BERLIN. Klassenzimmer streichen, Fenster putzen, Materialien aus der eigenen Tasche kaufen – Tätigkeiten, die mit dem Bildungsauftrag von Lehrkräften eigentlich nichts zu tun haben, gehören in vielen Schulen längst zum Alltag. Weil Kommunen unter Finanznot leiden, stopfen Pädagoginnen und Pädagogen die größten Lücken selbst. Verbände sprechen von „Raubbau an der Schule“ und fordern endlich ein Investitionsprogramm des Bundes, das die Verantwortlichen vor Ort entlastet.

Die Farbe blättert von den Wänden, kleine Löcher gähnen im Putz. In vielen Schulen ist die Lage so, dass Eltern und Lehrkräfte bereit sind, selbst Hand anzulegen. „Ich will mich mal outen. Ich habe das schon gemacht“, gestand Claudia Schweizer-Motte, Schulleiterin am Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal, im vergangenen Jahr gegenüber dem WDR. Sie hat kurzerhand selbst gespachtelt, wo eigentlich Fachkräfte gebraucht würden. „Und da läuft man unter Umständen Gefahr, weil ich natürlich nicht vom Fach bin, sich eine Anzeige einzuhandeln, weil man dann öffentliches Eigentum beschädigt hat.“
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Düll: „Eine adäquate Lernumgebung darf nicht vom Finanzstatus abhängen“
Der Deutsche Lehrerverband (DL) sieht diese Entwicklung mit wachsender Sorge. Präsident Stefan Düll erklärte gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Eine angenehme Lern- und Lehrumgebung ist wichtig für Schülerinnen und Schüler wie für Lehrkräfte.“ Doch genau daran mangele es vielerorts. „Viele Schulgebäude, die in den 70er-Jahren gebaut wurden, sind heute stark sanierungsbedürftig. Je älter ein Gebäude sei, desto höher falle der Renovierungs- beziehungsweise Sanierungsbedarf aus.“
Nach Angaben von Düll erreichen seinen Verband in jüngster Zeit immer mehr Berichte von Aktionen, „bei denen Lehrkräfte oder auch Eltern selbst zu Besen und Pinsel greifen, um einem Klassenzimmer einen neuen Anstrich zu verpassen“. Eine Entwicklung, die er für höchst problematisch hält: „Eigentlich sollte es nicht von Lehrkräften oder Eltern abhängen, dass ihre Arbeitsumgebung in einem adäquaten Zustand ist.“
Düll verwies auf eine aktuelle Umfrage der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): Die Kommunen sehen einen Investitionsstau von fast 68 Milliarden Euro allein im Schulbereich. „Eigentlich sollte es nicht von Lehrkräften oder Eltern abhängen, dass ihre Arbeitsumgebung in einem adäquaten Zustand ist“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Kinder und Jugendliche verdienen eine attraktive und nicht heruntergekommene Lernumgebung. Beides darf nicht vom Finanzstatus der jeweiligen Kommune abhängig sein.“
Der Verbandschef forderte deshalb ein bundesweites Investitionsprogramm: „Der Bund muss die Kommunen durch ein Programm aus den Mitteln des Investitions-Sondervermögens unterstützen.“ Schulen seien Teil der Daseinsvorsorge, die nicht länger dem Spardiktat vor Ort geopfert werden dürfe.
Investitionsstau auf Rekordniveau – 67,8 Milliarden Euro bei den Schulgebäuden
Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Das aktuelle KfW-Kommunalpanel, über das News4teachers im Juli berichtete, weist den höchsten Investitionsrückstand seit Beginn der Erhebung aus: 215,7 Milliarden Euro. Ein Drittel davon betrifft die Schulen. Das entspricht 67,8 Milliarden Euro – oder einer Strecke von rund 99.000 Kilometern, wenn man 100-Euro-Scheine aneinanderlegt. Das reicht zweieinhalb Mal um die Erde.
Fast jede fünfte Kommune kann nach eigenen Angaben den Unterhalt ihrer Schulen kaum noch stemmen. Besonders dramatisch ist die Lage in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Allein beim Schulbau klafft die Lücke immer weiter. „Damit steigt in vielen Kommunen das Risiko teurer Instandsetzungsmaßnahmen in der Zukunft erheblich“, warnen die Autor:innen des Kommunalpanels.
Hinzu kommen strukturelle Probleme: fehlendes Personal in Bauämtern, langwierige Genehmigungsverfahren, komplizierte Dokumentationspflichten. Selbst geplante Investitionen können oft nicht umgesetzt werden. Im vergangenen Jahr blieben die Kommunen 17 Milliarden Euro unter Plan.
Behlau: „Lehrkräfte dürfen nicht die Lücken der Kommunen füllen“
Auch der Verband Bildung und Erziehung (VBE) schlägt Alarm. NRW-Landesvorsitzender Stefan Behlau sagte der KNA: „Putzen oder Renovierungsarbeiten sollten keine Aufgabe von Lehrkräften oder Eltern sein.“ Doch genau das passiere inzwischen vielerorts. Behlau beklagt zudem, dass Lehrkräfte oft noch viel weiter gehen: „Lehrerinnen und Lehrer organisieren oftmals beispielsweise Bastelmaterialien, Kopierpapier oder Hygieneartikel selbst und bezahlen diese aus eigener Tasche. In der freien Wirtschaft wäre ein solches Vorgehen undenkbar.“
Er fordert ein klares Budget für Schulen: „Es braucht Mittel, um Materialien zu besorgen, Klassenzimmer zu gestalten und für die Kinder außerhalb von Lehrbüchern und Arbeitsheften Lernimpulse zu setzen.“ Alles andere sei ein Armutszeugnis für die Bildungspolitik.
