BERLIN. Die Berliner Maria-Leo-Grundschule hat für ihr pädagogisches Konzept und ihre praktische Arbeit den Deutschen Schulpreis gewonnen – das neue Schulgebäude und die Schulausstattung spielen dabei allerdings eine wichtige Rolle. Es handelt sich um eine sogenannte Compartment-Schule, mit kleineren, flexibel nutzbaren Unterrichtsbereichen – und einem Forum im Mittelpunkt. Das Beispiel zeigt, wie eng Architektur und Pädagogik zusammengedacht werden können.

Die Maria-Leo-Grundschule in Berlin-Prenzlauer Berg hat den Deutschen Schulpreis 2025 gewonnen – und zwar nicht nur wegen ihres innovativen Unterrichtskonzepts, sondern auch, weil sie zeigt, Das Compartment-Gebäude, die Teamstrukturen und die konsequente Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kinder machen die Schule zu einem Vorbild – auch für ganz normale Grundschulen ohne Neubau.
„Noch nie hat mich eine Schule und ihr Konzept so beeindruckt.“ Mit diesen Worten beschreibt Nicole Schäfer, Schulleiterin der Franz-Leuninger-Schule in Mengerskirchen und Mitglied der Jury des Deutschen Schulpreises, ihren ersten Eindruck von der Maria-Leo-Grundschule in Berlin-Prenzlauer Berg. Schäfer, seit 25 Jahren im Schuldienst, viele Hospitationen und vier Jahre Juryarbeit auf dem Buckel – eine erfahrene Pädagogin, die nicht leicht zu beeindrucken ist. Doch hier, sagt sie, sei sie „geflasht“ gewesen.
„Bemerkenswert ist, dass hier nichts dem Zufall überlassen wird“, erklärt Schäfer im Interview des Deutschen Schulpreises. „Das Team hat die Chance des neuen Gebäudes genutzt, um jedes Detail zu durchdenken: Wie lassen sich Räume, pädagogischer Auftrag und Lernfreude so verbinden, dass alle gerne kommen und bestmöglich lernen?“
Pädagogisches Konzept trifft Architektur
Die Maria-Leo-Grundschule ist nicht einfach nur ein Neubau. Sie ist eine der ersten Berliner Schulen, die nach dem Raumkonzept der sogenannten Compartmentschulen errichtet wurde – ein Modell, das mit der traditionellen Flurschule bricht. Statt langer, dunkler Gänge und klassischer Klassenzimmer finden sich hier Lernhäuser, kleine Einheiten mit offenen Foren, Gruppenräumen, Rückzugsorten und Teamzonen für Lehrkräfte.
Kinder lernen durch die aktive Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung. Diese Grundlage der Montessori-Pädagogik wird auch an der Maria-Leo-Grundschule wertgeschätzt – wir gratulieren herzlich zum Deutschen Schulpreis.
Wir von Nienhuis Montessori durften die Maria-Leo-Grundschule mit Montessori-Materialien ausstatten. Diese speziell entwickelten, hochwertigen Materialien laden die Kinder zur aktiven Auseinandersetzung ein. Jedes Material ist darauf ausgerichtet, die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern. Indem sie lernen, ihre eigenen Handlungen kritisch zu hinterfragen, entwickeln sie eine positive Einstellung zu Fehlern. Diese Haltung unterstützt sie auf ihrem Weg der Selbstverbesserung – ein Prinzip, das Nienhuis stets im Blick behält. Für jede Entwicklungs- oder Unterstufe bieten wir Materialien an, die Kinder dabei unterstützen, zu entdecken, ihre Neugier zu bewahren und in seinem eigenen Tempo zu wachsen.
