Wie kommt die Moral in die Politik? Sie muss vermittelt werden – schon in der Schule. Aber da fangen die Probleme an …

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BERLIN. Moral ist in der Politik fast zum Schimpfwort verkommen. Rechte sprechen abfällig von „Gutmenschen“, wenn sie politische Gegner als dumm, naiv und weltfremd darstellen wollen. Der Thüringer AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke nannte Kritiker, die sich am Wochenende über AfD-Parteichef Alexander Gauland und dessen Charakterisierung der NS-Zeit als „Vogelschiss“ empörten, „Hypermoralisten, die jetzt wieder aufschreien“ – allerdings nicht, ohne für sich selbst die Moral zu reklamieren: „Diese Herrschaften haben in meinen Augen jedes Recht verwirkt, sich moralisch über AfD-Politiker zu äußern“. Das können offenbar nur AfD-Politiker selbst.

Tatsächlich, so meint der renommierte Psychologe und Bildungswissenschaftler Georg Lind, kommt die Politik nicht ohne (echte) Moral aus – und die Demokratie-Erziehung in der Schule nicht ohne die Entwicklung von Moralkompetenz. Was ist das? Der folgende Beitrag, der dritte Teil einer vierteiligen Reihe zum Thema auf News4teachers, klärt auf.

Wo ist sie bloß hin, die Moralkompetenz? Foto: Olaf Kosinsky/Skillshare.eu / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0 DE)

Demokratie-Erziehung: Auf die Moralkompetenz kommt es an

Wenn Demokratie ein moralisches Ideal ist, dann braucht der Mensch in einer Demokratie nicht nur allgemein Bildung, son­dern auch eine spezielle Bildung, die ihn dazu befähigt, seine eige­nen Interessen zu artikulieren und die Interessen anderer zu erkennen und gegen­einander abzuwägen, sowie die dabei auftretenden Probleme und Konflikte friedlich, durch Denken und Diskus­sion zu lösen. Dies ist, was wir als Moralkompetenz bezeichnen (Lind 2015). Moralkompetenz ist eine sehr gut erforschte Fähigkeit, die einfach zu messen ist und zu der es inzwischen effektive und lehrbare Unterrichtsmethoden gibt. Sie ist also etwas anderes als die „sozialen“ oder „emotionalen“ Kompetenzen, von denen viel die Rede ist, bei denen aber meist nicht klar ist, was sie konkret bedeuten und wie sie im Unterricht wirksam gefördert werden können.

Moralkompetenz ist nicht angeboren. Anders als die moralisch-demokratischen Ideale, die uns angeboren scheinen, muss sie sich ent­wickeln können. Sie entwickelt sich durch Ge­brauch, das heißt, ihre Entwicklung ist abhän­gig davon, dass wir mit Heraus­forde­rungen kon­frontiert werden, die unsere Fähigkeiten fordern, aber nicht über­fordern. Viele Kinder finden zu wenige solche Lerngelegenheiten in der Umwelt, in der sie aufwach­sen (Lind 2006). Eltern geben ihren Kindern solche Lern­gelegenheiten, soweit sie die Zeit dazu finden und das tun können. Es tun eher die Eltern, die ihrerseits genügend Bil­dung ge­nießen durften (Speicher 1994). Die Entwicklung von Moral­kompetenz ist daher bei den meisten Kindern auf die Hilfestellung durch die Schule ange­wiesen.

Offenbar leisten das viele Schulen und Lehrpersonen bei uns, obwohl dieses „Fach“ bis heute weder in der Lehrerausbildung noch im Stundenplan vorkommt. Umfang und Qualität von Schul­bildung ist der mit Abstand stärkste Faktor für die Entwicklung der Moralkom­pe­tenz. Zusammen­hänge mit sozialer Schicht, kulturellem Hintergrund und Geschlecht, wie sie manchmal berichtet werden, sind dagegen deutlich geringer und verschwinden oft, wenn man den Anteil, den Bildung an diesem Zusammenhang hat, heraus rechnet (Lind 2002).

Angesichts der großen Herausforderungen unserer heutigen Zeit (wie soziale Ungleich­heit, tech­­nischer Wandel, Immigration, Inklusion von Behinderten, Umweltverschmutzung, Arten­ster­ben, bewaffnete Konflikte, Terrorismus, Fremdenfeindlichkeit, Drogensucht) reichen die Gele­gen­­­heiten zur moralisch-demokratischen Entwicklung, die Schulen heute bieten, jedoch nicht aus und sie sind nicht nachhaltig. Sie reichen nicht aus, weil sie meist vom individuellen Einsatz der Lehrer und von den Freiräumen abhängen, die Leistungsdruck und Schulaufsicht ihnen lassen. Viel zu viele Schüler haben am Ende der Schulzeit noch nicht einmal das Minimum an Moral­kom­­petenz erreicht, das notwendig ist, um Probleme und Kon­flikte im Alltag durch Denken und Diskussion zu lösen.

Die Moralerziehung an unseren Schulen ist auch nicht nachhaltig. Viele Schüler erreichen nicht den Grad an Moralkompetenz, der notwendig ist, um später alleine Lern­ge­­le­gen­heiten aufzusuchen und sich dadurch selbst weiter zu entwickeln. Menschen mit ge­rin­ger Moral­kom­petenz empfinden viele Entscheidungssituationen nicht als Lerngele­gen­hei­ten, sondern als be­droh­­­­­lich, weil diese sie überfordern. Die Vermeidung solcher Gelegen­hei­ten aber lässt ihre Moral­kompetenz weiter verkümmern. Dieses Regressionsphänomen findet sich bei fast allen Kindern, die weniger als zwölf Jahre Schulbildung bekommen haben (Lind 2002). Bei Er­wach­se­nen treten Re­gressionen der Moralkompetenz dann auf, wenn sie in ihrem Lebensraum zu wenig Gelegen­heit zu deren Gebrauch bekommen, wie das oft bei Straf­­ge­fangenen (Hem­merling 2014), aber auch bei Medizinstudierenden (Schillinger 2006) der Fall ist.

Moralisch-demokratische Kompetenz wächst nicht von allein

Die Forschung zu Moral- und Demo­kra­tiepsychologie der letzten Jahrzehnte hat wichtige neue Erkenntnisse über die Natur, Mess­barkeit, Relevanz, Ent­wick­lung und Lehrbarkeit der Moral erbracht, die den Weg für eine neue Ausrichtung der Demokratie-Erziehung wiesen (Lind 2002; 2015; 2017a; 2017b). Wir wissen jetzt, dass für demokratisch kompetentes Verhalten zwei verschiedene Aspekte moralischer Gefühle wichtig sind: Zum einen der zentrale Aspekt der Orientierung. Die Orientierung an demokratische Moralprinzipien wie Gerech­tigkeit, Freiheit und Kooperation ist für moralisches Verhalten unabdingbar. Sie muss uns jedoch nicht beschäftigen: Sie ist uns aber ange­boren und tief in unseren Gefühlen ver­ankert – so dass sie uns nicht erst durch Erzie­hung ver­mit­telt werden muss. Zum anderen ist es der kognitive Aspekt der Fähigkeit, gemäß solcher Orientierungen zu handeln. Diese ge­fühlten Moralprinzipien sind mäch­tig, aber sie reichen nicht aus, um richtige Entscheidungen zu treffen. Sie sind meist sehr unbestimmt und leicht in die Irre zu führen und sie bringen uns oft in Dilemma-Situationen, in denen sich jede denk­bare Entscheidung als moralisch falsch herausstellt.