„Raubbau an der Schule“ – weitere Stimmen aus der Bildungslandschaft
Auch auf Bundesebene wächst der Druck. Gerhard Brand, Bundesvorsitzender des VBE, stellte im RND klar: „Lehrkräfte reinigen nicht, streichen keine Wände und bringen auch nicht den Abfall raus. Aufgabe von Lehrkräften ist es, gut ausgebildet und vorbereitet Kinder zu bilden und zu erziehen.“ Einsparungen bei Reinigung und Instandhaltung seien nichts anderes als „Raubbau an der Schule“.
Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands (DPHV), sprach von einem „Dauerzustand“. Sie forderte: „Viele Kommunen sind finanziell überfordert. Ohne eine stärkere Rolle des Bundes lässt sich Gleichwertigkeit bei Bildung nicht herstellen.“ Der jetzige Zustand sei „unwürdig“ – für die Schulen, die Lehrkräfte und die Schüler gleichermaßen. Auch der Grundschulverband meldet sich zu Wort: „Lehrkräfte gehen seit jeher über ihre eigentlichen Aufgaben hinaus, um das schulische Leben für Kinder ansprechend zu gestalten“, sagte Vorstandsmitglied Eva-Kristina Franz dem RND. Doch dieses Engagement bleibe meist unsichtbar.
Auch das von Eltern und Schülern. „Uns wird immer wieder von Schulen berichtet, in denen nicht nur Lehrkräfte, sondern auch die Schülerschaft oder Eltern Renovierungsarbeiten übernehmen. Der Sanierungsstau ist real“, erklärte Quentin Gärtner, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz. „Wir brauchen die Zeit und Aufmerksamkeit zu 100 Prozent für guten Unterricht.“ Auch der Bundeselternrat kritisiert die sogenannten „Pinselsanierungen“. Sie seien die direkte Konsequenz des milliardenschweren Investitionsstaus. Eltern und Fördervereine würden vielerorts nicht nur Arbeitskraft, sondern auch Farben und Materialien stellen. Wenn die Kommune vor Ort sie denn lässt.
Zurück nach Wuppertal: Wenn selbst Spachteln zur Grauzone wird
Zurück nach Wuppertal, wo Claudia Schweizer-Motte die kleinen Löcher in der Wand notdürftig gespachtelt hat – mit dem Risiko, sich dabei strafbar zu machen. Die Debatte zeigt, wie sehr das Problem den Schulalltag prägt: Zwischen dem guten Willen von Eltern und Lehrkräften und den starren Regeln der Kommunen bleibt das Wichtigste auf der Strecke – die Lernumgebung der Kinder.
Immerhin: Nach massiver Kritik ruderte die Stadt zurück. „Eltern und Lehrkräfte, die bereit sind, in ihrer Freizeit Schulräume zu renovieren, werden weiterhin bei diesem vorbildlichen ehrenamtlichen Einsatz mit allem notwendigen Material und Werkzeug unterstützt“, teilte das Gebäudemanagement mit. Die entstandenen Irritationen bedauere man. News4teachers
Schulgebäude vor dem Kollaps: Investitionsstau auf neuem historischen Höchststand
Die Wirtschaftspolitik der letzten 35 Jahre hinterlässt ihre Spuren.
erst seit ein paar Jahren schlecht
Fällt mir im Traum nicht ein…
Dito.
Mir würde das nicht mal in den Sinn kommen, wenn ich wach bin.
Deprimierend….
Aber immerhin wird da “Eigenverantwortung” im eigentlichen Sinne fortgeführt, das sollte einige im Forum erfreuen -__-
Ich rate den Kolleg*innen, zunehmend übergriffig zu werden und die Dinge nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten – tut ja sonst keiner.
Und: Es ist einfacher, um Entschuldigung zu bitten, als um Erlaubnis zu fragen 😉
Nach meinem Klassenraumwechsel werde ich mir den Schulgarten schnappen! Nicht offiziell, aber bedingt durch den Lehrkräftemangel wird der in der Praxis von niemanden geführt..
Gut!
Leider zementiert man als Lehrkraft die unzumutbaren Verhältnisse nur, wenn man versucht, die Kastanien für die verfehlte Bildungspolitik aus dem Feuer zu holen.
Ich bin es leid,.meinem Arbeitgeber aus der Patsche zu helfen.
Zumal das ja umgekehrt nicht sooo gut klappt!
