BERLIN. Bei der aktuell laufenden Videokonferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist es nach übereinstimmenden Medienberichten zu einem heftigen Streit um offene Kitas und Schulen gekommen. Laut „Tagesspiegel“ sagte Merkel in Richtung der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig: „Ich lasse mir nicht anhängen, dass ich Kinder quäle“. Die Kanzlerin hatte zuvor darauf gedrängt, den Präsenzunterricht weiter einzuschränken – und Schwesig ihr vorgehalten, dass sie der Wirtschaft solche Zumutungen ersparen wolle.
Der Hintergrund: Nach dem letzten Bund-Länder-Gipfel haben die Bundesländer den Präsenzunterricht nicht wie eigentlich beschlossen weitgehend eingestellt – es gibt mittlerweile so viele Ausnahmen, dass ein Gutteil der Kinder weiterhin die Kitas besucht und Hunderttausende von Schülern in den Klassenräumen sitzen.
Laut (der stets besonders gut über das aktuelle Gipfelgeschehen informierten) „Bild“ betonte die Kanzlerin betonte zuvor in der Runde, dass die Schulen besser jetzt länger für den Präsenzbetrieb geschlossen bleiben sollten, als dass es ein stetiges Hin und Her gebe. Besonders wandte sie sich dabei an Länder wie Niedersachsen, wo die Grundschulen im Wechselmodell laufen, und Hessen, wo lediglich die Schulbesuchspflicht aufgehoben ist, der Unterricht in den Schulen aber weiterläuft.
Das Thema Schule wurde zunächst nach hinten verlegt, weil man sich nicht mal über Details einigen konnte
Weil es zunächst keine Einigung bei diesem Thema gab, wurde es zunächst nach hinten verlegt. Es gehe um die »gemeinsame Glaubwürdigkeit«, hatte Merkel nach Informationen des „Spiegel“ in der Runde erklärt. Wenn man die Schulen nicht schließe, werde sich der Shutdown in anderen Bereichen weiter hinziehen, warnte sie nach Teilnehmerangaben. So könne man etwa die Friseure nicht bis April geschlossen lassen, wird Merkel zitiert. Allerdings solle weiterhin eine Notfallbetreuung für Kinder sichergestellt werden.
Neben den SPD-geführten Ländern habe auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) dafür plädiert, den Beschluss vom Dezember fortzusetzen, der einen eingeschränkten Präsenzunterricht weiter zulässt. So sei der Einfluss der Grundschulen auf das Infektionsgeschehen relativ gering, behauptete Bouffier nach Teilnehmerangaben. Unterstützung für ihren Schulkurs habe Merkel vom neuen CDU-Parteichef Armin Laschet erhalten, so berichtet „Bild“.
Bedroht die Corona-Mutation B117 Kinder “stärker”? Das will die SPD gestrichen sehen
Laut “Tagesspiegel” wurde heftig selbst um Details der Beschlussvorlage gerungen. So habe die SPD-Seite im Passus, dass sich die Mutation B117 des SARS-CoV2-Virus “auch stärker unter Kinder und Jugendlich verbreitet”, den Zusatz “stärker” streichen wollen – denn das könnte Schul- und Kitöffnungen noch weiter nach hinten schieben. News4teachers

