STUTTGART. Der Philologenverband fordert die Einführung einer Attestpflicht für Schüler, die während der Corona-Krise nicht den Unterricht besuchen wollen. Baden-Württemberg sei das einzige Bundesland, in dem Eltern bestimmten, ob ihr Kind zur Schule gehe oder nicht, sagte Landesverbandschef Ralf Scholl am Freitag in Stuttgart. Die Schulpflicht im Sinne der Unterrichtsteilnahme sei praktisch ausgesetzt.
Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) sagte hingegen: «Die betroffenen Familien sind für diese Möglichkeit sehr dankbar.» Aber natürlich habe man diese Regelung im Blick. Aktuell führe ihr Haus erneut eine Abfrage an den Schulen durch, wie viele Lehrkräfte, aber auch Schülerinnen und Schüler vom Präsenzunterricht befreit seien. Sollte sich der Anteil der Schüler, der zuletzt bei unter einem Prozent gelegen habe, zwischenzeitlich deutlich erhöht haben, werde man das bisherige Vorgehen selbstverständlich überprüfen.
Philologen-Chef Scholl: Auch Lehrer, die zur Risikogruppe gehörten, müssten schließlich eine ärztliche Bescheinigung vorlegen, wenn sie keinen Präsenzunterricht geben wollten. dpa