Tja wer mag denn sowas. In der Wirtschaft werden an den nicht Homeofficetagen Kekse und Appetithäppchen, Kaffee/teemaschinen etc hingestellt und hier soll noch hinterhergeputzt werden? Ich glaub, ein Schwein pfeift!Da bleibe ich lieber auf der Terrasse im online-Homeofficeunterricht an ein paar Tagen. Schnucki ist schließlich 3 volle Tage voll im Homeoffice! Bei uns ist es sauber, wir haben frische Blumen und einen tollen Kühlschrank. Sogar eine Palme steht auf der Terrasse! Paradiesisch arbeiten <3
🙂
Also mir wäre ein voller Kühlschrank lieber als ein toller.
Ja, da geht es um die inneren Werte!
Schön wäre es. Also das mit den Keksen und den Appetithäppchen.
Ich arbeite im Home Office und bin regelmäßig vor Ort. Bislang bzw. wie schon immer muss ich sogar mein Wasser selbst mitbringen.
Mein Home Office putze ich übrigens auch alleine und auf eigene Kosten.
Das geht ja gar nicht – Home Office selber putzen!
Sie brauchen einen Schnucki!
Wenn ich Petra OWL richtig interpretiere, ist dafur Schnucki zuständig – toller Kühlschrank, Palme, alles sauber, Terrasse, Blümchen …..
Wenn das Schnuckis Arbeitgeber wüsste….
Mann oh Mann!
weil sich die Schulbedingungen und Arbeitsbedingungen in Schule nie verbessert haben!
Jetzt sehen es die Lehrerfrauen und wachen auf, wenn die Ehemänner schön zuhause im Homeoffice bleiben^^
Da bringt es auch nix mit TZ, weil viel weniger Geld. Also bleibt es ungerecht, wenn wir in Schule nicht mal Positive Verbesserungen bekommen, also mehr Geld, Urlaub, 1 Tag mehr Wochenende oder keinen Nachmittagsunterricht^
Stimmt. Dass es den Lehrerfrauen nicht per se und in allen Belangen besser geht als allen anderen ist ein schlimmer Missstand.
Das ist ungerecht.
Die Lehrerfrauen sollten auch in TZ mehr Geld bekommen als alle anderen in VZ. DAS wäre mal eine positive Verbesserung.
Und ALLE Lehrer und Lehrerinnen und Lehrerfrauen und Lehrerinnenmänner sollten von zuhause arbeiten. Alle anderen bitte 5, ach was 7 Tage pro Woche ins Büro.
Und zuzüglich zu den Ferien noch mindestens 5 Woche mehr Urlaub.
Alles andere ist ungerecht.
Naja, die Zahnarztfrauen sind ja nun wohl noch besser dran….
Ein Werbespot und fertig!
Da mussten die noch vor die Tür, ins Studio….
Heute – bequem von zu Hause aus!
Wie??? Jetzt machen die in der Wirtschaft auch schon Home-Office?
Ist wenigstens der Koch noch da?
Wer schenkt das Bier aus?
Das kann ja lustig werden.
Und wenn sie dann mal da sind gibt’s nur Kekse und Appetithäppchen? Und den Kaffee muß ich mir selber kochen?
Dann macht doch die Wirtschaften gleich zu.
Mach ich eben Home-Eating.
Ich denke, der Kaffee muss mitgebracht werden – im Einmalbecher.
a) Anschaffung für Kaffeemaschine eingespart
b) Strom gespart
c) Wirtschaft angekurbelt durch Konsum
d) der wichtigste Aspekt schlechthin – Verpackungsmüll gekauft, der dringendst nachproduziert und mit großen umweltunfreundlichen Kähnen in noch mehr Verpackung über den Ozean schippert!
Ja, gähn, dadurch werden bestimmt auch tausende Arbeitsplätze und damit der Konsum sichergestellt….
Petra, weswegen weiß denn GenZ Bescheid und findet den Weg nicht zum Arbeitsplatz Schule. Rate mal 😀
#homeoffice#workation#34 hpweek #metime #benefits
5 Tage live vor Ort ist dann uncool, liebe Petra
Da hat es dein Mann viel besser 😀
Immer wieder faszinierend zu lesen, welche Fantasien Pädagogen von “der Wirtschaft” haben. Liebe Petra, laufen in Ihrer “Wirtschaft” auch bunte Einhörner herum und kleine Feen lösen mit ihren Zauberstäben alle Probleme. Ich empfehle Ihnen dringend mal Ihren Horizont zu erweitern. Für den Anfang könnten Sie sich mal mit der Bedeutung von “TPM” und “Autonomer Instandhaltung” auseinandersetzen. Achtung Triggerwarnung: das sind Begriffe aus der echten Welt, wo Effizienz und Leistung zählen. Bestimmt nichts für Pädagogen.
Und falls Sie immer noch der Meinung sind, dass ein Lehrerjob so viel schlechter ist als einer in “der Wirtschaft”, dann sollten Sie dringend wechseln. Wie wäre es mit einem Traumjob als Reinigungskraft an Ihrer Schule. Die haben bekanntlich frei, wenn die armen Pädagogen arbeiten müssen. Dafür dürfen sie sich dann Abende und Nächte um die Ohren schlagen und bekommen als Dankeschön für Ihrer Arbeit noch das Gemecker über schlecht geputzte Schulen von den Pädagogen zu hören. Von den traumhaften Gehältern und den ausufernden Urlaubsansprüchen will ich erst gar nicht anfangen.
