Papst: „Homo-Ehe gefährdet die Zukunft der Menschheit“

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VATIKANSTADT. Die Katholische Kirche macht gegen die Homo-Ehe mobil. Dass damit die traditionelle Familie infrage gestellt werde, gefährde die Zukunft der Menschheit, meint der Papst in einer Grundsatzrede im Vatikan.

Die Politik einiger Länder, die die traditionelle Familie auf Basis der Verbindung zwischen Mann und Frau in Frage stelle, sei eine „Bedrohung für die menschliche Würde und sogar für die Zukunft der Menschheit“, sagte der Papst in einer Ansprache vor 160 Diplomaten im Vatikan. Das schreibt „Welt-Online“.

Benedikt XVI. glaubt, dass unsere Fortpflanzung gefährdet ist. (Foto: Broc / Wikimedia Commons (CC-BY-3.0)
Benedikt XVI. glaubt, dass unsere Fortpflanzung gefährdet ist. (Foto: Broc / Wikimedia Commons (CC-BY-3.0)

Die Familie, die auf der Ehe zwischen Mann und Frau beruhe, sei nicht „einfach eine soziale Konvention, sondern die fundamentale Grundlage der gesamten Gesellschaft“, sagte Benedikt laut „Welt-Online“. Er spielte dabei auf Gesetze an, die die Ehe zwischen Homosexuellen oder die Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare erlauben. Zugleich verurteilte Benedikt „gesetzgeberische Maßnahmen, die Abtreibungen nicht nur erlauben, sondern diese auch aus zweckgebundenen Motiven oder zweifelhaften medizinischen Gründen bevorzugen“.

Zuvor hatte bereits der neue Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Franz-Peter Tebartz-van Elst, die Homo-Ehe kritisiert. „Es entspricht der Schöpfungswirklichkeit, dass Kinder ihre Eltern als Mutter und Vater erleben. Für eine gesunde psychische Entwicklung und Orientierung brauchen Kinder die Begegnung mit Frau und Mann als Mutter und Vater. Wenn diese natürliche Verbindung nicht mehr erlebt, garantiert und akzeptiert wird, hat dies gravierende Auswirkungen auf die seelische Entwicklung eines Menschen“, sagte er in einem Interview mit „Welt online“. Auf die Frage, ob die Kirche in der Auseinandersetzung über die Homo-Ehe einen Kampf verloren habe, antwortete er: „Ich bin überzeugt, dass die Gesellschaft unser Zeugnis braucht, weil wir darauf aufmerksam machen, was verloren geht, wenn Ehe und Familie nicht mehr so geschützt werden, wie es die Mütter und Väter des Grundgesetzes festgelegt haben.“

Eine Studie war 2009 zu dem Schluss gekommen, dass es Kindern mit homosexuellen Eltern in Deutschland genauso gut geht wie solchen, die in traditionellen Familienformen aufwachsen. „Es gibt für den Gesetzgeber keinen Grund, homosexuelle Lebenspartner und heterosexuelle Beziehungen unterschiedlich zu behandeln“, sagte die damalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD). Auch homosexuelle Paare müssten das volle Adoptionsrecht erhalten, meinte die SPD-Politikerin. Dies scheiterte bislang am Widerstand von CDU und CSU. (nin)

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