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Immer mehr Fälle: Der Absturz von Jugendlichen beginnt häufig mit Schwänzen

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HALLE / SAALE. Tausende Kinder in Deutschland bleiben dem Unterricht fern, oft über Monate. Immer mehr Bundesländer melden steigende Fallzahlen von Schulabsentismus. Der ist häufig ein Symptom für eine aus dem Ruder laufende Entwicklung – hinein in Perspektivlosigkeit und Kriminalität. „Wer bei uns vor Gericht stand, hat in der Regel auch geschwänzt“, sagt ein Richter.

In da hood. (Symbolbild.) Illustration: Shutterstock

Er prahlte mit einer geraubten Gucci-Handtasche auf TikTok – und wurde damit zur Symbolfigur einer fehlgelaufenen Entwicklung: Der mittlerweile 16-jährige Abdul H. aus Halle galt als Schlüsselfigur der Jugendgewalt in der Stadt. Im Prozess klar: Er hatte fünf Jahre lang keine Schule besucht. Fünf Jahre, in denen weder Schule, Jugendamt, Ordnungsamt noch Polizei es schafften, ihn dauerhaft zurück in den Unterricht zu holen. Heute sitzt Abdul H. wegen einer ganzen Litanei von Straftaten für acht Jahre im Jugendgefängnis, wo er nun auch beschult wird.

Das Kopfschütteln über den Fall war groß. Offiziell wollte niemand von „Behördenversagen“ sprechen – und wen genau damit meinen? Die Verantwortung verteilt sich auf mehrere Stellen. Am Ende war’s niemand. Fakt ist: Die Schule in Halle-Neustadt habe ihre Pflicht erfüllt, betont das Landesschulamt. Dokumentation und Meldungen seien erfolgt, gemeinsam mit Ordnungsamt, Jugendamt und Polizei sei man aktiv geworden. Nur: Nachhaltig geholfen hat es nicht.

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Der Fall Abdul H. ist extrem – aber er macht sichtbar, wie gravierend das Problem des Schulabsentismus in Deutschland inzwischen ist. Immer mehr Kinder und Jugendliche bleiben der Schule über längere Zeiträume fern. Die Gründe reichen von familiären Krisen über psychische Belastungen bis hin zu Sprachproblemen oder schlicht Überforderung. Die Folgen sind dramatisch: fehlende Lerninhalte, sozialer Ausschluss – und nicht selten ein Weg in die Kriminalität.

Schleswig-Holstein: Tausende Kinder mit massiven Fehlzeiten

Aktuelle Zahlen sind alarmierend. In Schleswig-Holstein, wo nun neue Daten veröffentlicht wurden, registrierte das Bildungsministerium im ersten Halbjahr 2024/2025 knapp 2.770 Schülerinnen und Schüler, die mehr als 40 Tage im Unterricht fehlten. Im Vergleich zum Vorjahr (2.259 Fälle) ist das ein deutlicher Anstieg. Damit sind mehrere tausend Kinder und Jugendliche faktisch fast komplett aus dem Schulsystem herausgefallen – in einem einzigen Bundesland.

Die Behörden unterscheiden drei Stufen: problematische Fehlzeiten (11–20 Tage pro Halbjahr), gravierende Fehlzeiten (21–40 Tage) und massive Fehlzeiten (über 40 Tage). Besonders betroffen sind die Berufsschulen, weit stärker als Gymnasien, Gemeinschaftsschulen oder Grundschulen.

Um dem entgegenzuwirken, setzt das Land auf eine umfassende Strategie gegen Schulabsentismus. Ein Baustein ist die SANSCHO-Studie (Schulbesuch und Schulabbruch in Schleswig-Holstein), die seit 2024 läuft. Beteiligt sind die Europa-Universität Flensburg und die Universität Leipzig. Bis Ende 2027 sollen Ursachen erforscht und wirksame Hilfen entwickelt werden. Erste Erkenntnisse: Häufig stecken psychische Belastungen, familiäre Krisen oder auch das Fehlen eines Zugehörigkeitsgefühls hinter dem Schwänzen.

Auch aus Mecklenburg-Vorpommern werden aktuelle Daten gemeldet – und steigende Fallzahlen. Für das zurückliegende Schuljahr 2024/2025 verzeichnet das Bildungsministerium an den allgemeinbildenden Schulen im Land 446 Fälle, «bei denen die staatlichen Schulämter ein Verfahren wegen Schulabsentismus geführt haben», teilte eine Sprecherin mit. Mit den Fällen an den beruflichen Schulen waren es insgesamt 506 Fälle. Das entspricht einem Anteil zur Gesamtschülerzahl von 0,29 Prozent. Im Schuljahr davor waren es an den allgemeinbildenden Schulen lediglich rund 372 Fälle, bei denen ein entsprechendes Verfahren geführt wurde. Mit den Fällen an beruflichen Schulen sind es insgesamt 411 Fälle gewesen (Anteil zur Gesamtschülerzahl: 0,24 Prozent). Eine weitere Aufschlüsselung nach Schularten wird laut Ministerium nicht erhoben.

NRW: Mehr Bußgelder für Schulverweigerer

In Nordrhein-Westfalen wächst ebenfalls der Druck. Wie der WDR berichtet, wurden dort im Jahr 2023 deutlich mehr Bußgelder gegen Eltern verhängt, deren Kinder nicht regelmäßig in die Schule gingen. Die Botschaft ist klar: Die Behörden wollen das Schwänzen nicht länger dulden. Bis zu 250 Euro können Eltern zahlen müssen, wenn ihre Kinder dauerhaft der Schule fernbleiben. Doch Bußgelder allein greifen zu kurz. In vielen Fällen handelt es sich um Jugendliche, die längst den Anschluss verloren haben, oder um Familien, die in schwierigen sozialen Lagen leben. Ohne begleitende Hilfen bleiben solche Sanktionen oft Symbolpolitik.

Halle: Strengere Regeln, mehr Kontrollen – und die Rolle der Schulen

Besonders sichtbar wird das Problem in Halle (Saale), wo Jugendgewalt und Schulabsentismus eng miteinander verknüpft sind. „Wer bei uns vor Gericht stand, hat in der Regel auch geschwänzt“, sagte Karsten Kolbig, Richter und Sprecher des Amtsgerichts Halle, gegenüber dem MDR bereits im Januar.

Als die Jugendkriminalität im Oktober 2023 einen Höhepunkt erreichte, reagierte die Politik mit einem Krisengipfel und dem Plan, Schulen müssen Fehlzeiten schneller und konsequenter melden. Mit dem neuen Runderlass zu Schulpflichtverletzungen, der seit Februar 2024 in Sachsen-Anhalt gilt, sind die Regeln klar: Wenn Schüler unentschuldigt fehlen und Eltern nicht reagieren, müssen Schulen innerhalb von zehn Unterrichtstagen das Ordnungsamt informieren – teils sogar früher. Das Landesschulamt überprüft, dass diese Pflicht eingehalten wird. Ein Sprecher räumte ein, dass Schulen in der Vergangenheit nicht immer schnell und konsequent genug reagierten.

