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Schleswig-Holstein hält an Maskenpflicht in Innenräumen fest, lockert aber auch

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KIEL. Nicht einmal mehr 14 Tage, dann startet das neue Schuljahr in Schleswig-Holstein. Angesichts wieder steigender Corona-Zahlen ist die Verunsicherung groß. Zunächst gehören weiter Masken in die Schultasche. Denn: Die Pflicht, in Innenräumen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, bleibt bestehen. Mit Blick auf die Delta-Variante appelliert Bildungsministerin Karin Prien (CDU) an die Eigenverantwortung aller Schulbeteiligten.

Das neue Schuljahr in Schleswig-Holstein startet mit Maskenpflicht in Innenräumen. Zum regelmäßigen Corona-Test muss nur noch, wer nicht geimpft oder genesen ist. Foto: Shutterstock

Masken gegen eine Corona-Ansteckung werden auch zu Beginn des neuen Schuljahres das Bild in schleswig-holsteinischen Schulen bestimmen. Außerdem muss sich, wer nicht geimpft oder genesen ist, weiterhin zweimal wöchentlich testen, wie das Bildungsministerium mitteilt. Diese Regelung gilt für die ersten drei Wochen des Schuljahres. Aufgehoben wird dagegen die Maskenpflicht im Außenbereich. Die Kohortenregelung wird ebenfalls nicht mehr angewendet – damit können Kinder zum Beispiel die Pause wieder gemeinsam auf dem Schulhof verbringen.

Landeselternbeirat: Infektionsschutz nicht ausreichend

Scharfe Kritik kommt vom Landeselternbeirat der Gemeinschaftsschulen. Angesichts der Reiserückkehrenden, der erwarteten vierten Corona-Infektionswelle und Expertenwarnungen seien die Entscheidungen verantwortungslos, teilt der Vorsitzende Thorsten Muschinski mit. Es werde mit der Gesundheit der Schüler gespielt. „Ein derartiges Verhalten ist untragbar und scharf zu verurteilen.“ Muschinski moniert auch, dass es keine Rücksprache mit dem Landeselternbeirat gegeben habe.

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Aus Sicht von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sind die Startchancen für das neue Schuljahr deutlich besser als im vergangenen Jahr. Allerdings sei das Infektionsgeschehen auch mit Blick auf die Delta-Variante weiterhin sehr dynamisch. Prien verwies auf die Regelungen für Ein- und Rückreisende aus ausländischen Risikogebieten. „Es ist von großer Bedeutung für die Schulgemeinschaft, dass jede Einzelne und jeder Einzelne die geltenden Quarantäne-Vorgaben gewissenhaft einhält.“

Die Ministerin appelliert an Lehrkräfte, Schulbeschäftigte sowie Schülerinnen und Schüler über 18 Jahren, sich impfen zu lassen. Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren sollten nach ärztlicher Beratung und sorgfältiger Risikoabwägung die Möglichkeit zur Impfung nutzen.

SPD kritisiert uneinheitliche Startbedingungen

Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag, Martin Habersaat, kritisiert, dass die Startbedingungen an den Schulen vom Zufall abhingen. Einzelne Schulen hätten Impfaktionen für ältere Schülerinnen und Schüler organisiert, andere nicht. Luftfilter gebe es dort, wo Schulträger sich gekümmert hätten. „Die Ministerin hat lange versucht, das Thema auszusitzen und wertvolle Zeit verschenkt.“ Die Lehrkräfte seien noch immer nicht mit Dienst-Laptops ausgestattet. „Das ist zu wenig“, so Habersaat.

Aus Sicht der Landesschülervertretung ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung eine Last, die zum Schutz anderer Menschen in Kauf genommen werden könne. Bei steigenden Inzidenzwerten sollte getestet werden, teilt der Landesschülersprecher der Gymnasien in Schleswig-Holstein, Ben Fricke, mit. Im Falle geringer Inzidenzen sollte darauf verzichtet werden. Auch bei einer vierten Welle sollte es möglichst viel Präsenzunterricht geben. dpa

RKI stellt größere Delta-Ausbrüche an Schulen fest – Wieler: Maskenpflicht und Tests für Schüler bis Frühjahr 2022 nötig

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