BREMEN. “A13 für alle” – die bundeweit laufenden Kampagnen von VBE und GEW für die finanzielle Gleichstellung aller Lehrkräfte wirken sich aus: Auch im kleinsten Bundesland, immerhin, werden Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen künftig besser bezahlt. Der Bremer Senat hat sich auf ein Stufenmodell geeinigt, nach dem das Einstiegsgehalt bis 2021 von der Besoldungsgruppe A12 auf A13 angehoben wird, wie Regierungschef Carsten Sieling (SPD) am Dienstag sagte. Bislang wird eine Grundschullehrerin schlechter bezahlt als eine Gymnasiallehrerin, die direkt mit A13 einsteigt.
Nach dem Modell sollen vom kommenden August an rund 1400 Frauen und Männer an Grundschulen und in der Sekundarstufe I stufenweise mehr Geld bekommen. Der Unterschied zwischen A12 und A13 beträgt monatlich mehrere Hundert Euro brutto. Die Bürgerschaft muss dem Vorhaben noch zustimmen. Erzieherinnen mit besonders herausfordernden Tätigkeiten sollen ebenfalls besser bezahlt werden. Davon könnten rund 1300 Angestellte von Kita Bremen sowie von freien Trägern profitieren, wie Sieling berichtete.
Mit der besseren Bezahlung will Bremen Erziehungs- und Bildungsberufe aufwerten und für Fachkräfte attraktiver werden. Das Stände-Denken, Gymnasiallehrer seien wichtiger als Grundschullehrer, werde nun beendet, sagte Finanzsenatorin Karoline Linnert (Grüne). Die Ausbildungszeit sei gleich, die Anforderungen seien auch an Grundschulen hoch. «Es gibt kein anderes Bundesland, das sich bislang so verbindlich festgelegt hat», sagte Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD). Christian Gloede von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft lobte die Entscheidungen, forderte aber, auch die Bedingungen für angestellte Lehrkräfte zu verbessern.
Für die Philologen ein Ärgernis
In Berlin, Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein haben die jeweiligen Landesregierungen bereits eine Angleichung der Lehrergehälter beschlossen. Unterschiede gibt es allerdings im Kleingedruckten: Während Berlin, Brandenburg und Sachsen – vom Lehrermangel an den Grundschulen besonders stark betroffen – kurzfristig reagieren, plant Schleswig-Holstein eine schrittweise Angleichung bis 2026. Für die GEW (und den gleichermaßen an der Kampagne beteiligten VBE) sind die Schritte in den Bundesländern große Erfolge, für den Philologenverband ein Ärgernis. In einer Pressemitteilung haben die Gymnasiallehrer die Kampagne als „Forderungen nach dem Einheitslehrer in Bezug auf Besoldung und Stundendeputat“ abgelehnt. News4teachers / mit Material der dpa
Streit um “A13 für alle” – Philologenverband legt nach: “Endlich” A14 für Gymnasiallehrer