Warum es unverantwortlich ist, Masseninfektionen an Schulen in Kauf zu nehmen

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BERLIN. Einerseits steigen die Infektionszahlen unter Kindern und Jugendlichen mit Schuljahresbeginn drastisch, andererseits werden Schutzmaßnahmen in Schulen von den Landesregierungen abgebaut. Eltern sehen ihre Kinder einem Durchseuchungskurs ausgesetzt, dem sie aufgrund der Schulpflicht nicht entgehen können. Die Initiative „Sichere Bildung jetzt“ hat nun in einem wissenschaftlich fundierten, offenen Brief an die Kanzlerkandidaten Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) dargelegt, warum sie diese Linie für brandgefährlich hält. Wir dokumentieren das Schreiben in zwei Teilen. Im ersten ging es um die politischen Forderungen – der zweite, folgende liefert die wissenschaftlichen Hintergründe.

Hier geht es zum ersten Teil.

Das Infektionsgeschehen in Deutschland unter Fünf- bis 14-Jährigen (Stand: 12. September). Rot sind Inzidenzen zwischen 100 und 200, lila zwischen 200 und 500 – und schwarz darüber. Quelle: https://semohr.github.io/risikogebiete_deutschland/

Kindeswohl muss an erster Stelle stehen

Die medizinische Fachzeitschrift The Lancet hat kürzlich eine Stellungnahme von Expert:innen veröffentlicht, die darauf hinweisen, dass es aber aus mehreren Gründen keine Option ist, Masseninfektionen an Bildungseinrichtungen in Kauf zu nehmen7. Dazu zählen unter anderem epidemiologische Gründe, denn eine derart breite Durchseuchungsstrategie fördert die Entstehung impfresistenter Varianten, was letztendlich wieder zu Einschränkungen für alle Altersgruppen führen wird.

Darüber hinaus warnen die Wissenschaftler:innen in ihrer Stellungnahme davor, dass solche Masseninfektionen eine ganze Generation dem Risiko bleibender und derzeit in ihrem Ausmaß noch nicht absehbarer gesundheitlicher Schäden aussetzen. Schäden, die sowohl zu vermeidbarem persönlichem Leid führen als auch zu langfristigen Belastungen des Gesundheitssystems und der Wirtschaft. Eine Reihe deutscher Expert:innen teilt diese Einschätzung.8,9,10,11,12

Die Kultusminister:innen haben dagegen in den vergangen Monaten immer wieder die Neigung gezeigt, solche und andere wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Öffentlichkeit bewusst falsch darzustellen13 und sich ausschließlich mit Expert:innen zu treffen, die ihren Kurs unterstützen, wie es zuletzt beispielsweise in Schleswig-Holstein der Fall war14.

Dort hat die Infektionsschutzreferentin des Gesundheitsministeriums, Anne Marcic, behauptet, dass eine Infektion für jüngere Kinder die einzige Möglichkeit sei, sich zu immunisieren. Das ist faktisch falsch, denn es befindet sich bereits ein Impfstoff für unter 12-Jährige in Entwicklung und steht kurz vor der Zulassung. Es gibt also in absehbarer Zeit eine Alternative und Eltern sollten – generell, aber vor allem im Falle eines Virus, der zu momentan noch unzureichend erforschten Folgeschäden führt – die Möglichkeit haben frei zu entscheiden, auf welchem dieser beiden Wege sich ihre Kinder immunisieren.

Der Infektiologe Jan Rupp hat in dieser Expertenrunde zudem behauptet, dass es eine gute Studie gebe, der zufolge Kinder mit Long Covid die gleichen Depressionssymptome aufweisen wie Kinder ohne Long Covid. Gemeint ist damit die Studie von Stephenson et al. (2021)15, in der rund 7.000 Jugendliche im Alter von 11-17 Jahren mit und ohne positivem PCR-Test nach anhaltenden Symptomen befragt wurden. Herr Rupp erwähnt allerdings leider nicht, dass in dieser Studie – über die das Herausgeberjournal (British Medical Journal, BMJ) um einiges differenzierter berichtet16 – jede/r 7. Jugendliche mit positivem Testergebnis von Long Covid betroffen war und 3 Monate nach der Testung deutlich häufiger an Müdigkeit, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Geruchsverlust, Appetitverlust und/oder weiteren beeinträchtigenden Symptomen litt als die Jugendlichen der Kontrollgruppe. Das entspricht über 14%. Wie in so vielen Studien wurde außerdem auch in dieser offenbar nicht genauer nach den Ursachen der depressiven Verstimmung gefragt. Diese Ursachen können gerade während einer Pandemie immerhin sehr unterschiedlicher Natur sein – unter anderem kommen Lockdown-Auswirkungen, Sorgen vor Ansteckung aufgrund mangelhafter Schutzkonzepte, Symptombelastung durch Long-Covid und/oder durch die Infektion ausgelöste psychoneuroimmunologische17 Effekte in Frage. Auch Wechselwirkungen zwischen all diesen Faktoren sind möglich.