Der Kurswechsel ist in Halle dem Bericht zufolge spürbar: 2024 meldeten die Schulen der Stadt bis Ende September bereits 245 Fälle von Schulabstinenz – mehr als in den gesamten Vorjahren (220 Meldungen jeweils 2022 und 2023). 48 Kinder und Jugendliche wurden von Polizei oder Ordnungsamt in die Schule gebracht. Und in 57 Fällen verhängte das Gericht Jugendarrest wegen Schulabsentismus. Manche Jugendliche merkten in diesem Arrest zum ersten Mal, wie es ist, wenn sich jemand kümmere, heißt es beim Justizministerium.

Doch Zahlen allein erzählen nicht die ganze Geschichte. Schulen in Halle sind längst nicht nur Meldeinstanz, sondern zentrale Akteure im Kampf gegen das Schwänzen. Sie dokumentieren, sie informieren, sie versuchen gemeinsam mit Jugendamt und Polizei Lösungen zu finden. Unterstützt werden sie durch 75 Vollzeitstellen für Schulsozialarbeit an 48 Schulen. Hinzu kommen neun Projekte freier Träger, die von der Jugendhilfe gefördert werden und sich um die Reintegration von Schulverweigerern kümmern. Dennoch bleibt die Lage angespannt – zumal in der städtischen Ordnungsbehörde nur ein einziger Mitarbeiter alle Fälle von Schulabstinenz bearbeitet.

Besonders groß ist die Herausforderung bei schulpflichtigen Migranten – wie Abdul H.. Ihr Anteil am Schwänzen sei „durchaus als überdurchschnittlich beschrieben“, so der Landesschulamtssprecher. Gründe: mangelnde Deutschkenntnisse, prekäre Lebensverhältnisse, fehlende Bindung an das Schulsystem. News4teachers / mit Material der dpa

Immer mehr Jugendliche ohne Schulabschluss – und wie eine Lehrerin sich dagegen stemmt („Wir sind hier nicht die Resterampe“)

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Karl Heinz
2 Tage zuvor

Fünf Jahre, in denen weder Schule, Jugendamt, Ordnungsamt noch Polizei es schafften, ihn dauerhaft zurück in den Unterricht zu holen.”

Wenn ich das mit meine Erfahrungen abgleichen darf, dann müsste der Satz richtig lauten:
“Fünf Jahre, in denen weder Schule, Jugendamt, Ordnungsamt noch Polizei es VERSUCHTEN, ihn dauerhaft zurück in den Unterricht zu holen.”

Um es mal klar und deutlich zu schreiben:
Die Zusammenarbeit mit den Behörden ist ein schlechter Witz.
Nicht zuständig.
Kein Personal.
Kein Härtefall – keine Priorität.
Bußgelder, die nicht bezahlt werden, weil man nun mal kein Geld hat.
Eltern, die einen nach Strich und Faden belügen.

Hinzu kommen neun Projekte freier Träger…”
na klar
originär staatliche Aufgaben werden zum Geschäftsmodell für Jobholder, die sich mit Fördergeldern über Wasser halten…
Das ist doch Versagen in Reinkultur.

AvL
2 Tage zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Sie haben die Eltern als erste Ansprechpartner für auffälliges Verhalten vergessen zu erwähnen.

Eddi
2 Tage zuvor
Antwortet  AvL

In der Regel sind die Eltern das Problem, bei Fällen von Schulverweigerung. Es gibt nur wenige Eltern die sich kümmern und zu Psychologen mit den Kindern laufen.

Silke
9 Stunden zuvor
Antwortet  Eddi

Also, ich kenne einen Fall, bei dem ein Kind mit Höreinschränkung, immer wieder al dumm bezeichnet wurde von der Lehrkraft. Da sich die Hörprobleme von Erkältungen ableiteten,wollte die Mutter dennUnterrichtsstoff. Die Mutter wurde 2 Jahre als „ dumm verkauft“ sogar vor dem Kind. Sprüche wie „ jetzt weiß ich warum du so dumm bist „ wsren an der Tagesordnung. In der 5 . Dann die große Überraschung. Hörte nicht mehr auf die Eltern, war nicht mehr fähig in einem Verein oder ähnliche Aktivitäten teil zu nehmen…. wenn es darum ging in die Schule zu gehen dann selbstverletzendes Verhalten.Eltern wurden von der Schule noch mehr unter Druck gesetzt. Druck weiter ans Kind….. Drogen , Selbstverletzung, aggressives Verhalten Aber das Elternhaus ist schuld. Fangt erstmal an die schwarzen Schafe aus dem Lehrerberuf zu nehmen. Das geschah übrigens in einer Inklusionsklasse.

Hans Malz
1 Tag zuvor
Antwortet  AvL

Nein, Karl Heinz schreibt das schon richtig und aus der Praxis gesehen. Bei den Fällen nützen die Eltern gar nichts.

Eagle's eye
1 Tag zuvor
Antwortet  Karl Heinz

Lehrkraft hier. Zunächst versuchen wir immer die Schülerinnen und Schüler selber zu erreichen und mit ihnen zu reden um die Ursache für das Fehlen zu finden. Sind sie bereits volljährig, ist es uns nur bei Gefährdung erlaubt, die Eltern über ihr Fehlen zu informieren. Dies muss vor dee Schulleitung gerechtfertigt werden.Oft sind die Eltern ganz erstaunt, wissen nicht, dass ihre Kinder oft fehlen. Manchmal hat man damit Erfolg. Auch überraschende Hausbesuche zeigen Wirkung. Aber wenn ein Kind grundsätzlich nicht in die Schule gehen will, ist man machtlos.

Rüdiger Vehrenkamp
2 Tage zuvor

Mir fehlt in der Aufzählung der Gründe für Schulabstinenz der mangelnde Elternwille, die falsche Einstellung zu Bildung, Übermüdung und chronische Unlust, weil man nachts lieber am Handy chillt oder Fortnite zockt. Der Mensch strebt grundsätzlich nach Lustgewinn. Schule kann, soll und muss aber natürlich auch fordern. Da haben einige Kinder schlicht und ergreifend keinen Bock drauf.

Vorgestern lasen wir hier außerdem noch einen Artikel über bildungsferne Familien aus osteuropäischen Staaten, deren Kinder natürlich auch in diese Statistik mit reinzählen, wenn die Familie sich von heute auf morgen in die Heimat verabschiedet.

Unsere Zusammenarbeit mit dem Jugendamt ist eng, aber teils auch ernüchternd. Viel zu wenige Mitarbeiter müssen viel zu viele Fälle bearbeiten und haben für Schulabstinenzler im Grunde gar keine Zeit mehr, da es tatsächlich wichtigere Fälle gibt. Bußgelder werden meist gar nicht mehr verhängt, da viele Familien mit solchen Fällen ohnehin Bürgergeld beziehen und das Geld gar nicht eingetrieben werden kann.

