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Lehrermangel: Bildungsminister streicht Unterricht zusammen

MAGDEBURG. Bildungsminister Marco Tullner (CDU) hat die geplante Reduzierung des Unterrichts an den Sekundar- und Gemeinschaftsschulen in Sachsen-Anhalt verteidigt. Die Schülerzahlen seien gestiegen und würden es auch in den kommenden Jahren tun, gleichzeitig gebe es im Land und bundesweit zu wenig Lehrkräfte, sagte Tullner am Mittwoch im Landtag. Die nötigen Kapazitäten seien nicht rechtzeitig geschaffen worden. «Wir müssen jetzt mit diesen Rahmenbedingungen umgehen», betonte der Minister.

Kämpft gegen den Lehrermangel: Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner. Foto: Steffen Prößdorf / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Das Unterrichtsangebot werde über den Mindestvorgaben der Kultusministerkonferenz bleiben. Die Wochenstundenzahlen in den Fächern Deutsch und Mathematik etwa würden nicht erheblich reduziert. In den Schuljahrgängen 5 bis 10 würden zusammen jeweils zwei Wochenstunden entfallen, es gebe dann 22 statt bislang 24 innerhalb von sechs Schuljahren.

Der Linken-Fraktionschef und Bildungsexperte Thomas Lippmann sagte: «Das, Herr Minister, ist keine Allgemeinbildung mehr, was künftig an unseren Sekundarschulen und Gemeinschaftsschulen noch übrig bleibt.» Lippmann nannte die Details: «Die Wahlpflichtkurse und damit faktisch auch die zweite Fremdsprache fallen komplett weg. Musik oder Kunst soll ab der siebten Klasse abgewählt werden. Und in den Kernfächern, in den Naturwissenschaften und in den Profilfächern Wissenschaft und Technik soll sich der Unterricht im Umfang von durchschnittlich fünf Stunden in der Woche nur noch nach den Möglichkeiten der einzelnen Schulen richten ohne einen verlässlichen Anspruch auf konkrete Unterrichtsinhalte.» dpa

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