Ich hatte erst in dieser Woche eine kollegiale Betriebsbesichtigung in “der Wirtschaft”: Arbeitszeit in Vollzeit: 37h. In “meiner” Gegend fahren die Handwerker mit “Kollege gesucht” auf dem Fahrzeug herum, mit der Ergänzung, dass es nur eine 4-Tage-Woche gibt.
Dagegen haben Beamte (unabhängig, ob Lehrer oder nicht) eine festgeschriebene Arbeitszeit von 41h.
Ole, sie habe keine Ahnung, weder von der “freien Wirtschaft” noch vom Beamtentum.
Podcast Start: “Life After Lehramt. Impulse zu Berufswechsel und Gründung als Lehrer” | Isabell Probst – Beruflicher Kurswechsel für Lehrer
Ob ich Ahnung von “freien Wirtschaft” oder dem Beamtentum habe, können Sie bestimmt viel besser Einschätzen als ich selber.
Die von Ihnen angegebenen Zahlen führen Ihre eigenen Argumente aber ad absurdum:
Das Schuljahr hat ca. 192 Unterrichtstage plus 3 Präsenztage in den Ferien. Macht ca. 185 Arbeitstage pro Jahr. Mit den angegebenen 41 Wochenarbeitsstunden kommen Sie auf lediglich 1517 Jahresarbeitsstunden. Dagegen kommt der Handwerker mit seinen traumhaften 37 Wochenarbeitsstunden bei durchschnittlich 220 Arbeitstagen auf 1628 Jahresarbeitsstunden. Da fehlen dem Pädagogen schlappe 111 Stunden pro Jahr bzw. ca. 13,5 Arbeitstage. Oder auf die Jahresarbeitstage des Handwerkers hochgerechnet hat der Lehrer eine 34,5 Stundenwoche.
Und ja, viele Handwerker haben eine 4 Tagewoche. In diesen 4 Tagen arbeiten sie dann täglich 10 bis 12 Stunden um ihr Wochensoll zu erreichen. Vor allem auf Montage. Dann können Sie dann schon Donnerstag Abend oder Freitag nach Hause fahren, damit wenigstens etwas von der Familie haben. Woche für Woche, Jahr für Jahr. Dagegen heulen die Pädagogen in unserer Schule schon, wenn sie einmal im Jahr für drei Tage Klassenfahrt machen sollen und nicht Abends bei der eigenen Familie sind.
ach papperlapp mit 4 Tage Woche und 32 Std mit Homeoffice, laufen sie da 3 Mal so gut.
Ihre Argumente sind bestechend: “ach papperlapp” und “Homeoffice” für Handwerker. Bringen sie solche Argumentationsketten Ihren Schülern bei?
Sie haben sich verrechnet….laut ihren Ausführungen sind es 195 Tage und somit auf1599 Arbeitsstunden….das sind dann lediglich 29 Stunden weniger….
Und wenn Sie davon ausgehen, dass es tatsächlich 40 Unterrichtswochen im Jahr sind und dann noch 3 Präsenztage in den Schulferien zugrunde legen (was eher der Realität entspricht), dann kommen sie auf 1660 Arbeitsstunden….das sind dann sogar 40 Stunden mehr….und das entspricht wiederum eine Woche Klassenfahrt….
Sie können jetzt natürlich die 3 bzw 4 beweglichen Ferientage wieder abziehen….dann arbeiten beide gleich viel….nunja….
Korrekt, ich habe mich vertippt. Richtig ist 185 Tage. Gilt zumindest für unser Bundesland.
https://walchdruck.de/wp-content/uploads/2024/09/Schulwochen_25_26_Web.pdf
Ist in jedem BL ein bisschen verschieden….ich würde meinen, dass es im Mittel bei 39 Wochen hinkommt….
“Das Schuljahr hat ca. 192 Unterrichtstage plus 3 Präsenztage in den Ferien.”
Stimmt nicht. Ich komme schon jetzt auf 2 eintägige Pflichtweiterbildungen, dann einen Tag Erste Hilfe, dann 5 Tage Vorbereitungswoche in den Sommerferien…macht 8 Tage ganze ohne richtig nachdenken zu müssen, was noch dazu kommt.
Meine Daten bezogen sich auf das allgemeine Beamtentum und dort sind es nun einmal 41 Stunden. Bei Lehrern geht man dagegen sogar von 45 Stunden aus (“Um die Jahresarbeitszeit von rund 1 760 Zeitstunden unter Berücksichtigung von Urlaub, Feiertagen und Ferienzeiten zu erreichen, müssen Lehrkräfte im Durchschnitt 45 Zeitstunden pro Woche arbeiten.” §1 LehrArbzLVO M-V/Gesetz- und Verordnungsblatt für Mecklenburg-Vorpommern 2025 – 1760 sind schon die Arbeitsstunden, die MV für ALLE Beamten (und das sind es nur 40h/Woche) festgesetzt hat und das liegt sogar über Ihren Angaben. Ich hätte gerne noch andere BL genommen, aber MV ist das einzige BL mit diesem Detailgrad, was die Arbeitszeit der Lehrer betrifft) (plus drei unentgeltliche Überstunden pro Monaten). Außerdem vergessen Sie Elternabende, Tag der offenen Tür usw. in ihre Rechnung mit einzubeziehen. Sei es drum…
Sie könnten sich ja selbst einmal überlegen, warum die Bildungsminister inzwischen schon jahrelang illegalerweise die Arbeitszeitmessung bei Lehrern verhindern, obwohl sie doch so leicht zusätzliche Arbeitsstunden generieren könnten?
