritt», bilanziert Nadler. Aktuelle Daten gibt es nicht, doch ältere Studien haben gezeigt, dass zum Beispiel schon im Jahr 2007 sechs Prozent aller Grundschulkinder Nachhilfe erhalten haben – und oft der anstehende Übertritt den Ausschlag dafür gibt.

Lehrerin: Enormer Druck und weinende Schüler

Ein Weg, den der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) nicht gutheißt. Wenn ein Kind alleine an seine Grenzen stoße und nur mit Nachhilfe auf eine höhere Schulform komme, litten durch das ständige Pauken oft Lernfreude und Lebensqualität, schildert die Leiterin der Abteilung Schul- und Bildungspolitik im BLLV, Sabine Bösl. Außerdem bedeute dies normalerweise, dass das Kind auch in den kommenden Jahren Nachhilfe brauchen werde.

Bösl betont deshalb: «Eigentlich sollte ein Kind auf einer Schulart sein, wo es wirklich mit der normalen Anstrengung dem Ziel der jeweiligen Schulart gerecht wird.» Die Rektorin der Quirin-Regler-Grundschule im oberbayerischen Holzkirchen erlebt seit Jahren immer stärker, wie viele ihrer Schülerinnen und Schüler gegen Ende der Grundschulzeit unter Druck stünden – meist noch verstärkt durch die Eltern. «Da wird zusätzlich geübt und gemacht und gelernt, damit das irgendwie noch klappt mit dem Übertritt.»

«Wir haben wirklich viele Kinder, denen das richtig zusetzt», schildert Bösl die Folgen der Notenfixierung. «Das hat ganz stark psychische Folgen. Die Kinder, die dem nicht gerecht werden können, spüren das ganz deutlich.» Die Folge: Kinder, die in Tränen ausbrechen, wenn sie in einer Probe eine Drei haben.

Elternverband: Nachhilfe verstärkt Bildungsungerechtigkeit

Vor dem Hintergrund, den die Bedeutung des Übertrittszeugnisses für die weitere Schullaufbahn hat, kann der Landesvorsitzende des Bayerischen Elternverbandes, Martin Löwe, den Griff zum vermeintlich rettenden Strohhalm Nachhilfe verstehen – auch wenn er ihn absolut nicht gutheißt. «So ist das System angelegt.» Allerdings kritisiert er ebenso wie der Lehrer- und Lehrerinnenverband und renommierte Bildungsforscher, dass Nachhilfe die in Deutschland ohnehin große Bildungsungerechtigkeit verstärke.

«Das unterstreicht eine Ungerechtigkeit in den Chancen, weil die Eltern, die ein entsprechend gefülltes Portemonnaie haben, ihr Kind besser fördern können als Eltern, die nicht so viel Geld haben», sagt Löwe. Laut Nadler kosten 45 Minuten Einzelunterricht im bundesweiten Schnitt 18 bis 28 Euro, Gruppenunterricht sei für 8 bis 15 Euro zu haben – wobei Bayern eher teurer sei.

In München zum Beispiel bieten sich qualifizierte Nachhilfelehrer auf Vermittlungsportalen häufig für 40 Euro die Stunde an, unter 20 Euro findet sich so gut wie niemand. Immerhin können einkommensschwache Familien, die etwa Bürgergeld beziehen, Nachhilfeunterricht durch das Bildungs- und Teilhabepaket finanziert bekommen. Allerdings: Eine Übernahme der Kosten ist explizit ausgeschlossen, wenn es «nur» um eine Verbesserung des Notendurchschnitts im Übertrittszeugnis geht. Von Elke Richter, dpa

Grundschul-Empfehlung: Mehrheit der Bürger unterstützt den Übertritt nach Noten

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Philine
5 Monate zuvor

Statt von “Selektion”, einem durch die NS-Zeit furchtbar konnotierten Begriff, könnte man neutraler von “Allokation” sprechen bzw. schreiben.

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn das so ist, haben dann die Bundesländer, welche Begriffe wie Förderschule oder Förderzentren verwenden Bayern plagiiert?

RSDWeng
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich gebe Ihnen ja recht, frage mich aber, ob Sie genauso arumentieren würden, wenn diese ganz klaren Euphemismen von der GEW kämen.

A.J. Wiedenhammer
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ach, das ist nicht nur in Bayern so.
Gemeinschaftsschule statt Einheitsschule, Bereicherung und Vielfalt statt schnöder Heterogenität, Schulen in herausfordernder Lage statt Brennpunktschule, herausfordernde Schüler statt… nun ja, soll ich sagen, was Schüler, Eltern oder manche KuK im Privaten dann so sagen?

Euphemismen sind das täglich Brot von Pädagogen, (Bildungs-)Politikern und vielen Leuten im sozialen Bereich.
Auch dieses Format ist immer wieder eine Fundgrube für Begrifflichkeiten, über die man sich – wenn man einen positiven, gechillten Tag hat – köstlich amüsieren könnte.
Meistens ärgert man sich. Ich jedenfalls.

Unfassbar
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Ist aber politisch gewollt. In NRW wurde der Hauptschulabschluss 10 in erster erweiterter Schulabschluss umbenannt.

Hans Malz
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

… und der nach Klasse 9 eben in “erster Schulabschluss”. Klingt doch gleich viel freundlicher.

Hans Malz
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Andere aber auch. Dort werden Schüler als “verhaltensoriginell” oder “alternativbegabt” bezeichnet. Positiv klingende Begriffe zu finden, ist nicht Bayern der Vorreiter. Von “Realschule +” bis “herausfordernd” ist alles dabei…

A.J. Wiedenhammer
5 Monate zuvor
Antwortet  Hans Malz

Kleines Beispiel aus einem anderen aktuellen Artikel hier: Da sagt die DaZ-Lehrerin, dass die Heterogenität der Schüler eine “Herausforderung” sei.
Man könnte natürlich auch sagen, sie sei ein Problem, aber das würde eine naheliegende, aber nicht erwünschte Schlussfolgerung nach sich ziehen. Da sagt man eben lieber “Herausforderung”, das hört sich schön positiv an, nach Challenge und nach “Wachsen an der Anforderungen”.

Pete
5 Monate zuvor
Antwortet  Philine

Die Scheuklappen wirken wohl Wunder.

PaPo
5 Monate zuvor
Antwortet  Philine

Selektion und Allokation sind aber nicht dasselbe:

“Eine weitere zentrale Funktion der Schule, die Fend in seiner Theorie der Schule von 1980 zunächst benannte, ist die der Selektion, an die die Allokationsfunktion unmittelbar gekoppelt ist; beide Funktionen gehen theoretisch eng mit der Qualifikationsfunktion einher:
Schulen tragen dazu bei, die Heranwachsenden im Verlauf ihres Qualifikationsprozesses durch schulische Auswahlprozesse (Selektion) auf unterschiedliche soziale Positionen zu verteilen (Allokation).
Die Selektionsfunktion von Schule findet in Deutschland ihren äußeren Ausdruck in der Mehrgliedrigkeit des Schulsystems, mit der eine frühe Entscheidung über die generelle Zulassung der Schülerinnen und Schüler zu einzelnen Bildungswegen und Institutionen verbunden ist […]. Die Selektion wird über die Bewertung und Benotung von individuellen Schülerleistungen vorgenommen. Lehrkräfte erteilen in Abhängigkeit von ihnen vorgegebenen Kriterien mit Zensuren und Zeugnissen symbolische Gratifikationen, die in Schullaufbahnen und Schulabschlüssen mit unterschiedlichem realem Wert einmünden” (https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-43348-2_6).



ed840
5 Monate zuvor

Die Entscheidung anhand der Notenschnitte aus Mathe/Deutsch/Sachkunde geht natürlich gar nicht, das wäre ja völlig old-school . Andere Bundesländer setzen da auf Dingen wie NAVI-4-BW inkl. z.B. Kompass-4-Test + Potential-Test usw. oder sie selektieren nach Zeugnisschnitt 2,2 + ggf. Probeunterricht, oder nach Schnitt 2,33 aus Mathe/Deutsch/Fremdsprache usw. auf jeden Fall wesentlich moderner,.

Pauker_In
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Dann sind wir in NRW ja voll doll modern: Der Elternwille ist das Himmelreich! Noten, Prüfungen? Bäh.

Sepp
5 Monate zuvor

“Die meisten seien Viertklässler, gerade vor dem Übertrittszeugnis gebe es immer eine besonders große Nachfrage, um die letzten Schulaufgaben und Proben noch zu «retten». Andere Kinder übten viele Stunden mit den Eltern, der älteren Nachbarstochter oder mit privat engagierten Nachhilfelehrkräften.”

Grundschüler lernen also zu Hause mit den Eltern, lassen sich von anderen Schülern oder privater Nachhilfe Dinge erklären, die sie noch nicht können.

