Website-Icon News4teachers

Schul-Chaos: Berlins Regierender Müller räumt Fehler “in der Kommunikation” ein

BERLIN. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat Fehler bei den Vorbereitungen zur raschen Wiedereröffnung der Schulen eingeräumt, die am vergangenen Freitag nach viel Kritik schließlich abgeblasen wurde. «Erstmal muss man sagen, dass es natürlich nicht gut gelaufen ist und wir da einen Fehler gemacht haben in der Kommunikation», sagte der SPD-Politiker am Montag im rbb-Inforadio. «Weil der Eindruck erweckt wurde, als ob ab heute nun alle Schulen wieder öffnen sollen. Das ist natürlich überhaupt nicht der Fall gewesen.»

Räumt ein, dass es Ausbrüche an Schulen gibt: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller.   Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0

Ziel sei immer gewesen, analog zu gemeinsamen Bund-Länder-Beschlüssen und abhängig von der Entwicklung der Infektionszahlen zunächst den Abschlussklassen zu ermöglichen, «im Präsenzunterricht in die Schulen zu kommen, weil es einfach für die wichtig ist, dass sie da einen entsprechenden Rahmen haben vor ihren Schulabschlüssen», so Müller. «Und wir wollten einfach darstellen, wie schrittweise ein Beschulen aussehen kann, dass erst die Abschlussklassen kommen, dann die kleineren Jahrgänge von 1 bis 3, dann von 3 bis 6.» Zumal andere Bundesländer hier «nicht so strikt wie wir» vorgegangen seien und schon im Dezember oder Anfang Januar Abschlussklassen in den Schulen gehabt hätten und Mitte Januar die Grundschulen hätten öffnen wollen.

“Viele Eltern und Lehrer hatten Sorge, dass auf einmal zu viele sich wieder in der Schule treffen”

«Aber die Verunsicherung war groß», so Müller. «Viele Eltern und Lehrer hatten Sorge, dass auf einmal zu viele sich wieder in der Schule treffen. Und da musste man es eben auch korrigieren.»

Anzeige

Nach einigem Hin und Her hatte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) am vergangenen Freitag mitgeteilt, dass das schulisch angeleitete Lernen zu Hause für Schüler der Klassen 1 bis 9 sowie für einige höhere Klassenstufen bis mindestens 25. Januar verlängert wird. Bis dahin gilt keine Präsenzpflicht. Für die Abschlussklassen 10, 12 und 13 an Gymnasien und Sekundarschulen sollten indes ab Montag Präsenzangebote in kleinen Gruppen möglich sein.

Rund 45.000 Menschen hatten eine Online-Petition „Kein Präsenzunterricht in Berlin, solange Covid-19 nicht unter Kontrolle ist“ unterschrieben. Die GEW unterstützte den Protest. Die Übergabe der Unterschriften an Scheeres findet morgen, am Montag, um 11 Uhr vor der Senatsbildungsverwaltung statt – die Initiatoren möchten den Druck aufrechterhalten. News4teachers / mit Material der dpa

Scheeres muss zurückrudern – nach Protesten von Lehrern und Eltern sind schrittweise Schulöffnungen jetzt doch teilweise vom Tisch

Die mobile Version verlassen