“Und ja, viele Handwerker haben eine 4 Tagewoche. In diesen 4 Tagen arbeiten sie dann täglich 10 bis 12 Stunden um ihr Wochensoll zu erreichen.”
4 * 12h = 48h/Woche. Das ist die höchste in Deutschland erlaubte Arbeitszeit pro Woche für 6(!) Tage (also gar nicht bei einer 4-Tage-Woche erlaubt, §3 ArbZG). Wenn Sie glauben, dass das die Regel ist und Sie das mit ihren Arbeitnehmern durchziehen können, die einfach zum Nachbarunternehmen wechseln können (Handwerksbetriebe suchen alle) und Sie wirklich glauben, dass genau das damit gemeint ist, wenn Unternehmen neue Mitarbeiter mit einer 4-Tage-Woche locken wollen, dann kann ich Ihnen auch nicht mehr helfen.
“Dagegen heulen die Pädagogen in unserer Schule schon, wenn sie einmal im Jahr für drei Tage Klassenfahrt machen sollen und nicht Abends bei der eigenen Familie sind.”
1 Ich bin kein Pädagoge, sondern Lehrer
2 Ich heule nicht. Ich mache schlicht keine Klassenfahrt. Ich arbeite nur die Zeit, für die ich bezahlt werde und keine Minute mehr. Von daher trifft mich ihr wenig rationaler emotionaler Ausbruch nicht.
Habe keine Lust mehr noch mehr zu schreiben und überhaupt nach Grammatik- oder Rechtschreibfehler zu suchen…
defintiv, ich und wir Lehrer brauchen auch endlich die 4 Tage Woche wie die Handwerker 🙁
” Für den Anfang könnten Sie sich mal mit der Bedeutung von “TPM” und “Autonomer Instandhaltung” auseinandersetzen.”
Wir sind hier nicht beim Bullshit-Bingo der “freien” Wirtschaft sondern in einem Lehrkräfte-Kommentarbereich. Wenn Sie Ihre Wunderbegriffe für wichtig halten, erklären Sie uns diese einfach direkt hier.
“Wie wäre es mit einem Traumjob als Reinigungskraft an Ihrer Schule.”
Was wollen Sie uns damit sagen? Dass Sie selber Reinigungskraft sind und uns authentisch von Ihren harten Arbeitsbedingungen berichten wollen, oder dass Sie nur ein billiges, plakatives Beispiel suchen, da Sie sonst keine Argumente haben?
Was machen Sie denn so beruflich? Außer “Reinigungskraft”?
Lieber Realist, ich bin manchmal ein bisschen Schwer von Begriff. Wo genau finde ich die Argumente in Ihrem Post?
Da Sie offensichtlich völlig überfordert sind zwei Begriffe in eine Suchmaschine Ihrer Wahl zu kopieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Autonome_Instandhaltung
Fall Sie darüber hinausgehend Nachhilfe benötigen, kann ich sie Ihnen gerne geben. Aber nur gegen angemessene und wertschätzende Vergütung. Darauf legen Sie bestimmt viel wert.
sie sollten erstmal überlegen, was Homeoffice bedeutet: Nicht fahren, weniger Stress, Zeitersparnis, kein Auto usw.
Die Realität ist, das man im Homeoffice für alles selber verantwortlich ist. Räumlichkeiten, Sauberkeit, Büroausstattung, Arbeitssicherheit etc. Da Homeoffice eine freiwillige Leistung des AG ist, ist er aus allen Pflichten raus. Da er nur einen Arbeitsplatz stellen muss, hat er dies mit dem am Arbeitsort erfüllt. Anders sieht es bei Telearbeitsplätzen aus. Die sind hier aber nicht das Thema.
Und das ist der Punkt. Die Länder stellen weder das Equipment für mobiles Arbeiten noch die Ausstattung für einen HO-Arbeitsplatz und erst recht keinen Büroarbeitsplatz in der Schule. Es wird vorausgesetzt, dass Lehrkräfte ein verschließbares Büro auf eigene Kosten im häuslichen Umfeld einrichten, unterhalten und mit den notwendigen Betriebsmitteln betreiben, um ihre Materialien zu erstellen und zu lagern und aus Datenschutzgründen vor der Nutzung anderer zu sichern.
Ne, ne. Wenn der AG es Homeoffice nennt, muss er alles stellen und auch für ergonomisches Platz sorgen. Daher machen viele “mobile Office”. Da hat der AN die ganze Verantwortung, dafür darf man dann auch auf der Terasse oder im Starbucks arbeiten.
Punkt eins und zwei stimmt. Ich spare bei HO tatsächlich 1,5 Stunden Fahrzeit…..und arbeite im HO absolut mehr und vor allem intensiver als in meinem SL-Büro.