Das ist natürlich schlimm. Außer man kommt aus einer Generation, in der geschaut wurde, dass die Hausaufgaben gemacht wurden, wo die Eltern vielleicht auch mal Diktate mit einem geübt haben usw. Da war das noch normal.

Neunvierteltakt
5 Monate zuvor
Antwortet  Sepp

Das ist aber ein riesengroßer Unterschied.
Ab Mitte der sechziger Jahre war zu beobachten, dass einzelne Eltern ihre Kinder über die Maßen unterstützten . Da wurde vor der Einschulung schon Lesen usw. systematisch geübt, andere Schüler und Eltern meinten, was versäumt zu haben, die entsprechenden Schüler waren stolz auf ihre Leistungen und sehr enttäuscht, wenn sie im Laufe des Schuljahres von anderen Schülern eingeholt und überholt wurden.
Letztendlich hat es sich immer mehr eingeschliffen, dass Eltern ihre Kinder unterstützen, und ich meine nicht nur Hausaufgabenkontrolle oder mal das Einmaleins abfragen. Wer sein Kind nicht unterstützen konnte, geriet in Zugzwang.
Lehrer verließen sich darauf, dass Hausaufgaben kontrolliert waren, Arbeiten außerschulisch vorbereitet wurden, usw. Das sparte Zeit für anderes. Man konnte Übungszeiten wegfallen lassen. Den guten Schülern wäre sonst langweilig geworden, die schwächeren Schüler fielen noch weiter zurück. So entwickelte sich sich alles im Laufe der Jahrzehnte in die Richtung, die wir nun haben.
Um 1960 war Lernen hauptsächlich eine Angelegenheit zwischen Lehrer und Schülern. Die Schüler bekamen direkte Rückmeldung vom Lehrer für ihre eigenen Leistungen, der Lehrer erkannte noch klar, was er den Schülern beigebracht hatte und was noch für alle zu üben war.

Neunvierteltakt
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Und was hat das mit meinem Kommentar zu tun?

1964 gab es keine Chancengleichheit in den ländlichen und strukturschwachen Gebieten, das lag schlicht an fehlenden Gymnasien in der Nähe und der mangelhaften Bus- und Bahnanbindung . Deswegen waren die Grundschulen und die Leistungen der Schüler nicht schlechter als anderswo!

Die fehlende Chancengleichheit und die Art und Weise der Hausaufgabenbetreuung früher und heute sind zwei paar Stiefel.

Neunvierteltakt
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wo schreibe ich, dass früher alles besser war?
Besser war allerdings meiner Meinung nach die Fokussierung der Grundlagen, das Erlernen der Kulturtechniken in der Grundschule, und zwar für ALLE Schüler.

Neunvierteltakt
5 Monate zuvor
Antwortet  Redaktion

Wenn man von klein auf an diesem Thema Interesse hat, kann man viel beobachten, vergleichen und reflektieren.
Übrigens wäre interessant zu erfahren, inwiefern die höhere Rate des Analphabetentums bei den Älteren mit den Nachkriegsjahren zusammenhängt. Viele Flüchtlinge lebten nämlich noch bis etwa1960 sehr armselig und mit gesundheitlichen Einschränkungen in Holzbaracken.

Teacher Andi
5 Monate zuvor
Antwortet  Neunvierteltakt

Vor allem erkannte und akzeptierte man, wer für welche weiterführenden Schulen geeignet war und hat nicht alle auf das Gymnasium geboxt.

Monika, BY
5 Monate zuvor

“Ein Weg, den der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) nicht gutheißt. Wenn ein Kind alleine an seine Grenzen stoße und nur mit Nachhilfe auf eine höhere Schulform komme, litten durch das ständige Pauken oft Lernfreude und Lebensqualität, schildert die Leiterin der Abteilung Schul- und Bildungspolitik im BLLV, Sabine Bösl. Außerdem bedeute dies normalerweise, dass das Kind auch in den kommenden Jahren Nachhilfe brauchen werde.”

Und schon wieder…Nein, das bedeutet es eben nicht.

Das bedeutet vor allem, dass ein Kind noch nicht vollständig reif ist und dennoch Unterstützung von außen braucht.

Die Gymnasien sind voll von Kindern, die sich bis zur 11. Klasse „durchschleppen“ und dann massenhaft ausscheiden. 10-20 % erhalten überhaupt keine Zulassung zum Abitur, und von denen, die sie erhalten, bestehen nochmals 10-20 % das Abitur nicht.
Von denjenigen, die bestehen, haben wiederum 10-20 % einen katastrophal schlechten Abschlussrang.

Ich kann das einfach nicht mehr lesen oder hören, aber offenbar wollen die Leute weiterhin an diesem Glauben festhalten und kleine Kinder brandmarken und abstempeln, obwohl sie erst am Anfang stehen, ihre Flügel auszubreiten.

Und wenn man dazu noch diejenigen zählt, die zwar das Abitur schaffen, aber niemals ein Studium an der Universität oder Hochschule abschließen,dann wird das Ganze so lächerlich, dass es eher wie ein Comic wirkt als wie die Realität.

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Glauben Sie eigentlich selber alles was Sie hier so schreiben? Zum Beispiel 10 – 20% Durchfallquote beim Abitur in Bayern?

Die Realität sieht doch völlig anders aus:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183272/umfrage/durchfallquote-beim-abitur-nach-bundeslaendern/

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Man kann ja auch einfach mal mit paar Zahlen um sich werfen … Bauchi Bauchi, Fühli, Fühli, Erfindi, Erfindi.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Die Qualität des Unterrichts an den Gymnasien in Bayern ist eine reine Katastrophe.
Absolut kein Kind schreibt Einsen ohne Hilfe – entweder durch die Eltern oder durch Nachhilfelehrer.
Und die anderen schwimmen irgendwie durch diesen Sumpf, so gut sie eben können.
Die meisten Eltern und Schüler verstehen nicht einmal wirklich, was ihnen da in der Schule „serviert“ wird.
Kaum eine erwachsene, hochgebildete Person könnte damit noch problemlos umgehen – die Qualität der staatlichen Schulen, sowohl der Grundschulen als auch der weiterführenden Schulen, ist am Boden.
Und bitte hört endlich auf, die Kinder dafür verantwortlich zu machen und sie dafür abzustempeln!

Sepp
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

In der Grundschule werden Grundlagen vermittelt!

“Kaum eine erwachsene, hochgebildete Person…” kann also das kleine Einmaleins, kann lesen oder beherrscht grundlegende Rechtschreibung?

Teacher Andi
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ach ist es wieder so weit? Lassen Sie wieder Ihre pauschalen, unfundierten und unreflektierten Tiraden hier ab? Mein EWindruck: viele Kinder sind in der Schulform, in die sie von den Eltern gezwungen wurden, überfordert, das zeigt sich dann allerspätestens im Studium. Und nachdem die Leistungsanforderungen auch im Gymnasium immer weiter heruntergeschraubt werden, kann es nicht unbedingt nur an der Schule liegen.
Vorschlag: Wir schaffen diesen “Sumpf” Schule ab, jeder sorgt selbst für die Beschulung des Kindes, dann ist sicher alles gut.

Rüdiger Vehrenkamp
5 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Zum Thema Studium empfehle ich das (durchaus kontroverse) Buch “Akadämlich” von der Jura-Professorin Dr. Zümrüt Gülbay-Peischard, in dem sie anprangert, dass an Universitäten inzwischen gut 1/3 der Studierenden fehl am Platz sind, da es an elementaren Dingen fehlt: Rechtschreibung, Benehmen, Leistungsorientierung. Die Gymnasiasten von heute sind die Studierenden von morgen.

SekII-Lehrer
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

2024 hatten in Bayern 30,1 Prozent der Abiturienten einen Schnitt zwischen 1,0 und 1,9. Die müssen also alle mindestens irgendwo Einser bekommen haben. Und ich weiß aus sicherer Quelle, dass die nicht alle Nachhilfe bekommen bzw. mit ihren Eltern lernen.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  SekII-Lehrer

Wer früher einfach tatsächlich gymnasial geeignet war, haut heute in Zeiten der Stoffreduzierdidaktik natürlich die Einser raus wie Kamelle im Kölner Karneval.

So einfach ist das.

Monika, BY
5 Monate zuvor
Antwortet  447

Ja, leider.

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Woran könnte es liegen, wenn in manchen Bundesländern ca. 12% der 8. Klässler am Gymnasium nicht mal die Mindeststandards im Lesen erreichen oder je nach Bereich 12% bis zu 19% nicht Mindeststandards in Mathe? Oder ca. 40% der 9.Klässler am Gym die Regelstandards für den mittleren Schulabschluss verfehlen? Gibt vermutlich schon Leute, die den Lehrkräften die Schuld dafür zuschieben wollen. Ich würde aber nicht ausschließen wollen, dass auch ein Zusammenhang damit besteht, dass dort der Elternwille alleinige Voraussetzung für den Besuch des Gymnasiums war.