Zum anderen ist für das Zusammenleben in der Demokratie Moralkompetenz wichtig, die wir definieren als die Fähigkeit, Probleme und Kon­flikte auf der Grund­lage von (gefühlten) moralischen Prin­zipien zu lösen, und zwar durch eigenes Denken und durch Diskussion mit Anderen, also ohne Gewalt, Betrug oder Unterwerfung unter Andere (Lind 2016) Wie hoch oder niedrig unsere Moral­kompe­tenz ist, ist uns selten direkt bewusst. Ihre Höhe kann also nicht einfach abgefragt wer­den. Sie zeigt sich aber im Verhalten. Zum Beispiel zeigt sie sich sehr klar in Diskus­si­onen, wenn Teil­nehmer die Argumente von Unterstützern und Gegnern be­urteilen. Die meisten Menschen beurteilen Argu­mente nur nach deren Übereinstimmung (oder Nichtüber­einstimmung) mit der eigenen Meinung. Es fällt ihnen schwer, sie nach ihrer mora­lischen Qualität zu beurteilen, was aber unverzichtbar für einen demo­kratischen Diskurs ist (Habermas 1990). Der Grad, mit der Menschen die Argu­mente Anderer – unabhängig von ihrer Meinungskonformität – nach ihrer moralischen Qualität beurteilen kön­nen, hat sich als ein guter Indikator für Moralkompetenz erwiesen (Keasey 1974; Lind 2015).

Welchen Ein­fluss diese Fähigkeit auf unser Verhalten hat, konnte bis vor kurzem wis­sen­schaftlich nicht erforscht werden, weil dazu geeignete Instrumente fehlten. Die objektiven Messinstru­men­te, die uns vorlagen, waren ungeeignet (Lind 2015). Sie erlaubten nur fest­zu­stellen, wie gut das indi­vidu­elle Ver­halten bestimmte äußere, soziale Normen erfüllt. Sie er­laubten aber nicht festzu­stel­len, wie gut es den inneren Moral­prinzi­pien des Einzelnen ent­spricht. So genannte qualitative Methoden wie Kohl­bergs klinische Interview-Methode, konnte man inneren Beweg­gründen nach­gehen; aber sie waren nicht objektiv genug, um sub­jektive Verzerrungen der Daten durch den Forscher ausschließen zu können (Lind 1989).

Mit Hilfe des Moralische Kompetenz-Tests (MKT) ist es möglich geworden, moralisch-demokratische Orientierung und Kompetenz sowohl gültig als auch objektiv zu messen (Lind 2015, Kapitel 4). Der MKT macht beide Aspekte des Antwortverhaltens durch ein mehrfak­torielles Test-Design sichtbar und messbar. Der MKT gibt zwei Dilemma-Geschich­ten vor und lässt die Be­frag­ten eine Reihe von Argumente für und gegen die Entscheidungen be­urteilen. Die Argumen­te sind so gewählt, dass sie jedes eine bestimmte moralische Orientie­rung repräsentiert. Das Muster der Antworten auf den MKT lässt dadurch erkennen, ob und inwieweit die Befragten fähig sind, Argu­mente nach ihrer moralischen Qualität zu beurteilen, statt nach ihrer Meinungskonfor­mität.

Die Forschung mit Kohlbergs Interview-Methode und mit dem MKT hat übereinstim­mend ergeben, a) dass diese Fähigkeit sehr ungleich verteilt und insgesamt sehr niedrig ist, b) dass sie – wie das bei Fähigkeiten der Fall sein muss – nicht nach oben simuliert werden kann und c) dass sie kausal mit verschiedenen Demokratie-relevanten Verhaltensweisen und Fähig­keiten verknüpft ist (vgl. u. a. Kohlberg 1995; Lind 2015). Moralkompetenz bestimmt zum Beispiel in hohem Maße, ob Men­schen einen Ver­trag einhalten, ob sie in Prüfungssituationen ehrlich sind, ob sie ihre Lebens­probleme ohne Rück­griff auf Drogen zu lösen versuchen, ob sie Verbrechen anzeigen, auch wenn ihnen da­durch Nachteile drohen, ob sie Menschen in Not helfen, ob sie Anordnungen von Autoritäten kri­tisch prüfen, bevor sie ihre Anordnungen aus­zu­führen, ob sie in Dilemma­situationen schnell eine Lösung finden, ob sie Gewalt zur Durch­setzung ihrer politischen Ziele ein­setzen, und ob sie sich aktiv für die Einhaltung demokra­ti­sche Grundrechte einsetzen. Neue Stu­dien zeigen zu­dem, dass Menschen mit hoher Moral­kom­petenz sich Fakten besser merken kön­nen, bessere Noten in Mathe und Deutsch und eine bessere Durchschnittsnote im Abitur haben. Besonders wichtig für das Zusammenleben in einer Demokratie ist auch der Befund von Wasel (1994), dass Menschen die Moralkompetenz anderer Menschen umso genauer einschätzen können, je höher ihre eigene Moralkompetenz ist. In gewissem Sinne stimmt es also, dass ein Volk die Re­gie­rung hat, die es “verdient”. Aber auch das Umgekehrte scheint zuzutreffen: Wenn eine demo­kratische Regie­rung die Bildung ihrer Bürger vernachlässigt, bekommt sie ein Volk, das sich nach Autorität sehnt.

Moralkompetenz bedarf, wie unsere Muskeln, der Entwicklung durch Gebrauch. So wie unsere Muskeln sich nur entwickeln, wenn sie benutzt werden, entwickelt sich offen­bar auch diese Kompetenz nur in dem Maße, wie sie benutzt wird. Dabei spielen Zahl und Art der Ge­legen­hei­ten, die wir in unserer Umwelt vorfinden, eine entscheidende Rolle. Es sollten nicht zu wenige, aber auch nicht zu viele, nicht nur einfache, aber auch keine zu starken Probleme und Konflikte sein, die unsere Moralkompetenz auf die Probe stellen. Wo der optimale Be­reich liegt, schiebt sich, ähnlich wie auf anderen Gebieten, mit zunehmender Entwicklung der Moral­kompetenz in Richtung höherer Herausforderungen hinaus. Ab einem bestimmten Ent­wicklungs­stand ist der Einzelne selbst in der Lage, geeignete Lerngelegen­heiten aufzu­suchen und seine Moral­kompetenz selbst zu trainieren. Um diesen Entwicklungs­stand zu erreichen, sind die meisten Menschen, wie schon erwähnt, auf eine gute und aus­reichend lange Schul­bildung angewiesen. Was „gut“ heißt, wird nun näher zu untersuchen sein.