Das System müsste hier jedoch viel rigoroser auftreten, gerade gegenüber solchen Jugendlichen. Man versucht hier ganz viel mit “Bitte” und speziellen Angeboten (was Mitschüler dann als unfair werten). Wir dürfen notorische Schwänzer und Kinder mit psychologischen Problemen nicht in einen Topf werfen – was aber oft gemacht wird: “Was? Er schwänzt die Schule? Dann muss er ja psychische Probleme haben…”

Eddi
2 Tage zuvor

Das unterstütze ich. Meiner Meinung nach sollten die Schulen eigene BUssgeldbescheide beauftragen können, die dann vom Ordnungsamt eingetrieben werden und das bitte für jede unentschuldigte Fehlstunde, nach z.b. 6 freien unentschuldigten Fehlstunden.

Wenn ich einmal falsch parke, muss ich auch direkt zahlen, wenn ich erwischt werde, warum nicht, wenn ich blau mache? Ersteres schadet minimal die Gesellschaft, letzteres schadet aber massiv der Entwicklung einer Person, die es oft nicht selbst beurteilen kann.

Carolyn Baumgarten
1 Tag zuvor

Wir sind keine Bürgergeldempfänger. Mein Mann und ich gehen jeden Tag in Vollzeit arbeiten, egal ob wir krank oder gesund sind. Wir haben das gleiche Problem mit unseren Kindern. Nachdem die Regierung in der Corona Pandemie entschieden hatte die Schulen zu schließen, hatten wir Probleme, dass unsere Kinder nicht mehr zur Schule gegangen sind.
Wir haben das Jugendamt eingeschaltet, von selber, weil wir uns nicht mehr zu helfen wissen…

Hans Malz
1 Tag zuvor

“Wir haben das Jugendamt eingeschaltet, von selber, weil wir uns nicht mehr zu helfen wissen…”

Das ist der richtige Weg und ist ein Skandal, dass es dort nicht mehr Hilfeangebote gibt.

dickebank
1 Tag zuvor
Antwortet  Hans Malz

Aber die JA kosten doch Geld …

Hans Malz
9 Stunden zuvor
Antwortet  dickebank

Mein neues Lieblingswort ist Haushaltssicherungskonzept.

Rüdiger Vehrenkamp
22 Stunden zuvor

Natürlich gibt es auch Fälle wie Ihren und die werden meiner Meinung nach auch oben im Text genannt. Ich hoffe, Ihren Kindern konnte inzwischen geholfen werden.

Nicole
1 Tag zuvor

Vielleicht könnte auch eine Überlegung sein – wie kann Schule gestaltet werden, dass sie die Abstinenzler wieder abholt?

Moglicherweise könnte auch genau das System als Grund mit rein spielen, dass immer mehr daraus versuchen daraus aus zu brechen, bzw. nicht mit zu spielen?

Warum könnten Ihrer Meinung nach einige Kinder “keinen Bock” auf die Anforderungen in der Schule haben? Eventuell ist es an einigen Stellen auch zu fordernd und zu wenig fördernd.

“Bitte” und “Danke” dienen auch einer Form von Wertschätzung. Vielleicht ließe sich der Vergleich und unfair erscheinende Aspekt eines Zusatzangebotes mindern, wenn diese Schülern im Allgemeinen angeboten werden könnten und nicht auf bestimmte Schüler beschränkt.

Bei ihrem letzten Punkt, dass wir Schwänzer und Kinder mit aktuell psychischen Problemen nicht als gleichbedeutend ansehen können, stimme ich Ihnen voll zu.

Rüdiger Vehrenkamp
22 Stunden zuvor
Antwortet  Nicole

Mit speziellen Angeboten meine ich, dass beispielweise erst mal nur vier Stunden in der Schule verbracht werden müssen. Das lässt sich natürlich nicht auf alle Schüler umlegen.

Warum einige Schüler keinen Bock auf Schule haben? Weil sie merken, dass es viel bequemer gehen kann, da zuhause seitens der Eltern Dinge möglich gemacht werden, um dem Kind ja nicht zu viel zuzumuten. Konsequenzen? Fehlanzeige, da sich solche Eltern eher als “Kumpels” sehen. Das Kind will nachts zocken und morgens ordentlich ausschlafen? Kein Problem, dann bleibt es eben einfach zuhause.

Auch falsche Freundeskreise können eine Mitschuld an Schulabstinenz tragen: Da wird es als cooler angesehen, den Morgen irgendwo in der Innenstadt zu verbringen und eventuell auch das ein oder andere krumme Ding zu drehen. Der Coolnessfaktor ist dort viel höher als im wohl verhassten Bildungsschuppen. Dies ist meist aber schon ein weiterer Schritt Richtung Komplettabsturz. Hinzu kommen Aussagen erfolgreicher Influencer, die gerne aufs System schimpfen und traditionelle 9-to-5-Jobs als Arbeit für Loser betiteln.

Gründe für Schulabstinenz sind vielfältig. Gerade bei den von mir genannten Fällen, wünsche ich mir ein rigoroseres Vorgehen unserer Behörden – ja, notfalls auch mit Zwang. Klingt unpopulär, aber bei einigen Jugendlichen kommen Sie mit netten Ansprachen einfach nicht weiter.

Milana
2 Tage zuvor

Das beginnt doch nicht erst mit Schwänzen-da ist wahrscheinlich schon alles zu spät. Und das Schulsystem ist so problematisch, dass selbst Schüler /Familien ohne Probleme zu tun haben, darin nicht unter zu gehen. Also bezweifle ich, das Schule der Ort der Rettung ist. Er sollte es eigentlich sein,aber dafür müsste vieles anders laufen. Eigentlich sollte noch mehr als die Schulen, die Familie ein sicherer, guter Ort sein. Das Problem ist, immer mehr Familien stehen mit dem Rücken zur Wand. Statt um Bindungen, Fürsorge, Wertschätzung geht es nur noch um Wirtschaftswachstum! Wichtiger als das Eltern Zeit, Kraft und Geld für ihre Kinder haben, ist das immer frühere und längere Institutionalisieren (Abgabe von Verantwortung, Zerstörung von Bindung), damit man möglichst viel aus der Wirtschaftskraft Eltern raus holen kann. Normale Familien müssen mittlerweile um ihre Existenz bangen (Wohnungsnot), was soll dabei raus kommen?

Schotti
2 Tage zuvor

Kindergeld heißt das Zauberwort. Man würde sich wundern, wie viele Eltern auf einmal zur Mitarbeit bereit sind, wenn der Geldhahn zugedreht würde.

Rainer Zufall
2 Tage zuvor

“Häufig stecken psychische Belastungen, familiäre Krisen oder auch das Fehlen eines Zugehörigkeitsgefühls hinter dem Schwänzen.”
Anschreinend beginnt es doch nicht mit Schulschwänzen, wer hätte es gedacht.