Neben der selektiven Beauftragung von Expert:innen wird von den Kultusminister:innen auch selektiv auf Studien Bezug genommen, die gar keinen Aufschluss über die aktuelle Gefährdung der unter 12-Jährigen geben. Zu diesen Studien zählt zum Beispiel die Publikation von Loske et al. (2021)18, die pünktlich zum Ende der Sommerferien veröffentlicht wurde und zu dem Ergebnis kam, dass Kinder durch eine starke anti-virale Immunität der Atemwege vor einem schweren Covid-19-Verlauf geschützt seien. Die in dieser Studie untersuchten Nasenschleimhautzellen von 42 Kindern und Jugendlichen im Alter von bis zu 17 Jahren wurden allerdings nicht von der Forschungsgruppe selbst entnommen, sondern es wurde auf drei Stichproben zurückgegriffen, die über einen relativ langen Zeitraum erhoben wurden. Ein Zeitraum, während dem die deutlich infektiösere Delta-Variante noch nicht bzw. kaum verbreitet war, so dass diese Studie aus mehreren Gründen wenig über die aktuelle Situation aussagt.

Ein weiteres Beispiel ist die Studie von Molteni et al. (2021)19, die zu dem Schluss kam, dass Kinder 6 Tage nach einer Covid-Infektion wieder völlig gesund sein sollen. Diese Einschätzung basiert allerdings auf Symptomfragebögen, die von den Eltern oder anderen Bezugspersonen ausgefüllt wurden. Aus anderen Forschungsbereichen ist bekannt, dass es deutliche Unterschiede zwischen den von Eltern wahrgenommen und den bei ihren Kindern tatsächlich vorhandenen Symptomen gibt und zwar in dem Sinne, dass Eltern die Anzahl und den Schweregrad der Symptome in der Regel unterschätzen. Auf diese Einschränkung weisen die Autor:innen dieser Studie auch selbst hin. Hinzu kommt, dass nicht alle Folgeschäden, die zu langfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können, sich als sichtbare Symptome bemerkbar machen (z.B. herabgesetzter Hirnstoffwechsel oder Schädigungen kleiner Blutgefäße).

Es ist zwar korrekt, dass Kinder vergleichsweise selten im Krankenhaus oder auf der Intensivstation behandelt werden müssen und selten ein lebensbedrohliches Syndrom entwickeln, das unter den Abkürzungen PIMS oder MIS-C bekannt ist. Zum einen ist dabei allerdings zu bedenken, dass der Begriff „selten“ seine Bedeutung verliert, wenn es das eigene Kind trifft. Im Fall von PIMS bzw. MIS-C erkrankt jedes tausendste infizierte Kind auch ohne Vorerkrankungen und nach nur milder oder symptomloser Infektion einige Wochen oder sogar mehrere Monate später an diesem lebensbedrohlichen Syndrom. Bei einer Masseninfektion, wie sie derzeit in NRW zugelassen wird, wird demnach voraussichtlich auch die Zahl der PIMS-/MIS-C-Fälle in den kommenden Wochen und Monaten zunehmen. Zum anderen zeigen die Daten des RKI, dass die Hospitalisierungs-Inzidenz auch in der Altersgruppe der unter 12-Jährigen in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen hat.20 Außerdem gibt es weitere gesundheitliche Folgen, die potenziell alle Kinder betreffen, die sich mit Covid-19 infizieren.

