ERFURT. Nach dem Bund-Länder-Gespräch vom Dienstag will Thüringen die Anti-Corona-Maßnahmen noch einmal verschärfen – und eine Maskenpflicht im Unterricht einführen. So sieht es ein erster Entwurf für eine neue Verordnung vor. Zum Verständnis: Der Freistaat ist das Bundesland mit dem deutschlandweit höchsten Inzidenzwert (270).
Ältere Schüler, die noch zum Präsenzunterricht an die Schulen dürfen, sollen nach Plänen der Landesregierung künftig auch im Unterricht eine Maske tragen. Das sieht ein Entwurf für die neue Corona-Verordnung von Gesundheitsministerium und Bildungsministerium vor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Entwurf befand sich am Donnerstag noch in der Abstimmung zwischen den Ressorts und soll am Freitag in den Ausschüssen des Landtages beraten werden. Ob es zu Änderungen kommt, ist noch unklar.
Nach den bisherigen Plänen, soll das gesamte Personal an Schulen sowie Schüler ab der siebten Klasse bei jedem Kontakt mit anderen Personen in der Schule einen Mund-Nasen-Schutz tragen. «(…) Dies gilt auch im Unterricht und in der Notbetreuung», heißt es in dem Verordnungsentwurf. Knapp 50.000 Kinder tummeln sich in Kitas und Schulen des Freistaats derzeit in der „Notbetreuung“; die meisten davon dürften jünger sein.
Bisher waren Masken für Schüler zwar im Schulgebäude Pflicht – etwa beim Wechsel des Raumes oder beim Anstehen in der Schulkantine -, eine Maskenpflicht im Unterricht gab es bisher jedoch nicht. Die Verordnung soll nach derzeitigem Zeitplan am Montag unterzeichnet werden und am Dienstag in Kraft treten. Gelten soll sie demnach zunächst bis 14. Februar. dpa
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