Naja, bei Härtefällen, wo Schule, Sozialarbeit und Polizei nicht greifen, wird wohl niemand auf die Idee kommen, von Eltern mehr Eigenverantwortung einzufordern, ohne sie dabei zu unterstützen…

Eddi
2 Tage zuvor

NRW hier herauszustellen, als würden hier so viele Strafen verteilt ist lächerlich. In NRW gibt es quasi nur Strafen, wenn jemand direkt vor oder nach den Ferien fehlt, oder wenn er etliche Monate oder Jahre fehlt!!!
Vorher passiert gar nichts. Es reicht doch, wenn das Kind einmal jede Woche oder so erscheint und schon fehlt es nicht mehr dauerhaft.
Bei uns, auch in NRW, sind die Zahlen so hoch, wir haben in jeder Klasse mehrere Schüler, die keine komplette Woche mehr zur Schule kommen und jede Woche 2-3 Tage fehlen, da macht am Ende niemand was gegen, weil die Unterstützung fehlt. Selbst Attestpflicht ist am Ende kaum durchsetzbar und wenn dann nur für wenige Wochen.

M. Vulcano
1 Tag zuvor

Der Absturz der Jugendlichen begann u.a. mit Kürzungen im sozialen, in der Bildung und im maroden Schulssystem.

Mr.Riös
1 Tag zuvor

Ich sehe das ganz anders!

Nahezu in allen anderen (demokratischen) ländern ist homeschooling erlaubt. Die horrorbefürchtungen der deutschen bleiben in all diesen ländern aus.

es kann nicht sein, dass wir hier für etwas bestraft werden, was in nahezu allen anderen ländern längst zum alltag gehört!

die deutschen behörden sprechen in fällen von homeschooling von kindeswohlgefährdung.

doch was ist mit all den kindern anderer länder, die zu hause unterrichtet werden?

ist deren wohl durch die entscheidung der eltern gefährdet und niemand greift ein? und nur unsere deutschen kinder entgehen dieser gefährdung, dank unseres schulzwanges?

nein! in wahrheit ist genau das gegenteil der fall!

es ist schon fast zur normalität geworden “auffälligen” kindern den schulalltag mit hilfe starker medikamente zu “erleichtern” und auch den lehren somit einen störfreieren unterricht zu ermöglichen. unzählige kinder sind bereits im grundschulalter in psychologischer behandlung weil sie auffällig sind. warum wohl? weil sie nicht ins system passen. sie sollen “umprogrammiert” werden! ist nicht genau DAS die kindeswohlgefährdung?

könnte unseren kindern dieser angriff auf ihre psychische und physische unversehrtheit nicht erspart bleiben?

Wieso braucht es überhaubt züchtigung in einem ort der angeblich blos zum lernen da sei?

Fragt euch mal warum überhaubt so viele schwänzen oder auch die schule abbrechen! Weil die schule so ein toller ort für sie ist? Weil die kinder dort so gut behandelt werden? Bestimmt nicht!

Wenn ich lese wie grundschüler teils später feierabend haben als ich in meiner e-commerce ausbildung, dann frage ich mich, wie es sein kann, dass noch immer niemand hinterfragt, was das eigendlich soll…

Meiner meinung nach braucht es keinen kampf gegen schwänzen sondern ein kampf gegen den schulanwesenheitszwang!

I-Mama Kati
1 Tag zuvor
Antwortet  Mr.Riös

Danke ! Volle Zustimmung !

Vuokko
1 Tag zuvor
Antwortet  Mr.Riös

Was Homeschooling in einer Demokratie anrichtet, lässt sich sehr schön in den USA beobachten. Immer stärkere und äußerst aggressive Lobbys für immer weniger staatliche Kontrolle der Homeschooler (Homeschool Legal Defense Association) haben es in den letzten 30 Jahren geschafft, eine Generation von anti-demokratischen Christo-Taliban heranzuzüchten, die nun das MAGA Fundament darstellen. Kinder gehören wenigstens 6 Stunden am Tag in eine vielfältige Gesellschaft, damit es so etwas wie eine freie Gesellschaft noch geben kann. — Ich bin immer sehr misstrauisch, wenn hierzulande dem Homeschooling das Wort geredet wird: Seien wir ehrlich, selbst in einem Professorenhaushalt wird es nicht möglich sein, seine Kinder kompetent in allen Fächern zu unterrichten. Es hat schon seinen Grund, warum Lehrkräfte ein Vollstudium mit 2 (oder 3) Fächern absolvieren. Und wenn man sich ansieht, wer in z.B. den USA die Zeit hat, seine Kinder zu unterrichten, sind dies oft jene Bildungsfernen, die es ganz bestimmt nicht können (oder sollten). Auf der Facbook-Seite “Homeschoolers Anonymous” sind Hunderte von erschütternden Biographien von ehemaligen homeschooled, die fast als Analphabeten das Elternhaus verließen und nur mit viel Mühe als Erwachsene überhaupt auf einen grünen Zweig gekommen sind. Mal abgesehen von den zahlreichen Ehemaligen, die ungestört misshandelt oder missbraucht werden konnten, weil sie isoliert waren. Neben allem anderen ist Schulzwang gelebter Kinderschutz.

Opossum
11 Stunden zuvor
Antwortet  Vuokko

Ich finde, dass Grundschule sehr gut “homegeschooled” sein kann. Wenn man Russische Imperium vor Revolution anguckt, durften Kinder von reichen Eltern zu Hause lernen zu lesen/schreiben/rechnen und erst mit 10-12 Jahren gingen sie in Gymnasien.

Allgemein wäre ich nicht gegen homeschooling. Gesellschaft findet man auch außer Schule und Schulgesellschaft ist nicht unbedingt vielfältig. Und es gibt viele Fälle, wo man wegen Gesundheit lieber nicht unter Menschen kommt (zb während Chemotherapie, nach schweren Unfällen, bei chronischen Schmerzen).

Mika
3 Stunden zuvor
Antwortet  Mr.Riös

Sie sehen das alles anders, und ich sehe das anders als Sie:

„ die deutschen behörden sprechen in fällen von homeschooling von kindeswohlgefährdung.“
Nein, tun sie nicht durchgehen, nicht mal, wenn die Kinder der Schulbildung generell entzogen werden. Ob Schulentzug als Kindeswohlgefährdung betrachtet wird, ist abhängig vom jeweiligen Bundesland . Ich wünschte jedoch, es wäre überall so.

„ es ist schon fast zur normalität geworden “auffälligen” kindern den schulalltag mit hilfe starker medikamente zu “erleichtern” und auch den lehren somit einen störfreieren unterricht zu ermöglichen.“
Bullshit, Sie unterstellen hier Ärzten, Kindern missbräuchlich Medikamente zu verordnen, um diese als Arbeitserleichterung für Lehrer ruhig zu stellen. Belegen Sie das anhand wissenschaftlicher Studien, oder lassen Sie derartiges Verschwörungsgeraune!

„ sie [die Kinder] sollen “umprogrammiert” werden!“
Belegen Sie das anhand wissenschaftlicher Studien oder unterlassen Sie derartiges Verschwörungsgeraune!

