HANNOVER. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Niedersachsen hat die Schaffung eines bundesweiten Corona-Registers zur Erfassung von Infektionsdaten an Schulen und Kitas gefordert. Diese könnten dann als verlässliche Entscheidungshilfen für Corona-Maßnahmen an Schulen und Kindergärten dienen, teilte der VBE in Hannover mit. Bisher gebe es nur ein diffuses Bild über das tatsächliche Infektionsgeschehen an Schulen.
Der Verband kritisierte die Ablehnung der Bundesländer und auch Niedersachsens, vom Bund geforderte Maßnahmen wie halbierte Klassen oder eine Maskenpflicht für alle Schüler sowie Abstandsregeln im Schülertransport umzusetzen. Dies sei ein Spiel auf Zeit, die Zeit aber laufe davon, sagte der VBE-Landesvorsitzende Franz-Josef Meyer.
«Die Politik kann nicht weiter tatenlos zuschauen, wie sich das Virus rasant auch in den Schulen ausbreitet», so Meyer. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) müsse den Infektionsschutz zur Chefsache machen. «Die Politik muss jetzt ihre Handlungsfähigkeit beweisen.» Die Gesundheit der Lehrkräfte und der Schülerschaft dürfe nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. dpa