Punkt 3 und 4 stimmt nicht, denn ich habe im HO genau 1,5 Stunden Zeit mehr vom Tag, als mit der Fahrerei und bei 40 km werde ich kein Vorbild sein können weder mit dem Fahrrad noch zu Fuß….bin aber 5 Jahre mit der Bahn gefahren und kam leider ständig zu spät in der Schule an…..auch kein Vorbild…..
Die Realität ist, dass HO zwar die Wege und die Zeit einspart, aber ich persönlich nicht wirklich gut zuhause arbeiten kann…..das stresst mich irgendwie anders….kanns nicht beschreiben….
“Da Sie offensichtlich völlig überfordert sind zwei Begriffe in eine Suchmaschine Ihrer Wahl zu kopieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Autonome_Instandhaltung”
Sag ich doch: Bullshit-Bingo, hier mit fernöstlichem Hintergrund. Verkauft sich wohl gut in “Mänatschmänt”-Seminaren. Nennen Sie mir bitte eine deutsche Firma, in der das tatsächlich praktiziert wird…
Sie haben uns immer noch nicht verraten, was für einen “miesen” Job Sie haben, dass Sie die Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte so beneiden…
Du schreibst es doch!
1,5 Std Zeitersparnis wegen des Fahrens
mehr Zeit zuhause
weniger Kosten
reicht ja 1-2 Tage, muss ja nicht 5 sein 😉
Ich finde dies sehr schwierig. Wir Lehrkräfte (einschließlich SL) sind beim Land beschäftigt und der Schulträger hat die Aufgabe unseren Arbeitsplatz so auszustatten, dass ein Arbeiten möglich ist. Tut er das nicht, so kann doch nicht der Umkehrschluss sein, dass man selber Hand anlegt, Dinge (Materialien, Bürosachen, schlimmstenfalls Mobiliar) vom eigenen Geld zu kaufen und dem Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen.
Klasseninventar (also ortsverönderlichen Mittel) werden vom Schuletat bezahlt und im Sekretariat zentral für alle bestellt und für Möbel (außer Tische und Stühle), Farbe, etc. muss der Schulträger ran…..
Genau das.
Dieses Verhalten BELOHNT den Schulträger sogar dafür, alles vergammeln zu lassen!
Und, fun fact…was passiert eigentlich, wenn was schiefgeht (egal ob Sach- oder Personenschaden) und da kommt raus:
Lehrlein fuchtelte “eigenmächtig” auf der Leiter und am Farbeimer herum…?
Na, wollen wir dreimal raten?
Da muss ich nicht raten, ich weiß es bereits….ist kein Dienstunfall, weil es nicht zu den dienstlichen Aufgaben gehört auf Leitern zu klettern….schon gar nicht mit Pinsel oder Spachtel in der Hand….
Sollte man privat in der Schule renovieren wollen, sollte man vorher unbedingt bei der Unfallkasse NRW einen Antrag stellen….und die zeigt dann spätestens den Vogel….
Spieltheorie: “Der Zweck eines Systems ist, was es tut.”
I rest my case. 😀
Wir hatten früher auch mal Eltern oder Patenbrigaden, die mit angefasst haben.
https://www.ddr.center/lexikon/patenbrigade-lid_1000001545.html
Im Leben würde ich das nicht tun…..Ich halte es auch mit der Selbstfürsorge!
Und nein, auch dann nicht….! Die SL hat auch nicht die Macht, Renovierungsarbeiten anzuordnen…..wie auch? Völliger Quatsch.
Ich erinnere mich, dass wir (vor vielen, vielen Jahren) am Ende der 10. als „Geschenk an die Schule“ den Schulzaun neu streichen mussten…
Den Schulzaun?? Staun…!
dann lieber 1 Tag mehr Wochenende. freitags muss ich nicht in die Schule fahren.
Und sauber machen, will ich nur zuhaus. wird ja immer schlimmer 🙁
Wir verdienen schon viel weniger als frühere Lehrer, alles wird so teuer
Einkauf, Urlaub, Sprit, Möbel
“Wir verdienen schon viel weniger als frühere Lehrer” – das ist Ihr Problem!
Wie gut, dass das für andere nicht gildet….
Ironie off and very out
Mittlerweile haben Lehrer wohl gar keine benefits mehr, aber dann lieber meine 30 % Homeschoolinganteil
Und genau dieses co-abhängige Verhalten ZEMENTIERT das Problem !
So lange der AG sich darauf verlassen kann, dass Lehrer das selbst machen – wozu dollten AG und Schulträger da aktiv werden?
Mensch, Kollegen, denkt doch mal nach…nur 5 Sekunden bitte…
Meine Erfahrungen zeigen, dass es vielen Kommunen einfach egal ist, wie die Schulen aussehen. Wenn Lehrkräfte nicht aktiv werden, bleibt eben trotzdem alles so wie es ist. Man kann alle Beschwerden mit dem Satz “Wir haben kein Geld und müssen sparen” wegbügeln.
Eigentlich ist den Kommunen das nicht egal, aber es ist ja wirklich so, dass die meisten Kommunen klamm sind. Unsere ist gerade wieder in der Haushaltssperre….das habe ich tatsächlich jetzt zum ersten Mal so erlebt. Sonst gab es die Sperre immer von Januar bis März und dann für das Restjahr nicht mehr…..nun haben wir seit Juli wieder Sperre….
