MAINZ. In der Diskussion über die Unterrichtsqualität an den Grundschulen in Rheinland-Pfalz hat die Opposition klarere Prioritäten verlangt.
An erster Stelle müsse die deutsche Sprache vermittelt werden, sagte die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Anke Beilstein, am Mittwoch im Mainzer Landtag. Wenn mehr als ein Fünftel der Viertklässler bei der Rechtschreibung nicht die Mindeststandards erreiche, «läuft etwas ganz gewaltig schief». Auch der AfD-Abgeordnete in gleicher Funktion, Joachim Paul, sprach von einem dramatischen Ergebnis der Studie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB). «Üben, üben, üben – das ist das Gebot der Stunde». Dabei solle es einen «verbindlichen Grundwortschaft von 1200 Wörtern» geben.
Wie Politiker die Wut der Eltern auf die Grundschulen anheizen – und damit allen Lehrern schaden
Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) wandte sich dagegen, die Arbeit an den Grundschulen pauschal schlecht zu reden. «Es ist nicht so, dass es verheerend ist, wie Sie es darstellen.» Dies werde weder den Lehrern noch den Schülern gerecht. Die vom Land gestarteten Projekte wie «Lesen macht stark» benötigten auch ihre Zeit, um wirken zu können. Hubig rief zu einer sachlichen Diskussion auf. Einen Beitrag dazu solle ein Fachgespräch am 20. November leisten, das die Ergebnisse der Studie analysieren und über Folgerungen beraten werde. Dabei könne auch überlegt werden, ob es sinnvoll sei, den Schulen einen einheitlichen Grundwortschatz zur Verfügung zu stellen. dpa