Sepp
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Allerdings könnte sich (zumindest in BB) herausstellen, dass zu einem nicht unerheblichen Teil die hohe Quereinsteigerquote in Grund – und weiterführender Schule beiträgt. Da Quereinsteiger jedoch politikseitig DAS Mittel gegen Lehrermangel sind, kann ich mir durchaus vorstellen, warum die schlechten Ergebnisse immer wieder tief erschüttert zur Kenntnis genommen werden, Ursachenforschung jedoch nicht stattfindet.

Wenn ohne Quereinsteiger ein Großteil des Unterrichts ausfallen würde oder bspw. “echte” Deutsch-Lehrer plötzlich fachfremd Chemie und Physik unterrichten müssten, wären die Leistungen der Schüler sicher auch nicht besser.

Dazu kommen fehlendes (weil nicht zentral geprüftes) Wissen aus der Grundschule (wir bekommen die SuS in Klasse 7 je nach Fach teilweise mit dem Wissenstand von Anfang Klasse 5), fehlende Fehlerkultur, exzessiver Medienkonsum und und und…

Genau da sehe ich auch die hauptsächlichen Probleme. Wir müssen uns fragen:

Warum werden Schüler immer weiter mitgeschleift? Wir hatten bspw. eine Schülerin, die in der 8. Klasse nichtmal den Mathe-Stoff der Grundschule beherrscht hat. In anderen Fächern sah es ähnlich aus. Solchen Schülern tut man keinen Gefallen, indem man sie nicht wiederholen lässt…

Warum vergeben Kollegen Noten, die ein Schüler “braucht”? Entweder eine Leistung ist ausreichend – oder nicht. Viele KuKs wollen keine schlechten Noten geben, den besseren Abschluss ermöglichen usw. Dabei lernen die Kinder doch nur, dass ihr Arbeitsverhalten und ihre (fehlende) Anstrengungsbereitschaft ein ausreichendes Verhalten sind.

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

[Achtung: Leichter Sarkasmus – nicht unbedingt komplett ernst nehmen …]

“Die Qualität des Unterrichts an den Gymnasien in Bayern ist eine reine Katastrophe.”

Bitte … Bitte … Bitte retten Sie endlich die bayerischen Gymnasien.
Sowohl in allen Vergleichen (Vergleichstests usw.), als auch sonst überall ist Bayern das absolute Schlusslicht.
Bildung kann hier gar nicht möglich sein … Durch Schulen … Ohne Sie.

“Absolut kein Kind schreibt Einsen ohne Hilfe”

Das stimmt sogar. Einen Stift brauchen sie dazu schon.

“entweder durch die Eltern oder durch Nachhilfelehrer.”

Die dürfen für gewöhnlich (in Bayern) die Klausuren nicht für die Kinder schreiben.
Kommt vielleicht irgendwann noch.
Wer fordert zuerst … ?

“Und die anderen schwimmen irgendwie durch diesen Sumpf, so gut sie eben können.”

Zum Einen: Schwimmen können einige gar nicht mehr.
Zum Anderen: Auch wenn nicht alle Schulen (Gebäude) regenfest sind … Einen Sumpf habe ich noch nicht gesehen.
Zum anderen Anderen: Vielleicht ist das auch das eigentliche Problem? “Geschwommen” sind Kinder leistungsmäßig immer wieder … Und entweder man ging unter, hielt sich (auf der Stelle) über Wasser und paddelte etwas oder man lernte das Schwimmen. Oft durchaus auch eine Sache vom Willen und Motivation.
Dazu natürlich das Gewässer, in welches man sich begibt …
[Heute schwimmen viele gegen den Strom … Dann wirds schwierig.]

“Die meisten Eltern und Schüler verstehen nicht einmal wirklich, was ihnen da in der Schule „serviert“ wird.”

Bestätigt obiges … Wenn man mal bisschen drüber nachdenkt.
Ansonsten: Vielleicht ist das auch das eigentliche Problem?
Wie könnte man sowas nur lösen … Puh, schwierig … Die Meisten verstehen nicht einmal wirklich, in welchem “Restaurant” (Ort) man “serviert” wird.

“Kaum eine erwachsene, hochgebildete Person könnte damit noch problemlos umgehen”

Hochgebildete Personen brauchen oft auch nicht Sachen “umgehen”. Sie finden Lösungen.

“die Qualität der staatlichen Schulen, sowohl der Grundschulen als auch der weiterführenden Schulen, ist am Boden.”

Ja, in Flugzeugen wäre Unterricht normalerweise auch etwas schwierig.
Gebäude zwar etwas marode häufig, aber zumindest ist die Qualität noch am Boden. Top.

“Und bitte hört endlich auf, die Kinder dafür verantwortlich zu machen und sie dafür abzustempeln!”

“Diiiie Kiiiinder” [Betonung wie bei: Diiiie Grüüünen]
Oftmals sind “die Zielgruppe” bei der Schulwahl eher die Elit… Eltern.
Ansonsten schaffen es viele Kinder sich selbst einen Stempel (Kopf, Hand, Arm meistens) draufzuschmirren/aufzudrücken. Gerne auch gegenseitig. Ab und an nennen sie das auch “Tattoo”. Ab und an “Streber”.
Normalerweise kommen Stempel ansonsten eher in Hefte [hier sowohl von SuS, als auch LuL]. Bei Grundschulen (LuL) sind das oft Smilies und Sonnen. Bei weiterführenden Schulen (SuS) oft Pe… Pi.. Ho … Leuchttürme mit zwei fetten Kugeln an den Seiten.

Fazit: Manche Beiträge muss man mit Ironie und Sarkasmus nehmen.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Die Mehrheit will immer noch nicht anerkennen, dass die Ungerechtigkeit an deutschen Schulen ein groteskes Niveau erreicht hat – am einfachsten ist es wohl, die Kinder abzustempeln, oder?

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Und wie wäre Ihre Lösung für “die gerechte deutsche Schule”?

Monika, BY
5 Monate zuvor

Und nebenbei: Warum kräht ihr eigentlich darüber, dass Eltern unbedingt wollen, dass ihre Kinder aufs Gymnasium kommen und nichts „Niedrigeres“?

Habt ihr euch mal die Mietpreise in München angeschaut?

Wer soll das bitte mit einem Bäckerlohn bezahlen?

Die Welt verändert sich – und zwar in atemberaubendem Tempo.

Früher haben Tagelöhner Häuser gebaut, heute schaffen es zwei Menschen mit Hochschulabschluss kaum, eine Wohnung zu kaufen.

Immer mehr geben auf, weil Kinder heute ein finanzieller Luxus geworden sind.

Was gibt es daran überhaupt noch zu wundern?

Teacher Andi
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Es ist nicht unbedingt so, dass Akademiker die besser bezahlten Berufe bekommen……. Diese Zeiten sind vorbei. Ihre Art, zu argumentieren ist schon zeitweise sehr fragwürdig.

Monika, BY
5 Monate zuvor
Antwortet  Teacher Andi

Ok, wer dann? Die, die Millionen erben? Das steht fest und…

Die bestbezahlten Berufe in Deutschland Ärzte, besonders Chefarzt/Ärztin, Juristen, Bereichen Wirtschaftsrecht, Patentanwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, Investmentbanker, IT-Spezialisten usw..

Lehrer? 😀

Rüdiger Vehrenkamp
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Mit München haben Sie sich aber nun auch eine der teuersten Städte des Landes ausgesucht. In der Regel weiß man das, bevor man sich dort niederlässt. Ansonsten sollten wir gesellschaftlich verankern, dass eine gute duale Ausbildung mindestens den selben Stellenwert hat wie ein Studium. Ich für meinen Teil kann sagen, dass es in meinem Freundeskreis einige Menschen gibt, die in ihren Betrieben mit einer Ausbildung erheblich besser verdienen als ich in der sozialen Arbeit mit einem Studium.

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Also zur Geburt gleich den Doktortitel?
Wie wäre auch hier wieder Ihr Lösungsvorschlag?
Oder: Alle auf das Gymnasium ohne Durchfallquote, anschließend Studium ohne Durchfallquote und jeder hat ein Recht auf die Ausübung und Anstellung bei der Firma seiner Wahl? Gehalt bitte alle gleich. Oder nicht? Was wäre denn hier fair? Zumindest die in München sollten Sonderzuschüsse zu den (oftmals bereits vorhandenen) Sonderzuschüssen bekommen?
Wann wann sind wir “beieinander”?

GBS-Mensch
5 Monate zuvor

Diese Angst, die ich seit Jahrzehnten beobachte und entgegengeschmettert bekomme, ist bei 187 Wegen zum Abitur oder akademischen Abschlüssen absolut irrational und in den Folgen häufig kontraproduktiv.