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Schäfer betont, wie stark die Architektur und das pädagogische Konzept zusammenspielen: „Von Beginn an hat sich das Kollegium intensiv mit Unterrichtsqualität beschäftigt, und die Kriterien konstruktive Unterstützung, kognitive Aktivierung und Classroom Management sind hier nicht nur Schlagworte, sondern gelebte Praxis – spürbar in jedem Raum und in jeder Lernsituation.“
Szenen aus dem Alltag – ein Schulhaus, das anders funktioniert
Wer das Konzept verstehen will, muss durch die Schule gehen – oder, wie es das Deutsche Schulportal beschreibt, sogar mit einer App auf Schnitzeljagd gehen. Erste Station ist das Teamzimmer, nicht größer als ein Klassenraum, unscheinbar, aber zentral. Hier treffen sich die Pädagog:innen einer Etage, stimmen sich ab, planen gemeinsam – und sorgen so dafür, dass „jedes Kind im Blick bleibt“.
Im Lernhaus bewegen sich die Kinder frei. Die „Mikros“ (Jahrgänge 1–3) werden eng begleitet, die „Makros“ (Jahrgänge 4–6) arbeiten schon selbstständiger und dürfen ihre Lernorte eigenständig wählen – Aquarium, Höhle oder Matheteppich. Die Reportage schildert, wie die Drittklässlerin Elsa mit leuchtenden Augen ihre „Eintrittskarte“ zu den Makros erhält: ein Ritual, das Eigenverantwortung und Selbstständigkeit feiert.
Das sogenannte Level-up-Konzept, das Schäfer besonders beeindruckt hat, gibt diesem Anspruch Struktur: Von „Explorer“ über „Explainer“ bis „Expert“ steigen die Kinder je nach Reife und Zuverlässigkeit auf. Nicht die Lehrkräfte entscheiden, sondern die Kinder bewerben sich selbst – inklusive Coachinggespräch. „Das war ein echter Gänsehautmoment“, erinnert sich Schäfer, als sie einen Morgenkreis erlebte, in dem eine Klavierlehrerin am Flügel spielte und die Kinder sangen.
Compartmentschulen: Berlins Antwort auf den Schulplatzmangel
Doch die Maria-Leo-Grundschule ist nicht nur eine pädagogische, sondern auch eine baupolitische Antwort. Berlin wächst, die Schüler:innenzahlen steigen rapide. Deshalb hat der Senat die Berliner Schulbauoffensive gestartet – und setzt dabei konsequent auf Compartmentschulen.
Laut der Senatsbildungsverwaltung sind diese „mehrere kleinere Schulen in einer großen“. Jeder Bereich – das Compartment – umfasst Stammgruppenräume, Gruppenräume, ein Forum, Rückzugsräume und einen Teamraum für die Lehrkräfte. Vorteile: flexible Nutzung, viel Licht, Räume für Inklusion und Ganztag, moderne Ausstattung von WLAN bis Whiteboard. Statt Fluren entstehen offene Lernlandschaften.
Die Maria-Leo-Grundschule war von Anfang an Teil dieser Offensive. Auf ihrer Homepage erinnert sich das Team: Zunächst startete die Schule 2019 als Filiale im Modulbau auf dem Parkplatz des Velodroms. Erst im Sommer 2023 konnte das neue Gebäude an der Conrad-Blenkle-Straße bezogen werden. Heute lernen hier 358 Kinder mit 32 Lehrkräften – und perspektivisch wird der Campus auf fast 600 Schüler:innen anwachsen.
„Unsere Schule ist ein Dorf“
Auf ihrer Homepage beschreibt sich die Maria-Leo-Grundschule selbstbewusst als „ein Dorf – ein Ort des Lernens, der Vielfalt und der Begegnung“. Häuser, Plätze und Wege stehen für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Talente der Kinder. Mit einer klaren Vision für die Zukunft der Bildung will die Schule Räume schaffen, „in denen Lernen weit über die bloße Wissensvermittlung hinausgeht“.
Dabei verbindet die Maria-Leo-Grundschule die Werte der Montessori-Pädagogik – jahrgangsübergreifendes und projektorientiertes Lernen, individuelle Förderung, Selbstständigkeit – mit klarer Leistungsorientierung. Das Ziel sei eine „professionelle Schulentwicklung, die stetiges Wachstum und Weiterentwicklung fördert“.
