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Impfen von Schülern: Berlins Regierender hofft auf ein Umdenken der Stiko

BERLIN. Aus Sicht von Berlins Regierendem Bürgermeister ist das Impfen das A und O beim Schutz von Lehrkräften, aber auch von Schülern. Müller hofft dabei auch auf eine andere Einschätzung der Stiko.

Sieht Handlungsbedarf – auch bei Reiserückkehrern in den Sommerferien: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller.  Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC-BY-SA 3.0

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller setzt mit Blick auf den Präsenzunterricht im neuen Schuljahr auf weitere Fortschritte beim Impfen. «Wir werden mit Masken- und Testpflicht in den Präsenzunterricht starten nach den Ferien, das haben viele Länder so vor», sagte Müller in der ZDF-Sendung «Berlin direkt» am Sonntagabend. «Und natürlich haben wir auch einen Impffortschritt bei den Eltern und den Kindern und Jugendlichen, die auch die Impfangebote annehmen können.»

Im Schutz auch gegen die ansteckendere Delta-Variante sei das Impfen der Lehrerinnen und Lehrer, der Eltern, aber auch der Schülerinnen und Schüler das A und O, sagte der SPD-Politiker. «Insofern hoffe ich sehr, dass auch Herr Spahn die Initiative ergreifen kann, um mit der Stiko zu klären, ob man nicht anhand einer größeren Datenbasis eine gute Empfehlung auch für die Kinder aussprechen kann und das Impfen wirklich vorantreiben kann.»

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Die Ständige Impfkommission hat bisher empfohlen, dass nur Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren geimpft werden sollen, die bestimmte Vorerkrankungen haben. Der Stiko zufolge sind wegen der relativ kleinen Gruppe von rund 1100 Kindern und Jugendlichen in der Zulassungsstudie und einen Beobachtungszeitraum von nur zwei Monaten mögliche schwere Nebenwirkungen nicht hinreichend auszuschließen.

«Es ist schön, wenn die Menschen Urlaub machen können, aber wir wollen die Gefahren ja nicht zurückbekommen hier nach Deutschland»

Außerdem sprach sich Müller für strengere Regeln für Corona-Tests bei der Rückkehr von Urlaubern nach Deutschland aus. Er sei eindeutig dafür, sagte Müller in der ZDF-Sendung. «Diese Stichproben reichen nicht, die im Moment von der Bundespolizei umgesetzt werden», so der SPD-Politiker.

Es gebe auch gar keinen Grund dafür, das nicht flächendeckend zu kontrollieren. «Sie können schon bei der Anreise kontrollieren, wer hat den entsprechenden negativen Testnachweis. Und dann hier nach einer bestimmten Quarantänezeit auch mit einem erneuten Test gegenchecken, dass man auch wirklich negativ ist», erklärte Müller. «Es ist schön, wenn die Menschen Urlaub machen können, aber wir wollen die Gefahren ja nicht zurückbekommen hier nach Deutschland.»

Zur Diskussion um eine mögliche vierte Corona-Welle im Herbst sagte der derzeitige Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz: «Wenn wir nicht mit neuen Varianten, mit einer neuen großen Infektionswelle konfrontiert sind, glaube ich, werden wir über den Impffortschritt so einen guten Schutz haben, auch für die jetzt bekannte Delta-Variante, dass wir keinen anderen erneuten Lockdown brauchen.» Aber auch im Herbst werde der Gesundheitsschutz im Vordergrund stehen. News4teachers / mit Material der dpa

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