Kultur pur für Kleine und Große: Ticketverkauf für Ruhrfestspiele 2019 gestartet

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RECKLINGHAUSEN. Am 3. Mai werden die diesjährigen Ruhrfestspiele eröffnet. Unter neuer Intendanz und dem Motto „Poesie und Politik“ wird in diesem Jahr ein Kaleidoskop aus Kulturvolksfest, Tanz, Theater, Bildender Kunst, Lesung, Konzert, Gespräch und Feier erwartet. Und auch das Kinder-und Jugendtheater ist weiterhin stark vertreten mit Stücken wie „Der kleine Wassermann“ oder „Steppenwolf“.

Halle König Ludwig 1/2 ist einer der Schauplätze für den Auftritt von über 850 Künstlerinnen und Künstler aus 16 Ländern. Foto: Ruhrfestspiele.

Das Theater hat immer schon die Frage nach dem Zusammenleben gestellt. Es hat immer schon auf den Menschen und die Gesellschaft in Augenblicken von Umbrüchen geblickt. Und es hat immer schon gezeigt und dazu beigetragen, wie die neuen, unüberschaubaren Herausforderungen des Lebens gemeistert werden können. Denn von Neuanfängen, von Aufbrüchen und Utopien erzählt das Theater seit seinen Ursprüngen. Die Ruhrfestspiele selbst sind – nach dem zweiten Weltkrieg – in einem Moment eines gewaltigen Umbruchs entstanden. Heute, nach über 70 Jahren, ist mit dem Ende des Steinkohlebergbaus wieder ein Umbruch zu erleben.

In diesem Zusammenhang ist das Motto „Poesie und Politik“ zu sehen, unter das der neue Intendant der Ruhrfestspiele, Olaf Kröck, das Programm 2019 gestellt hat. Die erste Festspielsaison berührt in diesem Spannungsfeld eine Vielzahl von Themen wie das Zusammenleben verschiedener Kulturen, Abschottungsfantasien in Europa, romantische Sehnsüchte nach Lebendigkeit im Spätkapitalismus und Strukturen des Populismus.

90 Produktionen mit rund 210 Veranstaltungen, davon drei Eigenproduktionen, eine Uraufführung, sieben Deutschlandpremieren und eine Kunstausstellung werden zwischen dem 1. Mai und dem 9. Juni im Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen und in zahlreichen weiteren Spielstätten, u. a. in der Halle König Ludwig 1/2, im Theater Marl, in der Recklinghäuser Innenstadt und in der Christuskirche zu sehen sein. Beteiligt sind mehr als 850 Künstlerinnen und Künstler aus rund 16 verschiedenen Ländern, darunter Namibia, dem Libanon, Israel, Indien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Griechenland und der Ukraine.

Die Highlights

Zu den Höhepunkten des Festivals gehören die Eigenproduktion „What Is the City but the People?“, die nach einer Idee des renommierten Konzeptkünstlers und Turner-Preisträgers Jeremy Deller für das Manchester International Festival konzipiert wurde, die Deutschlandpremieren von Peters Brooks „The Prisoner“ und Ivo van Hoves „Ein wenig Leben“, nach dem Roman von Hanya Yanagihara, und die beiden Tanzarbeiten „Grand Finale“ von Hofesh Shechter und „The Great Tamer“ von Dimitris Papaioannou.

Zudem gibt es eine neue Reihe im Bereich Literatur: Die Ruhrfestspiele haben an drei Abenden drei Gäste zum Gespräch mit dem Literaturkritiker und Moderator Denis Scheck eingeladen. Es sind drei Jahrhundertbiografien: Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, außerdem Autor und Filmemacher Georg Stefan Troller und der amerikanische Anwalt und Autor Louis Begley. Als Eigenproduktion präsentieren die Ruhrfestspiele zudem den Abend „Hüller trifft Hauschka“ der beiden oscarnominierten Künstler Sandra Hüller und Volker Bertelmann alias Hauschka.

Olaf Kröck, Intendant der Ruhrfestspiele. Foto: Knotan.

„Während die Welt digital und real immer näher zusammenzurücken scheint, wächst der Grad der Komplexität unserer Wirklichkeit. Offensichtlich löst das bei uns Impulse aus, die sich nach radikalen Vereinfachungen sehnen. Die Folge sind Angstmacherei, Ablehnung alles vermeintlich Fremden und Entsolidarisierung. Prozesse, die in Europa und der Welt zunehmend um sich greifen, mit der Gefahr, unsere Demokratie schleichend zu unterhöhlen. Das Theater ist die Kunstform, die die vielen Facetten der Wirklichkeit eines menschlichen Miteinanders zeigen kann. Theater wirkt immer unmittelbar emotional. So kann es einen Gegenimpuls setzen. Denn es hat die Fähigkeit eine Verbindung herzustellen zwischen Poesie und Politik.“  Olaf Kröck