„ Wieso braucht es überhaubt züchtigung in einem ort der angeblich blos zum lernen da sei?“
Wer wird in der Schule gezüchtigt? Die Schüler?
Bullshit! Belegen Sie das, oder unterlassen Sie derartiges Verschwörungsgeraune!

„ Meiner meinung nach braucht es keinen kampf gegen schwänzen sondern ein kampf gegen den schulanwesenheitszwang!“
Wenn ich Kommentare wie den Ihren lese, weiß ich, warum wir unbedingt eine SchulPFLICHT brauchen: damit Kinder aus Familien wie der Ihren nicht ausschließlich verschwörungsraunender Indoktrination ausgesetzt sind!

KurzIrritiert
1 Tag zuvor

Schande auf mich!

Ich hab den Titel des Artikels tatsächlich erst völlig falsch verstanden…

Naja, mein Gehirn ist wohl immerhin noch jung geblieben…

Jetzt lese ich aber erstmal den Artikel zu einem zugegeben ernsten und wichtigen Thema!

Grillsportler
1 Tag zuvor
Antwortet  KurzIrritiert

Vor allem könnte man den Titel dann auch als latent männerfeindlich lesen…

Careyann
1 Tag zuvor

Kurioserweise berichtet nie jemand von den Kindern die zur Schule gehen wollen, gute Noten bringen wenn sie mal da sind, aber durch problematisches Pausenverhalten und stören des Unterrichts, durch eine diagnostizierte sozial emotionale Störung gepaart mit einem überdurchschnittlich hohen IQ, aus dem Schulsystem verbannt werden. Mein Sohn wurde selbst aus einer Schule für Erziehungshilfe verwiesen, wegen Dingen die an einer derartigen Schule eigentlich Alltag sind. Und niemand hilft. Er ist jetzt 13 und hatte seit 2 Jahren fast keinen Präsenzunterricht mehr. Soviel zum Thema Hilfe durch Behörden und Schulpflicht.

Anne
1 Tag zuvor

Meine Tochter hatte nach c auch Probleme mit Schule schwänzen, ich bin überall hin, Schulpsychologe, Schulamt, Jugendamt, keiner konnte mir helfen. Es gibt keinen Plan von den Behörden. Es gab keine Konsequenzen von der Schule. Die Eltern werden vollkommen im Stich gelassen, sind aber am Ende schuld. Als ich einmal zu meiner Zeit Schule geschwänzt habe, da war was los! Von der Schule! Ich hab das mir nie wieder getraut! Das Problem ist das ganze Bildungssystem, Schule verkommt zur Ideologie, hat mit Bildung nicht mehr viel zu tun. Kinder werden nicht gefördert, Schule macht keinen Spaß mehr. Und es gibt keine Konsequenzen von der Schule, wenn man Schule schwänzt, direkt meine ich.
Vielleicht gibt es noch engagierte Lehrer, scheint aber der Einzelfall zu sein. Echt schade, denn Kinder sind intristisch motiviert etwas zu lernen. Das wird in der Schulzeit zerstört!

Sepp
1 Tag zuvor
Antwortet  Anne

Wir haben bspw. einen Schüler im Jahrgang, der in meinem Kurs ständig schwänzt. Die Eltern reagieren auf E-Mails nicht, das arme Kind ist einfach “krank”, die Eltern unterschreiben die Entschuldigungen.

Der Schüler hat im letzten Jahr in Jg-9 keinen Abschluss geschafft. Sein Verhalten hat sich jetzt in Jg-10 nicht geändert, er wird so mit Sicherheit auch in diesem Jahr keinen Abschluss bekommen. Die Eltern werden von den Klassenlehrkräften einbestellt, mal kommen sie, mal nicht, praktisch ändert sich aber trotzdem nichts.

Man kann dem Schüler die Meinung sagen, das interessiert ihn aber nicht, in der nächsten Woche ist das Verhalten dann unverändert. Was sollten wir Lehrkräfte denn in einem solchen Fall machen?

Und wenn ich ganz ehrlich bin:
Unsere Zeit und Energie sind auch begrenzt. Wir haben genügend Schüler mit Problemen – und auch andere Schüler, die einfach mal Zeit und Zuwendung verdient haben. Da schnappe ich mir lieber mal einen der anderen Schüler, denen es vielleicht auch schlecht geht, die aber eigentlich wollen.

TaMu
1 Tag zuvor
Antwortet  Sepp

Vielleicht braucht der Junge einen Psychotherapeuten. Oder vielleicht sollte er zum Sport gehen, oder beides. Wer in ein Fitnessstudio geht, kann nicht am selben Tag schwänzen, weil es öffentlich ist und das Schwänzen auffallen würde, und wer Trainingserfolge haben möchte, muss regelmäßig ins Studio gehen.
Bei einer psychischen Erkrankung oder Belastung muss ärztliche Unterstützung gesucht werden. Das sollte, falls die Eltern nicht mitmachen, direkt über das Jugendamt oder einen dem Jugendamt angegliederten Verein zur Jugend- und Familienhilfe gehen.
Reden läuft bei diesem Jungen sicherlich ins Leere.

Rüdiger Vehrenkamp
21 Stunden zuvor
Antwortet  TaMu

Die Fitnessbubble unter männlichen Jugendlichen hat einen unglaublichen Einfluss. Glauben Sie mir, wir hatten schon einige Jungs, die morgens tatsächlich im Sportstudio waren, anstatt in die Schule zu gehen. Dass sie gesehen wurden, hat ihnen sehr wenig ausgemacht. Auch hier suggeriert eine (meiner Meinung nach) sehr toxische Influencerblase, dass Muskeln und ein gestählter Körper zu den gewünschten Erfolgen führen – man kann ja selbst von einer Fitnessmarke auf dem eigenen Instagramaccount gesponsert werden und somit reich genug werden, um sich mit 18 die erste Rolex zu finanzieren… Ironie off.

Nicole
1 Tag zuvor

Danke für die schon umfassende Darstellung. Was mir fehlt ist der Aspekt, das vielleicht auch das Schulsystem an sich aktuell ein weiterer Faktor für die Häufung sein kann.

Luisa Morena
1 Tag zuvor

Als Mutter eines 15jährigen mit vielen Fehltagen fehlt mir hier eine differenziertere Darstellung auf das multifaktorielle Problem Schulabsentismus. Leider ist das Vorurteil, dass die Eltern den größten Anteil haben, noch sehr weit verbreitet. Dabei sollten alle Beteiligten zusammenarbeiten (Schule, Schulsozialarbeit, ggf. Jugendamt und Hilfen).

Seit Jahren versuche ich alles, damit mein Sohn morgens zur Schule geht; habe mich selbst frühzeitig ans Jugendamt gewandt trotz der Scham, die damit immer noch behaftet ist. Familienhilfe, Erziehungsbeistand haben kaum etwas bewirkt; ich bleibe weiterhin Einzelkämpferin und meine Kraft ist mehr als erschöpft.

