Thema Kinderarbeit: Materialien und Ideen für den Unterricht

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BERLIN. Kinderrechte sind keine Selbstverständlichkeit. Das schreibt die Kindernothilfe in einer Pressemitteilung und verweist auf die „mehr als 85 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit“, die „unter ausbeuterischen, gefährlichen und schädlichen Bedingungen“ arbeiten müssen. Das international tätige Hilfswerk will das Thema daher mithilfe ihrer Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit“ in die Schulen tragen und stellt dafür online Ideen sowie Lehrmaterialien zur Verfügung.

Arbeit für Kinder unter 14 ist in Peru verboten. Foto: Christian Herrmanny
Die Materialsammlung beschäftigt sich mit dem Thema Kinderarbeit am Beispiel von Margarita (r.) und ihren Freunden, die in Peru in Ziegeleien arbeiten müssen. Foto: Kindernothilfe/Christian Herrmanny

Die Kindernothilfe bietet unter anderem eine 24 Seiten lange Materialsammlung für die Klassenstufen vier bis sieben an, die sich mit dem Thema Kinderarbeit exemplarisch an einem Fall aus Cajamarca, Peru, auseinandersetzt. Dort arbeiten die neunjährige Margarita und ihre Freunde in Ziegelmanufakturen, um mit ihrem Verdienst ihre Familien zu unterstützen. „Denn die Eltern, oft Analphabeten, alleinerziehend und selbst aus ärmsten Verhältnissen, können nicht für alle sorgen.“ Die Materialsammlung besteht aus den folgenden Teilen:

  • Sachinformationen über Peru sollen als Hintergrundwissen für Lehrer dienen.
  • Der Abschnitt „Ideen für den Unterricht“ soll Lehrern Anregungen für den Umgang mit dem Thema in der Schule geben.
  • Die „Materialien für den Unterricht“ können Lehrer als Kopiervorlagen direkt einsetzen. Dazu gehört unter anderem eine Fotoserie, die die Ziegelherstellung in Cajamarca veranschaulicht, sowie eine weitere, die den Tagesablauf von Margarita zeigt. Darüber hinaus umfasst das Material passende Lieder, Rezepte und Spiele.
  • Des Weiteren bietet das „Unterrichtsmodell für den kirchlichen Unterricht“ einen klaren Ablaufplan für zwei Stunden.

Im Internet finden sich darüber hinaus ein Kurzfilm zum Alltag von Kinderarbeitern in den Ziegeleien in Peru und ein Filmprojekt von Kinderarbeitern aus dem peruanischen Cajamarca. Letzteres zeigt ihr Leben, das „aus Armut, Arbeit und Verantwortung für ihre Familien besteht“.

Mithilfe der Informationen will die Kindernothilfe nicht nur informieren, sondern Kinder auch für die bundesweite Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit“ interessieren. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb des Hilfswerks, bei dem teilnehmende Mädchen und Jungen zwischen sechs und 14 Jahren bis zum 31. Juli 2015 Spenden für die Kinder in Peru sammeln. Die Erlöse sollen laut Kindernothilfe den Kinderarbeitern den Zugang zu einer Schul- oder Berufsausbildung ermöglichen. Im Gegenzug haben die erfolgreichsten Teams die Möglichkeit, Geldpreise bis zu 700 Euro zu gewinnen, und die Chance, die Musiker der Band Culcha Candela an ihrer Schule zu treffen oder an einem Graffiti-Workshop teilzunehmen.

Seit Beginn der Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit“ im Jahr 2007 haben nach Angaben der Kindernothilfe fast 40.000 Mädchen und Jungen mehr als 550.000 Euro an Spenden für Projekte der Kindernothilfe gegen ausbeuterische Kinderarbeit in Indien, Bolivien, Haiti, Sambia, Indonesien und Äthiopien gesammelt. Schirmherrin ist Christina Rau. 2014/2015 geht die Kampagne in die 8. Runde.

Zum Beitrag: Geldpreise bis 700 Euro: Schüler sammeln Spenden gegen Kinderarbeit
Zum Beitrag: GEW fordert Bildung für alle

Titelbild: Kindernothilfe/Christian Herrmanny

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