Zwischen Vision und Realität: Die Arbeit des Kollegiums
Die Architektur ist wichtig, aber sie bringt auch Herausforderungen. Schulleiterin Sandra Scheffel, die den Aufbau von Anfang an begleitet hat, sagte im Gespräch mit dem Deutschen Schulportal: „Erst jetzt wurde deutlich, was es wirklich bedeutet, wenn die Lehrkräfte nicht mehr ihre eigenen Räume haben, die sie nach ihren Vorstellungen gestalten.“
Das Kollegium musste sich auf eine gemeinsame Vision einigen – und auf Coaching setzen, um den Kindern Struktur in der offenen Lernumgebung zu geben. Scheffel engagierte eine externe Coachin, die Kinder individuell begleitete und zugleich das Team entlastete. „Ursprünglich war es eine Notlösung“, so Scheffel. „Doch mittlerweile ist es die beste Lösung, die wir uns vorstellen können.“
Verantwortung übernehmen – und dabei wachsen
Die Schulpreisjury lobte nicht nur die Architektur und die Lernkonzepte, sondern auch, wie viel Verantwortung die Kinder übernehmen. Sie arbeiten als Kinderhausmeisterinnen, organisieren selbstständig die Spieleausleihe oder gestalten das Schülerparlament. Ihre Leistungen in den VERA-Studien sind kontinuierlich besser geworden.
Nicole Schäfer: „Eine Schule, die Mut macht“
Für Jurymitglied Nicole Schäfer ist genau das der entscheidende Punkt: „Diese Schule macht Lust auf Unterrichtsentwicklung, denn sie zeigt überzeugend, was alles möglich ist“, sagt sie. Was sie besonders beeindruckt: „Die feste Gruppe von Pädagog:innen, die Kinder über drei Jahre hinweg begleitet, sorgt für Nähe und Vertrauen. Jedes Kind wird genau gesehen. Und das Zusammenspiel mit dem multiprofessionellen Team ermöglicht eine Förderung, die weit über das hinausgeht, was ich an vielen anderen Schulen erlebt habe.“
Auch die Verantwortung der Kinder würdigt Schäfer: „Sie übernehmen Aufgaben, die weit über ihr Alter hinausweisen – und wachsen daran. Das Schülerparlament, die selbstständige Organisation des Alltags, das Level-up-Konzept: All das zeigt, dass die Kinder hier lernen, nicht nur für sich, sondern auch für die Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen.“
Schäfers Fazit: „Ja, die Maria-Leo-Grundschule ist ein Neubau. Aber ihr Geheimnis liegt nicht im Gebäude. Es liegt in der Haltung, mit der hier gearbeitet wird: dem Vertrauen in die Kinder, dem Mut zu neuen Wegen und der Freude daran, Schule jeden Tag weiterzuentwickeln.“ News4teachers
Hier geht es zu allen Beiträgen des Themenmonats “Schulbau & Schulausstattung”.
Und noch ein Rekord… Das neue Redaktionskonzept von News4teachers zieht!
Dies dient hoffentlich als Vorbild für andere Schulen. Konzepte und Ansätze wie die Montessori-Pädagogik, Gamification, Coaching etc. können an jeder Schule funktionieren, sofern das Kollegium mit Herz dabei ist und an einem Strang zieht. Ich hoffe das immer mehr Lehrkräfte realisieren, dass Zusammenarbeit (im Kollegium) und Offenheit für neue Ansätze eine Grundvoraussetzung für eine moderne und kindorientierte Schule darstellen.
Gerne mehr von diesen positiven Berichten! 🙂
Solche Kommentare sind Teil des Problems, nicht Teil der Lösung, die Naivität gipfelt in dieser Aussage:
“sofern das Kollegium mit Herz dabei ist”
Was wir brauchen, sind Lehrkräfte, die mit Professionalität “dabei” sind, die zudem in der Fläche die nötigen sehr gute Rahmenbedingungen vorfinden. Wann erhalten alle Schule solche architektonischen Voraussetzungen, wie möchte das notorisch klamme Bundesland Berlin dies finanzieren?
Es ist eine reguläre Grundschule, offenbar konnte es finanziert werden.
Aber funktionieren werden solche Anstrengungen nicht, wenn die Kolleg*innen dagegen sind oder quiet quitting betreiben – für sowas sind die Strukturen zu neu 😉
Da arbeiten keine Kollegen, die aufgegeben haben….da können Sie sich ganz sicher sein….