Eltern sollten sich lieber mehr um Erziehung, Förderung und die emotional-pschychische Ausgeglichenheit ihrer Kinder kümmern.

Ebenso wichtig ist die Exploration und Förderung der Talente der Kinder, worum sich meiner Auffassung nach auch Schule mehr kümmern sollte.

Schulen sollten auch mehr nach Talenten differenziert sein. Mit ist natürlich bewusst, dass das den Apologeten der “kognitiven Leistungsfähigkeit” nach der sie meinen Schule und natürlich auch sich selbst differenzieren zu müssen, nicht schmeckt.

Den Eindruck zu erwecken, dass Kinder nach kognitiver Leistungsfähigkeit selektiert werden, führt genau zu den Ängsten und zum (vermeintlichen) Handlungsdruck, wie er im Artikel beschrieben wird.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Niemand in diesem Land will Verantwortung übernehmen.

In der Politik – niemand.

In den Firmen/Unternehmen – niemand – Die Meetings sind der reine Horror.
Jede Woche finden 2–3 Meetings statt – alle sitzen sie brav ab, genau wie in der Schule, aber wenn man fragt, wer die Verantwortung übernimmt, herrscht Stille.
Sogar der CTO schweigt.
Also bitte.

In den Schulen – niemand.
In den Kindergärten – niemand.
Alle waschen ihre Hände in Unschuld und schieben die Verantwortung auf andere.
In diesem Fall auf die Kinder – und das ist wirklich das Letzte.

Rüdiger Vehrenkamp
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Ergänzung: Eigenverantwortung für sich selbst will offensichtlich auch keiner mehr übernehmen. Immer sind andere an den misslichen Lagen schuld: Die Schulen, die Chefs, die Politiker, die Umstände, die Migranten,…Und dann sollen Staat und Gesellschaft möglichst alles für einen bequem richten.

Ihr Job gefällt Ihnen nicht? Dann kündigen Sie und wechseln Sie die Firma.
Das Kind soll aufs Gymnasium? Dann muss es dafür lernen und sich anstrengen.
Das Gymnasium ist so schwer? Wechseln Sie die Schulart.
München ist so teuer? Ziehen sie um.
Die Politik gefällt Ihnen nicht? Engagieren Sie sich in einer Partei.

Diese Liste dürfen Sie gerne weiter ergänzen.

Bla
5 Monate zuvor

Leichter für einen wäre es aber … Wenn andere das für einen übernehmen.
Und dann sind wir wieder beim Kreislauf … Puh.
Wie könnte man das nur nennen … Hm … Egozentrik … Fordern und nicht fördern. Wollen und nichts tun wollen. Usw. Usf.

Mein erster Gedanke war bei diesem Beitrag von Monika: Anscheinend der perfekte Mensch, um die Selbständigkeit zu wagen. Dann kann man der Welt zeigen, wie schlecht alle sind und wie gut man selbst ist.
Aber … Das gönnt einem Keiner !!! Keine !!! Niemand !!!

Rainer Zufall
5 Monate zuvor

“Eigentlich sollte ein Kind auf einer Schulart sein, wo es wirklich mit der normalen Anstrengung dem Ziel der jeweiligen Schulart gerecht wird.”

Dann könnte Bayern ja mehr Lehrkräfte einstellen, um Nachhilfe unnötig zu machen 😉

Kann mich nicht erinnern, dass sich irgendwer – außer mir – darüber aufregt, wenn finanzstarke Eltern ihre Kinder durch Privatschulen pushen.
Ruft da irgendwer ernsthaft: “Die hätten das nicht schaffen dürfen!”? 😀

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Ich kann mich noch an Meldungen erinnern, dass Politiker, die beruflich ganz euphorisch die Schulform Gemeinschaftsschule propagiert haben, ihre eigenen Kinder auf eine Privatschule geschickt haben.

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Nein, das wäre ja eine Politikerin. Ich hatte da eher eine Person aus “The Länd” im Sinn.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Also Privatschulen abschaffen, dass sich Bessergestelte endlich mal der Bildungspolitik widmen, anstatt sich herauszukaufen!

Uneingeschränkte Zustimmung 😉

ed840
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Nein. Ganz im Gegenteil, möglichst alle Kinder auf Privatschulen schicken und die Schulen zwingen jedwede Bewerbungen zu akzeptieren und bis zur Abschlussklasse zu behalten damit endlich Chancengleichheit besteht.

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Und wie will man das machen?
Das ist ziemlich weit der Realität entfernt.
Eher bauen sie alle Schulen neu mit Lehrerbüros und Materialien.
Dazu ein sinnvolles Studium (+ “Referendariat”).
Dann sind wir ungefähr gleich realistisch.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

??

Ich habe den Eindruck, dass Sie nicht ganz verstanden haben, wie Privatschulen funktionieren…

Oder Sie missverstanden mich. Die Lehrkräfte können und sollen bitte weiterarbeiten – mit dem ganzen ungewaschenen Rest von uns 😛

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Warum sollte man das machen als Privatschullehrkraft?
In der Regel verdient man hier auf der anderen Seite (deutlich) weniger Geld.

Gehen wir das mal seeehr grob durch … Privatschulen alle auflösen.
– Staat müsste Gebäude bauen für neue Schulen [Privatschulen werden diese wohl kaum “verschenken”]
– Staat müsste die SuS der Privatschulen in staatliche Schulen bringen
-> Neue Gebäude + mehr LuL
-> Größere Klassen
–> Viele Privatschullehrkräfte würden nicht an die staatlichen Schulen wechseln

Privatschulen sind i. d. R. eine (massive) Kosteneinsparung für den Staat. D. H. bei Umverteilung (fehlen dann die Elterngelder) müsste der Staat deutlich mehr Geld investieren oder die Rahmenbedinungen an staatlichen Schulen verschlechtern sich zusätzlich.

Ich weiß ja nicht, wie Sie das so erträumen. Gerne bisschen ausführlicher drauf eingehen …

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Bla

Dachte an die Kinder und das Bildungssystem, mein Fehler.

Die ganzen Lehrkräften enden wahrscheinlich auf der Straße, weil sie niemals in “normalen” Schulen arbeiten könnten 😉

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Das ist ja durchaus löblich. Und das “wertschätze” (“Hass Liebe”) ich an Ihren Beiträgen doch etwas. Sie meinen es wohl meistens gut …

Aber irgendwo “spielen” wir halt eben doch mit den Bedingungen (in) der Realität.
Schön wäre eine “perfekte” Welt. Das gebe ich ja zu … Aber die haben wir eben nicht.

“Dachte an die Kinder und das Bildungssystem, mein Fehler.”

Das glaube ich Ihnen. Absolut.
Nur sehe ich persönlich das eben anders. Das muss auch nicht richtig sein, wie ich es sehe. Mein Zweifel ist jedoch sehr sehr sehr stark, dass das die generelle Situation verbessern würde.

Spielen wir das doch mal theoretisch durch …:
[Anmerkung …Lehrkräfte stellvertretend für ggf. mehrere Berufsgruppen der Privatschulen .. Hausmeister, Verwaltung, Soz.Päds, Psychologen usw.]

– Privatschulen werden alle abgeschafft. Die SuS kommen an staatliche Schulen. KEINE Lehrkraft (+ Material/Gelder/usw.) geht “zum Staat”. Resultat: Das kann man schlichtweg nicht auffangen. Weder Platz, noch Personal, noch “Geldwille”.

– Privatschulen werden alle abgeschafft. Die SuS kommen an staatliche Schulen. ALLE Lehrkräfte [+ ?Material? Ne, Gebäude? Evtl Teilweise? Elterngelder? Ne…] gehen “zum Staat”. Resultat: Das könnte klappen. Kostet halt eben dann nochmal mehr den Staat. [Der Staat ist jetzt schon sooo dahinter …gute Rahmenbedingungen.]

– Privatschulen werden alle abgeschafft. Die SuS kommen an staatliche Schulen. Einige Lehrkräfte wechseln an staatliche Schulen.
-> Das wäre der absolut wahrscheinlichste Fall. Die Frage ist dann nur … Wieviele würden wechseln usw. und wäre sowas “machbar”.

Und das bezweifel ich eben massivst. Warum? Weil es einfach Gründe hat, weshalb man nicht an staatlichen Schulen arbeitet. Und das ist mit Sicherheit nicht “mehr Geld”. Das “keine Verbeamtung” und “weniger Geld” ist für sehr viele der “Kompromiss” eben. [In beiden Richtungen]
Zudem müsste man viele “Seiteneinsteiger” dann anrechnen. Auch das wäre durchaus … Interessant, ob die Lust auf nen Ref oder dergleichen (in dem Alter und mit der Erfahrung und Vita ..) haben/hätten.
Wenn man das (staatliche) Schulsystem allerdings noch mit Vollgas an die Wand fahren will … Um dann potentiell eine Hoffnung auf einen “Neustart” zu haben. Klar. Darüber können “wir” gerne sprechen. Das “fänd” ich legitim als Grundgedanken. Bringt nur den Kindern erstmal auch nichts. Wäre dann halt so.