Am wenigsten Unterstützung gibt es aus der Schule. Lehrkräfte und Schulsozialarbeit haben keine Zeit für das Thema. Es gibt keine Gespräche oder Versuche, sich dem Thema zu nähern, warum mein Sohn nicht geht, lediglich Drohungen mit Anzeigen und wenn das nicht funktioniert dann eben die Anzeige.

Natürlich kann ich nicht alles auf die Zelt der Schulschließungen schieben, aber das war tatsächlich ein wesentlicher Auslöser. Unsere damalige Grundschule hat sich wochenlang nicht bei den Kindern gemeldet. Die vorherige Selbstverständlichkeit, dass man „einfach täglich zur Schule geht“, brach weg. Seitdem steht bei uns täglich die Frage im Raum, warum man denn überhaupt zur Schule muss.

Kleiner „Trost“: ich weiß dass wir nicht die einzige Familie sind, die mit dieser Herausforderung da steht (und allein gelassen wird).

Grillsportler
1 Tag zuvor
Antwortet  Luisa Morena

Lehrer sind leider keine Psychologen und auch keine Sozialarbeiter. Für ellenlange Gespräche mit betroffenen Schülern und deren Eltern, die oft mit gleichem Inhalt (“Wie können wir dich von Seiten der Schule aus unterstützen, damit du wieder regelmäßig kommst?”) mehrfach geführt werden und die meist zu nichts führen, habe ich im Schulalltag tatsächlich wenig Zeit und als Überstunden kann ich die Zeit auch nicht abfeiern. Eigentlich kann ich als Lehrer nur die An- oder Abwesenheit eines Schülers zur Kenntnis nehmen.

dickebank
1 Tag zuvor
Antwortet  Grillsportler

Jeder Schüler, der weg bleibt, schafft Platz und es braucht wegen ihm auch keinen weiteren Stuhl, der dazu gestellt werden kann.

Fräulein Rottenmeier
1 Tag zuvor
Antwortet  Grillsportler

Das ist Ihre Antwort, wenn betroffene Eltern vor Ihnen stehen? „Sorry ich bin kein Psychologe und habe im übrigen auch keine Zeit?“
Das es sich um ein langfristiges Problem handelt, ist klar. Dass mehr als ein Gespräch notwendig ist und auch noch ganz andere u.U. Aufwändige Maßnahmen damit verbunden sind, ist auch klar. Sie müssen das auch nicht alleine mit den Eltern bearbeiten, aber dafür zuständig sind Sie auf jeden Fall und ich würde erwarten, dass Sie sich die Zeit dafür nehmen. Es ist Teil Ihres Jobs. Und gerade hier, an dieser Stelle, in dieser Situation sind Sie so wichtig…..

dickebank
1 Tag zuvor

Schule ist hierarchisch – also zuständigkeitshalber an AL weiterleiten.

Fräulein Rottenmeier
23 Stunden zuvor
Antwortet  dickebank

Super Antwort!

dickebank
9 Stunden zuvor

Ehrlich? Zunächst einmal natürlich das Gespräch als KL oder KL-TZeam mit den Erziehungsberechtigten. Aber spätestens nach dem zweiten Termin, der konsequenzenlos bleibt die AL einbinden, um ggf. einen “Runden tisch” zu initialisieren.. Klar muss sein, dass wenn die AL einbezogen wird, diese als Mit glied der SL handelt. Um die AL zu entlasten liegen dann eben Dinge wie Protokollführung und dergleichen mehr bei der KL.
Ja, ich habe das Verfahren schon mehrfach so gehandhabt, wenn ich das gefühl hatte, die Eltern wollten mir auf der Nase herumtanzen. Vor allem lassen sich durch die AL leichter weitere z.B. externe Partner kontaktieren, da sie eben als Mitglied der SL auch nach außen auftreten können. Wenn die erste Frage z.B. vom JA ist, ob die Kontaktaufnahme mit der SL abgesprochen ist, dann soll die SL vertreten durch die AL doch gleich anrufen, um unendliche Warteschleifen abzukürzen.

Btw der JA-Leiter gehört zum Fachbereich Schule und Jugend und weiß, dass er bei der nächsten SL-Runde so oder so auf die betroffenen SL treffen wird.. Und das beschleunigt in diesem hierarchischen System vieles deutlich mehr, als wenn die subalternen Mitarbeiter*innen mit einander kommunizieren.

@Fräulein Rottenmeier, Sie wissen auch, dass ich in großen System mit 1000 bis 1300 SuS gearbeitet habe – und die ticken anders als Grundschulen.

447
14 Stunden zuvor
Antwortet  dickebank

So ist das tatsächlich.

Hans Malz
1 Tag zuvor

Wenn ich wirklich keine Zeit habe, mich darum zu kümmern (oder eben mit meinem Latein am Ende bin), verweise ich auf die Beratungslehrer. Die haben eine deutlich bessere Ausbildung in dem Bereich und verweisen dann auf externe Angebot.

Fräulein Rottenmeier
23 Stunden zuvor
Antwortet  Hans Malz

Das kann man machen, aber hier spielt die Beziehungsebene auch eine große Rolle…die Klassenleitung sollte eine engere Beziehung haben zum Schüler und zu den Eltern…..
Aber ich erkenne gerade den riesen Unterschied zwischen Grundschule und weiterführender Schule…..wir verbringen einen Großteil unserer außerunterrichtlichen Zeit mit Beratung und Beratung und Beratung, während die Kollegen der weiterführenden Schulen dies offenbar mit Korrekturen verbringen….
Noch ein Grund mehr dasselbe Gehalt zu fordern, denn was ist wohl aufwändiger und anstrengender???

Hans Malz
8 Stunden zuvor

Die Klassenleitung hat drei Stunden Hauptfach in der Klasse. Sie sieht sie also an drei Tagen in der Woche.

Mit Krankheit, Projekten und Co. im Schnitt wahrscheinlich zweimal. Andere Stunden sind nicht vorgesehen. In der Zeit macht man alles an Orga, was so anfällt (Zettelkram).

Jedes Jahr verändert sich die Zusammensetzung der Klasse, etwa drei bis vier Kinder gehen aus unterschiedlichsten Gründen, dafür kommen andere dazu. DAZ und Förderkinder sind oft in irgendwelchen besonderen Projekten eingespannt, also nicht da. Manche Kinder sind in Langzeittherapie oder im Arrest.

Super Beziehungsebene….

Hans Malz
8 Stunden zuvor

Ach so, Sozialindex 8. Es geht also noch schlimmer.

Grillsportler
1 Tag zuvor

Aber nicht immer wieder und mit dem gleichen (ausbleibenden) Resultaten. Ich verweise dann an Beratungslehrer, Stufenkoordination, etc. Aber letztlich tue ich nicht vor den Eltern so, als könnte ich mal schnell das Problem für sie lösen.

Fräulein Rottenmeier
22 Stunden zuvor
Antwortet  Grillsportler

Das sollen sie auch gar nicht tun, aber das Problem gemeinsam mit den Eltern bearbeiten, das ist Ihre Aufgabe…..ja kostet Zeit, Kraft, Nerven…..