Überhaupt gibt es an den wenigsten Schulen Kollegen, die aufgegeben haben….
Ich bezog mich auf “sofern das Kollegium mit Herz dabei ist”.
Dass es sich nur um die Wenigsten handelt, hoffe ich ebenfalls. Lese da im Forum aber regelmäßige Ablehnung der gegebenen Arbeit (Inklusion, Pädagogische Arbeit etc.)
Trotzdem wären Kolleg*innen, die von “pädagogischem Blabla”, ” woker Agenda” und “faulen” Eltern/ Schüler*innen schreiben, wahrscheinlich nicht die ersten Kandidat*innen, die sich “mit Herz” um so ein Konzept bewerben.
„Aber funktionieren werden solche Anstrengungen nicht, wenn die Kolleg*innen dagegen sind oder quiet quitting betreiben“
Das schrieben Sie ganz konkret und ich reagierte darauf….
Nein, das geht nicht überall! Unid die Unterstellung, dass das an den Kollegen liegt, die quiet Quitting betreiben ist mal wieder ein typischer Zufall.
Und wenn jetzt wieder die übliche Frage kommt: Was tun Sie denn dagegen? – Nichts, es nützt nichts. Es ist in vielen Kommunen kein Geld da. Da wird nichts gebaut. Aber das wäre unter der Würde des Zufälligen, sich mal mit den Realitäten zu beschäftigen.
Der Beitrag unterstellt, dass sich die Anstrenungen der anderen nicht lohnen, weil die Kollegen einfach dafür nicht bereit sind. Es gibt keine Anstrenungen der anderen! Nur dummes Gelaber. Sie würden einen astreinen Bildungspolitiker abgeben. Keine Ahnung, viel Meinung und Sendungsbewußtsein und eine Rieseklappe mit wahnsinnig viel heißer Luft als Output.
Klar. Herz und an einem Strang ziehen reicht.
Warum wird aber so getan, als würde es an vielen Schulen, die nicht die entsprechenden Voraussetzungen haben, “nicht funktionieren”? Wir sind durch unsere Betreuungen mit vielen Schulen im Rhein-Neckar-Raum vernetzt und obgleich diese oft einen traditionelleren Ansatz verfolgen, gibt es dort ebenfalls zufriedene Kinder und zufriedene Lehrkräfte. Das sind, entgegen mancher Vorstellungen, keine dunkelgrauen Kerker, in denen Schüler an ihre Tische gekettet sind.
“…das neue Schulgebäude und die Schulausstattung spielen dabei allerdings eine wichtige Rolle.”
Klar, geht überall. Natürlich fehlt den Lehrern nur das richtige Mindset, sind halt nicht mit Herz dabei. Danke für diesen tollen Beitrag.
Ich freue mich über jede innovative Schule und deren Auszeichnung.
Aber diese Schulen haben wir seit Jahrzehnten immer wieder….und nie schafft es Deutschland ein Konzept für die Zukunft unserer Kinder daraus zu machen, sehr schade. Ich weiß wovon ich rede, war selbst Schulleiterin und habe mehrfach Auszeichnungen erhalten.
Dann wissen Sie auch, dass es nicht DAS Konzept für die Zukunft gibt. Was hier funktioniert, muss an der Nachbarschule nicht auch funktionieren.
Vielmehr sollte jede Schule die Freiheit erhalten, um innovative Schulentwicklung zu betreiben. Dazu gehört auch, dass jede Schule sich das Personal einkaufen kann, welches zur Schule passt. Dazu gehört auch ein Schuletat, der es ermöglicht, Materialien und Ausstattung einzukaufen, die nötig sind, um eigene Ideen umzusetzen.
Solange es selbst bei Klopapier verbindliche Rahmenverträge gibt, wird das nichts.
Ein Hoffnungsschimmer las ich heute in der WAZ. Die Enquettekommission für Schulentwicklung in NRW hat ihren Abschlussbericht vorgelegt und fordert genau das…..mehr Selbstständigkeit der Schulen, verbindliche Sprachtests, ein Chancenjahr, etc. Das wäre zumindest ein Fingerteig in die Zukunft…..