Und die Gründe [gegen “Wechsel”] sind soo vielfältig … Und ebenso verschieden an den Privatschulen.
Ich nenne Mal paar (mögliche) Gründe:
– Schulkonzept / Bildungskonzept [Waldorf, Montessori, Sudbury, Jenaplan, Freinet, konfessionelle Schulen usw.]
– Zentrum/Ausrichtung der (Zusatz-)Förderungen
[Musikschulen, Sportschulen, Sprachschulen, Technik, Wirtschaft, (Auslandsschulen) usw.]
– Keine Noten
– Keine Hausaufgaben
– Anderes Clientel
– “Aussuchen des Clientels” (SuS/Eltern)
– Rahmenbedingungen für Inklusion [Schulbegleitungen, Bewilligungen usw.]
– Mehr Materialien / “besondere Materialien” [Montessori-Materialien, Digitalisierung bspw.]
– Standort der Schule [weitestgehend freie Wahl, keine “Abordnung”]
– Individuelle Freiheiten der pädagogischen Möglichkeiten [natürlich im rechtlichen Rahmen …]
– Kleinere Klassen
– Größere Räumlichkeiten [Montessori oft zwei Klassenzimmer/Nebenräume]
– Doppelte Besetzungen/Mehrfachbesetzungen [FA/”Freie Wahl der Arbeit” normalerweise immer 2-3 LuL/Hilfskräfte]
– Ressourcen im Förderbreich: Psychologe, Sozialarbeit, Therapie (Dyskalkulie, Lerntherapie, Legasthenie usw.)
– “Größere” Reichweite des Personals … Werken – Schreiner, Wirtschaft – Fachwirt, Ernährung und Soziales (ES) – Koch… Hilfskräfte/2. Kräfte (Montessori Diplom), Waldorfdiplom (statt staatliches Lehramtsstudium) usw.
– 1. Staatsexamen oft als “ausreichend” [Anrechnung, Bewilligung]
– Keine “Lust” auf den Höllengang des Refs
– Nach 2. StEx: Keine Lust auf den AG bzw. dessen “Verhalten”/”Vorgehen”/”Rahmenbedingungen” (lach … Sorry)
– Vereinbarkeit von Beruf und Familie [Teilzeit, Sondereinsätze, individuelle Verträge und Rahmen, spezielle freie Tage]
– Gezielter und flexibler Einsatz [Fächer welche man wirklich mag … Bspw. Kunst, Musik öfter der Fall. Dazu -Fächer, welche man nicht mag/auf keinen Fall unterrichten mag …]
– Familiärer [Elternarbeit, Kontakte/Veranstaltungen]
– Mitgestaltungsmöglichkeiten
– Weniger Bürokratie
– Möglichkeit: Berufliche Doppelbelegung / Orientierung [staatliche Schule + Privatschule, Selbständigkeit + Privatschule, Nachhilfe + Privatschule, Workshops + Privatschule]
-> Durchaus durch Rahmenbedingungen besser planbar und machbar (Festvertrag auf xx Stunden, bestimmte Tage ausgeschlossen)
– Will das staatliche Bildungssystem nicht tragen und/oder dort nicht (mehr) arbeiten
(- V. A. früher: Staatliche Abordnungen an Privatschulen)
– usw.
– Usf.

Es geht hier oft – nicht immer – gar nicht darum, ob man an “normalen” Schulen arbeiten könnte … Viele wollen das (nicht mehr).
Ich habe ja berufsbedingt mit einigen staatlichen und privaten Schulen zu tun. Und natürlich spricht man auch, hospitiert und arbeitet zusammen. Einige geben freiwillig die Verbeamtung auf. Das hat seine (individuellen) Gründe. Einige wollen durch “unzureichende Inklusion und Migration” nicht an staatlichen Schulen arbeiten. Auch das gehört zur Realität. Meistens noch nicht mal “wegen den Kindern” – einfach wegen den schlechten Rahmenbedingungen. Die Kinder tun einem durchaus Leid.

Ich kann mich mal als Beispiel nehmen. An meiner alten staatlichen Schule hatte ich einige Kinder, welche kaum bis gar kein Deutsch konnten. Die waren mega lieb und gewillt … Aber es bringt eben nichts, wenn sie im Fachunterricht kein Wort verstehen außer “und”, “ein” usw. … Die schleppten auch mitunter andere Sorgen und Probleme mit sich, als “in paar Monaten” Deutsch (zu) lernen … Das geht schlichtweg an der Lebensrealität vorbei.
Digitalisierung? Gar nicht. Sehr alte Computer, keine anderen Endgeräte, “Steintafel”, LuL-Geräte sowieso nicht, keine Dienstmails, 1 Beamer für die ganze Schule, Briefverkehr mit den Eltern … Na Glückwunsch.
Inklusion? Kinder ja, Schulbegleitungen nein. Saßen halt “so mit”.
Personalbesetzung? Unterbesetzung (Abdeckung gar nicht möglich gewesen), “feste” Mobile Reserve, fast mehr Refs. als “fertige” (fertig waren viele dort …) Lehrkräfte. Zahlen allerdings schön gerechnet worden … Auch hierfür Glückwunsch.
Schulleitung? Katastrophe. Dass sowas “Führungsgewalt” haben darf/durfte … Sowohl für SuS, als auch LuL. Die Kinder hassten die Schulleitung. Die LuL hassten die SL noch mehr. Versetzungsanträge fast durchweg gestellt worden.
Wunschschule? Auf keinen Fall. Abordnung, wegen “Bedarf”. München als “nächstes Ziel” zu 100% und mit “Garantie”, dass man dort auch nicht “wegkommt” … Ist ja massivst Mangel.
Ich gehe nicht davon aus, dass sich das die ‘letzten’ Jahre geändert hat.
Sowohl wegen Gesprächen, als auch durch Beiträge in diversen Foren (auch hier), Fobis, Zusammenarbeiten usw. usf.

Glauben Sie ernsthaft, dass das ein Großteil der Privatschullehrkräfte (nochmal) mitmachen würde?
Auf das “mehr an Gehalt” verzichte ich [gerne]. Kann ich zum Glück auch. Auf die Verbeamtung ebenso – habe ich “aufgegeben” … Die “Beantragung der Entlassung aus dem Dienst.” war trotz vieler Bedenken usw. (im Nachhinein) eine der besten Entscheidungen für mich. Würde ich sofort wieder machen.

Und das kann und darf natürlich jede Lehrkraft anders sehen und handhaben – ebenfalls (hoffentlich) anders (Er-)Leben. ABER es gibt schon seine Gründe, warum man nicht (mehr) an staatlichen Schulen arbeitet und arbeiten will.

Dazu sehr interessant auch “Aussteigererfahrungen/-berichte” und “Berufsberatung – Bundesagentur der Arbeit”. Zudem gibt es ebenfalls einige “Aussteigerprogramme” … Das ist ja alles nicht grundlos.

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Bessergestellte werden sich immer “herauskaufen” können. Häusliche Hilfe und private Nachhilfe und Förderung wird man auch ohne Privatschulen weiterhin haben.

Man könnte auch eine Bildungspflicht statt Schul-/Präsenzpflicht machen.
Würde eben wieder “andere Probleme” mit sich bringen. Löst allerdings zum Großteil den Lehrkräftemangel und/oder stärkt das Image zumindest massiv. Hätte doch auch gute Seiten dann.

Ansonsten sind Privatschulen eine Win-Win-Win-Situation. Das kann ich sehr gerne genauer erläutern bei Bedarf.
Und ja … Nicht jede/r hat etwas davon.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Bla

“Bessergestellte werden sich immer “herauskaufen” können.”

Bei der Feuerwehr? Beim Rettungswagen? Beim Trinkwasser?
Es bestehen deutliche Unterschiede zwischen finanzieller Unterstützung und Parallelsystemen besteht ja noch ein enormer Unterschied.

Voll seltsam, dass bei Pflege, Bildung, Rente, Wohnen, Einkommen, Verkehr und Klima die gesellschaftlichen Herausforderungen so immens hoch sind – immer da, wo sich Leute in Parallelsysteme rauskaufen… 😉

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Die Lage des Wohnorts spielt durchaus eine wichtige Rolle auch bei sowas wie “Rettungswagen”. Natürlich. Ebenfalls die Ärzte/Landärzte.
Auch sowas wie öffentlicher Verkehr und bspw. Zugang zu Kultur und Vereinen.
Auch die freiwillige Feuerwehr ist ab manchen Orten mehr gegeben, als an anderen Orten.
Bei Trinkwasser nicht … Aber das hat eben auch andere Gründe. Komisches Beispiel.
Manche können sich jedoch eben Alternativen besser leisten als andere. Also auch hier gibt es natürlich Unterschiede. Ebenfalls, ob Warmwasser funktioniert oder nicht. Aber gut …

Ja das ist so. “Geld regiert die Welt” ist nicht ganz abwegig.

