„Younet“ – Schultheater gegen Mobbing im Internet

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ESSEN. Für Schüler im Alter von elf bis dreizehn Jahren bringt Sotano Theaterproduktionen ein mobiles Jugendtheaterstück auf die (Schul)Bühnen, das Jugendliche sensibilisieren und stark machen soll gegen Mobbing im Internet. 

Protagonistin Lea (Nadine Karbacher) hat ihren eigenen Youtube-Kanal. Das bleibt nicht ohne Folgen. Foto: Carsten Keller.

Lea mag Mode und Lea mag Youtube. Warum also nicht einen eigenen Kanal eröffnen, um anderen zu zeigen, was sie gerne trägt? So harmlos, wie die Geschichte der Schülerin beginnt, so deutlich zeigt sie im weiteren Verlauf des Schultheaterstücks Younet, wie Whattsapp, Youtube und Co. zu Mobbing führen können – aber auch, wie Lea die Situation löst und sich Hilfe holt.

Das mobile Jugend-Theaterstück stärkt Jugendliche gegen Cybermobbing und kann von Lehrern, Schulsozialarbeitern, Jugendämtern, Städten oder sozialen Einrichtungen flexibel gebucht werden. Mit dem portablen Bühnenbild kommt das Theaterteam des erfahrenen Pädagogen und Schauspielers Carsten Keller in die Schulaula oder Turnhalle und sensibilisiert mit zielgruppengerechter Ansprache und authentischen Dialogen Mädchen und Jungen für einen bewussten Umgang  mit sozialen Medien und den Schutz der eigenen Privatsphäre.

„Einem traurigen und schwierigen Thema die Furcht zu nehmen und so die Hürden zum Hilfeholen zu senken, das ist für uns zentraler Ansatz von Prävention“, erklärt Keller. „Gleichzeitig sensibilisieren wir Schülerinnen und Schüler für Achtsamkeit im Umgang miteinander.“

Im Nachgespräch erörtern die Schauspielerinnen und Schauspieler gemeinsam mit den Jugendlichen, warum es im Netz schnell zu grenzüberschreitenden Situationen kommen kann, und wie sie sich davor schützen. Im Publikum sitzen potenzielle Täter und Opfer nebeneinander. Oft ist den Tätern das Ausmaß Ihrer Beleidigungen gar nicht klar. Im Theaterstück erleben sie, dass Cybermobbing schlimmere Auswirkungen haben kann, als vielfach bewusst ist. Die Prävention wirkt so gleichfalls auf Täter- wie Opferseite.

Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten zudem, an wen sie sich in der Schule wenden können, sollten sie selbst von Mobbing betroffen sein, oder davon erfahren, dass jemand gequält wird. Auch weitere Hilfsangebote werden thematisiert und Zugänge hergestellt. Im Anschluss an das Nachgespräch bekommt jede Schülerin und jeder Schüler die Broschüre „Tipps fürs Internet“, in der die Grundregeln zum Verhalten im Netz und den sozialen Netzwerken zusammengefasst sind. Hier findet man auch die „Nummer gegen Kummer“, die im Nachgespräch ausführlich behandelt wird.

Weitere Infos:

Was? „Younet“ Jugendtheater zur Prävention gegen Cybermobbing für Schülerinnen und Schüler der Klassen 5-7
Kosten: Vorstellung Younet inkl. Nachgespräch: EUR 899,- / Folgevorstellung inkl. Nachgespräch am gleichen Tag oder Folgetag ohne Ab- und Aufbau: EUR 799,-

Das Team unterstützt auf Anfrage bei der Vor- und Aufbereitung des Themas im Unterricht und bietet Unterrichtshilfen und Handreichungen, die Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung unterstützen.

Kontakt: Telefon 0201-84677011; E-Mail kontakt@sotano-theaterproduktionen.de

Infos im Netz: www.sotano-theaterproduktionen.de/Younet;
Trailer: https://youtu.be/ANwtW6OKNwE

Auszug JIM-Studie 2018 zum Mobbing im Internet
Jeder fünfte Jugendliche (19 %, 2017: 20 %) gibt an, dass schon einmal (absichtlich oder versehentlich) falsche oder beleidigende Inhalte über die eigene Person per Handy oder im Internet verbreitet wurden. Jungen (22 %) sind hier etwas häufiger betroffen als Mädchen (15 %), der größte Anteil Betroffener ist unter den 16- bis 17-Jährigen (25 %, 12-13 Jahre: 13 %, 14-15 Jahre: 20 %, 18-19 Jahre: 17 %). Die Wahrscheinlichkeit, betroffen zu sein, ist unter den Jugendlichen mit formal niedrigerem Bildungshintergrund höher (22 %) als bei Jugendlichen mit formal höherem Bildungsniveau (16 %). www.mpfs.de/studien/jim-studie/2018/

Über den Initiator: Carsten Keller (44) studierte Schauspiel am Konservatorium der Stadt Wien und spielte  unter anderem in Produktionen am Burgtheater Wien, Theater in der Josefstadt Wien, WTT Remscheid, Theater Kiel und am Stadttheater Klagenfurt. Aufgrund seines Sonderpädagogik-Studiums in Köln beschäftigt sich Carsten Keller seit vielen Jahren mit pädagogischen Kinder- und Jugendtheaterprojekten.

Als Mitarbeiter von „Zartbitter-Köln-Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch“ war er auch an der Entwicklung des Theaterstücks „Click-it“ beteiligt, das 2011 mit dem Grimme-Online-AWARD ausgezeichnet wurde.
2017 gründete Carsten Keller die Sotano-Theaterproduktionen und realisiert mit einem Team aus erfahrenen Schauspielern seitdem eigene Präventions-Theaterproduktionen in Nordrhein-Westfalen.

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