Kinder- und Jugendtheater – Eine Frage der Zukunft

Unter der Intendanz von Olaf Kröck bauen die Ruhrfestspiele den Bereich Kinder- und Jugendtheater aus. In der Festspielzeit 2019 werden zehn Theater mit ihren Arbeiten zu Gast sein, die in diesem Genre als wegweisend gelten. Dazu gehört das renommierte Berliner GRIPS Theater, das mit seiner neuen Produktion „Dschabber“ von Marcus Youssef in der Regie von Jochen Strauch zu Gast sein wird. Zudem präsentieren die Ruhrfestspiele in diesem Jahr die mit dem FAUST-Theaterpreis ausgezeichnete Arbeit „Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus“ in der Regie von Martina van Boxenund die neueste Regie von FAUST-Preisträgerin Brigitte Dethier, „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse des Jungen Ensembles Stuttgart. Weitere Arbeiten werden zudem u. a. vom Jungen Nationaltheater Mannheim zu Gast sein („Pinocchio“) und die bekannte Performacegruppe Showcase Beat Le Mot hat für Kinder Grimms „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ entwickelt, koproduziert u. a. mit dem Deutschen Theater Berlin. Außerdem ist das Musa! Ensemble unter der Leitung von Andrea Apostoli mit seinem Krabbelkonzert zu Gast bei den Ruhrfestspielen. Die diesjährige mobile Produktion in Zusammenarbeit mit innogy SE ist ein szenisches Live-Hörspiel nach Otfried Preußlers „Der kleine Wassermann“.

Die Ruhrfestspiele möchten auch unter neuer Leitung an die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Kindergärten, Jugendgruppen, Schulklassen, Kursen und Seminaren der Region anknüpfen und sie erweitern. Zur Unterstützung von Alois Banneyer wird während der Festspiele die erfahrene Theaterpädagogin Franziska Rieckhoff das Team um theaterpraktische Angebote unterstützen. Außerdem steht Dramaturgin Monika Gies-Hasmann als Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um das Kinder- und Jugendprogramm zur Verfügung. Neu im Angebot sind zahlreiche Vor- und Nachbereitungen, sowie Angebote zum Mitmachen wie Workshops und Clubs sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für ErzieherInnen, LehrerInnen und GruppenleiterInnen.

Hier geht es zum gesamten Spielplan.

Programm Kinder- und Jugendtheater:

Pinocchio
von Monster Truck
Junges Nationaltheater Mannheim
13.-16. Mai 2019, Festspielzelt
ab 8 Jahren

Dschabber
von Marcus Youssef
Regie: Jochen Strauch
GRIPS Theater, Berlin
17. Mai 2019, Kleines Haus
ab 13 Jahren

Heldenzentrale
Eine abenteuerliche Suche von Charlotte Luise
Fechner
COMEDIA Köln
3.-4. Juni 2019, Studio
ab 10 Jahren

Der Steppenwolf
von Hermann Hesse
Regie: Brigitte Dethier
Junges Ensemble Stuttgart
20.-22. Mai 2019, Kleines Haus
ab 15 Jahren

Fred und Anabel
nach dem Bilderbuch von Eva Hesse
Regie: Martina van Boxen
26.-29. Mai 2019, Studio
ab 3 Jahren

 

Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte
einer fliegenden Maus
nach dem Bilderbuch von Torben Kuhlmann
Regie: Martina van Boxen
2.-5. Juni 2019, Theater Marl
ab 5 Jahren

Die Seele reist und klingt
von Sjaella
25. Mai 2019, Christuskirche
ab 5 Jahren

Der Teufel mit den drei goldenen Haaren
Showcase Beat Le Mot nach den
Gebrüdern Grimm
Deutsches Theater Berlin u. a.
2.-4. Juni 2019, Kleines Haus
ab 7 Jahren

Krabbelkonzert
Künstlerische Leitung: Andrea Apostoli
9. Juni 2019, Studio
ab 0 Jahren
innogy SE: Kindertheater mobil

Der kleine Wassermann
Szenisches Live-Hörspiel
nach Otfried Preußler
Ensemble TOBOSO, koproduziert vom
Maschinenhaus Essen
ab 4 Jahren

Karten und Preise:

Kartenstelle: Martinistraße 28, 45657 Recklinghausen
Hotline +49 2361 9218-0
E-Mail: kartenstelle@ruhrfestspiele.de

NEU: 50 % Ermäßigung für Kinder, Schüler*innen, Studierende bis 27 Jahren, Auszubildende, Erwerbsloseund Freiwillige (BFD, FSJ u. a.)

Karten für Kindergärten, Jugendgruppen, Schulklassen, Kurse und Seminare für 6,50 € über die Kartenstelle oder unter theaterpaedagogik@ruhrfestspiele.de

Online-Kartenverkauf und weitere Vorverkaufsstellen: www.ruhrfestspiele.de

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