In der Studie von Diorio et al. (2020)21 hat sich beispielsweise gezeigt, dass alle im Rahmen der Studie untersuchten Kinder unabhängig vom Schweregrad des Verlaufs nach ihrer SARS-CoV-2-Infektion eine 6- bis 10-fach erhöhte Konzentration eines Biomarkers für Gefäßentzündungen und Mikrothrombosen aufwiesen. Ob und wenn ja, welche langfristigen gesundheitlichen Folgen sich aus diesem und ähnlichen Befunden ergeben, ist bisher noch nicht untersucht worden, was auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek inzwischen einräumt22. Zusätzlich kommt es bei Kindern, ähnlich wie bei Erwachsenen23,24, nach einer COVID-Infektion zu einer Häufung neurologischer Komplikationen25. Eine weitere aktuelle Studie zeigt außerdem, dass das Risiko für eine Herzmuskelentzündung bei ungeimpften Kindern unter 16-Jahren, die sich mit COVID-19 infizieren, um das 37-fache erhöht ist26 (also um ein Vielfaches höher als die nach der Impfung sehr selten auftretende Nebenwirkung).

Mittlerweile ist außerdem bekannt, dass Kinder ebenfalls an Long-Covid erkranken.27,28 Erste Studien dazu zeigen, dass es bei ihnen in ähnlichen Hirnarealen zu einer Verminderung des Stoffwechsels kommt, wie bei erwachsenen Long-Covid-Patienten29. Betroffen sind unter anderem die Gehirnbereiche, die für das Gedächtnis, die Konzentration und für den Geruchs- und Geschmackssinn zuständig sind. Inzwischen gibt es auch Hinweise auf einen weiteren Biomarker, mit dem sich Long-Covid bei Kindern differenzialdiagnostisch abgrenzen lässt30. Die teilweise geäußerte Vermutung, dass Long-Covid nichts anderes als ein „Lockdown-Syndrom“ sein soll, ist also falsch.

Eine weitere Forschungsfrage, die noch nicht abschließend geklärt ist, betrifft die tatsächliche Auftretenshäufigkeit von Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen. Es gibt eine Reihe von Studien, die teilweise auf sehr hohe Prozentzahlen kommen. Auf der Basis aktueller Daten aus Großbritannien31 und Kanada32 kann man davon ausgehen, dass aber mindestens 6 bis 8 Prozent aller Kinder nach einer Covid-19-Infektion Long-Covid entwickeln. Das klingt nach einer geringen Zahl – bis man sich ansieht, was sie in der Realität bedeutet. Während der NRW-Landtagssitzung vom 19.05.2021 wurde mitgeteilt, dass bis Mai 2021 bei über 135.000 Kindern in NRW eine Covid-19-Infektion nachgewiesen worden ist. Selbst bei konservativer Schätzung von 7 Prozent bedeutet dies, dass allein in NRW rund 10.000 Kinder von Long-Covid betroffen sind – wenn man sich das derzeit extrem schnell voranschreitende Infektionsgeschehen aufgrund der in NRW praktizierten Durchseuchungsstrategie ansieht, dann dürfte diese Zahl bereits deutlich höher liegen.

Die medizinische und therapeutische Versorgung dieser Kinder sieht allerdings derzeit leider noch sehr schlecht aus33,34, da die Kinderärzt:innen in Deutschland noch nicht flächendeckend über die aktuellen Erkenntnisse zu diesem Krankheitsbild, die neu hinzugekommenen Symptome und die Diagnostik- bzw. Differenzialdiagnostik informiert werden und manche dieses Syndrom deshalb zum Teil auch trivialisieren. In Jena35, München36 und Augsburg37 wurden inzwischen allerdings die ersten Long-Covid-Ambulanzen für Kinder eingerichtet und die Mediziner:innen, die dort arbeiten, warnen davor, dieses Syndrom bei Kindern zu unterschätzen38. In Großbritannien breitet sich die Delta-Variante schon einige Zeit länger aus als in Deutschland und dort richtet die oberste Gesundheitsbehörde aktuell für umgerechnet 118 Mio. Euro 16 pädiatrische Zentren für die Versorgung von Covid-Folgeerkrankungen und -schäden bei Kindern ein39. Hierzulande ist man davon noch weit entfernt. Zudem darf man nicht vergessen, dass in Deutschland seit Jahren ein Mangel an Intensivbetten für Kinder und Jugendliche besteht, was bei einer durch Masseninfektion verursachten Häufung seltener Syndrome wie PIMS/MIS-C unter Umständen ebenfalls zum Problem werden kann.40

Neben Long-Covid hat man bei Erwachsenen (auch jungen und nicht vorerkrankten) selbst nach symptomlosen und milden Verläufen außerdem inzwischen eine Reihe weiterer Folgeschäden festgestellt. Dazu gehören unter anderem Veränderungen der Blutzellen41, Veränderungen der Flexibilität der Halsschlagader mit entsprechender Erhöhung des Schlaganfall-, Aneurysma- und Herzinfarktrisikos42, strukturelle und physiologische Veränderungen des Gehirns, die das Risiko für Demenzen erhöhen43 sowie eine deutliche Abnahme kognitiver Fähigkeiten um durchschnittlich 7 IQ-Punkte44.