Wenn die Vereinheitlichung darin besteht, allen Schulen mehr Autonomie zu gewähren, wäre doch sehr viel erreicht.
Vereinheitlichung in der Autonomie…..ja, da wäre ich ganz bei Ihnen…!
Einheit in Vielfalt – sozusagen:)
Um was zu tun, was derzeit nicht möglich wäre?
Es gibt ein paar Dinge, welche man sich schon allgemein an den Schulen anschauen könnte, welche einen Schulpreis bekommen. Die haben ganz oft schon beim Bau deutlich mehr Ressourcen und oft auch Einfluss darauf wie gebaut wird. Auch gibt es in der Regel mehr Personal. Und beim Rest stimme ich dann zu, dass es viel Wege gibt, welche möglich gemacht werden müssten.
Das klingt natürlich zunächst mal alles sehr verlockend und toll.
Aber ich bleibe skeptisch.
“Berlin wächst, die Schüler:innenzahlen steigen rapide.”
Es geht also auch – oder gar zuvörderst – darum, möglichst viele Kinder auf möglichst wenig Raum bzw. in möglichst wenig Verwaltungseinheiten (aka Schulen) unterzubringen – also eine rein ökonomische Komponente.
Viele Menschen auf in einem Raum bergen aber auch Konfliktpotentiale.
Wir erinnern uns – daaaamals Gropius-Stadt – das galt auch als das neuste vom Neuen – absolut auf der Höhe des Zeitgeistes.
Realität nur ein paar Jahre später – Christine F.
Ob man dann für jede dieser Schulen das passende Team zusammenstellen kann, dass die Raumkonzepte auch passend umsetzen kann…
abwarten
beobachten
Randbemerkung: Berlin schneidet in Bildungsvergleichen immer mit am schlechtesten ab. Mal sehen, ob die “Leuchttürme” den Weg weisen können. Zweifel bleiben.
Fehlendes produzierenden Gewerbe. Insofern braucht sich Berlin keine Bedenken um das Ranking machen, auch in den anderen Bundesländern schwindet das produzierende Gewerbe.
Entscheidend sind aber nicht nur Konzerte, sondern was letztlich dabei rauskommt. Wie entwickeln sich Selbständigkeit, Sozialverhalten und schulische Leistungen an solchen Schulen, im Vergleich zu Kontrollgruppen im gleichen/ähnlichen Bezirk?
Nirgendwo ist es so dunkel, wie am Fuße des Leuchtturms.
“Berlin schneidet in Bildungsvergleichen immer mit am schlechtesten ab.”
Eben darum wird ja versucht, diese Situation zu verbessern.
Aber jetzt sind “Leuchtturmprojekte” auch schlecht? Ich dachte, das ganze Bildungssystem agendagetrieben über den Haufen zu werfen, wäre schlimmer, nichts zu veändern, am schlimmsten?
Sieht alles toll aus……weil neu und auf Hochglanz poliert…
Ich hätte da nur eine rein praktische Frage: wer putzt diese vielen, vielen Glasfronten so regelmäßig, dass es auch optisch schön bleibt?
Das ist ein sehr ernst gemeinte Frage, denn ich sehe bei uns, dass nach nicht einmal drei Jahren unsere schön gemalerten Wände diverse Dreckspuren aufweisen und von den Fenstern wollen wir mal gar nicht reden…..
Kenne ich auch, erstaunlich, bis zu welcher Höhe man in Fluren Fussabdrücke an der Wand finden kann, nach wenigen Monaten.
@Eddi
Vielleicht waren Kopffüßer zu Gast? 😉
Schöne Schule – was hat der Neubau den gekostet?
Jetzt können sie das Konzept testen, und wenn es gut befunden wird, würde mich interessieren, wie sie das Konzept dann in die Altbauten bringen.