Die Probleme ändern allerdings nichts an der Lösung.
Die Lösung wäre massivst Geld zu investieren und die Rahmenbedingungen erheblich zu verbessern.
Dazu auch systematisch eine Änderung nicht nur “anzustreben”, sondern mal wirklich anzugehen.

Privatschulen schlichtweg “abzuschaffen” … Kann man versuchen. Müsste man eben 2/3 Mehrheit haben usw. Aber gut.
Dadurch erhöht man – v. A. kurzfristig – nicht nur die Probleme, sondern man kommt zum absoluten Kipppunkt.
Das kann man machen. Wird man allerdings definitiv nicht auffangen können. Bock darauf haben wohl die Wenigsten (in den Positionen/Politiker).

Das ist halt etwas kurz gedacht.
Wie soll die Lösung denn sein? Wie stellen Sie sich das vor?
Tipp: Die wenigsten Lehrkräfte würden (wieder) an staatlichen Schulen arbeiten.
Aber warum nicht … Go for it.
Nur im Nachhinein eben nicht wundern und beschweren.
Das wäre tatsächlich eindeutig vorhersehbar, dass dann das System den absoluten Kollaps macht. [Vielleicht ja gar nicht mal so schlecht?]

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  Bla

“Die Lage des Wohnorts spielt durchaus eine wichtige Rolle auch bei sowas wie “Rettungswagen”.”

Warum steht das Wort in Anführungszeichen?
Aber meines Wissens bemühen wir uns hier, die Erreichbarkeit zu verbessern und Zeiten zu verkürzen – für alle.

Oder gibt es private Krankenwagen, die ausschließlich Privatversicherte abholen?

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

“Warum steht das Wort in Anführungszeichen?”

Weil es ebenfalls stellvertretend für andere Sachen stehen soll. Sorry, war vielleicht nicht so ersichtlich.

“Aber meines Wissens bemühen wir uns hier, die Erreichbarkeit zu verbessern und Zeiten zu verkürzen – für alle.”

Ehrliche Antwort?

Leben hat einen Wert (der Dringlichkeit). Die Konsequenzen sind absehbar und treten sofort ein. Dementsprechend gäbe es hier natürlich massivst Druck, wenn dies nicht so wäre. Das würde ebenfalls den Wählern wohl nicht gefallen, wenn hier noch mehr Mangel herrschaft. Daher gibt es auch Richtwerte der Erreichbarkeit und “des Einsatzes”.
Durch Standortfaktoren kann man diese Zeiten jedoch reduzieren. Auch da kann es um “Leben oder Tod” gehen.
[Extremes Beispiel: Blutreserven und Medizinisches Personal um den Papst und hohen Ämtern. So kann man dies bspw. auch handhaben und diesen Faktor durch Macht und Geld beeinflussen.]

Im Bereich der Medizin und Arztpraxen usw. … Privatpatienten … [Auch hier eine Abrechnungs- und Geldsache]

Bildung nur bedingt. Hier stirbt (normalerweise) keiner. “Auch dumm lebt’sich’s”

Und dass Investitionen in Bildung sowohl moralisch, als auch wirtschaftlich sich [im Schnitt] immer lohnen … Da sind wir uns einig. Scheint nur nicht jeder so zu sehen und zu bemerken.

“Oder gibt es private Krankenwagen, die ausschließlich Privatversicherte abholen?”
Öhm? Verstehe ich jetzt nur bedingt.
Private Krankenwagen gibt es. Klar.
Normalerweise holen die zwar nicht nur Privatversicherte ab, allerdings kann das durchaus bei Privatversicherten inkludiert sein. GKV hat das normalerweise nicht …
Weiß daher nicht, ob Sie das meinen? Dann ja … Privatversicherte haben hier tendenzielle Vorteile. Natürlich.
Viele andere können sich das nicht (unbedingt) leisten.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Selbstverstärkender Effekt.

Siehe: Klassisches Modell der “lateinamerikanischen Stadt”, usw.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  447

“Selbstverstärkender Effekt.”

Ah, ok. Dann muss man nichts tun. Mein Fehler.

Pädagogische Fachkraft
5 Monate zuvor
Antwortet  ed840

Nur eines von vielen Beispielen dazu wäre Andreas Stoch in BW, seines Zeichens damaliger Kultusminister, aber alle seine Kinder in der Waldorfschule. Noch Fragen?

Alese20
5 Monate zuvor

Also die Wahl, die Kinder auf eine Waldorfschule zu schicken, ist nicht verwerflich – da geht es um eine konzeptionelle Entscheidung – das ist keine Eliteschule. Ja, sie ist privat, aber keine Kaderschmiede oder anders eltär. Ich selbst halte nichts von Waldorfschulen, aber wenn er dieses Konzept für seine Kinder mag – soll er.

RSDWeng
5 Monate zuvor
Antwortet  Rainer Zufall

Doch: Ich rege mich seit Jahren darüber auf.

Unfassbar
5 Monate zuvor

Man müsste die Eltern mal nach den Gründen fragen, weshalb sie die Realschule bzw. das Gymnasium für ihre Kinder bevorzugen, auch wenn das sehr viel Druck für die Kinder bedeutet, weil sie kognitiv nicht dafür gemacht sind.

Alese20
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Ich habe das nicht gemacht, aber ich könnte mir vorstellen, dass da mehrere Hintergedanken drin stecken: “vielleicht ist mein Kind ein Spätzünder und dann wird das schon”, “die LuL haben doch alle keine Ahnung, mein Kind ist schlau”, “das schafft es schon, hab ich doch auch” oder “es muss, sonst wird ja nichts auf dem Kind”.

447
5 Monate zuvor
Antwortet  Unfassbar

Mir fällt da ein ganz schlichter Gedanke ein (der sich natürlich bei uns zu Hause auch so abgespielt hat):

“Wie hoch ist die Gefahr, dass unser Kind sich … Gewohnheiten und Habitus (nennen wir es mal so) … der Sinus-Studien-Lebensstilgruppe “kurzfristig-hedonistisch Orientierte” (nennen wir es mal so) abguckt, bis es die Schule verlässt und sich damit ein riesengroßes Problem einfängt?”

Bei uns konnte das Kind problemlos auf das gewünschte Gymnasium gehen – aber eher hätten wir 9 Jahre Nudeln+Ketchup oder Reis/Discounterhackfleisch gefuttert, als eine schlechte Schule zu wählen. Hätten wir dann halt privat bezahlt. Prioritäten und so.

TaMu
5 Monate zuvor

Es gehen auch Grundschüler zur Nachhilfe, die weder in der Schule noch während der Hausaufgaben, die dadurch eine Qual sind, Mathematik verstehen. Sie „können“ einfach nicht rechnen. Da sind auch Eltern machtlos, denn ihnen fehlen die speziellen Fähigkeiten, einem Kind ohne Druck spielerisch den möglichen Zugang zu vermitteln. Während das Grundschulkind in Mathe abgehängt wird, muss natürlich der Unterricht weitergehen und die Schere zwischen dem, was das Kind kann und dem, was es tatsächlich wöchentlich mehr können sollte, geht immer weiter auf. Die Lehrkräfte setzen sich ein, dass auch dieses Kind Mathe verstehen lernt, stoßen aber auf zeitliche Grenzen. Das Kind braucht einfach sehr viel länger, um zu begreifen. Manchmal geschieht das bereits in der zweiten Klasse, spätestens aber in der dritten. In vielen Familien geht es dann gar nicht um Gymnasium ja oder nein, sondern um die schiere Notwendigkeit, dem Kind außerschulisch so zu helfen, dass es im Unterricht und bei den Hausaufgaben zufriedenstellend mitarbeiten kann und die Grundrechenarten beherrscht, egal, welche Schule es später besucht. Das betrifft auch Familien mit wenig finanziellem Spielraum, die mittlerweile online- Nachhilfe für sich entdeckt haben.
Ich weiß, dass das im Artikel beschriebene Thema sehr stark vorhanden und belastend ist, wollte aber dennoch darauf hinweisen, dass in vielen Fällen Nachhilfe in der Grundschule entlastend und in vernünftigem Rahmen sehr gut fördernd wirkt.

potschemutschka
5 Monate zuvor
Antwortet  TaMu

Hmmm, warum haben immer mehr(?) Kinder Probleme beim Rechnen/in Mathe? Dazu sollte es mal eine wissenschaftliche Studie geben.
Ich habe zwar eine Vermutung, aber das basiert auf Wissen aus meiner Studienzeit von vor mehr als 40 Jahren (Diplomarbeit in Entwicklungspsychologie “Entwicklung des anschaulich-praktischen Denkens bei Vorschulkindern”) und Beobachtungen aus 40 Dienstjahren als Sonderschullehrer. Da liege ich sicher falsch mit meiner Vermutung, da müssen mal Experten ran und das abklären.