Derzeit weiß noch niemand, ob diese Folgen auch bei Kindern und Jugendlichen nach milden Verläufen auftreten und wenn ja, in welchem Ausmaß, weil es noch nicht untersucht wurde. Da es sich allerdings um Folgeschäden handelt, die man ohne eine gezielte Diagnostik gar nicht feststellen kann, die aber schwerwiegende Langzeitfolgen haben können (u.a. Schwerbehinderung und/oder verringerte Lebenserwartung), stellt sich die Frage: Warum werden Kinder nicht besser geschützt bis weitere Erkenntnisse dazu vorliegen? Wie fahrlässig das aktuelle Vorgehen ist, hat der amerikanische Kinderarzt, Dr. Greg Kelly, am 3. Juli auf Twitter mit den folgenden Worten zusammengefasst: As a pediatrician I’m going on record saying that allowing kids to be freely infected with a novel disease that has unknown long term consequences is the worst idea of 2021 despite being a pretty crowded field so far. Es gab 2021 eine Reihe schlechter Ideen, aber in Kauf zu nehmen, dass es unter Kindern zu einer Masseninfektion mit einem neuen Virus mit noch unbekannten Langzeitfolgen kommt, ist die wohl schlechteste.

Aus diesem Grund darf die Gesundheit der Kinder nicht weiter gefährdet werden. Weder durch den Bundestagswahlkampf noch durch die Weigerung der Kultusminister:innen, für die Finanzierung und Umsetzung effektiver Infektionsschutzmaßnahmen in Schulen zu sorgen (von denen die Kinder im Übrigen auch über die Pandemie hinaus profitieren würden). Es muss jetzt gehandelt werden.

Hier geht es zu Teil eins des offenen Briefes auf News4teachers, in dem politische Forderungen erhoben werden. 

Hier findet sich der offene Brief im Original – auch zum Mitzeichnen.

Quellen:

7. https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(21)01589-0/fulltext?fbclid=IwAR1raPiRztJbT_-tiARmoQ3r8x2uD6-ueRpj-L1tAnd4DZMVmyw_JD254_0

8. https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-888281.html

9. https://www.oekotest.de/kinder-familie/Delta-Variante-in-der-Schule-Warum-Kinder-geschuetzt-werden-muessen_11968_1.html?fbclid=IwAR24f8Uz5am7KC8h1cn1rlud6cj2WhsaiMxXFm8NX_gnlQ-AyMPQz-T-0ME

10. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/mehr-corona-spaetfolgen-bei-jugendlichen-erwartet-124633/?fbclid=IwAR0iEtFEWXWQJxYsGBmN7vX9ZNNrVDg4cV0Bja0_Fs0yVyJDxuvJ6EktkuE

11. https://www.rnd.de/politik/corona-lauterbach-warnt-vor-massenexperiment-an-eigenen-kindern-6GL75KWJVZELRBOEPUFH4WQ5UY.html

12. https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_90431186/corona-impfstrategie-forscher-warnen-vor-generation-chronischer-kranker.html

13. https://www.news4teachers.de/2020/10/ich-teile-die-in-der-pressemitteilung-aufgefuehrte-meinung-nicht-wie-die-kmk-das-ergebnis-einer-expertenanhoerung-zu-luftfiltern-in-schulen-verzerrt/

14. https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Welche-Corona-Regeln-sind-an-Schulen-in-SH-sinnvoll,bildungsausschuss104.html

15. https://www.researchsquare.com/article/rs-798316/v1

16. https://www.bmj.com/content/374/bmj.n2157

17. https://www.psychologie-aktuell.com/news/aktuelle-news-psychologie/news-lesen/depressionen-und-entzuendungen-besteht-ein-zusammenhang.html

18. https://www.nature.com/articles/s41587-021-01037-9

19. https://www.thelancet.com/journals/lanchi/article/PIIS2352-4642(21)00198-X/fulltext

20. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Klinische_Aspekte.html

21. https://ashpublications.org/bloodadvances/article/4/23/6051/474421/Evidence-of-thrombotic-microangiopathy-in-children

22. https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/bildung-in-deutschland-bildungsministerin-karliczek-kritisiert-die-langsame-digitalisierung-der-schulen/27559890.html?ticket=ST-1566930-AfpAPiOzHYMTRX6hIGdI-ap1

23. https://www.thelancet.com/journals/lanpsy/article/PIIS2215-0366(21)00084-5/fulltext

24. https://www.alz.org/aaic/releases_2021/covid-19-cognitive-impact.asp

25. https://www.sciencedaily.com/releases/2021/07/210716112443.htm

26. https://www.aappublications.org/news/2021/08/31/covid-myocarditis-risk-children-083121

27. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/apa.15870

28. https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.05.07.21256539v1

29. https://link.springer.com/article/10.1007/s00259-021-05528-4

30. https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.05.07.21256539v1

31. https://www.england.nhs.uk/2021/06/nhs-sets-up-specialist-young-peoples-services-in-100-million-long-covid-care-expansion/

32. https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/kanadische-studie-etwa-6-der-infizierten-kinder-entwickeln-long-covid/#:~:text=26.07.2021-,Kanadische%20Studie%3A%20Etwa%206%25%20der%20infizierten%20Kinder%20entwickeln%20Long%20COVID,Studie%2C%20die%20auf%20dem%2031

33. https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-long-covid-kinder-jugendliche-100.html

34. https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/122760/Psychologen-sorgen-sich-um-Coronafolgen-fuer-Kinder-und-Jugendliche

35. https://www.uniklinikum-jena.de/kinderklinik/Patienten+_+Zuweiser/Zentren+_+interdisziplin%C3%A4re+Einrichtungen/Post__+Long_Covid+19+Ambulanz+f%C3%BCr+Kinder+und+Jugendliche.html

36. https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Neue-Ambulanz-fuer-Long-COVID-bei-Kindern-in-Muenchen-419695.html?fbclid=IwAR1DzQukN47D0NyJRawGdhEUFLT19VHHSF3qjg9MTXgOMNp_6XiNkpw7LEw

37. https://www.uk-augsburg.de/kliniken-und-institute/kinderklinik-augsburg-mutter-kind-zentrum-schwaben/klinik-fuer-kinder-und-jugendmedizin/long-covid-bei-kindern-jugendlichen.html

38. https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-888281.html

39. https://www.england.nhs.uk/2021/06/nhs-sets-up-specialist-young-peoples-services-in-100-million-long-covid-care-expansion/

40. https://www.divi.de/aktuelle-meldungen-intensivmedizin/besorgniserregende-studienergebnisse-mediziner-warnen-vor-versorgungsnotstand-in-deutschen-kinderkliniken

41. https://www.scinexx.de/news/medizin/corona-infektion-veraendert-unsere-blutzellen/

42. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33904234/

43. https://www.alz.org/aaic/releases_2021/covid-19-cognitive-impact.asp

44. https://www.thelancet.com/journals/eclinm/article/PIIS2589-5370(21)00324-2/fulltext

Inzidenzen unter Schülern steigen weiter – Drosten warnt vor einer Durchseuchung der Kinder: „Das kann man nicht machen“

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Darfdaswahrsein
2 Jahre zuvor

Vielen Dank für diesen Bericht!
Hier wird ganz klar aufgezeigt und mit Quellen und Fakten belegt, was wir schon so lange anmahnen.

Ich frage mich, wer sich das alles einmal genau durchliest und sich Gedanken macht, wer kann da noch zu anderen Schlussfolgerungen kommen?

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Darfdaswahrsein

@Darfdaswahrsein
Richtig, aber 3 Probleme:
1. Zu wenige lesen es!
2. Von denen, die es lesen, verstehen es zu wenige (sinnerfassendes Lesen fällt immer mehr Menschen schwer, vor allem bei längeren Texten!)
3. Noch schwerer fällt es vielen, sich eigene Gedanken zum Gelesenen und Verstandenen zu machen (über die eigene Bubble hinaus)

Lametta
2 Jahre zuvor
Antwortet  potschemutschka

Ich schließe mich DARFDASWAHRSEIN und POTSCHEMUTSCHKA voll an. Das Erschütterndste ist, dass die für Bildung zuständigen KM ganz offensichtlich selbst nicht in der Lage sind, diese Sachverhalte in aller Differenziertheit nachzuvollziehen und verantwortungsvoll zu entscheiden.

