Home Aus den Verbänden Berufliche Gymnasien: 120 Schulleitungen diskutieren über KI im Unterricht

Berufliche Gymnasien: 120 Schulleitungen diskutieren über KI im Unterricht

3
Anzeige

DETMOLD. Moderne Prüfungsformen, Lernen der Zukunft und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Unterricht: Mit diesen Themen haben sich 120 Schulleiterinnen und Schulleiter beruflicher Gymnasien aus ganz Deutschland bei ihrer Jahrestagung beschäftigt. Gastgeber war in diesem Jahr das Dietrich-Bonhoeffer-Berufskolleg (DBB) des Kreises Lippe. Drei Tage lang tauschten sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Direktorinnen und Direktoren der Beruflichen Gymnasien in Deutschland (ADBG) über Chancen und Herausforderungen aus.

Übernimmt bald die KI? Illustration: Shutterstock

„Vier Berufskollegs befinden sich in Trägerschaft des Kreises Lippe. Alle leisten einen entscheidenden Beitrag, jungen Menschen nicht nur eine exzellente Ausbildung, sondern auch vielfältige Perspektiven für ihre Zukunft zu eröffnen. Dass die bundesweite Jahrestagung der ADBG in Detmold stattfindet, unterstreicht diese Bedeutung“, erklärte Landrat Axel Lehmann bei der Eröffnung. Die Tagung stand unter dem Motto „Berufliche Gymnasien zukunftsstark gestalten“.

Fokus auf KI und neue Prüfungsformate

Das Programm war geprägt von Fachvorträgen, Workshops und Diskussionsrunden. Ein zentrales Thema: Wie Künstliche Intelligenz sinnvoll in den Unterricht eingebunden werden kann. „Die KI ist in der Schule nicht mehr wegzudenken. Verbote für die Schülerinnen und Schüler sind der völlig falsche Ansatz. Stattdessen müssen wir die Schüler zum richtigen und kritischen Umgang mit der KI befähigen“, betonte Dr. Jörg Weber, Leiter des DBB.

Anzeige

Die Diskussionen drehten sich auch um die Frage, wie Prüfungen in Zukunft aussehen könnten. Weber berichtete: „Es wurde deutlich, dass sich viele Teilnehmende neue Prüfungsformate wünschen, zum Beispiel hilfsmittelfreie Teile, Teile mit KI-Einsatz und auch häufiger mündliche Prüfungen.“

Berufliche Gymnasien als attraktive Alternative

Neben den technischen und didaktischen Fragen spielte auch die Zukunftsperspektive der Schulform selbst eine Rolle. Die Teilnehmenden diskutierten, wie berufliche Gymnasien noch stärker als attraktive Alternative zu anderen Bildungswegen positioniert werden können – insbesondere mit Blick auf die Erwartungen von Schülerinnen und Schülern an eine moderne Schule.

Abgerundet wurde die Tagung durch ein Rahmenprogramm, das die Gäste in die regionale Kultur einführte: Besuche am Hermannsdenkmal und im LWL-Freilichtmuseum sollten den Gästen die Vielfalt des Kreises Lippe näherbringen. „Viele waren zum ersten Mal zu Besuch im Lipperland und waren begeistert von unseren Sehenswürdigkeiten und der Landschaft. Die meisten wollen gerne wiederkommen“, sagte Weber. News4teachers 

“KI wird im Schulalltag immer noch wie ein Special Effekt behandelt”

Anzeige
Info bei neuen Kommentaren
Benachrichtige mich bei

3 Kommentare
Älteste
Neuste Oft bewertet
Inline Feedbacks
View all comments
Kommentator
3 Tage zuvor

Ich halte es für sinnvoll, ein System wie in der Türkei auch in Deutschland einzuführen. Dort schreiben die Schülerinnen und Schüler eine zentrale Abschlussprüfung, deren Ergebnisse über den weiteren Bildungsweg und den Zugang zu Universitäten entscheiden. Jeder kann diese Prüfung jährlich wiederholen – auch Erwachsene im gleichen Alter haben die Möglichkeit, ihre Chancen neu zu ergreifen. Damit wird Leistung objektiv und unabhängig von der jeweiligen Schule oder Lehrkraft gemessen. Gleichzeitig entfällt das Sitzenbleiben, da der Fokus nicht mehr auf dem wiederholen von Klassenstufen liegt, sondern auf dem kontinuierlichen Lernen und der Vorbereitung auf die zentrale Prüfung. Ein solches System würde die Chancengleichheit erhöhen und Schülern langfristig mehr Perspektiven eröffnen.

Sepp
3 Tage zuvor
Antwortet  Kommentator

Ähnliche Ansätze gibt es ja auch in Japan. Dort kommt es weniger auf die Abschlüsse an, sondern darum, die Aufnahmeprüfungen in der nächsten Bildungsinstitution zu schaffen.

Warum sollten nicht z.B. weiterführende Schulen Tests haben, bei denen sie selbst überprüfen, ob der Grundschüler die benötigten Grundlagen hat? Gleiches würde dann für den Eingang in die Sek II und beim Übertritt z.B. in Unis stattfinden.

Dann wären wir weniger die bösen Lehrkräfte, die Erwartungen an die armen Kinderchen haben und sie “voll unfair”, sondern tatsächlich Lernbeleiter auf dem Weg in die nächst-höhere Bildungsstufe.

Lehrer Heinz
1 Tag zuvor
Antwortet  Sepp

An sich ist dies eine gute Idee, aber man müsste dann auch die Finanzierung der Schulen ändern.

Bei uns geht die Schülerzahl aufgrund des demografischen Wandels stetig zurück. Wir können es uns deshalb überhaupt nicht leisten einzelne Schüler abzulehnen, weil dann die Schulstatistik nicht stimmt und dies den Standort gefährden würde.

wpDiscuz
Die mobile Version verlassen