Der Autor
Georg Lind. Foto: Glenda Lind

Dr. Georg Lind, emeritierter apl. Professor der Psychologie, forscht und lehrt seit vier Jahrzehnten zur Frage, was Menschen dazu befähigt, Probleme und Konflikte durch Denken und Diskussion zu lösen, und wie man diese Fähigkeit messen und effektiv fördern kann. Er hat den Moral Competence Test (MCT) zur Messung dieser Fähigkeit und auch die Konstanzer Methode der Dilemma-Diskussion (KMDD), sowie ein Konzept zur Vermittlung dieser Methoden an Lehrkräfte entwickelt. Seine Methoden werden bereits weltweit eingesetzt, aber noch zu wenig, um die Demokratie nachhaltig zu sichern. Infos zu Literatur, Symposien und Fortbildung finden sich auf seiner Webseite: www.uni-konstanz.de/ag-moral/

Kontakt: georg.lind@uni-konstanz.de

Die rechtsstaatliche Demokratie ist eine hoch komplexe Staatsform, deren Regeln erlernt werden müssen – aber wie?

 

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xxx
5 Jahre zuvor

Nur als Ergänzung: Die so genannten Gutmenschen bezeichnen die kritisch denkenden oder konservativeren Menschen sehr häufig direkt als rechtsextrem oder rechtsradikal. Siehe z.B. Bernd.

Moral ist immer eine Sache des Standpunktes. Was soll denn genau vermittelt werden? Das kann sich je nach aktuellem Mainstream und Regierung ganz schnell ändern. Lehrpläne sind bekanntlich so träge, dass sie gut und gerne zwei Legislaturperioden unverändert überstehen. In der heutigen schnelllebigen Zeit ist das sehr viel.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Bezeichnend, dass für Sie und die neue Rechte überhaupt Moral eine Frage des Standpunktes ist. Nicht zu lügen, das sollte eigentlich als moralisches Prinzip jedem klar sein – wird aber täglich von Leuten wie Trump mit Füssen getreten. Auch dass man nicht auf Schwächere losgeht, bekommen schon Kindergartenkinder vermittelt, ist aber an Leuten wie Ihnen, xxx, völlig vorbei gegangen. Nur so ist Ihre immer wieder hier vorgebrachte Hetze gegen gesellschaftliche Minderheiten zu erklären. Überhaupt: sich als Staatsbürger (und sogar Staatsbediensteter) verantwortlich in der Öffentlichkeit zu verhalten und nicht die vorhandene Gewaltbereitschaft von Extremisten mit anonym vorgebrachter Hetze gegen Menschen, die sich nicht wehren können, noch weiter anzuheizen, gehört zum kleinen Einmaleins der politischen Moral. Aber Leute wie Sie sind ja sogar noch stolz darauf, „politisch inkorrekt“ zu sein. Da wundert einen nichts mehr.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Immerhin sind Sie, Bernd, so flexibel, sich mehr als eine Moral zu erlauben
und mehr als einen Standard an den Tag zu legen.

Muss ich mir eigentlich Sorgen um Ihren steifen Hals machen, weil sie Ihren Kopf nicht mehr nach vorne oder links drehen können? Von den Seiten kriegen Sie ja nichts mit.

In politischen Dingen empfehle ich den folgenden Artikel:

https://m.tagesspiegel.de/berlin/lafontaine-und-wagenknecht-sehnsucht-nach-schutz-durch-den-staat-ist-nicht-rechts/22631826.html

Die Linkspartei scheint langsam einzusehen oder bereits eingesehen zu haben, dass es keinen Rechtsruck, sondern eine Linksflucht gibt, u. a. ausgelöst durch das Gutmenschentum.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Mit einem angeblichen Notstand begründen auch Terroristen wie die RAF oder der NSU ihre Gewalttaten. Wenn Sie das Thema Sicherheit bemühen – Fakt ist: Kriminalität geht in Deutschland so stark zurück wie seit 1993 nicht, trotz der Weltuntergangsszenarien von AfD und Leuten wie Ihnen.

Und damit wären wir wieder bei der politischen Moral – bei Lüge und Wahrheit nämlich.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article175679108/Polizei-Statistik-Kriminalitaet-geht-in-Deutschland-so-stark-zurueck-wie-seit-1993-nicht.html

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich zitiere mal aus dem von Ihnen verlinkten Artikel:

„Was bei der Gewaltkriminalität deutlich wird: Sie unterliegt Schwankungen. In den Jahren 2003 bis 2007 war die Gewaltkriminalität gestiegen, ab 2008 bis 2014 war sie rückläufig und ab 2015 wieder gewachsen.

[…]

Die Zahl der Tatverdächtigen sank laut der Statistik um 10,5 Prozent auf 2,11 Millionen. Davon waren 736.265 Personen, die nicht die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen (minus 22,8 Prozent) – insgesamt 300.680 Zuwanderer befanden sich darunter. Ihre Zahl ging um 40,7 Prozent zurück. Als Zuwanderer gelten in der PKS Asylbewerber, Kontingentflüchtlinge, Geduldete, Menschen mit „unerlaubtem Aufenthalt“, Schutz- und Asylberechtigte.“

– Der Anstieg der Kriminalität ab 2015 korreliert zumindest mit dem Flüchtlingszuzug.
– Wir machen mal den Dreisatz und normieren die Anzahl Tatverdächtige auf eine Grundmenge von 1 Mio Menschen, um sie auch mal miteinander vergleichen zu können. Dann erhalten wir insgesamt 254500 Verdächtige, 19129 deutsche Verdächtige, 68250 ausländische Verdächtige und 221600 verdächtige Zuwanderer. Wegen mir können Sie die Anzahl ausländischer und zugewanderter Verdächtiger noch jeweils halbieren, weil die Neigung, diese zu verdächtigen tendenziell höher sein könnte als die von Biodeutschen, andererseits sind in den deutschen Verdächtigen alle mit deutschem Pass aber ausländischen Wurzen enthalten, was die Zahl der verdächtigen Deutschen nach derselben Logik ebenfalls nach oben verfälscht. So oder so ist die Wahrscheinlichkeit, als Passdeutscher verdächtigt zu werden, deutlich geringer als als Ausländer oder gar Zugewanderter.

Dieses Gefühl von Unsicherheit und die Tatenlosigkeit des Staates treibt die Menschen in die aus ihrer Sicht moralisch falsche Richtung.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

„Skandal! Deutschland immer sicherer!