Lametta
2 Jahre zuvor
Antwortet  Lametta

Kleine Korrektur, voll anschließen kann ich mich nur an KANNDASWAHRSEIN.

S.
2 Jahre zuvor

Vielen herzlichen Dank an die Initiator*innen!

Es ist grob fahrlässig, Kinder ohne Impfung und Infektionsschutzmaßnahmen zu durchseuchen.

In RLP gibt es am Gymnasium meiner Tochter nur noch die Maßnahme, Masken auf dem Gang zu tragen.

Nur noch nachweislich Infizierte gehen in Quarantäne.

Das bedeutet, Delta wird in RLP durch die Schulen knallen!!!

Coronaverharmloser haben sich durchgesetzt!!!

BETTER SAFE THAN SORRY – das sollte das Motto der KuMis sein!

Pit 2020
2 Jahre zuvor

„Die Kultusminister:innen haben dagegen in den vergangen Monaten immer wieder die Neigung gezeigt, solche und andere wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Öffentlichkeit bewusst falsch darzustellen13 und sich ausschließlich mit Expert:innen zu treffen, die ihren Kurs unterstützen, wie es zuletzt beispielsweise in Schleswig-Holstein der Fall war14.“

Und das ist – wahrscheinlich nicht nur in meinen Augen – (wie im Zitat gezeigt: bewusster) BETRUG !!!
Bewusster Betrug ist eine STRAFTAT !!!
Bewusste Straftaten werden begangen von KRIMINELLEN !!!
Wird diese Tat von derselben Person mehrfach wiederholt, sind es KRIMINELLE WIEDERHOLUNGSTÄTER !!!
Sind 16 von der Sorte …
– … ein Zufall?
– … ein Systemfehler?
– … nicht schlimm, weil es ja „nur“ Minister sind?

Wie unsere 3 „Schätzchen“ im „Ich-will-Kanzler“-Spielchen gezeigt haben, sind sie auch „ganz besondere“ Menschen:
Kandidatin 1 …
… hat sich schon im eigenen Lebenslauf verlaufen. Kommt aber immerhin „aus dem Völkerrecht“! Gelten Rechte auch für „eigenes Volk u18“? … Bildungspolitik? Einbildung ist auch Bildung.
Kanditat 2 …
… ist grundsätzlich begnadet … als Trottel-Darsteller. Sein Umgang mit Bildung und deren Wertschätzung, besonders mit Bezug auf wissenschaftliche Texte beschränkt sich im Wesentlichen darauf, diese (studentische Arbeiten) zu verbummeln, aber trotzdem sicher zu bewerten – auch von Studenten, die gar keine Arbeit abgegeben haben. HAHAHA. Ein Teufelskerl unter den Narren!
Kandidat 3 …
… weiß nicht mehr, was er mit seiner „Wirecard“ gemacht hat! Vielleicht findet er die Erinnerung wieder? – Aber Stichwort Erinnerung: Bildung … da war doch irgendwas?! … Mal Zuhause bei Britta gaaaanz vorsichtig nachfragen.

Früher sagte man „Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr!“
Leider ist jetzt nicht „früher“, sondern Kanzler-Challenge.
Egal wer das „am wenigsten schlechte“ Ergebnis erntet – Grund zur Freude wird es nicht.

Manchmal träume ich, dass ich nur schlecht träume.
🙁

Andre Hog
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

Lieber Pit…komisch, wenn ich deine Gedanken zu den 3 KaKas lese, dann geht in meinem Kopf die Stimme von „unserer Susi“ aus Herzblatt an…un ich habe das dringende Bedürfnis, vom Barhocker zu springen,mich am Moderator vorbei zu drängen und fluchtartig das Fernsehstudio zu verlassen.

Dann wird mir klar, dass das keine selige Phantasie oder Inszenierung ist, sondern dass das die knallharte Realität abbildet und ich darin gefangen bin….egal, was ich mir stattdessen wünsche. Reality sucks!!

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Andre Hog

@Andre Hog

Hey, wenigstens schön, dass wir in dieser Hinsicht („unsere Susi“ usw.) die „gleiche Welle reiten“ und die Botschaft angekommen ist.
😉
Aber bei Rudi Carrell war die Kandidatenauswahl immer vieeeel besser! Vermutlich hat er sich damals als echter Profi sogar selbst darum gekümmert (oder an wirklich gute Mitarbeiter delegiert) und darum wurde es nie zur schrägen (!) Lachnummer.

