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Beckmann: “Schule allein kann nicht der Reparaturbetrieb der Gesellschaft sein”

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BERLIN. Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung, kritisiert eine zunehmende Schieflage in der Debatte um wachsenden Antisemitismus unter Schülern. Die Schule allein könne nichts bewirken, wenn Gesellschaft und Politik nicht mitzögen.

Udo Beckmann sieht die Schulen auf verlorenem Posten. Foto: Sibylle Ostermann / VBE

„Die antisemitischen Vorfälle an Schule zeigen das Keimen einer gefährlichen Saat. Das Sprießen des Unkrauts zu beklagen, ist aber nicht mehr als ein Reflex. Die gesamtgesellschaftliche Verantwortung muss es jedoch sein, den Blick auf die Gärtner zu richten”, sagt Beckmann und betont: “Den Schulen die Schuld zuzuschieben und die Schulleitungen zu Sündenböcken zu machen, löst nichts. Es gibt eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, unsere freiheitlich demokratische Grundordnung zu schützen, Intoleranz nicht zu akzeptieren und als gutes Vorbild voranzugehen. Klar ist: Schule ist auf verlorenem Posten, wenn unsere Bemühungen durch das Verhalten mancher Eltern und von Teilen der Gesellschaft konterkariert werden.“

Beckmann hatte bereits in der letzten Woche eine konstruktive Debatte angemahnt und angemessene Bedingungen für gelingende Integration an Schulen eingefordert. Hierzu gehört neben kleineren Klassen, der Unterstützung durch multiprofessionelle Teams und der gezielten Förderung von Schulen in sogenannten „Brennpunkten“ auch das Angebot von islamischem Religionsunterricht unter deutscher Schulaufsicht.

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Der VBE Bundesvorsitzende unterstützt das Ansinnen von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Diese hatte in einem Brief an den Präsidenten der Kultusministerkonferenz, Helmut Holter (Linke), vorgeschlagen, gemeinsam gegen Antisemitismus und Mobbing aus religiösen Gründen an Schulen vorzugehen. Zudem bewertet er die Aussage der neuen Integrationsbeauftragten Annette Widmann-Mauz (CDU) positiv, dass Bedrohungen im Rahmen religiösen Mobbings in der Gesellschaft nichts zu suchen haben. Beckmann stellt heraus: „Wichtig ist, dass die Politik einsieht, dass wir es mit einem gesamtgesellschaftlichen Problem zu tun haben, das nicht allein an Schule gelöst werden kann. Schule allein kann nicht Reparaturbetrieb für die Probleme der Gesellschaft sein!“ News4teachers

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