Aber, kurz vor und nach Corona war erstaunlich viel Geld für Renovierung, Sanierung und Möbel da…..daher ist meine Schule durchaus schick….wir haben offenbar den richtigen Zeitpunkt für unsere Anträge und Konzeptvorlagen gewählt….auch andere Schulen der Kommune haben profitiert…..nicht alle Schulen sind also in einem desolaten Zustand….in NRW….
“Aber, kurz vor und nach Corona war erstaunlich viel Geld für Renovierung, Sanierung und Möbel da…..”
Da hatten die Zuständigen wohl mal ausreichend Zeit, ihren Job zu machen und sind plötzlich auf Geld gestoßen…
… das sie wegen der Nichtanschaffung von Luftfiltern gespart haben….
Ehem, in meiner Kommune hat jede Schule in nahezu jedem Raum eine Filteranlage installiert bekommen….also daran kann es nicht liegen….
Dem Dienstherrn ist es schnurzpiepegal, in welchem Umfeld seine Untergebenen arbeiten. Wenn sie nicht selbst Hand anlegen, dann bleibt es halt dabei. Hauptsache, die Ministerialräte haben einen luxuriösen Arbeitsplatz.
Dann muss es uns noch egaler werden.
Ich glaube auch, dass das der einzige Weg ist.
Nicht nur die Ministerialräte, auch die, die auf’s Steuergeld eigentlich aufpassen sollen:
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/gesellschaft/id_100887256/landesrechnungshof-nrw-kauft-wandteppich-fuer-135000-euro-kritik.html
Wie war das mit dem Hund, der auf die Wurst aufpassen soll?
Ich empfehle ordnungsgemäß nach Schussbild angeordnete Bohrlöcher und geringe Mengen Industriesprengstoff. Ist halt gut einen Sprengberechtigten im Kollegium oder der Elternschaft zu haben, um das Baufeld effektiv beräumen zu können.
Gehört das auch zum pädagogischen Ethos, so wie es Herr Zierer fordert?
Wenn wir in einem Entwicklungsland wären, dann könnte ich es nachvollziehen. Aber wir befinden uns in einem Industrieland.
Gilt der Begriff Entwicklungsland auch für negative Entwicklungen?
Wenn dem so ist, ist D doch ein Entwicklungsland. Lassen Sie den Konjunktiv demnächst getrost weg.
Ich glaube momentan befinden wir uns gerade auf einen Abstieg, betreten also gerade die Schwelle….nach unten. Wir sind also ein Schwellenland.
Damit zementiert man doch nur die desolaten Verhältnisse. Wenn man eine renovierte Schule haben will, muss man es so machen wie am Cuno BK in Hagen. Dort dat die Brandschau ergeben, dass mit sofortiger Wirkung kein Schüler mehr das Gebäude betreten darf. Das zieht!
Die Vorlage dazu liefert die Brücken-Lücke-Lüdenscheid, als auch von jetzt auf gleich die marode Autobahnbrücke gesperrt wurde und sich die LKWs durch die Stadt gequält und alles verstopft haben.
Das ist der Weg.
Der Weg zur renovierten Schule führt durch Lüdenscheid? Verstehe ich nicht, Hilfe
Tut er.
Schade nur, dass es immer erst soweit kommen muss. In unserer Region haben wir Ähnliches mit der Hochstraße in Ludwigshafen erlebt. Die wurde immer maroder, bis schlussendlich gar nichts mehr ging. Jetzt ist sie seit Jahren im Neubau.
Infrastrukturschulden sind Mist!
Aber die Schuldenbremse wurde ja nur teilweise angepasst, da werden leider auch nachhaltige Investitionen wie Brücken zur Debatte einbestellt -__-
Daumendrück!
Ganz ehrlich! Das war schon vor 35 Jahren so! Mein ganzes Berufsleben lang!
Mag nur niemand hören. Lehrersein ist ja in der Öffentlichkeit nur Ferien und fette Pension.
Und Urlaub auf Klassenfahrt…. wie hier auf N4T.
Das Bild des Lehrers ist so dermaßen verzerrt, dass es nicht mehr zu ertragen ist. Vielleicht auch ein Grund unter vielen, dass Lehrer gesundheitlich nicht bis zum offiziellen Ende durchhalten.
FunFact – passt zu Ihrem Beitrag, nicht aber zum Artikel:
Ich habe aufgeräumt (Ferien halt) und dabei einen Artikel aus einer Kieler Tageszeitung von 2002 gefunden, in dem es darum ging, dass Lehrkräfte es wegen der uns allen bekannten Gründen nicht schaffen, bis 65 durchzuhalten!
Und die Konsequenz unserer Dienstherren – noch weniger für uns tun, noch mehr aufhalsen, noch länger bis zu Rente/Pension.
Wer auf Verschwörungstheorien steht – der Plan lautet: Geld sparen, damit die Diäten auch weiterhin (unverdient!) steigen können.
Leider leisten viele Lehrende einen deutlichen Beitrag dazu, dass dieses Bild entsteht.