Pit 2020
2 Jahre zuvor
Antwortet  Pit 2020

@Andre Hog

Nachtrag von „Susi“:
So, liebe Gesellschaft, heute mal kein Herzblatt wählen sondern eine kluge Antwort auf die Masterfrage „Was sagt diese lausige Kandidatenauswahl über unser Land und seine Gesellschaft aus?“
… Susi hatte wohl Glück, dass es damals in 80er/90er Jahren noch keinen digitalen Shitstorm gab …
😉

Jan aus H
2 Jahre zuvor

Unsere wissenschaftsfeindlichen KM werden sich von dieser hervorragenden Argumentation NICHT beeindrucken lassen, denn wann in den letzten Monaten haben sie auf Wissenschaftler gehört, die ihnen nicht nach dem Mund reden?

Auch den Kanzlerkandidat*innen ist das vollkommen egal, denn mit verantwortungslosen Lockerungen und Lockerungsversprechen werden sie mehr Stimmen bekommen als mit Gesundheitsschutz für Kinder.

kanndochnichtwahrsein
2 Jahre zuvor

Gut! Endlich! Hoffentlich wirksamer als andere, bisherige Versuche!

Mir fehlt noch der Aspekt, dass den Kindern selbst, aber auch uns allen die Möglichkeit neuer Virusvarianten bei zugelassener oder gar gewollter Durchseuchung auf die Füße fallen kann.
Wenn Impfungen in größerem Ausmaß nicht mehr wirken – Impfdurchbrüche gibt es schon jetzt genug – fangen wir wieder von vorne an und die Kinder leiden für weitere Schuljahre beosonders unter den dann vielleicht noch restriktiver notwendigen Eindämmungsmaßnahmen.
Obendrein wäre Personal im Gesundheits- und Bildungswesen, das besonders vielen Kontakten aussetzt ist, als erstes unter vermehrten Impfdurchbrüchen und möglicherweise die Impfung komplett unterlaufenden Varianten leiden.
Wer soll dann die Kinder in den nächsten Jahren unterrichten???

Das DARF man nicht riskieren.
Traurig nur, dass sich KEINE Partei konsequent dem entgegenstellt!
Wen also wählen, wenn ALLE hinsichtlich Schulen unreflektiert ins gleiche Horn blasen, nichts riskieren (Verzicht auf Präsenzpflicht) und vor allem nichts investieren (Luftfilter) wollen und trotzdem blind (dumm gelaufen) oder absichtlich (dann strafrechtlich relevant?) nach „offenen Schulen“ schreien?

Tina+2
2 Jahre zuvor

Die Kultusminister werden es sich weder anschauen noch durchlesen und erst recht nicht die Zwangsdurchseuchung der Kinder einstellen. Selbstverständlich habe ich trotzdem unterschrieben.

Ich hoffe nur noch, dass a) meine Kinder verschont bleiben bis zur Impfung und b) dass Gebauer, Stamp & Co. dafür irgendwann vor Gericht landen und eine heftige Strafe aufgebrummt kriegen.

Eigentlich wäre eine zwangsweise Durchseuchung ein Fall für den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

Klugscheisser
2 Jahre zuvor

Massnahmen sind für den Bereich Bildung/Schule zu teuer, Folgeschäden zahlen andere Bereiche.

Ethische Verantwortung gibt es nicht bei gefühlsreduzierten politisch Verantwortlichen im Bereich Bildung und teils auch im Bereich Gesundheit.

Verantwortung wird abgeschoben und gleichzeitig darauf gepocht, dass man ja alles notwendige getan hat.

Ich hätte nie gedacht, dass so skrupellos agiert werden könnte, nicht nur in NRW, oder in D, sondern auch in allen Nachbarländern oder auch USA.

Dieser ganze Bockmist geht mir immer mehr unter die Haut.

Irinja
2 Jahre zuvor

Sehr geehrte/r Frau/Herr potschemutschka, ich gehe davon aus, dass die in Ihrem Kommentar genannten Personen die Adressaten des bezugnehmenden Anschreiben sind?….Andernfalls empfinde ich ihn (den Kommentar) ziemlich unverschämt.

potschemutschka
2 Jahre zuvor
Antwortet  Irinja

@Irinja
Entschuldigung, falls ich missverstanden wurde. Ich dachte, es ist klar, dass ich nicht die n4t-Leser meine, sondern unsere KuMis und Politiker.

