HAMBURG. Wer die Gehälter von Lehrkräften mit dem vergleiche, was andere Vollzeitbeschäftigte mit einem universitären Abschluss verdienen, der stelle fest: Die Lehrer in Deutschland stehen besser da als erwartet. Ihr Gehalt liegt tatsächlich nur geringfügig unter dem von anderen Akademikern. Dies berichtet die „Zeit“ unter Berufung auf eine OECD-Studie.
Danach verdienen deutsche Lehrer im Schnitt 97 Prozent dessen, was Akademiker aus anderen Berufsgruppen in Deutschland nach Hause bringen. Damit liegen Deutschlands Lehrer etwas über dem OECD-Durchschnitt. Lehrer in Spanien und Südkorea verdienten rund ein Drittel mehr als andere Menschen mit Hochschulabschluss, während etwa in Österreich, Italien, der Slowakei und Tschechien die Gehälter der Lehrer erheblich unter dem Akademiker-Durchschnitt lägen. Allerdings gebe es Länder, in denen durch Zulagen oder Boni das Lehrergehalt kräftig steigen kann. Das sei etwa in der Slowakei der Fall.
Zugleich zeigt die OECD-Studie der „Zeit“ zufolge auch, dass die Lehrergehälter je nach Bildungsbereich variieren. Je höher der Bereich angesiedelt sei, desto höher ist in aller Regel auch sein Gehalt. Entsprechend stark wichen die Lehrergehälter auch vom Durchschnittsgehalt aller Akademiker ab. Ein Grundschullehrer beispielsweise verdiene im Schnitt 15 Prozent weniger.
Nach der Finanzkrise 2008 und den daraufhin wachsenden Staatsschulden wurde in vielen Ländern der Ruf lauter, Staatsausgaben zu senken, vor allem die Personalkosten im öffentlichen Dienst. Die Autoren der Studie warnen dem Bericht zufolge davor, Gehälter der Lehrkräfte zu kürzen, „da Gehalt und Arbeitsbedingungen wichtige Faktoren sind, wenn es darum geht, kompetente und hoch qualifizierte Lehrer anzuwerben, weiterzubilden und zu halten”. Vor allem Länder mit alternder Lehrerschaft „könnten sich überlegen, attraktivere Anfangsgehälter und Karriereaussichten anzubieten”. News4teachers
Hier geht es zu dem „Zeit“-Bericht.
