Fortbildung, die wirkt: Schulleiter-Qualifizierung im Saarland erfolgreich

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BERLIN/SAARBRÜCKEN. Der erste Durchgang der Werkstatt „Schule leiten“ wurde im Saarland mit äußerst positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden abgeschlossen. Dies belegt eine wissenschaftliche Evaluation der Universität Potsdam, die Bildungsminister Ulrich Commerçon und Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot am 1. April vorgestellt wurde. Das Saarland war das erste Bundesland, das gemeinsam mit der Deutschen Schulakademie diesen neuen Weg bei der Schulleitungsfortbildung eingeschlagen hat. Die Werkstatt soll das Konzept des Bildungsministeriums für eine nachhaltige Schul- und Unterrichtsentwicklung ergänzen. Derzeit laufen die zweite und dritte Runde.

(v.l.n.r.) Eric Richter, Universität Potsdam, Bildungsminister Ulrich Commerçon, Bildungsstaatssekretärin Christine Streichert-Clivot und Prof. Dr. Dirk Richter, Universität Potsdam, nach der Vorstellung der Evaluation im Ministerium für Bildung und Kultur. Foto: Ministerium für Bildung und Kultur Saarland.

Minister Ulrich Commerçon zeigt sich hochzufrieden mit den Ergebnissen der Evaluation, beweisen sie doch, dass die Qualifizierung und Ausbildung für Führungsaufgaben funktioniert: „Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen unsere Schulen stehen, brauchen wir mehr denn je hervorragend qualifizierte Lehr- und Führungskräfte. Die Werkstattreihe ist zugleich eine gelungene Kooperation mit der Deutschen Schulakademie“, so der Minister.

Im ersten Durchgang haben sich 17 Schulen mit dem Schulleiter und einem weiteren Schulleitungsmitglied aus allen allgemeinbildenden Schulformen an der zweijährigen Fortbildung beteiligt und ein Reformvorhaben an ihren Schulen entwickelt und umgesetzt. Das zeige das großes Interesse für das Projekt und auch, wie hochengagiert und professionell die Führungskräfte ihre Arbeit in ihren Schulen anpacken, unterstreicht Staatssekretärin Christine Streichert-Clivot. „Diese Form der schulformübergreifenden Zusammenarbeit wird von den Teilnehmenden als sehr wichtig eingeschätzt.“

Ein Team um Prof. Dr. Dirk Richter, Erziehungswissenschaftler von der Universität Potsdam, evaluierte den ersten Durchgang der Werkstatt „Schule leiten“ im Saarland. Das Ergebnis der Untersuchung: Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind durchweg positiv. Die Werkstatt wird als qualitativ hochwertig und gewinnbringend bewertet. Durch die Fortbildung konnten die eigenen Führungskompetenzen weiterentwickelt und die Schule positiv verändert werden. Die wissenschaftliche Begleitung durch das Team um Prof. Dr. Richter umfasst auch die beiden derzeit laufenden Durchgänge der Werkstatt „Schule leiten“ und soll weitere Erkenntnisse zur Wirksamkeit der Fortbildung liefern.

Innovatives Format der Deutschen Schulakademie

Die Untersuchung der Universität Potsdam zeigt, dass die teilnehmenden Schulleitungen durch die Arbeit an konkreten Reformvorhaben neu Gelerntes sofort in ihren Schulalltag integrieren können. Umgekehrt fließen Erwartungen und Entwicklungsbedarfe aus der jeweiligen Schulpraxis direkt in die Arbeit der Werkstatt ein. „Die guten Ergebnisse der Evaluation zeigen, dass unser Ansatz, gute Praxis in die Breite zu tragen, erfolgreich ist“, erklärt Dr. Roman Rösch, Geschäftsführer der Deutschen Schulakademie.

Positiv bewerteten die Teilnehmenden die Expertise der Trainerinnen und Trainer und den professionellen Methodenmix bei den Fortbildungen. Und auch die vielen Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch untereinander wurden hervorgehoben, ebenso wie die Beteiligung von Preisträgerschulen des Deutschen Schulpreises mit ihren Erfahrungen guter Praxis: Voneinander und miteinander lernen, wie es noch besser geht – das biete die Werkstatt „Schule leiten“ den Schulleitungen, so die Initiatoren. Mit dem Deutschen Schulpreis zeichnen die Robert Bosch Stiftung und die Heidehof Stiftung seit 2006 Schulen für ihre innovativen pädagogischen Konzepte aus.

Neues Konzept der Fortbildung von Schulleitungen im Saarland

„Kaum ein Berufsbild hat in den letzten Jahren einen derartigen Wandel erfahren, wie das der Schulleitung“, sagt Commerçon. ‚Schule leiten‘ sei zu einem eigenständigen, anspruchsvollen Beruf geworden, mit dem zahlreiche neue Aufgaben und Herausforderungen verbunden sind. „Schulleitung heute bedeutet Führung und Management in den Bereichen Personal, Unterricht und Erziehung sowie Organisation und Qualitätsentwicklung“, so der Bildungsminister weiter.

Um den enorm gestiegenen Anforderungen an die Leitungskompetenz von Schulleiterinnen und Schulleitern Rechnung zu tragen, hat das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) ein erweitertes Qualifizierungskonzept erstellt. Dieses umfasst sowohl eine Vorbereitung von Lehrkräften bereits im Vorfeld der Übernahme einer schulischen Führungsposition als auch eine Begleitung derer, die neu die Leitung einer Schule übernommen haben. Daran schließt sich eine professionelle Berufsbegleitung für Schulleiterinnen und Schulleiter an, die vor allem durch die Werkstatt „Schule leiten“ in Kooperation mit der Deutschen Schulakademie gestaltet wird. Auf der Grundlage der neuesten Erkenntnisse der Schulwirksamkeitsforschung soll das neue Qualifizierungskonzept die Schulleitungen dazu befähigen, ihre Schule professionell zu leiten, aber auch im Sinne einer „lernenden Organisation“ pädagogisch weiterzuentwickeln.

Weitere Informationen:

www.deutsche-schulakademie.de

www.lpm.uni-sb.de

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