Debatte der Unirektoren zur Zukunft der Hochschulen – „Volluniversität ist nicht mehr zeitgemäß“

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KONSTANZ. Im Kampf um Fördermittel und Studenten müssen Hochschulen nach Einschätzung des Konstanzer Uni-Rektors stärkere Schwerpunkte setzen. «Man braucht ein Profil, um damit Sichtbarkeit zu generieren, eine Volluniversität ist heute nicht mehr zeitgemäß», sagte Ulrich Rüdiger anlässlich der Jahrestagung der Kanzler der Universitäten Deutschlands in Konstanz. Die Aufgaben eines Rektors hätten sich stark verändert. «Repräsentation alleine bringt eine Uni heute nicht mehr nach vorn.»

Zunehmend heterogene Studentenschaft: Fassade der Berliner Humboldt-Universität. Foto: Rolf Handke / pixelio.de
Sie gehört mit zu den besten Universitäten der Welt: Fassade der Berliner Humboldt-Universität. Foto: Rolf Handke / pixelio.de

Bis einschließlich Samstag diskutieren rund 100 aktive und ehemalige Hochschulleiter darüber, welche Kompetenzen Rektorate und Präsidien der Universitäten brauchen. Die Uni Konstanz konzentriert sich Rüdiger zufolge auf Kulturwissenschaften und Ökologie.

Rüdiger ist seit 2009 Rektor der Konstanzer Uni, die seit 2007 in der Exzellenzinitiative des Bundes gefördert wird. Zu den größten Herausforderungen für Kanzler und Rektoren gehört ihm zufolge der «Wettbewerb um Fördermittel und geeignete Studierende». Dazu müsse eine Universitätsleitung Studienangebot sowie Lehrformen und -bedingungen ständig hinterfragen. «Man muss die Dinge permanent im Wandel sehen, sich immer fragen: Ist das noch modern?»

Empathie und Teamfähigkeit sind nach Ansicht des Universitätsrektors zudem wesentlich für die erfolgreiche Leitung einer Hochschule. «Man muss zuhören können und auch andere Fachkulturen und Interessenlagen verstehen», sagte er. Seine Stärken sieht Rüdiger im respektvollen Umgang mit Mitarbeitern. «Ich muss hinter den Leuten stehen und nicht vor den Leuten.» dpa

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