Die Polizei teilt mit: Deutschland wird immer sicherer. Wutbürger und AfD-Wähler, ihr müsst jetzt ganz stark sein. Sicherheit soll Gefühlssache bleiben! Lasst euch das nicht durch Fakten kaputtmachen!“

Jakob Augstein auf „Spiegel online“: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/deutschland-gefuehlte-und-reale-kriminalstatistik-kolumne-a-1204345.html

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ehrlicher wäre folgendes:

Skandal: Deutschland wurde von 2016 zu 2017 sicherer, ist aber noch immer unsicherer als 2014, dem Jahr vor der Flüchtlingswelle.

Ignaz Wrobel
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Der „Moralapostel“ Georg Lind ist übrigens ein alter Bekannter von Hans Brügelmann, die sich vom Studium her kennen und gemeinsam publizieren und öffentlich auftreten. Er steht übrigens hier auf dem Listenplatz Nr 110 von Brügelmanns Unterschriftenliste für eine Bildungsforum in dessen Sinne.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Ignaz Wrobel

Danke für die Info. Da wissen wir also, in welche Richtung der Hase laufen soll.

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Habt ihr was falsches geraucht ?

a
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Ich bitte um eine verbindliche Definition von „Schmähung“. Das Aufzeigen von sog. „Seilschaften“ kann nicht dazugehören, denn diese Seilschaften sind ein konstituierendes Element der Wissenschaft. Ohne Seilschaften gäbe es z.B. in Deutschland keine empirische Bildungswissenschaft in der jetzigen Form. Als „Schmähung“ würde aber gelten, wenn Behauptungen nicht stimmen, etwa über Ko-Autorschaft von Lind und Brügelmann..

E. S.
5 Jahre zuvor
Antwortet  a

Was Sie hier schreiben, Redaktion, geht aber wirklich zu weit. Es ist mies, Andeutungen zu machen, die bei den Lesern wildeste und hässlichste Spekulationen über Cavallieri anregen.
Sie stellen eine rhetorische Frage und reden dabei scheinheilig im Konjunktiv von „einladen würden“ zu Spekulationen, so als täten Sie das mit Ihrer Frage nicht längst.
Als sinnvolle und nachvollziehbare Antwort auf Cavallieris Kommentar kann ich Ihr „andeutungsvolles Geraune“, das Sie im Übrigen bei anderen scharf kritisieren (5. Juni 2018 at 15:22), auch nicht empfinden. Ich kann nur ein Interesse an der Weckung von Misstrauen gegenüber Cavallieri sehen.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  a

Hier im Forum kenne ich niemanden persönlich. Mit „Seilschaften“ waren die üblichen wissenschaftlichen Seilschaften gemeint, also Leute aus einer bestimmten wiss. „Schule“, die sich gelegentlich in einer gewissen Häufung dann in Kommissionen zusammenfinden. Beispielsweise entstammen alle führenden Leute in der sog. „Bildungswissenschaft“ dem Max-Planck-Institut in Berlin und sind durch Ko-Autorschaft miteinander verbunden. Solche Verbindungen aufzuzeigen ist ganz normal und stellt keine Beschimpfung oder Schmähung dar (Ich fragte doch nur, was „Schmähung“ in diesem Sinne sein soll). Mit etwa Mühe kann das jeder selbst machen. Zur Person von Lind hatte ich übrigens gar nichts gesagt, das war Ignaz Wrobel. Die Frage ist eher, ob das stimmt. Ich kenne ihn sonst überhaupt nicht.
Was den Hass der Redaktion gegen mich begründet haben mag, verstehe ich nicht. Ich vermühe mich um vernünftige Begründungen und ebensolche Zitate mit Links anstatt Emotionen mitzuteilen. Ich war wohl der einzige, der mal Links zu PISA-Berichten oder solche aus der original islamischen Community hier angegeben hat (z.B. Zentralrat). Wenn ich irre oder unangemessen formuliere, möge man das aufzeigen, aber bitte konkret, nicht vage. Und nicht jeden Satz, den irgendjemand hier schreibt, muss man auf die Goldwaage legen. Sonst hätte man wohl viel zu tun.

bolle
5 Jahre zuvor
Antwortet  a

@Redaktion
Welche Goldwaage, auf die jeder Leserbriefschreiber seine Worte legen soll, ist eigentlich gemeint? Normalerweise ist es die Waage der Netiquette-Regeln, doch Sie scheinen auf eine andere Wert zu legen.
Klar gefragt: Geht es um erwünschte und unerwünschte Meinung, egal, ob sachlich begründet oder nicht?
„Stammtisch in der Kneipe“ und „öffentliche Bühne“ sagen mir nicht viel. Ich brauche nähere Angaben über die Bühne und für welche Auftritte sie gedacht ist.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  a

Liebe Redaktion, die Regeln dürften allgemein bekannt sein. Nicht nur ich bitte Sie darum, dieselben Maßstäbe bei allen Schreibern anzusetzen. Vielen Dank dafür.

bolle
5 Jahre zuvor
Antwortet  a

Danke für die Antwort, Redaktion. Die zivilisierten Umgangsformen sind mir schon klar. Wo aber haben Cavallieri und andere, die bereits vor ihm abgemahnt wurden, dagegen verstoßen?
Ich erwarte jetzt keine Antwort mehr, Sie haben sich genug Mühe gegeben, Rede und Antwort zu stehen.
Mir gibt schlicht und einfach zu denken, dass ich mit meinem Unverständnis keineswegs alleine dastehe und hier immer wieder dieselben Klagen über Ungleichbehandlung auftreten.
Gäbe es nicht einige Leserbriefschreiber, die andere ungerügt und ungelöscht beschimpfen und denunzieren dürfen, wäre die Sache einfacher.
Ich kann xxx nur unterstützen: Legen Sie bei allen Schreibern denselben Maßstab an! Dann haben unschöne Vermutungen über Ihre Neutralität und Unabhängigkeit keine Grundlage mehr.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Redaktion

Dann legen wir doch mal diesen Satz hier auf die Goldwaage, der weiter oben steht:
„Auch dass man nicht auf Schwächere losgeht, bekommen schon Kindergartenkinder vermittelt, ist aber an Leuten wie Ihnen, xxx, völlig vorbei gegangen.“
Oder weiter unten: „Und meiner Meinung nach verwenden Sie die Diktion der Unmenschen.“
Das sind also keine Schmähungen? Aber wenn man Ko-Autoren benennt, ist es eine Schmähung?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Oder legen wir das hier vom 20.1.2017 zum Geschichtslehrer Höcke auf die Goldwaage:
„Mal ernst gefragt: Für wie blöd, Jürgen, halten Sie und Ihresgleichen die Menschen in diesem Land? Und, ja, da passt der Kontext, den Sie hier aufreißen – vom angeblich zu stark beachteten Holocaust nahtlos zu den angeblichen Kosten von Migranten in der Sozialversicherung. Was für eine braune Brühe, in der Sie hier schwimmen.“
Ich habe das Gefühl, die Goldwaage ist nicht gut geeicht.