Rainer Zufall
5 Monate zuvor
Antwortet  potschemutschka

“Dazu sollte es mal eine wissenschaftliche Studie geben.”
Da dürfte es welche geben. Ich schätze etwa vier Studien 😉

Monika, BY
5 Monate zuvor

Wenn Eltern keine Nachhilfe bezahlen könnten, hätten viele Kinder weniger Chancen, den Übertritt auf ein Gymnasium oder Realschule zu schaffen oder später einen guten Abschluss zu erreichen.Denn das Schulsystem in Deutschland ist so aufgebaut, dass zusätzliche Förderung oft notwendig ist, um erfolgreich zu sein.

Nicht die Nachhilfe verursacht die Bildungsungerechtigkeit sondern der Unterricht an den Schulen ist oft so schwer oder unfair aufgebaut,dass viele Kinder ohne zusätzliche Hilfe nicht erfolgreich sein können. Nachhilfe ist nur ein Symptom des Problems,
das eigentliche Problem liegt im Schulsystem selbst.

Die Aussagen im Artikel sind widersprüchlich.
Sie laufen darauf hinaus, dass Eltern, die sich Nachhilfe leisten können oder die sich keine Nachhilfe leisten können, angeblich für die mangelnde Bildungsgerechtigkeit verantwortlich seien.
Das ergibt wenig Sinn.

Eigentlich müsste doch die Schule dafür sorgen, dass alle Kinder unabhängig von ihrer finanziellen Situation gut lernen können.

Von Eltern zu verlangen, ihr Kind einfach der Schule zu überlassen, obwohl sie wissen, dass der Unterricht nicht ausreicht, ist realitätsfern.

Eltern haben die Verantwortung, das Beste für ihr Kind zu tun – und wenn das Schulsystem versagt, ist es logisch, dass sie versuchen, mit Nachhilfe zu helfen, soweit sie können.

Nicht die Eltern sind das Problem, sondern ein Bildungssystem, das nicht allen Kindern gerecht wird.

Außerdem wird oft vergessen, dass ein einziger Lehrer für etwa 30 Schülerinnen und Schüler verantwortlich ist.

Allein die Tatsache, dass ein Lehrer unterrichtet, bedeutet noch lange nicht, dass er seinen Job gut macht.

Zudem ist nicht jeder Lehrer automatisch ein guter Pädagoge, der auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen kann.

Schließlich kann die Unterrichtsgestaltung eines Lehrers niemals allen Kindern im Klassenraum gleichermaßen gerecht werden.

Jedes Kind lernt anders – und ein starres, einheitliches Unterrichtskonzept kann dieser Vielfalt nicht gerecht werden.

Monika, BY
5 Monate zuvor

“Ein Weg, den der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) nicht gutheißt. Wenn ein Kind alleine an seine Grenzen stoße und nur mit Nachhilfe auf eine höhere Schulform komme, litten durch das ständige Pauken oft Lernfreude und Lebensqualität, schildert die Leiterin der Abteilung Schul- und Bildungspolitik im BLLV, Sabine Bösl. Außerdem bedeute dies normalerweise, dass das Kind auch in den kommenden Jahren Nachhilfe brauchen werde.”

Zwar ist es richtig, dass zu viel Druck und ständiges Pauken die Lernfreude und das Wohlbefinden eines Kindes beeinträchtigen können.
Allerdings verschweigt diese Argumentation ein wichtiges Problem:
Wenn ein Kind ohne Nachhilfe nicht weiterkommt, liegt das oft nicht daran, dass das Kind “zu schlecht” ist, sondern daran, dass der Schulunterricht nicht ausreichend auf die individuellen Bedürfnisse eingeht.

Die Lösung kann daher nicht sein, Nachhilfe pauschal abzulehnen.
Stattdessen müsste die Schule so gestaltet werden, dass alle Kinder ohne zusätzlichen Druck erfolgreich lernen können.
Solange das nicht geschieht, bleibt Nachhilfe für viele Kinder eine wichtige Unterstützung, um Bildungschancen zu sichern und nicht zurückzufallen.

Das Problem liegt also weniger bei der Nachhilfe selbst, sondern bei den strukturellen Schwächen im Bildungssystem.

Außerdem entspricht die Aussage des BLLV nicht der Realität.
Gerade an weiterführenden Schulen zeigt sich, dass die Leistungen der Schülerinnen und Schüler oft stark davon abhängen, welcher Lehrer ein bestimmtes Fach unterrichtet.
Es kommt häufig vor, dass bei einem Lehrer manche Kinder besser lernen, andere schlechter – und dass sich die Noten sogar um ein oder zwei Stufen verschlechtern oder verbessern können, je nachdem, wer unterrichtet.
Wenn im nächsten Schuljahr ein anderer Lehrer das gleiche Fach übernimmt, bessern sich die Noten bei vielen Schülern plötzlich wieder, oder bei anderen verschlechtern sich.
Das beweist, dass der Erfolg eines Kindes nicht allein von seinem Können abhängt, sondern auch stark davon, wie der Lehrer den Unterricht gestaltet.

Deshalb ist die Argumentation des BLLV, dass ein Kind “dauerhaft” Nachhilfe brauche, wenn es einmal Probleme hat, sehr einseitig und realitätsfern.

In Wahrheit .. Mit guter Unterrichtsqualität können viele Kinder sehr wohl schnell Fortschritte machen, ohne Nachhilfe.

rhauda
5 Monate zuvor

Das Problem sind weder das gegliederte System noch die Gemeinschaftsschulen. Das Problem ist, dass man es allen Recht machen will und die Systeme ungeregelt nebeneinander her laufen. Das gegliederte System versündigt sich an unseren Kindern, wenn der freie Elternwille es ermöglicht, dass Kinder mit einem Grundschulschnitt von 4,0 und F0nfen in Mathe oder Deutsch, in die Realschulen oder Gymnasien gequetscht werden. Das Gesamtschulsystem versündigt sich an den Kindern, indem vom Kind mit Lernbehinderung bis zum hochbegabten Kind 30 oder mehr davon ohne weitere Unterstützung in ein Klasse gepfropft werden und man davon ausgeht, dass eine überarbeitete Lehrkraft das mal locker so wegdifferenziert. Zudem haben diese Gesamtschulen häufig sogenannte “offene Lernsysteme”, in denen auf dem Papier selbstveranwortetes Lernen großgeschrieben wird, das aber in einem riesigen Systen, das personell unterbesetzt ist nur zu einem führt: diejenigen, die sich darin zurechtfinden, sind einigermaßen erfolgreich, die Schwächsten, die viel Struktur benötigen, sind verloren. Jetzt noch davon ausgehen, dass viele starke SuS ohnehin an den parallel laufenden Gymnasien sind (die ihrerseits wieder mit für die Schulform ungeeigneten SuS) zurechtkommen müssen, und wir haben das Patentrezept für ein Desaster. Wir sollten uns endlich entscheiden, was es denn sein soll und das dann vernünftig mit Ressourcen ausstatten.

Monika, BY
5 Monate zuvor

Das Gymnasium beispielsweise verlangt von Schülerinnen und Schülern immer mehr selbstständiges Lernen.

Wenn man zusätzlich den häufigen Unterrichtsausfall betrachtet, stellt sich die berechtigte Frage, welchen Sinn der Schulbesuch heute überhaupt noch erfüllt.

In vielen Schulen fallen jede Woche Stunden aus – sei es wegen Krankheit, Fortbildungen oder fehlender Lehrkräfte.
Gerade in der Abiturzeit wird dieses Problem noch größer: Unterrichtsausfälle sind an der Tagesordnung.

Der Lehrplan aber bleibt gleich umfangreich – wie viele Schulwochen so viel Themen.
Er ist so gestaltet, dass theoretisch jede Schulwoche ein neues Thema behandelt werden müsste, um rechtzeitig am Ende des Schuljahres fertig zu werden.

Wenn aber ständig Unterricht ausfällt, bleibt keine Zeit, Themen wirklich gründlich zu erarbeiten.

Im Unterricht wird der Stoff nur noch oberflächlich „angerissen“.
Das eigentliche, tiefe Verständnis müssen sich die Schülerinnen und Schüler komplett zuhause selbst erarbeiten.

