Schulen führen neues Organisationssystem ein – Eltern bezahlen

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ESSEN. Immer mehr Schulen nutzen offenbar ein digitales Schulmanagementsystem, das eine bessere Schulorganisation und schnelle Kommunikation zwischen Schule und Elternhaus verspricht. Bundesweit rund 50 Schulen stellten zum Schuljahresbeginn ihre Verwaltung auf die von ihr angebotene Software um, teilt das Essener Unternehmen Comjell mit. Bemerkenswert: Die Eltern bezahlen das System.

Stundenausfall, Stundenvertretung, Klassenarbeiten – alles steht im individuellen Stundenplan. Foto: Comjell
Stundenausfall, Stundenvertretung, Klassenarbeiten – alles steht im individuellen Stundenplan. Foto: Comjell

Schulleiter und Lehrkräfte würden durch die internetbasierte Anwendung Zeit sparen – ob bei der Unterrichtsvorbereitung, Dokumentation, Notenverwaltung, beim Zeugnisschreiben, bei der Entwicklung von Stundenplänen oder Erstellung von Vertretungsplänen, so wirbt das Unternehmen. Tatsächlich sind Lehrer offenbar recht angetan von den Möglichkeiten. „Früher haben sich meine Kollegen, der Schulleiter und auch die Schulsekretärin tagelang mit der Erstellung von Zeugnissen beschäftigt. Jetzt ist das mit einem Klick in 30 Minuten erledigt“, so zitiert Comjell Heike Brand, Lehrerin der Kardinal-von-Galen-Schule in Telgte. „Mit Hilfe eines Beamers blenden wir die Zeugnisübersichten während der Zeugniskonferenz ein, nehmen gegebenenfalls geringfügige Änderungen vor und dann gibt der Schulleiter den Druck für die Schulsekretärin frei. Der Zeitaufwand mit der Notenverwaltung hat somit ein Ende.“

Das System vereinfache auch die Kommunikation mit den Eltern und Schülern – kurzfristige Ausfälle beispielsweise ließen sich per SMS mitteilen. Auch umgekehrt könnten Eltern Krankmeldungen und andere Nachrichten über das System an die Schule absetzen. „Haben Lehrkräfte, Eltern oder Schüler den Stundenplan in das Smartphone integriert, dann erhalten sie in Echtzeit die Neuigkeit und können sich somit umgehend auf die neue Schulsituation einstellen“, heißt es.

Für die Schulen sei das System kostenlos nutzbar – für die Eltern allerdings nicht. Von ihnen wird ein Beitrag von einem Euro im Monat pro Schüler verlangt. Rabatt gibt’s für kinderreiche Familien. Schade: Wie die rund 50 Einsteiger-Schulen es geschafft haben, die Schulkonferenz zu überzeugen, dies teilt das Unternehmen nicht mit. News4teachers

 

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