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Philologenverband warnt zum Schuljahres-Auftakt: Lehrerberuf verliert weiter an Attraktivität

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FRANKFURT/MAIN. Zum Beginn des Schuljahres 2025/26 zeigt sich der Hessische Philologenverband (hphv) enttäuscht über die Bildungspolitik des Landes. Nach Ansicht des Verbands fehlen weiterhin entscheidende Antworten darauf, wie Unterrichtsqualität und Lehrkräfteversorgung langfristig gesichert werden sollen.

Abwärts. Foto: Shutterstock

Nach Einschätzung des hphv spiegelt die Bilanz des Kultusministeriums die Realität an den Schulen nicht wider. „Auf dem Papier geht die Rechnung des Ministeriums auf, die Realität sieht allerdings anders aus“, so die in einer Pressemitteilung verlautete Kritik. Der Anteil von Personen ohne pädagogische Ausbildung im Schuldienst steige stetig – ein Zustand, der nach Ansicht der Gymnasiallehrer dringend korrigiert werden müsse.

Zudem bemängelt der Verband, dass der Lehrerberuf weiter an Attraktivität verliere. Eine verfassungskonforme Besoldung stehe auch zehn Jahre nach ihrer Forderung noch aus. Gleichzeitig wachse die Arbeitsbelastung durch zusätzliche Aufgaben. Bürokratische Entlastung sei nicht in Sicht, eine realistische Aufgabenbeschreibung, was Schulen tatsächlich leisten können, bleibe aus. Besonders bei Förderplänen an weiterführenden Schulen bestehe laut hphv erheblicher Korrekturbedarf.

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Auch die Gesundheit der Lehrkräfte sieht der Verband in Gefahr. Das neu eingerichtete „Kompetenzzentrum Gesunde Schule“ sei zwar begrüßenswert, greife aber zu kurz. Notwendig seien kleinere Klassen und Kurse sowie eine Entzerrung der Abiturprüfungen, um den hohen Zeitdruck zu reduzieren. Verbesserte Vernetzung in der Gesundheitsförderung könne echte Prävention nicht ersetzen.

Im Bereich Medien und Digitalisierung fordert der hphv eine klare Strategie. Das Waffenverbot an Schulen sei ein richtiger Schritt, doch Fragen wie der Umgang mit Smartphones, die Verstetigung des Digitalpakts, das neue Fach „Digitale Welt“ und künftige Prüfungsformate im KI-Zeitalter seien noch nicht ausreichend geklärt.

Landesvorsitzender Volker Weigand zieht deshalb mit Blick auf die Ankündigungen von Kultusminister Armin Schwarz (CDU) zum Schuljahresauftakt ein ernüchterndes Fazit: „Eigentlich hätten die Pressemitteilungen aller Verbände zum Schuljahresstart 2024/25 unverändert noch einmal versendet werden können, denn wirkliche Neuigkeiten abgesehen von der Zurverfügungstellung eines KI-Chatbots wurden nicht verkündet.“ News4teachers 

Schuljahr beginnt mit landesweitem Waffenverbot in der Schule – GEW: Hä?

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3 Kommentare
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Katze
1 Monat zuvor

Ach, nee – wie kommt das nur? Der Philologenverband warnt zum Schuljahres-Auftakt: „Der Lehrerberuf verliert weiter an Attraktivität.“ Überraschung! Wer hätte gedacht, dass Dauerbelastung, pädagogische Modetrends, Kompetenzgedöns statt Fachlichkeit und die tägliche Gratwanderung zwischen Animateur und Sozialarbeiter nicht gerade zum Traumberuf führen? Während man Tests abschafft, Ansprüche senkt und den Lehrplan mit Wohlfühlpädagogik streckt, wundert man sich ernsthaft, warum keiner mehr vorne stehen will. Vielleicht liegt’s ja daran, dass man inzwischen mehr Applaus fürs Durchwinken bekommt als fürs Unterrichten.

RainerZufall
1 Monat zuvor
Antwortet  Katze

Sie sind doch nur noch da, weil Sie keinen finanziell bessere Perspektive haben.
Was beschweren Sie sich also? ^^

RainerZufall
1 Monat zuvor

Auftrag angekommen: Ich fahre morgen zum Flughafen, werbe um Faule und rede schlecht über Lehrkräfte – The Länd-Style! 😛

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