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Ein aktueller Text, für den Sophie Passmann von Spiegel Online die Verantwortung übernimmt:

„Alexander Gauland bekommt in Zukunft weniger Sendezeit. Die ARD-Show ‚Hart aber fair‘ hat angekündigt, ihn nicht mehr als Talkgast einzuladen, nachdem der AfD-Politiker sich in einer Rede dermaßen ahistorisch und menschenverachtend geäußert hatte, dass ich große Unlust verspüre, ihn hier zu zitieren.

Der Ausschluss ist die richtige Entscheidung, denn Gauland hat spätestens mit dieser Entgleisung bewiesen, dass er weniger Bereicherung als Gefahr für einen klugen Diskurs in einer Live-Talkshow sein kann.

Dennoch wird er weiterhin in unserer Öffentlichkeit stattfinden. Und auch das ist gut so. Denn Medien haben zwar nicht die Pflicht, profilierten Rassisten eine Bühne zu bieten, genauso wenig aber müssen sie geschlossen eine Entscheidung treffen oder gar konspirativ den Boykott eines Politikers besiegeln.

Jede Entscheidung, die von allen Medienhäusern in Deutschland gleichermaßen getragen und durchgesetzt wird, sollte uns ohnehin mehr als widerlich vorkommen.“
http://www.spiegel.de/plus/sophie-passmann-ueber-die-afd-zu-schweigen-ist-keine-option-a-86263d67-1fc8-4898-b528-deb7e734b0f7

ysnp
5 Jahre zuvor

Dann sollen einmal Medien, Politiker und weitere Menschen des öffentlichen Lebens Moralkompetenz beweisen und sich nicht von anderen Interessen leiten lassen; da wäre schon viel gewonnen. Der Mensch lernt nämlich viel durch Vorbilder.

Ein Gutmensch ist meiner Meinung nach, der das Gute im anderen sieht und viel Gutes tun will bis hin zur Selbstaufgabe (so weit soll es dann doch nicht gehen), das hat nichts mit politischem Denken zu tun. Eine Gutmenscheinstellung würde allen besser stehen als eine ständige Ich-Bezogenheit.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  ysnp

Meiner Meinung nach verwechseln Sie einen Gutmenschen mit einem guten Menschen.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Und meiner Meinung nach verwenden Sie die Diktion der Unmenschen.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Mag sein, ich verstecke mich aber nicht hinter PC-Geschwurbel, das an den Ängsten in der Bevölkerung weit vorbei geht.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

An den Ängsten der Bevölkerung – oder an Ihren persönlichen Ängsten? Wer sind Sie denn, dass Sie für „die Bevölkerung“ hier sprechen?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Urplötzlich weiß Bernd wieder, was Sache ist. Schließlich wurde Gauland erwähnt. Aber was ist seine Meinung zu der Petition von Brügelmann & Co in der anderen Diskussionsrunde („das Übel bei der Wurzel packen“) ? Da geht es nicht nur um Moral, sondern auch um mögliche Schulreformen. Für Lehrer hat das viel mehr Relevanz als Sprüche über Gauland und Gutmenschen.

Cavalieri
5 Jahre zuvor

Moral und Politik passen generell nicht gut zusammen. Wir sind für den Frieden und liefern Panzer an die Türkei und an Saudi-Arabien. Wir wollten die Fußball-Weltmeisterschaft und haben Bestechungsgelder dafür hingenommen. Wir haben hochbezahlte Manager, die dann Mogel-Software in Dieselautos einbauen lassen, und die Behörden schauen zu. Wir regen uns auf über die Wortwahl von Gauland (Oppositionspolitiker, früher CDU), aber nicht gleichermaßen über die von Trump (amtierender Präsident). Die Linkspartei hat sich heftig aufgeregt, dass AfD-Leute angeblich Flüchtlinge erschießen wollten, wie unmoralisch. Das dabei diskutierte Szenario war aber nach meiner Erinnerung nur dasjenige, dass ein paar Grenzsoldaten von 1000 Flüchtlingen regelrecht überrannt zu werden drohten. In der DDR war es umgekehrt: Ein paar Grenzsoldaten beobachteten, wie sich ein einsamer und unbewaffneter Flüchtling näherte. Dann haben sie ihn abgeknallt wie ein Wildschwein. Das hat die Vorgängerpartei der Linkspartei im Namen des Sozialismus („die Internationale erkämpft das Menschenrecht“) angeordnet. Herr Bartsch war noch Mitglied der SED. Auf welcher Seite ist nun die Moral, frage ich mich. Bei der Linkspartei kann ich sie jedenfalls nicht verorten. Bei Gauland nach seiner kritisierten Äußerung auch nicht. Aber wo ist die Moral in der Politik? Wer hat die „Moralkompetenz“?
Zum Vergleich: Im Privatleben hat ein Hausbesitzer das Recht, Eindringlinge abzuwehren, aber er hat nicht das Recht, Leute in seinem Haus gegen ihren Willen einzusperren. Das macht also einen moralischen Unterschied.

anonymus
5 Jahre zuvor

Von „Moralkompetenz“ die Rede. Was ist das?
Der Moralbegriff ist weitgehend ungeschützt und wird je nach Zeitgeist und persönlicher Meinung mit Inhalt gefüllt. Ich fände es gefährlich, wenn in der Schule Moralvorstellungen Eingang fänden, die von Parteien, Lobbygruppen und sonstigen Interessenvertretern bestimmt werden.
Mir ist unwohl bei der Behauptung, dass es bei „Demokratie-Erziehung“ auf eine „Moralkompetenz“ ankommt, die fragwürdige Experten dann mit ihren Vorstellungen einfärben.
Würde heute nicht ständig und nach meinem Empfinden oft missbräuchlich mit Moral argumentiert, um Recht zu bekommen und seinen Willen durchzusetzen, wäre ich womöglich weniger misstrauisch und würde eine wohlklingende „Vermittlung von Moralkompetenz“ naiv und blauäugig gutheißen.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  anonymus

Was der Autor unter Moralkompetenz versteht, steht in seinem Text – ganz vorne.

Wenn für Sie „der Moralbegriff weitgehend ungeschützt und je nach Zeitgeist und persönlicher Meinung mit Inhalt gefült wird“ – was vermitteln Sie denn dann Ihren Kindern?