Darüber werden wir dann in kommenden Folgen unseres Themenmonats berichten. Herzliche Grüße Die Redaktion
Es gibt Schulraumnutzungsberater, die (wie bei uns) Raumkonzepte entwerfen für bestehende Gebäude. Das führte bei unserem über 100 Jahre altem Gebäude zu einer sehr charmanten Lösung. Der Schulträger genehmigte uns dies, weil es konzeptionell gut unterfüttert war. Wenn Sie Fragen haben, bitte gerne…..
Nun ja, unsere Schulträger hat eine neue Berufsschule gebaut, die wirklich sehr toll ist. Sie hat aber so viel gekostet, dass halt für die anderen Schulen die nächsten Jahre so gut wie kein Geld zur Verfügung steht.
Es mag ja für einelne Schulen gut sein, wenn ihre Konzepte realsiert werden. Sie dürfen sich auch gerne freuen. Aber hier gings ja auch darum, wie solch ein beschriebens Konzept in die Fläche gebracht wird.
Ihre Frage war, wie man solche Konzepte auch in Altbauten umsetzen kann.
Und Konzepte (natürlich nicht dieses, aber auch durchaus auch innovativ) können auch in Altbauten umgesetzt werden…..da gibt es eine Reihe pfiffige Raumkonzepte, die ohne viel Wändereißen umsetzbar sind.
Unser Schulraumnutzungsberater hat leider ohne die Lehrer geplant. Ende vom Lied: wir müssen jedes Jahr in einen neuen Raum umziehen (und die Kartons dabei auch noch selber schleppen), auf Klassengrößen oder gesundheitliche Einschränkungen bei den Kollegen wird gar keine Rücksicht mehr genommen („die 2a ist immer in Raum xy“). Die Proteste der Kollegen bei der SL verhallen ungehört. Ganz grandioses Konzept…
Wir haben ein Umzugskonzept, bei dem die Kinder mit eingebunden sind und den größten Teil der Kartons und Einzelteile tragen. Seit die Klassen umziehen und nicht mehr die Tische und Stühle, haben sich auch die Kolleginnen „entmüllt“ und versinken nicht mehr in einer Flut gesammelter und oft jahrealter Materialien und vielem Schnickschnack.
Und ja, die Kolleginnen fanden es anfänglich auch eher semi, jedes Jahr umzuziehen (immer ein Stockwerk höher), aber inzwischen sehen viele auch Vorteile, es gab nämlich vorher Kolleginnen, die immer den größten Klassenraum bewohnten und ihn mit Zähnen und Klauen verteidigten…..jetzt kommt jede Klasse in den Genuss so einen Klassenraum für ein Jahr zu bewohnen.
Und noch etwas: Die Kinder empfinden es als Privileg, jedes Jahr ein Stockwerk aufzusteigen und in der vierten Klasse sogar ein ganzes Cluster (einen abgeschlossenen Flur)für sich zu haben.
Ist alles eine Sache der Perspektive….
Übrigens körperlich eingeschränkten Kollegen kann man auch beim Umzug helfen…..
Selbst schuld, wenn man so viel eigenen Krempel mit in die Schule bzw. den Klassenraum schleppt. Für die sächliche Ausstattung ist der Sachaufwandsträger zuständig. Stellt er die Sachen, ist er auch beim Umzug für den Transport zuständig. Sind die Sachen nicht vom Sachaufwandsträger finanziert, hat der Kram nichts im Unterrichtsraum zu suchen. geliefert wie bestellt. Warum auch sollte ein Unterrichtsraum wohnlicher sein als eine Zelle im Knast?
Informationen zur Schülerschaft wären interessant. Geht man nach dem, was im Video zu sehen ist, ist diese nicht repräsentativ für Berlin.
Auch wenn die Schule noch (im doppelten Sinn) so schön ist und das Kollegium noch (im doppelten Sinn) so motiviert – wäre der Erfolg in andern Bezirken der gleiche?
Das ist genau das Problem bei diesen Auszeichnungen. Wie verhält es sich mit der Schülerschaft und wie sind die Erfolge?
Steht im Beitrag. Herzliche Grüße Die Redaktion
Mein Sohn hat dort hospitiert.
Es sind Schüler aus der Umgebung, da es ja auch eine Einzugsschule ist. Wir im Beitrag geschrieben, alles durchmischt, also weder Elite noch Unterschicht.
