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Bildungspolitik-Studie: Wirtschaft lobt alle Länder – Beckmann nennt NRW-Ergebnis “beschämend”

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KÖLN. Die Bundesländer haben allesamt ihre Bildungssysteme weiter verbessern können und damit einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Deutschland geleistet. Zu diesem Ergebnis kommt der Bildungsmonitor 2014, den das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erstellt hat. Aus Nordrhein-Westfalen, das trotz Fortschritten auf den vorletzten Platz im Länderranking zurückgefallen ist, kommen gleichwohl kritische Töne: „Auch wenn man weiß, dass die Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft interessengeleitet ist, ist das Ergebnis für NRW als bevölkerungsstärkstes Bundesland beschämend“, sagte Udo Beckmann, Bundes- und NRW-Vorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE).

Sieht sich in seiner Forderung nach kleineren Lerngruppen bestätigt: VBE-Chef Beckmann (hier auf einer Grünen-Veranstaltung). Foto: Grüne NRW / Flickr (CC BY-SA 2.0)

Im IW-Bildungsmonitor 2014 belegt Sachsen wie im Vorjahr den ersten Platz – vor Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg. Im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen konnten laut Studie vor allem das Saarland und Hamburg die Bildungschancen für ihre Bürger verbessern.

Der IW-Bildungsmonitor analysiert die Bildungspolitik der einzelnen Bundesländer anhand von 93 Indikatoren in zwölf Handlungsfeldern. Die Daten stammen größtenteils aus 2012 und wurden nicht eigens erhoben. Welches Bundesland wo die Nase vorn hat:

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Enttäuschung herrscht dagegen in Nordrhein-Westfalen, das bei den Klassengrößen am schlechtesten abschneidet. Der VBE sehe sich durch das Ergebnis in seiner Forderung bestätigt, dass die rot-grüne Landesregierung trotz der bisherigen Verbesserungen in der Schüler-Lehrer-Relation deutlich nachlegen müsse. VBE-Chef Beckmann: „Wer individuelle Förderung und Inklusion ganz oben auf die Agenda setzt, der muss auch für kleinere Lerngruppen sorgen.“

Die sächsische GEW kritisierte hingegen die Studie. “Ein besonders effizientes Bildungssystem ist sicher aus ökonomischer Sicht Spitze”, erklärte die Landesvorsitzende Sabine Gerold. “Bildungsqualität umfasst aber deutlich mehr Indikatoren als die in dieser Studie verglichenen. Die untersuchten Handlungsfelder sind mit dem ökonomischen Blick ausgewählt und entsprechend begrenzt – und das muss bei der öffentlichen Darstellung und Bewertung auch deutlich werden”, befand sie. News4teachers

Zum Bericht: Nordrhein-Westfalen  hat die größten Klassen in Deutschland – und rutscht im Bildungsranking der Länder weiter ab: Platz 15

 

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