Grillsportler
9 Stunden zuvor

Aber ich bin für eine solche Aufgabe tatsächlich gar nicht ausgebildet.

Mich stört, dass wir Lehrer Zeit in Dinge stecken sollen, von denen wir keine Ahnung haben, nur um anschließend sagen zu können: „Gut, dass wir mal drüber gesprochen haben, auch wenn das Problem leider immer noch kein bisschen gelöst ist.“

Fräulein Rottenmeier
5 Stunden zuvor
Antwortet  Grillsportler

Ja, glauben Sie denn, dass ich Ahnung davon habe? Ich besuche Fortbildungen, lese viel…..und versuche mich in Dinge einzuarbeiten.

Aber hier geht es gar nicht um Ahnung, sondern um Beistand, um Wertschätzung, um gemeinsam einen Weg finden…..

Grillsportler
4 Stunden zuvor

So ist Schule halt: Als Lehrkraft für den geringsten Nutzen den maximalen Aufwand betreiben, damit andere zumindest ein gutes Gefühl haben.

Aber geregelte Arbeitszeiten, eine Arbeitszeiterfassung oder eine gerechte Verteilung der Arbeit (insbesondere bei Korrekturfächern), die gibt es für Lehrkräfte natürlich nicht.

Mika
11 Stunden zuvor

Wenn Sie mir die Zeit dafür schaffen, indem Sie meine Unterrichtsverpflichtungen reduzieren: natürlich. Ansonsten nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass Sie als Schulleitung eine Fürsorgepflicht für Ihre Mitarbeiter haben. Wenn meine Arbeitszeit bereits ausgeschöpft ist (und dies kann ich nachweisen), habe ich für „Obendrauf“ keine zeitlichen Kapazitäten mehr.

Fräulein Rottenmeier
5 Stunden zuvor
Antwortet  Mika

Tja, dies könnte ich Ihnen leider nicht ersparen….was glauben Sie denn, was wir nachmittags so machen? Morgens geben wir Unterricht und ab dem frühen Nachmittag kommt oft die nächste Runde mit Gesprächen (Vorbereitung, Nachbereitung, das Gespröch an sich)….
So sieht unsere Arbeit aus….unsere Tage sind vollgepackt bis zum letzten Mü…..
Ja, ich nehme die Fürsorgepflicht sehr ernst, da können Sie ganz sicher sein und ich mute den Kolleginnen sowenig wie es irgendwie geht zu……

Holger
1 Tag zuvor

Dass der Absturz von Jugendlichen mit Schwänzen beginnt, ist schon lange bekannt. Bei den meisten Schülerinnen passiert das sogar, obwohl sie täglich pflichtbewusst den Unterricht besuchen!

nurmalso
21 Stunden zuvor
Antwortet  Holger

Kann das weg? Bitte…

K. Giebel
1 Tag zuvor

Wer steht zuallererst in der Verantwortung? Die Eltern!!! Da ist inzwischen eine ganze Industrie mit unseren Steuergeldern damit beschäftigt diese Kinder ins System zu holen. Schon vor 20 Jahren verkündeten stolz Grundschulkinder:“ Ich werde Harzer.“
Man fühlt sich gut in der sozialen Hängematte und was man noch braucht,
findet sich schon.
Ist das Kind in den Brunnen gefallen, dann ist immer eine schlimme Kindheit schuld.
Was haben bloß unsere Eltern, Großeltern und Urgroßeltern gemacht?

Mietze
2 Stunden zuvor
Antwortet  K. Giebel

Harzer kann man werden, wenn man in den Harz zieht.Hartz IV ist das, was Sie meinen.Aber sonst haben Sie durchaus recht,

dickebank
1 Stunde zuvor
Antwortet  Mietze

Oberharzer ist aber kein Beförderungsamt

Minna
1 Tag zuvor

Hier wurde mal wieder der Faktor Pandemie und Long Covid ausgelassen, während verzweifelte Kinder und ihre Eltern von allen im Stich gelassen und drangsaliert werden. Was soll diese Art der Berichterstattung noch, die Fakten sind längst auf dem Tisch?! Schämen Sie sich, News4teachers, dass Sie ignoranten Schulleitungen und Behörden in ihrer Ausblendung der pandemischen Realität noch Rückendeckung geben. Sie machen sich schuldig (und ja, ich kann das beurteilen, es ist mein Fachgebiet). Und nein, andere Faktoren will ich damit nicht kleinreden.

Berichten Sie lieber hierzu:

https://long-covid-info.ch/wp-content/uploads/2024/09/BAG_Faktenblatt_Post_Covid_DE_240722-1.pdf

Rüdiger Vehrenkamp
21 Stunden zuvor
Antwortet  Minna

Entschuldigung, aber das sind absolute Einzelfälle. In unserem Einzugsbereich (soziale Arbeit im Rhein-Neckar-Raum), ist uns kein einziger persönlich bekannt. Mir tut es leid, dass Ihre Familie hier betroffen ist. Aber die Redaktion so anzugehen, halte ich hier für nicht angebracht.

Sonja veronika juergen
1 Tag zuvor

Meine tochter bleibt dem unterricht auch fern nein nicht weil sie keine lust ,hat sondern dem standigen gemobbe der lehrer erdulden musste,und es wird kraftig zeit solche lehrer aus der schule zu verbannen damit kinder in ruhe und ohne Angst wieder in die schule gehen koennen.ich selbst als mutter habe das selbe in meiner schulzeit erlebt ,und werde es nicht weiter zulassen das meine tochter fertig gemacht wird,sie wurde sich auch niemals kriminalisieren und demnach lieber arbeiten gehen ,das macht ihr viel lieber spass und freude.aber lieber schaut man uber das gemobbe druber hinweg ,auch das meine tochter busgeld zahlen soll aus ihrer eigenen tasche ja verdammt nochmal mit was den aber tochter weiter fertig machen auch wenn sie zuhause ist super ,prima schulamt behoerde keiner unternimmt was in dieser schule damit dieser scheiss endlich aufhoert ,tochter kann kaum noch schlafen da die angst in ihr sitzt,politiker denen geht es amA… Vorbei ,wie sich auch andere kinder unter mobbing fuhlen .kuendigung solcher lehrer ach fur was den,die durfen weiter ihrer Arbeit nachgehen erst wenn etwas passiert dann rollen die Augen
Verdammt nochmal werdet endlich wach hoert euch eure kinder an hoert ihnen zu wenn es ihnen schlecht geht. Und verdammt nochmal ,ja ihr politiker kummert euch um solche lehrer due ws nicht verdient haben in der schule zu unterrichten solche leute gehoren rausbefoerdert und sind sofort zu entlassen.kein lehrer hat das recht schuler/innen in der schule zu mobben.kinder haben das recht in deutschland mit freude und spass in schule zu gehen und dort mit freude und elan zu lernen .un diesem sinne hoffe ich das jeder mal daruber nachdenkt,aber so kann es und wird es nicht mehr weiter gehen.ich finde es dermassen traurig das ich als einzigste mutter fur meine tochter kampft damit es ihr in der schule bald wieder besser geht.

