MÜNCHEN. Die Rückkehr von Abschlussklassen in den Wechselunterricht an Schulen wird von Lehrern und Schülern zum Teil heftig kritisiert. «Es gibt in Bayern immer noch Gegenden mit viel zu hohen Inzidenzwerten», schrieb die Vereinigung der Direktorinnen und Direktoren der Bayerischen Gymnasien (BayDV) am Montag in München. Auch im Hinblick auf Virusmutationen sei die Entscheidung vorschnell. Schüler machten sich nun große Sorgen, weil sie kurz vor den Abiturvorbereitungen einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt seien.
Zudem befürchtet der Verband negative Auswirkungen auf alle Jahrgangsstufen. Der Distanzunterricht etwa per Videokonferenz habe sich sehr gut eingespielt. Wenn die Lehrer jetzt einen Teil der Jugendlichen wieder vor Ort in der Schule unterrichten müssen, fällt der Videounterricht nach Einschätzung des Verbandes für viele Schüler zu Hause dann aus, vor allem, wenn die Internetverbindung an den Schulen dafür nicht ausreicht. «Eine Mischung aus Wechselunterricht für die einen und gleichzeitig Distanzunterricht für die anderen ist praktisch nicht möglich und erzeugt Verunsicherung und im schlimmsten Fall Chaos», kritisierte der Landesvorsitzende Walter Baier.
Seit Montag dürfen Abschlussklassen an Gymnasien, Fachoberschulen (FOS) und Berufsoberschulen (BOS) in den Wechselunterricht. Schriftliche Leistungsnachweise sind in voller Klassen- und Kursstärke möglich, wenn im Prüfungsraum ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann. dpa
KMK pocht auf Präsenz für Abschlussklassen – Start in Sachsen (Inzidenz von 245)