Bildungsreformer
2 Jahre zuvor

Wenn Lehrer sich endlich mal in Masse impfen lassen würden, wäre das alles kein Problem. Dann wären wir auch in der ganzen Gesellschaft garantiert fünf Prozentpunkte höher als wir es jetzt sind.

Da müsste man endlich ansetzen.

Es kann nicht sein, dass ganze Schulen geschlossen werden und die Kinder, weil die Lehrer die Impfung verweigern dürfen. Keine Impfung, kein Lehrberuf. So einfach.

Mika
2 Jahre zuvor
Antwortet  Bildungsreformer

Laut Umfragen beträgt die Impfquote unter Lehrkräften zwischen 80 und 95% (die Zahlen beruhen auf Schätzungen aus den jeweiligen Kultusministerien, laut RKI lag sie bis Anfang Juni bei 84%) – deutlich höher also als in der restlichen Bevölkerung. Die Schulen werden also sicher nicht aufgrund der fehlenden Impfungen bei den Lehrkräften geschlossen – eher könnte man den Impfstatus der Eltern zur Klärung dieser Frage heranziehen.

W.
2 Jahre zuvor
Antwortet  Bildungsreformer

@Bildungsreformer
Heute mit dem falschen Kopf zuerst aufgestanden?
Oder haben Sie grundsätzlich eine Schwäche für falsche Behauptungen und Flachdenken aller Art?

„Es kann nicht sein, dass ganze Schulen geschlossen werden und die Kinder, weil …“
Es ist echt nicht fair, dass jetzt sogar schon die Kinder geschlossen werden!

Made my day!

Mary-Ellen
2 Jahre zuvor
Antwortet  W.

@W.:

Mein Tag war heute nicht so schön.

Nach Ihrem Post aber zumindest mein Abend!

🙂 🙂 🙂

Riesenzwerg
2 Jahre zuvor
Antwortet  Bildungsreformer

@Bildungsreformer

Die Schulen sind sicher, warum sollte sich eine Lehrkraft impfen lassen?

Die Kneipen sind das Problem.

Und wieso soll eine Lehrkraft verpflichtet sein? Sie ist auch nur ein Mensch – der seinen Individualismus auslebt – so wie gaaaaanz viele Quer- und Nichtdenker, die der Gemeinschaft ohne mit der Wimper zu zucken (nur beim Gedanken an eine Imfpung) eine Erkrankung gerne „vermacht“.

dickebank
2 Jahre zuvor

In NRW müssen die Lehrkräfte und das nicht-lehrende Personal an Schulen sowie Erzieher*innen in Kitas den Impfstatus bezgl. Masern dem jeweiligen Dienstherren/Arbeitgeber nachweisen. Davon ausgenommen sind die vor 1971 in D geborenen und aufgewachsenen Personen.

KARIN
2 Jahre zuvor
Antwortet  dickebank

In BW ist das auch so!

George Orwell
2 Jahre zuvor

In Berlin wurden alle Kinder ab dem Grundschulalter (6 Jahre) und darüber gequält und mit äußerster Verachtung behandelt. Masken UND drei Tests pro Woche „für die ersten zwei Wochen“ wurden unerklärlicherweise auf 4 Wochen verdoppelt, dann noch einmal auf acht verdoppelt! Jede einzelne Schule in der Hauptstadt (über 360 Schulen!) hat seit dem Start Mitte August eine „grüne Ampel“ erhalten! Das hätte die sofortige Beendigung der Maskenpflicht bedeuten müssen, wie es im offiziellen Gesundheitsplan steht. Aber es hat sich NICHTS geändert! Die Verbrecher im Senat und im Roten Haus machen Politik mit kleinen Kindern – es ist absolut ekelhaft. Und die dummen Lehrer und dummen Eltern haben weder Rückgrat noch Widerstand gezeigt – es ist wirklich schrecklich.

Frieda Enderlein
2 Jahre zuvor

Ganz ehrlich, dass wird sich nach dem Wahlsonntag ändern. Erst nochmal Wählerstimmen einfachen und dann einsehen, dass die Entscheidung ein Fehler war. Der MP von Thüringen ist für seinen spontanen Entscheidungen bekannt, die man spontan auch wieder ändern kann.