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

„Moralkompetenz ist eine sehr gut erforschte Fähigkeit, die einfach zu messen ist.“
So steht es oben. Wenn das so ist, sollte man vielleicht mal die Moralkompetenz aller Staatspräsidenten und Regierungschefs nachmessen und dann ein Ranking aufstellen? Oder dasselbe für die Bundestagsabgeordneten (nach Parteien sortiert) oder auch für die Kultusminister? Wer traut sich, das Ergebnis vorherzusagen?

anonymus
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Meinen Kinder vermittle ich das, was ich selbst für moralisch gut und richtig halte und nicht das, was Sie mir und anderen nicht nur freundlich vorbeten, sondern auch mit aller Macht der Unfreundlichkeit um die Ohren hauen.
Noch lasse ich mir von meinem Gewissen sagen, was gut oder böse ist und nicht von zeitgenössischen Pharisäern und Tugendwächtern.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  anonymus

Und woher nehmen Sie das, was sie selbst für moralisch gut und richtig halten – wenn doch alles beliebig ist?

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor

“Es sind immer die Moralisten, die das meiste Unheil anrichten”, wusste schon Max Frisch, der Autor von „Biedermann und die Brandstifter“.

Bernd
5 Jahre zuvor

Skurril, sich ausgerechnet auf Max Frisch zu berufen, um Rechtspopulismus zu rechtfertigen. Lesen Sie mal „Andorra“ – kurzgefasst:

„Ein junger Mann wird so lange in ein Korsett von Vorurteilen gezwängt, bis er diese bis zur Selbstzerstörung verinnerlicht hat: Hass und Selbsthass erschaffen ein Zerrbild, gegen das alle Fakten der Welt machtlos sind. Es siegen nur Wahnsinn und Tod. „Andorra“, 1961 von Max Frisch als Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus auf die Bühne gebracht, ist in einer postfaktischen Zeit voller erstarkenden Ressentiments gegenüber Fremden brandaktuell.“

Quelle: https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/max-frischs-andorra-der-hass-in-postfaktischen-zeiten-id210784939.html

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

„Ein junger Mann wird so lange in ein Korsett von Vorurteilen gezwängt, bis er diese bis zur Selbstzerstörung verinnerlicht hat: Hass und Selbsthass erschaffen ein Zerrbild, gegen das alle Fakten der Welt machtlos sind.“

Das kann man genauso auf Sie, Bernd, beziehen. Sie sehen sich von allen Seiten bedrängt, ihre Vorurteile gegenüber Andersdenkende haben in Ihnen ein Zerrbild erschaffen, gegen das alle Fakten der Welt machtlos sind. Die PKS, nach der die Kriminalitätsrate von 2017 trotz Rückgang noch immer über der von 2014 liegt, und die Linksflucht sind nur zwei Beispiele dafür.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Au weia – besser Sie unterrichten nicht das Fach Deutsch.

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

„Wer Ohren hat der höre“. XXX ist Mathematiklehrer, denn das schrieb er schon des Öfteren.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Richtig, Herr AvL, und als Mathematiker sehr geradeaus mit einer gehörigen Portion Fachidiotie im positivsten Sinne, weswegen der allgemeine Niveauverfall mir am meisten aufstößt. Im Fach Mathematik dürfte dieser noch deutlich eklatanter ausfallen als in den Sprachen oder Gesellschaftswissenschaften. Ich gebe allerdings zu, dass materialgestütztes Schreiben informierender Texte als Abiturthema in Deutsch schon arg grenzwertig sind, weil da schon gesunder Menschenverstand und hohes Textverständnis zum Bestehen der Klausur zum guten Teil ausreichen können.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Fachidiotie möchte ich unterstreichen.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Ich werte das mal als Kompliment. Ich kann nämlich vollkommen emotionslos Mathematik betreiben und Statistiken lesen. Von welchem Fach Sie sind, wissen wir momentan noch immer nicht, Polemik und Doppelmoral haben Sie aber drauf. Hut ab.

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Extra für Sie, Bernd: „Im Zentrum von Frischs Schaffen steht häufig die Auseinandersetzung mit sich selbst, wobei viele der dabei aufgeworfenen Probleme als typisch für den postmodernen Menschen gelten: Finden und Behaupten einer eigenen Identität, insbesondere in der Begegnung mit den festgefügten Bildern anderer […]

Vor allem mit […] den Parabeln Biedermann und die Brandstifter, von Frisch als ‚Lehrstück ohne Lehre‘ betitelt, und Andorra feierte Frisch seine größten Bühnenerfolge. Sie gehören zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Theaterstücken.
Dennoch blieb Frisch unzufrieden wegen der Missverständnisse, die ihre Aufnahme begleitet hatten.
In einem Gespräch mit Heinz Ludwig Arnold wandte er sich explizit gegen die gleichnishafte Parabelform: ‚Ich habe einfach festgestellt, daß ich durch die Form der Parabel mich nötigen lasse, eine Botschaft zu verabreichen, die ich eigentlich nicht habe.’“
https://de.wikipedia.org/wiki/Max_Frisch

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor

P.S. Mit keinem Wort habe ich Rechtspopulismus gerechtfertigt. Aber diese Tatsache passt in ihr „festgefügtes Bild“ von der Welt und den Menschen, die sie bevölkern, vermutlich einfach nicht hinein.

anonymus
5 Jahre zuvor

Und jetzt stellen Sie sich vor, von solchen Welt- und Menschenmalern wird eine „Demokratie-Erziehung“ durch „Moralkompetenz“ unterstützt und vermutlich wesentlich beeinflusst.
Da kann einem doch nur noch himmelangst und bange werden.

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor

Wohl wahr…

xxx
5 Jahre zuvor

Gerne würde ich mal Mäuschen spielen, wenn Bernd auf einem Elternabend den Moralapostel wie hier spielt und damit eine noch viel größere Front von diskutierenden Eltern gegen sich aufbringt. Rhetorisch geschult scheint er nicht zu sein, wenn man seine Argumente hier als Maßstab nimmt, die schnell oder sogar ohne viel Nachzudenken sofort widerlegt werden können. Noch spannender stelle ich mir das Gespräch vor, wenn er mal mit wirklich rechtskonservativen oder rechtsextremen Eltern diskutieren soll. Hier bei n4t sind es ja nur Lehrer, die dem Niveau- und Sittenverfall hinterhertrauern.

Bernd
5 Jahre zuvor

Sie haben’s einfach nur mal so reingeblasen – „aufmerksamer Beobachter“ und den Kontext, in dem hier diskutiert wird, völlig übersehen, klar. Genauso wie Gauland mit keinem Wort den Nationalsozialismus relativieren wollte und Höcke mit dem „Mahnmal der Schande“ natürlich in keinster Weise den Holocaust kleinreden wollte. Und Moral in der Politik ist völlig egal, ja schädlich – wie man an Trump sieht, der America wieder great macht und sich dabei vor allem das Geld in die eigene Tasche schaufelt. Yeah.