Jup. Prenzlauer Berg. Der Bezirk mit der gefühlt höchsten Zugezogenenrate von Schwaben und Influencern. Prenzlauer Berg ist mitnichten zu vergleichen mit Neukölln oder Hellersdorf.
Apropos – man hat lange nichts von den “Problemschulen” (Brandbriefe…) in Berlin gehört. Aus den Augen, aus dem Sinn?
Das Problem ist Berlin, nicht die Schulen.
Wohl wahr!
Die sollen endlich die A100 durchbauen, damit man schneller aus dem Kaff abhauen kann. Nach Westen ist die schnelle Flucht ja wegen gesprengter Brücke nicht möglich:(
Apropos zum Zweiten:
Der Schulpreis wird seit 2006 alljährlich verliehen. Wie haben sich die Preisträger-Schulen seitdem entwickelt? Wie wurden die Preisgelder verwendet und wie entwickelten sich die Schulkonzepte seit dieser Zeit? Werden diese Schulen weiterhin von der Stiftung evaluiert? Haben die Konzepte Auswirkungen auf andere Schulen der Region gezeigt?
@Redaktion Es wäre schön, wenn Sie dazu auch Informationen geben würde.
Wenn wir Zeit für unsere nächste Promotion finden – gerne 🙂 Herzliche Grüße Die Redaktion
Ich forderte ja auch nicht, dass Sie dazu eine Studie machen sollten. Aber ich hoffte, dass Sie als Bildungsmagazin vielleicht Quellen dazu finden könnten. Gibt also wohl nichts, schade! Dann sind diese Preisträger-Schulen wohl doch nicht so “nachhaltig”, ansonsten würden die doch sicher Werbung für sich machen. In der Musikbranche nennt man sowas “One-Hit-Wonder”. 🙂
“Ansonsten würden die doch sicher Werbung für sich machen.” Welche Schule (Privatschulen ausgenommen) macht denn Werbung für sich – mit welchem Personal für Öffentlichkeitsarbeit denn?
Offenbar suchen Sie verzweifelt nach einem Grund, an Preisträgerschulen herumzumeckern. Sorry, können (und wollen) wir nicht liefern.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
“…suchen Sie verzweifelt nach einem Grund, an Preisträgerschulen herumzumeckern….”
Nee, tue ich nicht! Ich suche nachahmenswerte, nachhaltige Konzepte, die in der Fläche anwendbar sind! Und nicht nur “Leuchttürme” für eine gewisse (kurze?) Zeit, die nur unter optimalen Bedingungen funktionieren!
Womit Sie Ihre Unterstellung ja schon fertig haben. Herzliche Grüße Die Redaktion
Dafür braucht es doch gar keinen Grund.
Und ich Dummerchen dachte immer, dass der Schulpreis für neue, zukunftsweisende Konzepte verliehen wird.
Informationen über Konzepte und Praxis der Preisträgerschulen bekommen Sie auf der Homepage des Deutschen Schulpreises. Gerne hier nachlesen: https://www.deutscher-schulpreis.de/preistraeger
Um die Nachhaltigkeit der Arbeit zu sichern, gibt es übrigens ein Preisträgernetzwerk. Gerne hier nachlesen: https://www.deutscher-schulpreis.de/das-preistraegernetzwerk
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Danke! Werde ich mir ansehen!
Also Stefan Ruppaner macht mit “seiner” Alemannenschule und der Schmetterlingspädagogik sehr viel Werbung. Ist auf vielen Konferenzen, Pädagogiktagen etc. unterwegs. Da kann man viel finden.
Das ist tatsächlich die einzige dieser Schulen, die es immer wieder in die Medien schafft (zumindest in meiner Wahrnehmung).
Na, klappern gehört zum Handwerk.
Aber warum klappern die anderen Schulen nicht auch so mt ihren Erfolgen?
Weil dann die Erfolge untergehen.
???
Wenn alle klappern kann man ein bestimmtes Klappern nicht mehr hören.
ALLE können im Lotto gewinnen…
… aber nicht JEDER.
Also gewinnt jede:)