Peter Weinstein
1 Tag zuvor

Boah, das war einfach ultra anstrengend zu lesen.

Rüdiger Vehrenkamp
21 Stunden zuvor

Gut, Sie haben sich Ihren Frust gegenüber Lehrkräften mal von der Seele geschrieben, aber Sie verallgemeinern sehr. Wir nehmen 98% der Lehrerinnen und Lehrer als fürsorglich und den Schülerinnen und Schülern gegenüber zugewandt wahr. Schwarze Schafe gibt es überall, keine Frage.

Gisela Ehlers
1 Tag zuvor

Hallo! Früher gab es Erziehungslager. Das war ja nicht gleich Gefängnis. Wenn ein
Jugendlicher nach mehreren
Aufforderungen nicht reagierte dann ist damit wohl das Problem gelöst. Hoffentlich. MfG Gisela

TaMu
1 Tag zuvor
Antwortet  Gisela Ehlers

Hallo!
Ich meine, Ihr Ansinnen ist bösartig und ich hoffe, dass wir niemals mehr solche Zeiten erleben müssen!
Hoffentlich.
MfG TaMu

Fräulein Rottenmeier
1 Tag zuvor
Antwortet  Gisela Ehlers

Erziehungslager? Ernsthaft? Aus welchem Loch kommen Sie denn gekrochen?

dickebank
1 Tag zuvor
Antwortet  Gisela Ehlers

Jugendwerkhof, ein sozialistisches Idyll in der ehemaligen DDR.

TaMu
1 Tag zuvor
Antwortet  Gisela Ehlers

https://www.ardmediathek.de/video/7-tage/7-tage-unter-harten-jungs/ard/N2I2YmM5MzgtNWFlOS00ZGFlLTg2NzMtYzNjM2JlNjk4MDg3

Ich habe mir nach dem Lesen Ihres erschreckenden Posts den eingefügten ARD Beitrag angesehen, ob es heutzutage für kriminelle Jugendliche Lösungen gibt, die wirksam sind und respektvoll umgehen. Der Beitrag hat mir gut gefallen. Es handelt sich allerdings nicht um ein „Lager“, sondern eine freiwillige Chance, bevor beispielsweise eine Haft angetreten werden müsste. Die jungen Menschen können jederzeit diese Einrichtung verlassen.
Es gibt aber nicht genügend gut auffangende Einrichtungen für straffällige Jugendliche und natürlich macht nicht jeder straffällige Jugendliche etwas für sich aus der Chance.

Davon abgesehen ist nicht jede Schülerin, jeder Schüler beim Schulschwänzen gleichzeitig kriminell.
Den Depressiven, den Überforderten und denen mit dem schwierigen Zuhause ist mit Ihrer Lösung „Erziehungslager“ nicht geholfen, ganz im Gegenteil. Im schlimmsten Fall würde es zu vermehrten Suiziden führen, wenn schulschwänzende Kinder und Jugendliche in ein Lager gesteckt würden ohne Behandlung ihrer Erkrankung oder ohne Abhilfe der zugrundeliegenden Probleme, zumindest aber zu einer Verstärkung der Erkrankung und der Symptome. Das kann man sich guten Gewissens nicht wünschen.

Fräulein Rottenmeier
1 Tag zuvor

Schulabsentismus ist oft ein leiser, schleichender Prozess und beginnt oft schon in der Grundschule. Richtig zum Tragen kommt dieser meist erst in der weiterführenden Schule, ist dann aber auch um so schwerer wieder umzukehren.
Vermessen scheint es mir – so wie manche Forsiten es hier tun – die Schuldfrage zu suchen oder diese gleich bei den Eltern zu verorten. Für die meisten Eltern ist der Absentismus ihres Kindes eine höchst verstörende und verzweigenden Angelegenheit, die sie gar nicht lösen können, deren Ursache sie aber oft sind ohne es zu merken….

Absentismus beginnt meist ganz harmlos. Das Kind zeigt z.b. Krankheitssymptome, gerne nach einem Wochenende, zunächst unregelmäßig, dann immer regelmäßiger. Eltern lassen in der Folge ihr Kind zuhause und entschuldigen es…..damit ist meist der Grundstein gelegt…..das Fehlen mit Zustimmung der Eltern….und so könnte es dann weitergehen, wenn diese Regelmäßigkeit erstmal geschaffen ist und es in der Schule nicht auffällt und oder nicht interveniert wird. Hier kann noch gut interveniert werden…..denn Eltern sind noch ganz eng am Kind dran und auch die Lehrer sind es noch.
An den weiterführenden Schulen wird es immer schwerer präventiv zu arbeiten und zu intervenieren, um diesen Prozess aufzuhalten…..

Wichtig erscheint mir, dass Schule und Elternhaus von Beginn an vertrauensvoll zusammenarbeiten und an Schulen (gerade auch an Grundschulen) ein Bewusstsein für diese Problematik geschaffen wird.

Der Kreis Lippe hat sich damalig (2017] auf den Weg gemacht und eine umfassende Broschüre zu diesem Thema zusammengestellt. Besonderheit ist hier, dass hier Netzwerke entstanden sind, wo Institutionen zusammenarbeiten…..anbei der Link
https://www.kreis-lippe.de/kreis-lippe-wAssets/docs/bildung/2021-04-01-Handlungsleitfaden-Schulabsentismus-Zweite-ueberarbeitete-Fassung-2021.pdf

Fräulein Rottenmeier
23 Stunden zuvor

verzweifelnde…..sollte es heißen….

Uwe Hach
1 Tag zuvor

Diesem Problem muss wirklich intensiv nachgegangen werden. Statt dessen sucht man Schüler die ein paar Tage zu früh vor den Ferien oder danach am Flughafen sind um bezahlbare Tikets zu kaufen…

Rüdiger Vehrenkamp
23 Stunden zuvor
Antwortet  Uwe Hach

Zurecht! Die Ferienregelungen gibt es aus gutem Grund. Wer diese gerne abwinkt, ist Teil des Problems.

DienstnachVorschrift
23 Stunden zuvor

Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich gegen unentschuldigtes Fehlen kein Mittel habe. Manchmal sehe ich als Klassenlehrer meine Klasse alle 2 Wochen, da bekomme ich Probleme sowieso erst spät mit. Gibt viele Gründe für das Fehlen, die auch nicht so leicht in den Griff zu bekommen sind, selbst mit dem Schulsozialarbeiter (der aber auch massiv überlastet ist). Manchmal erzählen mir Schüler auch nichts, weil sie kein Vertrauen haben bzw. ich kein Vertrauen aufbauen konnte. Dann wird es noch schwieriger. Schule ist bei mir aufgrund der Arbeitsverdichtung immer mehr zur Fließbandarbeit geworden. Wo sich aber weitgehend alle einig sind, dass 1. Unentschuldigtes Fehlen ein massives Problem ist und 2. Alle beteiligten Akteure zu wenig Ressourcen haben und zu stark belastet sind.

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