Aufmerksamer Beobachter
5 Jahre zuvor

Es ist schon ein starkes Stück, dass man sich hier im Forum von jemandem wie Bernd als Sympathisant von Gauland und Höcke bezeichnen lassen muss, wenn man darauf hinweist, dass Max Frisch vehement gegen ein ständiges Moralisieren in jedweder Hinsicht (Moral=Thema des obenstehenden Artikels) eingetreten ist.

Gleichzeitig findet die Redaktion offensichtlich (siehe ihren Kommentar weiter oben), dass man allein durch den Hinweis auf seine freundschaftliche Nähe zu Herrn Brügelmann den Autor des obenstehenden Artikels, Herrn Lind, „schmähen“ kann.

Sehr interessante Einlassungen, die wir da zu lesen bekommen…

m. n.
5 Jahre zuvor

Der Himmel bewahre uns vor einer „Demokratie-Erziehung durch Moralkompetenz“!
Die schlimmsten Massenverbrechen in der Menschheitsgeschichte wurden u. a. mit Anstand, Ehre und Moral begründet.
Ich traue allen Machthabern zu, auch denen in Demokratien, den Menschen das Hirn mit selbstgestrickter Moral zu waschen und ihnen bei bestimmten Themen den Verstand zu vernebeln.
Wer weiß, wie „Moralkompetenz“ letztlich aussieht und womit der Nachwuchs berieselt wird.
Mir kommen in Diskussionen gerade Leute, die gern mit Moral argumentieren, besonders rechthaberisch und aggressiv gegen Andersdenkende vor.
Sie würden vermutlich eine „Demokratie-Erziehung durch Moralkompetenz“ begrüßen.
Mir bereitet sie nur Sorgen.

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  m. n.

Auch an Sie die schlichte Frage: Welche Werte vermitteln Sie denn Ihren Kindern?

m. n.
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Die „schlichte“ Frage hat’s Ihnen wohl angetan. Gehen Sie doch mit gutem Beispiel voran und zeigen Sie uns die Werte, die SIE Ihren Kindern vermitteln und die ich an der Art und Weise Ihres langen und häufigen Auftretens und Umgangs mit anderen hier als authentisch empfinde!

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

@Bernd, wenn Sie nicht ständig so rumgiften würden, anderen rechtpopulistisches Denken vorwerfen würden, dann kämen Sie deutlich besser rüber.
So verschrecken Sie alles und jeden, der andere Meinungen vertritt.
Sinnloses Beschimpfen macht gar keinen Sinn.
„Was du nicht willst ,das man dir tut, das füg´auch keinem andern zu.“

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Und noch ein moralischer Spruch Jesu aus dem Neuen Testament:
„Du siehst wohl den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken im eigenen Auge siehst du nicht. Wenn du den Balken aus deinem Auge entfernst, dann wirst du deutlich genug sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders zu entfernen.“

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Wenn Sie hier schon den Himmel bemühen, AvL und mn: Wie sieht’s denn aus mit den christlichen Werten – etwa der Nächstenliebe? Oder der Geschichte von Sankt Martin? Oder, ums etwas aktueller zu machen, dem Diktum der beiden Kirchen in Deutschland, Flüchtlingen in Deutschland zu helfen – und nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit öffentlich über sie herzuziehen?

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

@Bernd
Das Neue Testament bitte, deren Grundlage sich auf eine 2000 jährige Vergangenheit beruft. Jeder hat einen anderen Himmel.
Und Sie gründen Ihr Himmelreich darauf, dass Sie so richtig Freude daran haben, andere zu provozieren und denen Ihre widersprüchlichen Moralvorstellungen mit der verbalen Keule um die Ohren hauen.

Cavalieri
5 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Sie vergessen, dass die Kirchen (entgegen dem, was die Bibel nahelegen mag) 1000 Jahre lang stets mit den Mächtigen gekungelt haben, auch mit dem Absolutismus, dem Wilhelmischen Reich und sogar dem Nationalsozialismus (Deutsche Christen), und zwar sogar schon vor 1933, wenn man diesem hier glauben mag:
http://www.zukunft-braucht-erinnerung.de/die-unruehmliche-rolle-der-evangelischen-kirche-im-dritten-reich/
Was die Kirchen heute so erzählen, kann ich daher nicht ernst nehmen. Der SPD-Genosse Bedford-Strohm passt sich einfach dem politischen Zeitgeist an.

AvL
5 Jahre zuvor

@Bernd
Nächstenliebe eben, die Sie meinen….

Bernd
5 Jahre zuvor
Antwortet  AvL

Wieso ich? Nein, die die Kirchen vertreten, übrigens auch der Papst: https://www.merkur.de/politik/papst-franziskus-fluechtlingskrise-zr-9763782.html

Oder gibt es jetzt auch schon eine AfD-Version der Bibel – in der Sankt Martin den Bettler als Sozialschmarotzer und Kriminellen beschimpft und vom Hof jagt?

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Der Papst Franziskus kommt doch in seinen Deutungen dem Inhalt des Neuen Testaments sehr nahe. Wo soll da das Problem sein. Die katholische macht im Moment eine Wandlung durch zu den ursprünglichen Werten, und diese Verbinden uns Menschen, statt uns zu spalten.
Was Cavalieri oben beschreibt stimmt leider auch und ist ein Teil der Kirchengeschichte, und so wurde Kirche zum Erhalt der Macht konstituiert, Andersdenkende verfolgt.

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  Bernd

Sie können aber auch Menschen besser erreichen, wenn Sie anders mit denen umgehen, daher das Gleichnis mit dem Stachel.

anonymus
5 Jahre zuvor

@xxx
Wie kommen Sie darauf, dass Bernd Lehrer ist?

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  anonymus

Ich naiver Mensch gehe einfach mal davon aus, weil sich jeder andere Berufszweig für diese Seite nicht interessieren dürfte. Alles andere geht in Richtungen, die mit demokratisch legitimierter Meinungsfreiheit in Diskussionsforen nichts mehr zu tun haben können, was ich für den Betreiber von n4t nicht hoffen möchte.

g. h.
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Ich denke, hier darf jeder lesen und kommentieren, z.B. auch Eltern. Das finde ich auch gut.
Bei Bernd bin ich sicher, dass er kein Lehrer ist. Seine Selbstauskunft war mal, dass er in der „Forschung“ tätig sei, ohne das Gebiet oder die Tätigkeit genauer zu benennen. „Forschung“ war ihm wohl nur wichtig.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  g. h.

„Forschung“ ist ja mittlerweile sehr viel und der Begriff „Wissenschaft“ wird mittlerweile sehr weit gefasst. Ich kann mir kaum vorstellen, dass seine „wissenschaftliche“ „Forschung“ den harten Kriterien der Naturwissenschaften stand hält. Aber er darf uns gerne in Form seiner Veröffentlichungsliste eines besseren belehren.

dickebank
5 Jahre zuvor

Was hat Rechtstatlichkeit als Grundpfeiler einer Demokratie mit Moral zu tun?

