Der Deutsche Gründerpreis für Schüler geht wieder an den Start

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Der Deutsche Gründerpreis für Schüler geht am 14. Oktober in seine 15. Wettbewerbsrunde. Unter www.dgp-schueler.de können sich ab sofort bis Mitte Februar Teams mit Jugendlichen ab 16 Jahren bewerben. Die Spielphase des größten deutschen Existenzgründer-Planspiels läuft von Januar bis Mai 2014. Im Interview berichtet Monika Linden, Lehrerin des Siegerteams 2013 vom Silverberg Gymnasium in Bedburg, worauf es beim Wettbewerb ankommt.

Monika Linden

Wird Wirtschaftsunterricht von Klasse zehn bis zum Abitur in Deutschland ausreichend gefördert?
Politik in der Sekundarstufe 1 beinhaltet ebenso wie Sozialwissenschaften in der Sekundarstufe 2 Sequenzen zum Thema Wirtschaft. Außerdem kann man im Wahlpflichtbereich II in der Sekundarstufe 1 das Fach Politik/Wirtschaft anbieten. Das lässt sich sehr praxisnah gestalten und durch Kooperationen mit Unternehmen ergänzen.

Was bringt vor diesem Hintergrund der Deutsche Gründerpreis für Schüler?
Der Wettbewerb stellt eine gute Verbindung zwischen den theoretischen Inhalten und der Unternehmenswelt in der Praxis dar. Außerdem geht er im betriebswirtschaftlichen Bereich weit über die Vorgaben des Curriculums hinaus, so dass Oberstufenschüler, die an einem betriebswirtschaftlichen Studium interessiert sind, erste Einblicke erhalten.

In der Spielrunde 2013 hat Ihr Team den ersten Platz belegt. Was glauben Sie, hat den Ausschlag für den Erfolg gegeben?
Eine der Schülerinnen hatte bereits im Jahr davor am Gründerpreis teilgenommen, so dass sie Ablauf und Anforderungen kannte. Die vier Schülerinnen sind Freundinnen. Sie „ticken“ sehr ähnlich bezüglich Zuverlässigkeit und gesundem Ehrgeiz. Sie haben die Arbeit nach ihren Fähigkeiten aufgeteilt, sich gegenseitig beraten und die Ausarbeitungen der anderen kritisch besprochen. Und sie haben nie den Spaß an der Zusammenarbeit verloren. Für sie war es eine wichtige Erfahrung, sich mit der Kritik positiv auseinanderzusetzen und sich gegenseitig zu motivieren. Außerdem hatten sie einen sehr engagierten und motivierten Unternehmerpaten, der sich regelmäßig mit ihnen getroffen hat und seine Erfahrungen weitergeben konnte.

Was schätzen Sie persönlich am Wettbewerb?
Es ist eine gute Möglichkeit, Praxis in den Unterricht zu holen und Kompetenzen der Schüler über den Unterricht hinaus zu fordern und zu fördern. Auch wenn die Gründung fiktiv ist und die Aufgaben virtuell zu lösen sind, ist das Gesamtkonzept nur sinnvoll zu erstellen, wenn man sich Hilfe von Fachleuten holt. Die Schüler müssen den vertrauten Schonraum Schule verlassen und Kontakt mit Unternehmen, der IHK, den Banken und vielen weiteren Menschen und Organisationen aufnehmen.

Wie integrieren Sie das Planspiel in den Unterricht?
In der Einführungsphase der Oberstufe passt es zum Thema Wirtschaftsordnung – die Rolle von Unternehmen in der Marktwirtschaft. In der Qualifikationsphase 1 versuche ich es in das Inhaltsfeld „Sozialer Wandel – Wandel in der Arbeitswelt“ zu integrieren. Es geht aber deutlich darüber hinaus. Die Schüler erhalten in den Arbeitsphasen Unterrichtstunden, in denen sie ihre Ausarbeitungen besprechen und sich organisieren können – der Rest ist „Hausaufgabe“.

Wie hoch ist Ihr persönlicher Aufwand und wie viel Zeit sollten die Schüler investieren?
Insgesamt ist die Teilnahme sehr zeitaufwändig. Die Schüler müssen sich über die Aufgaben informieren, recherchieren, sich untereinander absprechen, Veranstaltungen der Kreissparkasse besuchen und vieles mehr. Die aufgewendete Zeit ist aber sehr unterschiedlich und schwer zu fassen. Ich würde sie zwischen zwei und acht Wochenstunden beziffern.

Wie motivieren Sie Ihre Schüler, bei der Stange zu bleiben?
Wenn die Arbeit als Unterrichtsprojekt stattfindet, ist die Teilnahme bis zum Ende Pflicht und das akzeptieren die Schüler, auch wenn ihr persönlicher Aufwand variiert. Ich benote das Engagement und die Ausarbeitung – nicht das Ranking. Schwer wird es, wenn im Team Unstimmigkeiten und Streitereien auftreten. Hier sind klärende Gespräche notwendig und Motivation für diejenigen, die mehr in das Projekt einbringen als andere. Wichtig ist für die Schüler, zu erkennen, dass man als Lehrer hinter dem Projekt steht und auch selbst bereit ist, die damit verbundene Mehrarbeit zu leisten. Nehmen die Schüler außerhalb des Unterrichts teil, sind sie ja von sich aus motiviert, durchzuhalten.

Welche Tipps haben Sie für Lehrerkollegen, die künftig am Wettbewerb teilnehmen möchten?
Es ist notwendig, sich gut auf die Aufgaben vorzubereiten, um die Schüler auch fachlich beraten zu können. Mit den regionalen Spielzentralen in Kontakt bleiben, um organisatorische und inhaltliche Probleme schnell zu klären. Die Schüler brauchen einen bereitwilligen Unternehmerpaten, der sich mit ihnen trifft und die Praxisseite mit ihnen bespricht.

Und was geben Sie künftigen Schülern für das Planspiel mit auf den Weg?
Das Spiel ernst zu nehmen und die Vorteile zu nutzen.

Zur Webseite des Deutschen Gründerpreises: www.dgp-schueler.de

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