Das führt zu einem merkwürdigen Zustand:
Kinder verbringen viele Stunden in der Schule – aber nicht, um dort wirklich zu lernen, sondern oft nur, um ihre Zeit „abzusitzen“.

Das Lernen und Verstehen geschieht dann hauptsächlich zuhause – neben Hausaufgaben, Nachhilfe und eigenständigem Lernen.

Angesichts dieser Zustände muss man kritisch fragen, welchen Wert die Schule heute noch hat.
Statt ein Ort des aktiven Lernens zu sein, wird sie für viele Kinder zu einem Platz des Zeitabsitzens, während die eigentliche Arbeit nach Hause verlagert wird.
Ein Bildungssystem, das echte Chancengleichheit will, muss dringend dafür sorgen, dass der Unterricht zuverlässig stattfindet und im Unterricht auch wirklich gelernt werden kann.

Nachhilfe? Gut, dass sie noch gibt.

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Stimme Ihnen hier sogar teilweise zu … Man sollte sich tatsächlich (langsam) mal ehrlich machen.
Vielleicht bedeutet das dann auch den Weg zur “Bildungspflicht”, wenn der Staat (und Privatschulen) das System nicht tragen können und/oder “wollen”.
Wo ich nicht zustimme … Dass die meisten SuS dann Zuhause das ausgleichen. Oftmals wird dort eben TikTok “geswiped” und das wars zum Großteil.
Aber hier könnte “man” dann keine “Ausreden” mehr einbringen … Schickt Kinder in die Schule, welche “Bock” haben [weiterhin staatlich gefördert … Könnte dann potentiell bessere Rahmenbedingungen auch bedeuten] oder sie lerne eben zu Hause (selbständig/mit Eltern/Privat…). Und der Rest … Versucht sich eben als Influenzer dann oder wir schauen wie lange man mit dem Sozialstaat arbeiten kann. [Ganz überspitzt formuliert.]
Vielleicht gibt es dann zumindest Anreize für Staat (und Wirtschaft) mal paar “Problemchen” anzupacken.

Nach den vielen “Reformen” und “Reformforderungen/-wünschen/-vorschlägen” … Warum nicht.

Stephan
5 Monate zuvor

Warum nicht einfach den Eltern folgenden Weg aufzeigen: Mittelschule bis zur 6. Klasse. Dann lückenlos in den M-Zweig der Mittelschule wechseln, was zwei weitere Jahre an Entwicklung dazwischenschiebt, und das Niveau ist immer noch relativ einfach im vgl zu Gymnasium. Nach der 10. Klasse (also mit 16 Jahren statt 10Jahren) muss allerdings dann genug “Wissen”, “Reife” und Ehrgeiz da sein um auf die Fachoberschule zu wechseln. Dort lässt sich in 2 Jahren die Fachhochschulreife und in 3 Jahren das allgemeine Abitur abschließen. Man hat also genau gleich schnell seine Universitätszulassung wie jemand der in die 5. Klasse Gymnasium gewechselt ist.

Teacher Andi
5 Monate zuvor
Antwortet  Stephan

Dieser Weg wird den Eltern aufgezeigt, glauben Sie mir, und diejenigen, die ihn eingeschlagen haben, sind oft sehr dankbar dafür. Aber die Informationsveranstaltungen der Gymnasien werben nur für ihre Schulart, verständlich, und die Fachoberschule wird auch von den Gorreichen stiefmütterlich behandelt, so dass hier kaum Öffentlichkeitsarbeit stattfindet. Sehr schade.

Monika, BY
5 Monate zuvor
Antwortet  Stephan

Das ist machbar. Probleme könnten bei Gymnasien wie wirtschaftswissenschaftlichen oder technisch orientierten Schulen auftreten – dort könnte etwas Grundwissen für UNI/Hochschule fehlen. Aber ja, ich denke, das ist auch ein guter Weg. Es sollte nur laut und klar ausgesprochen werden.

Ich habe sogar von vielen Jugendlichen gehört, dass sie es bereuen, überhaupt aufs Gymnasium gegangen zu sein.
Ihre Freunde, die über andere Wege ihr Abitur gemacht haben, hatten es oft leichter – und heute verdienen sie genauso viel Geld wie die, die sich mühsam durchs Gymnasium gekämpft haben.

Am Ende geht es doch vor allem um Geld und Position.
Ideale sind längst gestorben – und das ist der heutigen Jugend bewusst, im Gegensatz zu uns, die in den 1970er-Jahren noch dem Intellektualismus nachgestrebt haben.

Monika, BY
5 Monate zuvor
Antwortet  Stephan

“Dabei verweist sie auch auf mangelnde Vergleichbarkeit von Noten, die auch langfristig ohnehin kaum Aussagekraft haben: “Ein Zweier in Mathematik in München am Hasenbergl und ein Zweier in Mathematik in Grünwald sind definitiv zwei unterschiedliche gute Leistungsergebnisse. Diese Kinder könnten aber zum Beispiel beide auf ein Mädchengymnasium in der Innenstadt in München gehen. Die beiden haben dann aber ziemlich unterschiedliche Kompetenzvoraussetzungen. Keine Note ist also objektiv. Die hohen Quoten bei Rückkehrern, Abschulung und Wiederholungen zeigen außerdem deutlich: Diese Noten sind nicht valide im Sinne einer Aussage für die nächsten 10 oder 15 Jahre eines Kindes.””

https://www.bllv.de/vollstaendiger-artikel/news/uebertritt-wir-verlieren-zu-viele-talente-6552

Monika, BY
5 Monate zuvor
Antwortet  Stephan

“Ein späteres Nachholen eines höheren Bildungsabschlusses ist oft mit deutlich mehr Zeit und damit auch mit finanziellen Ressourcen verbunden. Ressourcen, die nicht alle haben.”

https://www.bllv.de/vollstaendiger-artikel/news/uebertrittsdruck-fruehzeitige-selektion-kinder-sorgen-weiter-fuer-kritik-6665

Monika, BY
5 Monate zuvor

Individuelle Förderung können eigentlich nur die Eltern oder private Nachhilfe leisten – in der Schule selbst ist das kaum möglich.

In der Schule bekommen die Kinder nur das, was sie wissen müssen – Stichpunkte, viel oder gar nichts mündlich – ohne, dass sie richtig mitschreiben dürfen.

Ein jüngeres Kind zum Beispiel: In Biologie macht es sich als Einziges im ganzen Kurs (32 Schüler) Notizen, weil es sonst keine Chance hätte, den Stoff für eine bessere Note als 4 oder 5 zu bewältigen.

Der Lehrer hat aber kein einziges Mal erwähnt, dass die Schüler mitschreiben sollten und sich Notizen machen!
Und so geht es immer weiter… das ist nur ein Beispiel.

Textarbeit?
Niemals wurde den Kindern – weder in der Grundschule, noch im Gymnasium, noch in der Realschule oder Hauptschule – erklärt, wie man Texte richtig bearbeitet oder welche Schritte dabei nötig sind.

Erwartet man wirklich, dass sie das einfach von selbst können? Nein!

Es ist höchste Zeit, das gesamte Schulsystem zu reformieren.

Erst dann können wir ernsthaft von Gerechtigkeit im Bildungssystem sprechen.

Die Schüler müssen sich schon seit der 1. Klasse alles selbst erschließen. immer dieses Wort – erschließen – bitte, das kann doch nur jemand, der bereits Experte auf seinem Gebiet ist und tausende Fakten parat hat. Alles andere ist Odysseus Irrenfahrt, der jahrelang auf dem Meer herumirrte.

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Klar, Kinder bringen sich alles komplett selbst bei … Dann aber doch irgendwie nicht.

Mal im ernst … Auf welche Schulen gehen Ihre Kinder/Enkel/wer auch immer …

“Textarbeit?
Niemals wurde den Kindern – weder in der Grundschule, noch im Gymnasium, noch in der Realschule oder Hauptschule – erklärt, wie man Texte richtig bearbeitet oder welche Schritte dabei nötig sind.”

Das halte ich schlichtweg für ausgedacht. Viele SuS können es nicht. Da würde ich zustimmen. Aber bspw. Sachen wie “5-Schritt-Lesemethode” und “FRESCH-Methode” etc. müsste jede einigermaßen kompetente Lehrkraft auch ohne Germanistik/Deutsch Fächerkombi kennen (und können).
Fragt man seine SuS bei uns an der weiterführenden (Privat-)Schule, dann ist das auch nahezu jedem/jeder SuS zumindest bekannt … Ist halt “lange her” oft. Und lange ist oft Ferienlänge schon.

Bla
5 Monate zuvor
Antwortet  Monika, BY

Naja … Offensichtlich sind die LuL auch dazu da: Die SuS am Lernen zu hindern.
Eigentlich wollen ja alle … Aber man (LuL) verhindert das. Warum auch immer. Ist so.

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