Viel Klagen, wenig Konstruktives, viele (tatsächlich klischeehaft vorrangig) TZ GS Lehrerinnen mit Arztehemann, die mit dem SUV die Kinder zum (eigenen) Pferd fahren und über soo viel Stress klagen und kinderlose Lehrerinnen, die bereits mit Mitte 40 planen, die “Krankheitskarte” zu ziehen, weil sie keinen Bock mehr haben.
Aber nachdem kaum jemand aussteigt sollten die Bedingungen ja gar nicht sooo schlimm sein.
Wollen Sie denn, dass die TZ-Kräfte kündigen bzw. sich in den vorzeitigen Ruhestand verabschieden? Natürlich käme als Option eine Scheidung in Betracht.
Und die Krankheitsfälle sind eine Sache der amtsärztlichen Zuständigkeit.
Das mit dem “Aussteigen” ist noch einmal ein anderer Schuh. Die hohe Zahl von Lehramtsstudierenden, die abspringen, die zahl derjenigen, die Vorbereitungsdienst abbrechen bzw. nach bestandener 2. Staatsprüfung keine Stelle im staatlichen Schulsystem antreten sowie die hohe Zahl der Seiteneinsteiger die nach zwei bis drei Jahren sich verabschieden. Dazu dann noch diejenigen, die sich vorzeitig pensionieren oder ohne Bezüge freistellen lassen.
Passend dazu:
Freitags sitzen nach Schulschluss vier Kolleginnen um eine junge Referendarin herum, die bald fertig ist.
Diese spricht darüber, dass sie sich Lehramt so vorgestellt hat, wie das sein sollte (und lange war), bevor es wurde wie jetzt. (Sprich: Schülerclown und Elterndiener machen, Unterricht und echtes Lernen Nebensache)
Es stellt sich raus:
Zwei der vier Kolleginnen reden einfach auf sie ein, das trotzdem zu machen. Obwohl die Referendarin schwere Zweifel hat und eventuell auch von Angestellten-Vertrag bedroht ist, weil sie eine Krankheit hat.
Es stellt sich heraus:
Ausgerechnet diese zwei sitzen in der Angestellten-Falle.
Ich habe dann mal anhand von zwei Firmen vor Ort vorgerechnet, was biersaufende (nix gegen Bier) Produktionshelfer mit HA dort verdienen, bei null Verantwortung und festen Arbeitszeiten.
Es ist natürlich mehr.
Hoffentlich entscheidet sie sich richtig.
Spätestens an der Stelle müsste der Referendarin doch klar gewesen sein, was sie machen muss. – Reißleine ziehen und aussteigen.
Denke das wird auch so kommen.
Hab ich schon mehrfach gemacht. Waren eigentlich auch schöne Aktionen.
Lief das dann bei Ihnen unter Berufsorientierung? Schüler und Lehrer erkunden Berufsfelder aus dem Handwerk im praktischen Einsatz?
Kolleginnen und Kollegen, die zum Besen etc. greifen, machen den größten Teil des Problems aus.
Nicht nur in Bezug auf Sanierung. Das kann man auf das gesamte Bildungssystem übertragen.
Solche Kollegen sind eigentlich das allergrößte Problem.
Genau so ist es.
Ich habe vor 30 Jahren ganze Räume im Schulgebäude am Wochenende gestrichen. Erlaubt war das, man musste nur Geld besorgen für Farbe, Pinsel usw. Heute wäre mal wieder ein Anstrich nötig. Es darf aber weder eine Reißzwecke, ein Nagel o.ä. in die Wand, keine Bilder, keine Farbe. Immerhin ist das Landratsamt funkelnagelneu und mit Klimanalage ausgestattet und miut hochwertigen Materiealien. Wasser und Wein in Reinform
Landratsämter, Bezirksregierungen, Landtage…dieser ganze Mittelbau, von dem 90% der Bürger auf Anhieb nicht mal sagen können wo die sich befinden und was sie dort konkret machen…da geht es schon los, die “das Beste gerade gut genug Logik”.
Also irgendwie sin wir auch selbst schuld. Von oben tut sich nix dann machen es die Lehrer halt wieder selber. Wir erziehen uns die Politiker, die das System kaputt sparen. Die müssen nur lange genug warten, ,irgendein eifriger Lehrer (Lehrerinnen sind auch gemeint) wird es schon machen.
Ich kann hier leider kein Foto hochladen. Aber hätte ich nicht zu Ceranfeldschaber für den Fussboden und Scheuerpulver fürs Waschbecken gegriffen, hätte ich mich vor den Eltern und meinen frischen Erstklässlern heute in Grund und Boden geschämt.
Sie sind von Co-Abhängigkeit bedroht.
Richtiges Vorgehen:
“Ihhh, das Waschbecken!”
“Alles am Gebäude ist Pflicht der Gemeinde/Stadt. Warum die ihre gesetzliche Pflicht in dem Fall nicht erfüllt haben weiß ich nicht.”
Wieso sollten Sie sich schämen? Das sollten eher die tun, die zum Putzen angestellt sind (wenn sie schludrig arbeiten) bzw. die die diesen nicht genug Zeit, Material oder Personal zur Verfügung stellen, damit sie ihren Job vernünftig machen können.