Übersicht für Berufseinsteiger: Diese Schulformen gibt es.

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Lehre oder weiterbildende Schule? Solange Kinder schulpflichtig sind, sind die Ausbildungsschritte klar vorgegeben. Doch mit dem Ende der allgemeinen Schulpflicht stellt sich die Frage nach dem weiteren Verlauf der Ausbildung und welche Ausbildung das Kind für den Arbeitsmarkt der Zukunft bekommen soll. Viele entscheiden sich für ein Studium. Doch nicht jedes Kind kann sich für ein Studium begeistern und möchte stattdessen lieber einen Beruf erlernen.

Die klassische Variante zur Ausbildung in einem Beruf ist der traditionelle Weg des Lehrberufs. Bei diesem erlernt der Auszubildende im Rahmen eines Ausbildungsverhältnisses im dualen Bildungssystem eine qualifizierte berufliche Tätigkeit. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt dabei im Betrieb, wo der Auszubildende arbeitet und die beruflichen Fähigkeiten erlernt. Begleitet wird die betriebliche Ausbildung durch den Besuch der Berufsschule – die muss man jedoch konsequent von der Berufsfachschule trennen, sowohl formell als auch materiell.

Berufsfachschule und Berufsschule – zwei verschiedene Schultypen und ein gemeinsames Ziel

Wer eine Berufsschule besuchen möchte, muss als Voraussetzung einen anerkannten Lehrberuf ergreifen. Bei dem Besuch einer Berufsfachschule entfällt diese Bedingung. Umgekehrt müssen für den Eintritt in eine Berufsfachschule andere Bedingungen erfüllt werden, zum Beispiel ein bestimmter Schulabschluss. Eine Ausbildung im dualen Ausbildungssystem setzt nicht zwingend den Abschluss einer Hauptschule oder Realschule voraus.

Für den Besuch einer Berufsfachschule ist es in der Regel ausreichend, ein Abschlusszeugnis der Hauptschule vorzulegen. Bei manchen Berufsfachschulen können die Anforderungen höher liegen. In diesen Fällen muss ein Abschlusszeugnis der Realschule oder ein Reifezeugnis vorgewiesen werden. Auch ein Mindestalter und ein Praktikum müssen in manchen Fällen erfüllt sein. Sich rechtzeitig darüber zu informieren ist also Pflicht, das aber auch aus anderen Gründen.

Schulformen für Berufseinsteige: Staatlich und kostenlos oder privat und kostenpflichtig?

Im Jahr 2017 waren es ca. 20 Prozent aller Jugendlichen, die sich anstatt für einen Lehrberuf im Rahmen des dualen Ausbildungssystems für eine Ausbildung an einer Berufsfachschule entschieden. Mehr als 2500 Standorten stehen dazu zur Verfügung, in denen gut 130 Ausbildungen vermittelt werden. Die Ausbildungsdauer beträgt je nach Abschluss und gewähltem Beruf ein bis drei Jahre.

Das klingt nach einer großen Auswahl. Doch bei der Suche sollte man bei den Kosten beginnen zu selektieren. Dabei werden die Unterschiede schnell deutlich. Erhält das Kind eine Ausbildung an einer privaten Berufsfachschule, müssen die Eltern mit monatlichen Kosten in der Höhe mehrerer hundert Euro rechnen. Beim Besuch einer staatlichen Berufsfachschule fallen hingegen keine Gebühren an, sie werden mithilfe von öffentlichen Mitteln finanziert. Es gibt aber auch noch weitere Punkte, die man bei der Auswahl der passenden beruflichen Schule beachten sollte.

Anerkannter Abschluss und Förderung: worauf Sie achten müssen

Der Besuch einer Berufsfachschule ist nur dann sinnvoll, wenn der Berufsabschluss staatlich anerkannt ist. Im schlimmsten Fall steht Ihr Kind nach Beendigung mit einem Abschlusszeugnis da, welches Personalchefs nicht überzeugt und auch für eine Weiterbildung keine taugliche Basis bietet. In diesem Zusammenhang gibt es auch bei staatlichen Förderungen, wie z.B. dem Bafög, immer wieder Probleme, sollte die Ausbildung staatlich nicht anerkannt werden.

An der Berufsfachschule wird Theorie und Praxis vermittelt. Praktika in Betrieben sind fester Bestandteil des Lehrplans und das Ausbildungsangebot ist breit gefächert. Man kann sich beispielsweise zum Schauspieler, Gold- und Silberschmied, Gesundheits- und Krankenpfleger, Wirtschaftsinformatiker und Sozialhelfer ausbilden lassen. Wer sich für eine solche Ausbildung an einer Berufsfachschule interessiert, sollte sich mit den Beratern der Bundesagentur für Arbeit zusammensetzen und sich umfassend informieren lassen.

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