Wie schief das geht bzw. gehen kann sieht man bei der Frage für die katastrophe der Duisburger Loveparade. Moralische Schuld, strafrechtliche Tatbestände und zivilrechtliche Wiedergutmachung sind vollkommen unterschiedliche Stiefel.

Politik ist das Streben nach Macht bzw. dem Erhalt derselben – und da kann Moral sehr, sehr hinderlich sein. Politische Auseinandersetzungen müssen fair ausgetragen werden und nicht moralisch.

Populismus ist undemokratisch. Vox populi, vox Rindvieh.

bolle
5 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

Populismus soll undemokratisch sein? Ich habe noch keine Partei erlebt, die es nicht mit Populismus versucht hätte, besonders vor Wahlen. Beim Wahlvolk biedert sich doch jede mit populistischen Sprüchen an. Und alle Parteien nennen sich zugleich demokratisch.
Dass beim Streben nach Macht Moral sehr hinderlich sein kann, finde ich auch. Aber nur, wenn moralisch gehandelt wird. Moralische Phrasendrescherei und Forderung an andere verkaufen sich immer noch gut. Ich habe sogar den Eindruck, dass Heuchelei und Moralapostelei im Moment Hochkonjunktur feiern. Wer Recht bekommen will, muss für seine Position nur die Moral bemühen.

dickebank
5 Jahre zuvor
Antwortet  bolle

Wahlversprechen sind aber etwas Anderes als Populismus. Sie sind Absichtserklärungen. Wie ernsthaft diese Absichten sind, ist Sache der individuellen Wahlentscheidung.

omg
5 Jahre zuvor

Also wenn so was ist, dann mache ich die Tür zu, sage den Vorzimmerdamen, dass ich eine Arbeitsphase habe, trinke einen Kaffee. Das hilft immer und entschärft meine Antworten.
Egal nun wie, es wird erlaubt sein, sich an dem einen oder anderen Kommentar und auch an dem einen oder anderen Autor reiben zu dürfen und auch zu müssen.

Cavalieri
5 Jahre zuvor

Ich kann nur raten, den Begriff „Moralkompetenz“ mal bei einer Suchmaschine einzugeben. Ich sehe nur Verweise auf Konstanz bzw. Herrn Lind (KMDD) und dann noch das hier, wo Lind aber nicht einmal zitiert wird:
http://docplayer.org/68697039-Sozialkompetenz-als-moralkompetenz-theoretische-und-empirische-analysen.html#show_full_text
Irgendwas ist merkwürdig. Der Südkurier berichtete in einem Artikel über Lind mit dem Titel „Professor will Moral trainieren lassen“ und schrieb am Ende:
„Und in China darf er [Lind] inzwischen Demokratiekompetenz-Trainings geben.“

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Folglich ist der Begriff „Moralkompetenz“ entweder eine inhaltslose Floskel oder der Autor hat gewisse Absichten durch die Erfindung dieses Wortes. Im ersten Fall muss man sich fragen, weshalb er so viel Gehör findet (und damit auf Geld verdient), im zweiten Fall ist Lind politisch tätig. Wissenschaft hat aber durch und durch unpolitisch zu sein. So oder so gibt es ein Geschmäckle an der Sache.

AvL
5 Jahre zuvor
Antwortet  xxx

Belassen wir die Vermittlung von moralischen Werten lieber den Eltern, der Aufklärung dieser und den die Menschen verbindenden Religionen, deren Kern in der Regelung mitmenschlichen Verhaltens liegt.

Cavalieri
5 Jahre zuvor

Hier eine Geschichte aus älterer Zeit: Im Jahre 1972 trat der berüchtigte Radikalenerlass in Kraft, mitten in der Regierungszeit von Willy Brandt als Bundeskanzler. Gegen den Willen der SPD-Oberen wäre das ja wohl kaum möglich gewesen. Danach gab es eine Regelanfrage beim Verfassungsschutz, ob Bewerber für den öffentl. Dienst (besonders Lehrer und Uni-Bedienstete) auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung standen. Man arbeitete mit Fotos von (nicht verbotenen) Demonstrationen und ähnlichem. Das richtete sich eindeutig primär gegen die linken Studenten (theoretisch auch gegen rechts, aber da gab’s kaum was), und es traf viele Leute, die Lehrer werden wollten. Man sprach von „Berufsverboten“. Es traf auch honorige Leute, von denen keinerlei Gefahr ausgehen konnte. Auf welcher Seite war die Moral? Natürlich waren auch linke Lehrer, die in den Schulen angekommen waren, Einschüchterungen ausgesetzt. Man drohte mit Disziplinarverfahren. Alles, was links war, wurde geschmäht, und zwar nicht von rechten Parteien, sondern von staatlichen Institutionen und ganz allgemein in der Gesellschaft. Man stelle sich vor, ein linker Referendar geriet an einen Seminarleiter vom rechten SPD-Flügel oder von der CDU. Es gab teilweise eine Hexenjagd auf angeblich „linke“ Leute („geh doch rüber zu Ulbricht“). Die Bildzeitung titelte über die langhaarigen Studenten „lange Haare, kurzer Verstand“. Ich war auch mal auf solchen Demonstrationen und wurde wohl mehr durch Zufall verschont, oder man hielt mich für einen zu kleinen Fisch. Kretschmann war sogar richtig links organisiert. Fast alle Studenten waren damals links eingestellt. Von der Terminologie her könnte ich die meisten hier links überholen, wenn ich wollte 🙂
Aber die Zeiten haben sich geändert. Die Linken von damals haben sich dennoch durchgesetzt. Was früher links war, gehört heute zum Establishment. Die heutige CDU ist weiter links als die damalige SPD. Die Rolle der „linken Schurken“ von damals wird heute den „rechten Schurken“ zugewiesen, die man in der Nähe der AfD verortet. In beiden Fällen meine ich nicht den „harten Kern“ der wirklichen Aktivisten, sondern das diffuse Umfeld derer, die das (damals eher rechte, heute eher linke) Establishment in Frage stellen.
Beispiel: Wer altertümlichen religiösen Vorschriften aller Art widersprach, galt damals als „links“ und gilt heute als „rechts“, und das mit nahezu denselben Aussagen. Rudi Dutschke würde sich verwundert die Augen reiben, käme er nochmal wieder.

xxx
5 Jahre zuvor
Antwortet  Cavalieri

Und da wundern sich Kommentierende wie Bernd, dass die Leute von der politischen Linken fliehen und faseln etwas von einem Rechtsruck. Spontan würde ich vermuten, dass die heutige AfD in ähnlichen Größenordnungen schwebt wie die CDU von damals und weiter links steht als die CSU von damals. Ebenfalls überrascht es wenig, dass die Linksextremen von den etablierten Parteien weitgehend unbehelligt bleiben, weil sie politisch ja gar nicht so weit auseinander stehen.